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Alt
21. July 2008, 01:13 - Das neue Hollywood
GUcms_BOT ist offline  
GUcms_BOT
Beiträge: 12.916
Jim Raynor
Starcraft (1998)

Kommentare zu folgendem Artikel:
Zitat:
Das neue Hollywood
Doom und Command&Conquer verstauben auf den Verkaufsregalen. The Sims, Mario Party, Guitar Hero, Singstar und Konsorten sind die Helden der Verkaufscharts. Die großen Publisher wechseln den Kurs, wollen familienfreundlicher werden und mehr Casual Gamers ansprechen. Die Spiele werden bunter, unkomplizierter, kindischer und ... massentauglicher? Was passiert nur mit unseren Spielen?
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Ich bin ein BOT, alle von mir erstellten Themen und Beiträge wurden automatisch erstellt.
Meinen großartigen Schöpfer findet ihr hier.
 
Alt
21. July 2008, 06:29
maci1702 ist offline  
maci1702
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Streifenwagen
Grand Theft Auto(1997)
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Ist zwar ein riesiger Brocken aber echt super!
 
Alt
21. July 2008, 11:38
xzarnado ist offline  
xzarnado
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Artikel: 73
Sim
The Sims (2000)

Na wenn groß streitmonolog da nicht noch mal ne Fortsetzung zu schreiben wird... Weil von den Undergroundpublishern ist hier "überraschender weise" kaum die Rede...

Aber sehr schön geschrieben und hast auch mein /signed unter diesen Text.
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Musik-Sammler - Facebook - Last.FM
 
Alt
22. July 2008, 02:10
ASU ist offline  
ASU
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Gamersunity.de Zeichnerin

hm.... das erinnert mich etwas sehr an die üblichen fälle von "früher hab nur ich mangas gelesen und jetzt lesen sie alle, jetzt kommen nur noch schlechte mangas raus" oder "ich war schon vor 5 jahren emo, die heutigen emos sind gar nicht true genug" und natürlich das klassische "oh mein gott, meine lieblings-underground-band bringt eine cd bei einem großen label raus, das wird bestimmt schlecht und ich hasse sie sowieso"-diskussion.... worauf wollte ich hinaus? >__Ô
genau, ich finde es faszinierend, dass "randgruppen" immer so gegen den mainstream wettern. ist klar: der anteil an mist, der produziert wird, wird immer höher. aber es zwingt ja auch niemand jemanden, sich das anzugucken/-hören.
tatsache ist, es kommen weiterhin in der musikwelt, bei filmen und bei spielen gute sachen raus. manchmal dauert es länger, bis so ein projekt an massenpublikum gerät (ich als ost-tusse hab mich ja gefreut, wie bekannt mittlerweile "nochnoi dozor" international ist, obwohl es anfangs auch keinen interessiert hat) und manchmal gerät es nie an eins, aber im grunde will man als randgruppe doch auch nicht, dass alle es gucken. wo ist also das problem, seine heissbegehrte cd über 1000 ecken aufzutreiben oder einen film, den man gut findet, in einem etwas veraltetetn kino zu schauen?
dass viel geld nur in projekte reingesteckt wird, die viele menschen erreichen können (und das heißt im besten fall gleichzeitig kinder, jugendliche, erwachsene, leute in der midlife crisis, rentner, randgruppen und auch totale idioten, die höheren anspruch nunmal nicht verstehen), ist doch irgendwie auch logisch. es hat kaum einer ein paar milliarden übrig, um sie in einen film mit berühmten schauspielern und special-effects zu stecken, von dem nachher 20 leute begeistert sind. wenn die im besten fall sich eine bonus-edition-dvd für 40euro oder so kaufen, bringt es einem auch nichts angesichts der ausgaben.
auch heutzutage kommen noch teilweise adventure-spiele raus, die eine aufwändige, gute story haben, aber nunmal keine teure grafik, weil sie sich keiner leisten konnte. irgendwie redet aber kein trauriger randgruppen-gamer davon, sondern von dem bösen mainstream-wow oder den sims oder guitar hero. (übrigens ist guitar hero inspiriert von asiatischen musik-spielen, die hier auch schon früher in randgruppen populär waren. ich muss sagen, dass ich froh bin, dass man jetzt auch an solche spiele rankommt, ohne vorher seine playstation umzubauen und japanisch zu lernen, es lebe der mainstream!)
im grunde wird also erwartet, dass ein produkt rausgebracht wird, das eigentlich nur eine randgruppe oder halt nur eine kleinere zielgruppe anspricht, aber das budget eines großen projekts hat.... das ist echt optimistisch. °__°
ich finde, man sollte die sache auch mal aus einer anderen perspektive sehen: erst durch den mainstream kommt überhaupt so viel geld in eine branche. jetzt muss nur noch jemand was gescheites daraus machen. und sie chancen dafür bestehen immer noch, trotz des hohen mist-anteils. schließlich kommen auch bei manchen popstars-sendungen leute zum vorschein, die tatsächlich ein talent zum singen haben (okee, jetzt hier in deutschland vielleicht nicht *HUST*), und selbst wenn sie nachher nicht so berühmt werden wie britney spears, hat sie jemand gehört.
und außerdem: der rock'n'roll, zu dem wir heute sagen "damals gab es noch gute musik", wurde damals auch schnell ziemlicher mainstream. elvis presley und die beatles waren popstars, wie sie im buche stehen, und heute sind sie legenden. vielleicht ist ja doch nicht alles so mies, was viele mögen? ^.~
(außerdem macht es manchmal einfach echt spaß, sich einen total seichten film anzugucken, das müssen doch die meisten von uns zugeben)

ich hab zu viel geschrieben .__.
das einzige was ich sagen wollte ist, ich mag diese "wir sind die alte elite und heute versteht uns keiner"-stimmung nicht. das ist was für "früher war alles besser"-opas und nicht für leute, die die welt von morgen beeinflussen sollen, auch die spiele-welt. XP
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Geändert von ASU (22. July 2008 um 03:27 Uhr). Grund: plöhte englische keyboardatur making many fehlerzzzz
 
Alt
22. July 2008, 20:21
streitmonolog ist offline  
streitmonolog
Beiträge: 3.495
Artikel: 9
.

