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29. July 2008, 13:19
Sinclair ist offline  
Sinclair
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Früher Randgruppe heute Mainstream – Der Videogame-Sektor

Vorweg, ich finde nicht dass die Spiele heute schlechter sind und nicht mehr die Innovationen bieten die sie noch vor 10 Jahren lieferten. Der Mainstream hat die Spielebranche nicht zerstört (nicht zum negativen verändert). Es wird halt nur noch über bestimmte Spiele berichtet.

Das oben ist meine Meinung in Kurzfassung. Wer mehr erfahren will, der kann den nachfolgenden Text lesen.

Mit der Akzeptanz und Integration des Videogamemarktes – neben den andren Bereichen – in der Gesellschaft, haben sich weniger die Spiele als mehr die Berichterstattung und Präsentation in den Medien gewandelt. Mal ein Beispiel mit fiktiven Zahlen (PC Spiele): Wo früher 50 Spiele im Jahr veröffentlicht wurden, sind es heutzutage 500 Spiele im Jahr. Dieser Zuwachs an Spielen spiegelt das eigentliche Problem wieder, denn es wollen mehr Spiele von (Online-) Magazinen/Communities getestet und bewertet werden als zu früheren Zeiten. Diese “Informationsbereitsteller“ haben eigene Interessen und eine bestimmte Zielgruppe bzw. Leserschaft, die mit immer neuen Informationen versorgt werden wollen. Spielezeitschriften wie “GameStar“ oder “PC-Games“ wollen Leser mit Informationen über Spiele die bald oder erst in einigen Jahren erscheinen, versorgen. Nebenbei müssen sie auch noch genügend Exemplare verkaufen um nicht pleite zu gehen. Man kann sie wohl den Mainstream-Medien zuordnen, da sie eine breite Leserschaft ansprechen wollen (und müssen) und dementsprechend sich mehr auf “Spiele Blockbuster“ spezialisiert haben. Und wie es halt so ist, kann sich daraus eine Abhängigkeit entwickeln, die zwar auf den ersten Blick wie eine “Win-Win“-Situation herkommt, aber in Wirklichkeit keine ist. Für die Magazine (ob nun Print oder Online) ist es eher eine zwiespältige Angelegenheit. Denn die Publisher haben ihre Interessen und das Spiel und können daher den Magazinen gewisse vorgaben geben oder schlicht, auch wenn es sich schlecht anhört, erpressen. So könnten vorgaben kommen wie: 90ziger aufwärts Bewertung; eine positive Beschreibung bis hin zu Übertreibungen oder auch “Wünsche“ bezüglich Spiele die von der Redaktion vorgestellt werden sollen und welche eher weniger. Und wenn man dann mal in Ungnade gefallen ist, so gibt es mal keine Exklusiv-Interviews oder vorab Versionen. Oder es werden rechtliche Schritte eingeleitet (Atari – wenn ich mich nicht irre).
Die andere Sache ist die das von den Redakteuren teilweise in wenigen Worten ein Spiel Beschrieben und/oder Bewertet werden muss, was zu, zum Teil haarsträubenden Bewertungen, Beschreibungen oder auch Beurteilungen führt (Bsp.: bei einem Spiel wird Vielfalt positiv und bei einem anderen negativ bewertet – gilt natürlich auf für Hardware, also Tastaturen, Mäusen und so). Und ist da noch Zeit die ein Redakteur fürs Testen hat. Und egal ob nun Exklusivspiel oder “Randgruppenspiel“, genügend Zeit Testen gibt es nicht (und erfahrende Redakteure gibt es manchmal auch nicht).
Auf ein Genre spezialisierte Magazine oder Communities gibt es – meines Wissens – nur sehr wenige und im speziellen fallen mir