Interessant was du aus dem Text herausliest (oder rein-interpretierst) aber es trifft meine Intentionen nicht wirklich.

Unabhängig davon ob man es nun begrüßt oder bejammert, das Zielpublikum für Computerspiele erweitert sich gerade gewaltig, und die Industrie passt sich (logischerweise) dem neuen Publikum an. Weiters denke ich, dass man diese Entwicklung sehr wohl mit der Filmbranche und der Musikbranche vergleichen kann, und wird feststellen das in dieser Reihenfolge: Musik - Film - Spiele die Anzahl an Alternativen abnimmt.

Diese Entwicklung und diese Ähnlichkeiten zu anderen Branchen könnte man nun natürlich in der Form eines Artikels objektiv und sachlich betrachte und durchleuchten, aber das hier ist eine Kolumne und war immer als Kolumne geplant, und Kolumnen leben nun mal von der persönlichen Meinung ihrer Autoren, denn das ist das was sie von Artikeln unterscheidet. Kolumnen sollen nicht nur subjektiv, sondern sogar wertend sein.

Ich glaube nicht das ich irgendwo behaupte früher wäre alles besser gewesen, oder das mich für eine austerbende "Elite" halte. Eigentlich bin ich in den wenigsten Spielen wirklich gut, was vermutlich daran liegt, das mir dazu der Ehrgeiz fehlt

Ich habe auch nirgends verlangt das ein Randgruppenspiel mit dem Budget eines Blockbusters zu machen. Ich war beim schreiben eigentlich der Meinung in erster Linie nur Beobachtungen aufzuzählen und die aktuelle Lage aus meiner Sicht zu beschreiben, ohne daraus große Schlussfolgerungen zu ziehen oder irgendwelche Behauptungen abzuleiten. Das ziehen von Schlüssen bleibt dem Leser überlassen. Das ich persönliche diese Entwicklung negativ bewerte, und das auch klar in der Kolumne rüberbringe, zwingt ja niemanden mir recht zu geben. Es steht jedem frei die Entwicklung zu lieben. Ich will eigentlich nur, dass die Leute von der Entwicklung wissen! Das sie sich überhaupt mal Gedanken darüber machen, ob sie die Entwicklung lieben, mögen, hassen, schade finden, oder ob es ihnen einfach egal ist. Was es dann sein soll, bleibt jedem für sich selbst überlassen. Aber mal darüber zu reflektieren anstatt blind und unwissentlich mit dem Strom mitzuschwimmen, schadet garantiert niemanden. Ich zwinge ja nemanden die Richtung zu wechseln.

Ich sehe einfach wieviele Leute gerade im Bereich Musik ganz besonders Alternativ sein wollen, das "Anderssein" zu einer Religion machen, einfach weil sie glauben das es cool ist, oder weil die Freunde das halt auch sagen, und man halt mitläuft...
Und im Bereich der Spiele plötzlich das völlige Gegenteil eintritt, und jeder sich erwartet, das sein Lieblingsspiel das größte beste und tollste überhaupt ist, und niemand einen anderen "Geschmack" haben darf.

Diese Diskrepanz will ich aufzeigen, ein paar Leute zum Nachdenken anregen, und eigentlich sogar klarmachen, dass ein Randgruppenspiel NICHT das Budget eines Blockbuster haben kann, genauso wie Undergroundmusik (außer sie ist schon verkommerzialisiert) NICHT in einem gewaltigen, Topmodernen Tonstudio aufgenommen und gemixt wird, und ein Undergroundfilm NICHT mit den neuesten und teuersten Spezialeffekten daherkommt.

Was passiert wenn ein Independent-Studio versucht im Mainstream mitzumischen und den Blockbuster schlechthin zu fabrizieren, ihn aber trotzdem nicht nach Schema F zu stricken, sondern ein paar Alternative Ideen reinzustreuen... , sieht man sehr schön am Beispiel Flagship Studios: Man wird von den Fans in der Luft zerfleischt.

Das es aber auch ganz anders geht zeigt Independent-Publisher Stardock Games. Die Produzieren zwar keine Spiele die es in die großen Zeitschriften schaffen, oder jemals irgendwo in irgendwelchen Verkaufscharts auftauchen (gut, das stimmt nun nicht mehr, ist aber eher unerwartet gewesen), und deren Spiele nichtmal zum Vollpreis verkauft werden, sondern von Anfang an nur 25 bis 30 Euro kosten. Denen werden von ihrer Community gewisse Mängel in den Spielen bereits verziehen, man weiß, dass einfach nicht soviel Geld dahintersteckt und man daher nicht dasselbe verlangen kann, wie von einem Monsterpublisher. Das lustigste daran ist, Stardock Spiele werden aus diesem Grund auch mehr gekauft und weniger Raubkopiert. Der Publisher dankt dies den Spielern indem er gänzlich auf Kopierschutzmechanismen verzichtet. Fast alle Stardock Spiele haben absolut überhaupt keinen Kopierschutz und benötigen zum Installieren auch keine Seriennummer. (Allerdings braucht man eine Seriennummer um einen Stardock Account zu erstellen, um auf der Webseite Support zu erhalten).

"ich war schon vor 5 jahren emo, die heutigen emos sind gar nicht true genug" <- das finde ich sowieso nur *lol*. Ich war niemals irgendetwas. Kein Punk, Hippie, Skater, Raver, Goth, Metaller, Emo, ... weiß der Teufel was es da noch alles geben mag inzwischen. Hatte auch nie wirklich den Drang dazu, oder den Drang durch besondere Kleidung oder bestimmtes Styling irgendeine Gruppenzugehörigkeit, oder -Absonderung auszudrücken. Ich war immer nur ich. ^^ Hatte mal lange Haare, mal eine Glatze, mal einen langen schwarzen Ledermantel, mal ein Hawaiihemd... hab mal dieses, mal jenes gehört... manchen Trends gefolgt, anderen quer gegangen... und hatte immer meine eigne Meinung Also ich glaube ich passe nicht so ganz in die Schublade wo du mich da stecken willst

Was die Adventure-Spiele angeht... Habe sie früher geliebt, heute aber nicht mehr so den Faden dazu. Ich habe Windows und Linux und bin weder von dem einen noch dem anderen religioös Fanatischer Anhänger. Als "Ich bin so Alternativ"-Mensch müsste man ja inzwischen sowieso auf FreeBSD oder sowas umsteigen... Ich finde es schade das Adventures so rar sind (obwohl.. die feiern ja gerade ein kleines Comeback) - aber nicht deshalb weil ich unbedingt welche spielen will, sondern weil die Vielfalt dadurch ärmer wird, die Diversität abnimmt.

"Leute die die Welt von Morgen beeinflussen sollen" - Schmeichelei oder Wink mit dem Zaunpfahl, dass ich eigentlich was anderes tun/schreiben sollte?

Auf alle Fälle vielen Dank für den ausführlichen Beitrag, hatte schon Angst meine Kolumne würde gar keine Reaktionen auslösen Irgendwie habe ich aber ein bischen das Gefühl, dass du dich gar nicht auf die dahintersteckenden Gedanken einlassen willst, sondern eher abblockst... aber kann natürlich auch ein Irrtum sein.
 
Alt
22. July 2008, 22:01
ASU ist offline  
ASU
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Gamersunity.de Zeichnerin

Zitat:
Zitat von streitmonolog Beitrag anzeigen
"Leute die die Welt von Morgen beeinflussen sollen" - Schmeichelei oder Wink mit dem Zaunpfahl, dass ich eigentlich was anderes tun/schreiben sollte?
einfach nur purer idealismus und optimismus XD

Zitat:
Auf alle Fälle vielen Dank für den ausführlichen Beitrag, hatte schon Angst meine Kolumne würde gar keine Reaktionen auslösen Irgendwie habe ich aber ein bischen das Gefühl, dass du dich gar nicht auf die dahintersteckenden Gedanken einlassen willst, sondern eher abblockst... aber kann natürlich auch ein Irrtum sein.
khehe, kann ein bisschen sein.... weil ich mittlerweile so oft von vielen seiten gemecker über den großen bösen mainstream höre und es mich langsam etwas annervt. aber ich find trotzdem, dass im allgemeinen solche entwicklungen fast immer nur negativ dargestellt werden. was natürlich nicht heisst, dass ich nicht manchmal auch laut seufzen muss, wenn ich sehe, was größtenteils für ein müll für viel geld rausgebracht wird.
auf jeden fall: ich wollte gar nicht deine meinung runtermachen oder sowas, nur meine kundtun. weil ich wichtig bin, äh nein.... weil mich dein text angesprochen hat. ^.~

(und ich wollte dich gar nicht in eine schublade stecken, vor allem nicht in diese)
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Alt
25. July 2008, 19:09
yking ist offline  
yking
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Toad
Mario Kart (1992)
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@Streitmonolog: Wirklich schön, dein Rückblick erninnert mich stark an meine Kindheit. Auch mein großer Bruder und ich kamen über den C64 mit Computern in Kontakt. Ich war leider noch etwas zu klein, so dass sich mein Umgang mit dem Computer auf's Spielen beschränkte, während mein Bruder schon anfing, erste Erfahrungen mit Q-Basic zu sammeln.

"Spiele wurden meist von Spielern selbst entwickelt, die oft alleine in ihrer Freizeit ein kleines Spielchen bastelten und dieses dann selbt auf Disketten kopierten, in handbeschriftete Papierhüllen steckten.[...]"

Mein Bruder schenkte mir mal sogar ein selbstprogrammiertes Adventure zum Geburtstag, genau so, auf ner Floppy-Disk in ner Papierhülle! Das hatte ASCII-Animationen und alles Drum&Dran. Schade, dass ich das nicht mehr habe... Tja, und heute studiert er höchst erfolgreich Informatik.

"Welcher junge Spieler tut sich schon die Mühe an, ein uraltes DOS-Spiel auf einem heutigen Rechner zu laufen zu bekommen? Mit Emulatoren und Geschwindigkeitsbremsen herumzuhantieren, um dann auf 320*200 Pixel spielen zu können... Das tun nur Leute welche diese Spiele damals noch miterlebt haben, und noch nostalgische Gefühle damit verbinden."

Wow, so wie es aussieht gelte ich mit meinen 22 Jahren aufgrund der rasanten Entwicklung schon nicht mehr als "junger Spieler", denn ich verbinde durchaus nostalgische Gefühle damit und habe einen C64-Emulator mit all den alten Spielen, die ich früher gespielt habe, auf der Festplatte, sowie einen DOS-Emulator und ScummVM, um alte Adventure-Klassiker spielen zu können...Und ich habe schon häufig versucht, ältere Spiele wieder zum Laufen zu kriegen.
Ich finde es immer wieder von Neuem reizvoll, was früher aus dieser geringen Auflösung herausgeholt wurde. Oder die für den SID-Chip komponierte Musik! Das waren richtige Künstler!

"Gezielt nur für uns werden keine Spiele mehr hergestellt. Man versucht höchstens noch Spiele zu machen, die für uns „auch“ noch interessant sein könnten, solange das mit der Hauptzielgruppe, dem Mainstream irgendwie vereinbar ist. Aber im Zweifelsfalle wird man sich gegen uns entscheiden. Die Masse will Block-Buster... Chartshits... seichte Unterhaltung ohne viel dahinter."

Ich finde doch schade, dass du das so negativ siehst. Natürlich denke ich gerne an die alten Zeiten zurück, und ich weiß noch genau, wie enttäuscht ich war, als wir den C64 verkauften, um einen neuen Computer anzuschaffen. Aber heute gibt es doch auch viele neue Ideen in den Computerspielen, nicht nur seichte Unterhaltung.
Man denke z.B. an Portal, ein faszinierendes 3D-Geschicklichkeitsspiel, oder Max Payne oder Timeshift, wo man die Zeit beeinflussen kann. Oder demnächst kommt Fracture raus, wo man die Oberfläche des Schlachtfeldes beeinflussen und verändern kann. Oder Prey, wo man die Richtung der Schwerkraft ändern musste, um Hindernisse zu überwinden. All das sind doch bemerkenswerte technische Neuerungen, die sich auch direkt auf das Gameplay auswirken.

Und ich glaube, wenn man nur mal genauer danach suchen würde, käme man zu dem Schluss, dass es unter den Computerspielen sehr viel mehr "Independent"-, "Underground"- oder ähnliche - wie auch immer geartete - Spiele gibt.
"Das es aber auch ganz anders geht zeigt [...]" ...z.B. auch Clonk. Meiner Meinung nach kann das vom technischen Standpunkt her so manchem kommerziellen Spiel das Wasser reichen (bezogen auf Spiele mit 2D-Engine), vom Gameplay und Wiederspielwert sowieso. Und daher habe ich auch seit Clonk 3 Radikal für jede neue Version mit Freude die Registrierung bezahlt und die Entwickler auf diese Weise unterstützt.

Achja, und zum Thema Musik:
Zitat:
Zitat von *ASU* Beitrag anzeigen
der rock'n'roll, zu dem wir heute sagen "damals gab es noch gute musik", wurde damals auch schnell ziemlicher mainstream. elvis presley
und die beatles waren popstars, wie sie im buche stehen, und heute sind sie legenden.
Hm, das sehe ich ähnlich. Ich denke auch, dass Bill Haley, Elvis Presley, die Beatles usw. zu ihrer Zeit genau das waren - Popstars. Und weil ich diese seichte Musik von damals um keinen Deut besser finde als den heutigen Mainstream, würde ich auch gar nicht sagen "Damals gab es noch gute Musik". Und aus meiner Sicht finde ich es auch keineswegs gerechtfertigt, diese Interpreten als Legenden zu bezeichnen.

Vor den 60ern gab es die genannten Popstars, und als eine Antwort darauf entstand - aus meiner Sicht - gute Musik: Mit King Crimson, Yes, Genesis und Emerson, Lake & Palmer begann die Geschichte des Progressive Rock, der fortan neben dem Mainstream bestand. Genauso ist es heute, es gibt das Mainstream-Radiogedudel, und eben diverse Alternativen. Allerdings gilt es hier einen großen Unterschied zu beachten: HEUTE gibt es das Internet, eine Informationsquelle, ohne die ich wohl nie meinen jetzigen Musikgeschmack hätte entwickeln können. Früher war es viel schwerer an soetwas ranzukommen oder überhaupt davon zu erfahren.
Umso erstaunlicher finde ich es, dass es trotzdem immernoch viele junge Leute gibt, die beispielsweise Queen oder Nirvana hören und glauben, sich damit vom Mainstream zu distanzieren - dabei zählt das doch mittlerweile ebenso dazu.
Ich höre nicht Progressive Rock, um mich offiziell gegen den Mainstream zu stellen, sondern, weil ich heutzutage die Möglichkeit habe, an alle denkbaren Alternativen zu den Charts heranzukommen und es aus der Fülle dessen, was existiert, das war, was mir gefällt. Es gibt genügend Bezugs- und Informationsquellen für Progressive Rock sowie andere, weniger populäre Musik. Ich kann z.B. auch jamendo.com wärmstens empfehlen, da findet jeder was!

Worauf ich hinaus will: Imho sollten wir dankbar sein und etwas optimistischer in die Zukunft blicken, denn im Internetzeitalter ist die Verbreitung von Nicht-Mainstream-Medien - seien es Filme, Musik oder eben auch Computerspiele - um ein Vielfaches einfacher als früher und damit auch die Chance, dass jeder
das bekommt, was er gern hätte.

EDIT: Boah, so lange Posts schreibe ich eigentlich nie! Oo
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"You have been injected with words - from my mouth." - Lucious Aldin

Geändert von yking (25. July 2008 um 19:17 Uhr).
 
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25. July 2008, 23:49
ASU ist offline  
ASU
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Gamersunity.de Zeichnerin

Zitat:
Zitat von yking Beitrag anzeigen
Umso erstaunlicher finde ich es, dass es trotzdem immernoch viele junge Leute gibt, die beispielsweise Queen oder Nirvana hören und glauben, sich damit vom Mainstream zu distanzieren - dabei zählt das doch mittlerweile ebenso dazu.
WORD!! der illusion hab ich mich irgendwie mit 14 spätestens noch hingegeben.... so "ich höre linkin park, ich bin so anders als die anderen" XD
aber ich finde auch, dass man guten mainstream trotzdem anerkennen muss... queen zum beispiel waren halt einfach toll, auch wenn sie vielleicht keine innovation in die musik im allgemeinen gebracht haben. das was sie gemacht haben, war einfach gut und sehr professionell.
naja, genug offtopic. XD
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26. July 2008, 01:31
Bob_ROss ist offline  
Bob_ROss
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Artikel: 799
 
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Bob_ROss eine Nachricht über ICQ schicken Starcraft 2 Profil von BobROss Bad Company 2 Profil von Bob_ROss Battlefield 4 Profil von BobR0sss
Wobei Queen mit ihren Musical-Elementen schon irgendwo was neues waren. Also auch irgendwo innovativ. Auf die Spielewelt kann man das vielleicht auch ein wenig ummünzen: Die Spieler sehen Innovation erst ab einer sehr starken Grenze an. Selbst wenn einige Elemente als innovativ gelten wird das Spiel insgesamt als altbacken abgetan. Das kann man schön bei Hellgate beobachten. Nur weils halt immernoch im Grund ein H&S ist, sagen viele Leute da is nix innovativ dran.
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... Sein,... oder Sein...
 
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26. July 2008, 18:45
streitmonolog ist offline  
streitmonolog
Beiträge: 3.495
Artikel: 9
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Bezüglich dem "negativ sehen":

Nun, ich sehe es einfach so, dass ich mich immer weniger mit der durchschnittlichen Zielgruppe der Spiele identifizieren kann. Die bevorzugte Zielgruppe der Entwickler verändert sich drastisch, und imho immer weiter weg von der Zielgruppe zu der ich mich zugehörig fühle.

Ich hatte gestern Abend da erst ein sehr unterhaltsames Gespräch mit einem alten Kumpel, der sehr nett in Worte fasste, das seine Liebe zur Diablo-Serie hauptsächlich auf der Atmosphäre beruht, welche der erste Teil verbreitete. Da wurde wieder dieser eine Backgroundsong erwähnt, welcher in diesen Höhlensystemen nach der Kathedrale immer erklang: Der mit diesen schaurigen Seufzern von denen man nicht genau sagen kann, ob sie nun schmerzhaft oder lustvoll klingen...
Diablo 1 hatte einfach einen Hang zum Horrorgenre, den wir beide offensichtlich bereits in D2 schmerzlich vermisst haben.

Ich habe mich da vor kurzem erst über die verschiedenen Subgenres der Fantasy schlau gemacht, und folgendes herausgefunden:
Das was die meisten Leute meinen, wenn sie von Fantasy sprechen, ist eigentlich eher junge Subgenre der High-Fantasy. Der Herr der Ringe ist typische High-Fantasy, und eigentlich ist alles was Elfen, Zwerge, Magier, erfundene Sprachen, Kampf Gut gegen Böse enthält ziemlich typische High Fantasy. Das ist der Fantasy-Mainstream.

Dann gibt es da noch "Sword and Sorcery". Das ist eines der ältesten Subgenres der Fantasy, und geht zurück bis zu irgendwelchen alten nordischen Sagen. Hier gibt es vergleichsweise viel weniger Magie, und die ist unerklärbarer, unddurchschaubarer, mystischer... Das Setting ist generell meist düsterer, pessimistischer... Man könnte sagen, High-Fantasy zeichnet eine utopische Welt, während Sword and Sorcery entweder eher realistische Verhältnisse, oder sogar eine Dystopie darstellt. Hier gibt es meist kein Gut und Böse, sondern moralische Doppeldeutigkeit ist vorherrschend. Auch die Handlung unterscheidet sich ganz deutlich: S&S beschreibt hier mit Vorliebe Geschichten die auf persönlichen Zielen der Hauptfiguren beruhen. High Fantasy hingegen bevorzugt typische "Die Welt retten" Plots.
Dieses Genre ist nicht so bekannt und weit verbreitet wie die High-Fantasy, aber es ist massentauglich. Robert E. Howards Romanreihe "Conan der Barbar" ist für dieses Genre sehr prägend gewesen.

Und dann gibt es noch eine ganze Reihe von anderen Subgenres, die alle sehr schwer zu definieren und abzugrenzen sind, weil sie keinem so einheitlichen Strickmuster folgen, und generell nur sehr wenige und oft sehr unbekannte Vertreter besitzen. Hier will ich noch folgende zwei Begriffe erwähnen: Low Fantasy und Dark Fantasy.

Low Fantasy ist eigentlich gar kein eigenes Genre, sondern einfach nur ein Begriff der den man auf Werke aus verschiedenen Subgenres anwenden kann, um klar auszudrücken: Das hier ist völlig anders als die typische High Fantasy. Was genau anders ist, kann ganz unterschiedlich sein.
Das Runterspielen dramatischer Effekte, abgeschwächte oder gar keine Magie, Settings in der realen Welt, Realismus ganz allgemein, zynische Geschichtenerzählung oder Dark-Fantasy-Konzepte sind alles Elemente die auf Low Fantasy hinweisen können. Man sieht schon, hier besteht eine enge Verwandtschaft zur Dark Fantasy.

Das Genre der Dark Fantasy selbst ist genzeichnet durch eine Vermischung von Elementen aus dem Horror und der Fantasy. Es unterteilt sich nochmals in zwei Subgenres, die keine eigenen Namen haben. Darum nenne ich sie mal Typ A und Typ B.
Typ A: Das sind im Prinzip Horrorsettings, in denen die Quelle des Horrors übernatürliche Ursachen hat. Hier fallen fast alle Vampirgeschichten rein, Lovecrafts Cthulhu Werke, und sogar Romane von Stephen King.
Typ B: Fantasygeschichten die sich viele Themen und Ideen aus dem Horror ausborgen, aber in einer Fantasywelt spielen. Das aussehen und die Darstellung der Welt weißt hier oft große Ähnlichkeiten zu Sword & Sorcery Settings auf.

Die Welt, das Setting in dem Diablo 1 spielt, ist ziemlich eindeutig als Dark Fantasy Typ B zu identifizieren. Der Held zieht aus irgendwelchen unbekannten persönlichen Gründen, oder einfach nur wegen der Schätze und des Goldes immer tiefer in die Katakomben hinab, und besiegt schließlich Diablo selbst. Die Handlung bezieht sich nur auf Tristram, der König ist zwar noch verwickelt, es gibt ein paar Intrigen und Machtspiele, aber der Rest der Welt bleibt eigentlich im Dunklen. Es gibt keine Rassen, nur Menschen, und die Welt scheint viel mehr mittelalterlich als fantastisch. Das wirklich einzige was sich Diablo 1 aus der High Fantasy ausborgt, sind Magier mit ihren Zaubersprüchen. Das hat aber spieltechnische Ursachen, und die Story selbst ignoriert die Existenz von Magiern eigentlich ziemlich.

Diablo 2 beginnt hier bereits einen sehr, sehr großen Schritt in Richtung der High Fantasy zu machen. Plötzlich ist die Sache ein Kampf "Das Gute gegen Böse", plötzlich geht es darum "die Welt zu retten", und plötzlich gibt es unter den Monstern auch alle nur erdenklichen Wesen, die man als andere Rassen betrachten kann, und die nicht mehr ausschließlich von Horror-Monstern inspiriert sind. Und es gibt einen alten Magierorden, usw. usf.

Diablo 2 ist eindeutig keine Dark Fantasy mehr. Man wechselt zu großen Teilen in das viel Breitenwirksamere High Fantasy Genre über. Diablo 3 wird nun offensichtlich diesen Übergang vervollständigen und Dark Fantasy Wurzeln von Diablo endgültig völlig leugnen.

Während hingegen alles was so an neuen Spielen rauskommt, sowieso von Haus aus völlig auf High Fantasy getrimmt ist, mit Elfen, Zwergen, Gut-Böse Dualität und allem was dazugehört.

Ich verstehe ja, dass High Fantasy einfach am besten ankommt. Und darum ist es ja auch völlig logisch, dass es sehr sehr viel High Fantasy gibt, und kein Publisher Geld in etwas anderes investieren würde. Aber ein wirklich erfolgreiches Dark Fantasy Setting auf High Fantasy zu zwangskonvertieren, um sich dem größeren Markt anzupassen, das finde ich sehr schade. Ist es wirklich so schlimm, ein bischen Abwechslung zu haben?
 
Alt
28. July 2008, 01:47
yking ist offline  
yking
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Toad
Mario Kart (1992)
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Das hast du schön geschrieben, Streitmonolog, daraus könntest du glatt einen extra Artikel machen. Ich wusste das gar nicht, dass es da so viele Unter-Genres gibt.
Ich sehe das ganz genauso, ich fand es auch schade, dass diese mit Horror durchsetzte Atmosphäre von Diablo 1 und das eher mittelalterliche Setting nicht fortgesetzt wurden, aber ehrlich gesagt fiehle mir auf Anhieb auch kein vergleichbares Computerspiel ein; also wenn es wirklich so war, dass Dark bzw. Low Fantasy von der High-Fantasy quasi abgelöst wurde, muss das ziemlich schnell gegangen sein.
Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass die Umsetzung so schwierig ist, dass es einfach bei Computerspielen selten gelingt, diese Atmosphäre trotz spieltechnischer, grafischer Einschränkungen usw. einzufangen. Bei den "richtigen" Rollenspielen wird einfach mehr der Fantasie überlassen und man kann sich mehr auf den Inhalt, die Story konzentrieren.
Übrigens: Eine Hauptursache für meine Euphorie bezüglich Hellgate war von Anfang an, dass ich High-Fantasy so langsam satt hatte. Hellgate ist zwar nicht so Bonbon-bunt und das SciFi-Setting ist auch eine erfrischende Abwechslung, aber die Atmosphäre hätte natürlich hier auch etwas besser sein können.
Vielleicht wird es ja mal irgendwann eine Art Renaissance der düsteren Fantasy geben...
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Alt
29. July 2008, 13:19
Sinclair ist offline  
Sinclair
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Früher Randgruppe heute Mainstream – Der Videogame-Sektor

Vorweg, ich finde nicht dass die Spiele heute schlechter sind und nicht mehr die Innovationen bieten die sie noch vor 10 Jahren lieferten. Der Mainstream hat die Spielebranche nicht zerstört (nicht zum negativen verändert). Es wird halt nur noch über bestimmte Spiele berichtet.

Das oben ist meine Meinung in Kurzfassung. Wer mehr erfahren will, der kann den nachfolgenden Text lesen.

Mit der Akzeptanz und Integration des Videogamemarktes – neben den andren Bereichen – in der Gesellschaft, haben sich weniger die Spiele als mehr die Berichterstattung und Präsentation in den Medien gewandelt. Mal ein Beispiel mit fiktiven Zahlen (PC Spiele): Wo früher 50 Spiele im Jahr veröffentlicht wurden, sind es heutzutage 500 Spiele im Jahr. Dieser Zuwachs an Spielen spiegelt das eigentliche Problem wieder, denn es wollen mehr Spiele von (Online-) Magazinen/Communities getestet und bewertet werden als zu früheren Zeiten. Diese “Informationsbereitsteller“ haben eigene Interessen und eine bestimmte Zielgruppe bzw. Leserschaft, die mit immer neuen Informationen versorgt werden wollen. Spielezeitschriften wie “GameStar“ oder “PC-Games“ wollen Leser mit Informationen über Spiele die bald oder erst in einigen Jahren erscheinen, versorgen. Nebenbei müssen sie auch noch genügend Exemplare verkaufen um nicht pleite zu gehen. Man kann sie wohl den Mainstream-Medien zuordnen, da sie eine breite Leserschaft ansprechen wollen (und müssen) und dementsprechend sich mehr auf “Spiele Blockbuster“ spezialisiert haben. Und wie es halt so ist, kann sich daraus eine Abhängigkeit entwickeln, die zwar auf den ersten Blick wie eine “Win-Win“-Situation herkommt, aber in Wirklichkeit keine ist. Für die Magazine (ob nun Print oder Online) ist es eher eine zwiespältige Angelegenheit. Denn die Publisher haben ihre Interessen und das Spiel und können daher den Magazinen gewisse vorgaben geben oder schlicht, auch wenn es sich schlecht anhört, erpressen. So könnten vorgaben kommen wie: 90ziger aufwärts Bewertung; eine positive Beschreibung bis hin zu Übertreibungen oder auch “Wünsche“ bezüglich Spiele die von der Redaktion vorgestellt werden sollen und welche eher weniger. Und wenn man dann mal in Ungnade gefallen ist, so gibt es mal keine Exklusiv-Interviews oder vorab Versionen. Oder es werden rechtliche Schritte eingeleitet (Atari – wenn ich mich nicht irre).
Die andere Sache ist die das von den Redakteuren teilweise in wenigen Worten ein Spiel Beschrieben und/oder Bewertet werden muss, was zu, zum Teil haarsträubenden Bewertungen, Beschreibungen oder auch Beurteilungen führt (Bsp.: bei einem Spiel wird Vielfalt positiv und bei einem anderen negativ bewertet – gilt natürlich auf für Hardware, also Tastaturen, Mäusen und so). Und ist da noch Zeit die ein Redakteur fürs Testen hat. Und egal ob nun Exklusivspiel oder “Randgruppenspiel“, genügend Zeit Testen gibt es nicht (und erfahrende Redakteure gibt es manchmal auch nicht).
Auf ein Genre spezialisierte Magazine oder Communities gibt es – meines Wissens – nur sehr wenige und im speziellen fallen mir jetzt auch nur zwei ein die sich mit Adventures befassen. Jedenfalls, wenn ich mir so anschaue was an Adventures die letzten Jahre rausgekommen ist, so muss ich halt feststellen das zum einen jährlich relativ gleichviele Spiele erscheinen und diese Spiele weitgehend von den “Mainstream-Magazinen“ ignoriert werden oder aber eine schlechte Wertung erhalten, weil sie nicht die neuste Grafik aufweisen. Also sich nicht weiterentwickeln. Aber seien wir mal ehrlich ein Adventure braucht keine Ego-Shooter Grafik, bei einem Adventure ist die Grafik nicht wichtig, wichtig ist eher die Grafikstiel.
Ein Genre kann auch nicht untergehen, es wird eher nicht beachtet oder verbiegt sich dahin das es einen einfacheren Einstieg erlaubt. Es bleibt immer noch ein Stammspieler Kreis oder die Flucht auch eine andere Plattform. Was verschwindet sind Spielekonzepte/-ideen weil sie ihrer Zeitvoraus waren oder schlecht umgesetzt wurden.
Wie dem auch sein, am wichtigsten sind immer noch die Käufern, denn sie bestimmen in welche Richtung die Entwicklung der Spiele geht. Wer also weiß was die Spieler haben wollen wird den meisten Erfolg haben. Und hier beginnt der Teufelskreis. Spiele werden Massenkonformer gemacht um mehr Käufer anzulocken; die Magazine müssen die Spiele beurteilen und ggf. mit anderen Spielen vergleichen, und dabei Kriterien aufstellen die die Leser für wichtig halten (nach Einschätzung der Redaktion). Die Spieler/Käufer richten sich dann nach dem was geschrieben wurde und mit ein wenig Werbung und gegenseitiges heizmachen der Spieler/Leser untereinander werden dann halt bestimmte Spiele bevorzugt. Und danach werden anhand von Verkaufszahlen und Kundenbefragung Spiele entwickelt die die Wünsche erfüllt und dabei möglichst viele anspricht.
Hierzu fällt mir auch was ein, was mal ein Redakteur bei “GameStar“ oder “PC-Games“ ins eigene Forum geschrieben hatte. Und zwar hatte jemand einen Thread aufgemacht und in diesen ging die Meinung immer mehr in Richtung: die Spiele haben keine durchdachte Story; es wird nur noch auf die Grafik Wert gelegt; Spiele werden immer mehr zu 08/15 Einheitsbrei; es gibt nur noch Fortsetzungen. Jedenfalls hatte dann ein Redakteur was dazu geschrieben und das Problem benannt. Und wie es halt so ist, sind es die Spieler/Käufer die mit ihren hohen Ansprüchen an u.a. Grafik (Gore) dafür verantwortlich sind und ja sie sind auch Schuld – die meisten jedenfalls. Junge Spieler die nur Spiele mit guter Grafik kennen, Spieler die sich gegenseitig Pushen indem sie den Vorgänger Spielen oder auch irgendwelche zu hohen Erwartungen an das Spiel knüpfen. Es sind zwar nicht alle Spieler aber jedenfalls die meisten und sie machen den Mainstream aus.
Ihr habt vielleicht auch schon einmal sowas in der Richtung gelesen wie: wenn kein Blut fließt kauf ich es mir nicht; Ich will Realismus (gemeint ist Gewalt); ein Erwachsenspiel und keinen Kinderkram (es wird auch hier Blut und Gewalt gemeint). Dann wird noch auf die USK und den Staat gemeckert, wegen der Bevormundung und so. Aber hey seinen wir mal ehrlich, dass wichtigste an einem Spiel ist die Grafik, die Gewaltdarstellung oder allgemein der Realismus. Und jeder der meint das Story oder auch das Setting wichtig ist, der hat ja mal sowas von keine Ahnung. Und auch wichtig, als alternative Spielweise muss die Möglichkeit bestehen dass man einen bösen Charakter spielen kann. Wenn man in Spiel nur die böse Seite kann und dafür es genügend “Realismus“ gibt, dann reicht das auch aus. Ich merke, ich schweife ab.
Dann komm ich mal zu den Spieleentwicklern und Publisher. Tja was soll man da groß schreiben, sie wollen Spiele unters Volk bringen und dabei genügend Geld verdienen um weiterhin Spiele Entwickeln zu können bzw. Verkaufen zu können. Die Publisher entscheiden hierbei anhand von Verkaufszahlen und Umfragen.


Zum Schluss muss ich aber auch noch was zum Thema Fantasie schreiben.

High-, Low-, Dark-, Fun-, Animal-Fantasie und so beschreiben erst einmal nur die Welt in der die Handlung spielt.
Bei High-Fantasie handelt es sich um eine Welt die vollkommen fiktiv ist. Es gibt verschiedene Völker mit eigenen Gottheiten, eigener Sprache, eigenen Baustil und ggf. sind sie Völker mit bestimmten Klischees behaltet.
Die Low-Fantasie verzichtet auf eine komplett ausgedachte Welt, sie bedient sich Elementen aus der Vergangenheit und Gegenwart. Zum Teil wird auch nach “was wäre wenn“-Manier ein alternativer Universum aufgebaut.
Die anderen drei sind schnell erklärt: Dark=Horror Elemente, Fun=der Humor steht im Vordergrund und Animal=Tiergeschichten. Und natürlich überschneiden sich diese Genres was eine genaue Zuordnung erschwert. Und wie dem aber auch sein, sie alle Gehören ins Genre Fantastik.
Welche Rolle Magie spielt hängt nicht von der Welt in der die Handlung spielt ab. In einer Welt die der High-Fantasie zuzuordnen ist, kann sie zum Beispiel eine hohe Bedeutung haben oder aber auch so gut wie nicht vorkommen. Und das gilt für alle Genre. In Low-Fantasie könnte sie einen Schlüsselplatz einnehmen – muss aber nicht.
Die Helden der Geschichte lassen sich grob in zwei Gruppen Einteilen. Die erste Gruppe bilden Helden wie Conan oder der “Kuscheldrow“. Sie haben im Grunde alles was sie zum Überleben brauchen. Im Punkto Stärke und/oder Intelligenz können es nur wenige mit ihnen aufnehmen. Sie sind halt den meisten Überlegen und wenn sie mal in Schwierigkeiten geraten, so ist es dann auch ihre Überlegenheit, die sie Rettet, den Gegner bezwingen lässt.
Die zweite Gruppe umfasst die Helden denen man nichts zutraut die aber im Laufe der Geschichte stärker, klüger, reifer werden und schlussendlich doch obsiegen. Bei dieser Gruppe kann es auch schon mal vorkommen dass ein unerfahrener Jüngling einen kampferprobten Kriegsveteranen im Kampf besiegt.
Die Darstellung von gut und böse ist auch so eine Sache. Sind sie klar definiert, man auf Anhieb wer wo einzuordnen ist und einzelne Personen, Gruppen, Rassen können mit Klischees zugepflastert werden. Wenn gut und böse nicht klar definiert sind, gibt es mehr Möglichkeiten auf die einzelnen Charaktere einzugehen, es ist sogar notwendig, denn nur so können deren Beweggründe nachvollzogen werden. Sprich je schwammiger die Definition von gut und böse, umso tiefgründiger können die Charaktere sein.
Die Story kann episch werden muss aber nicht. Es ist aber einfacher eine epische Story zu erzählen, da es bei ihr leichter ist die ganze Geschichte spanend zu halten. Nicht epische Geschichten erfordern mehr können vom Autor. Zum Thema (Endlos-) Zyklen und Trilogien schreib ich mal lieber nichts in diesen Zusammenhang – könnte sonst länger werden.
Man könnte also, wenn man wollte, Schieberegler definieren die die Ausprägung von Welt, Magie, Held, Ausprägung gut-böse und Story darstellen.

Die Wiedergabe von Fantasie in Computerspielen beschränkt sich weitgehend auf epische Geschichten die ein anfangs schmächtiger Held bestreitet. Und das alles in einer freierfunden Welt mit viel Magie, Klischees und bösen Monstern.
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Tad Williams: Ich denke nicht, dass jemals jemand auf seinem
Sterbebett liegen wird und zurück blickend sagt: "Ich wünschte,
ich hätte mehr Zeit damit verbracht, im Internet abzuhängen".
 
Alt
29. July 2008, 13:25
xzarnado ist offline  
xzarnado
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Artikel: 73
Sim
The Sims (2000)

Sehr durchdachter Post. Nur lustig, dass sie immer alle vom Mainstream reden und ich mich da irgendwie nie wiederfinde...
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Alt
30. July 2008, 13:16
Sinclair ist offline  
Sinclair
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Jeder ist irgendwo Mainstream weil es für diesen Begriffe keine feste Definition gibt. Man kann abhängig vom eigenen Standpunk einen Mainstream festlegen bzw. wurde eine Definition von anderen vorgegeben. In der Musikbranche ist es das was in bestimmten Charts aufgelistet ist (Bsp. Viva-, MTV-, Bravo-Charts). Verschwörungstheoretiker Bezeichnen alle großen Informationsbereitsteller als Mainstream-Medien und wen man Sender wie RTL, PRO-7, VOX usw. schaut oder Spiegel, Stern, Focus, Die Welt (auch Online) liest, dann gehört man zum Mainstream. Und das kann so immer weiter gehen. Eine Maus von Logitech oder Razer? Ganz klar Mainstream. Fleischessen? Auch Mainstream.
Personen die dem Mainstream angehören sollen werden bestimmte Eigenheiten unterstellt. Beispielsweise haben sie keine eigene Meinung, folgen dem Herdentrieb und allgemein haben sie eh keine eigene Meinung weil denken ja Anstrengend ist. Wenn man aber die Sache genauer betrachtet stellt man fest, dass damit angegrenzt und die eigene Individualität hervorgehoben werden soll. Und falls dann doch mal jemand aus dem Mainstream zu den eigenen Reihen welchen wollte, so muss er bestimmte Kriterien (abhängig davon wo der Mainstream definiert wurde) erfüllen um akzeptiert zu werden. Das ist eine Schutzreaktion die die eigene Individualität schützen und aber auch dazu beitragen soll, dass die eigne Einstellung – die nicht Mainstream ist – nicht von andern gefährdet wird, weil denen Wissen fehlt. Und sie dadurch alles zerstören könnten; alles dem Mainstream preisgeben könnten und somit den Untergang von “Idealen“ einleiten würden.
Na ja, zurück zu Mainstream-Spielen. Spiele die der Masse gefallen können als Mainstream-Spiele eingestuft werden. Spiele die für die Masse gemacht werden sind Mainstream-Spiele. Zeitschriften mit hoher Auflage können als Mainstream-Zeitschrift eingestuft werden.
Oder auf die Filmbranche übertragen: Alles was im Kino läuft ist potenziell Mainstream und alles was nur von wenigen gesehen wird ist Underground oder Insiderfilm.
Noch einmal ein Schwenk zu Spielen: Genre wie Rundenstrategie (Hexagon Spielfeld), Point&Click Adventure, Flugsimulatoren usw. sind demzufolge Underground. Würden Spiele aus diesen Genres öfter in den Medien vorgestellt werden und ggf. bessere Bewertungen bekommen, so würden sie auch zum Mainstream gehören.
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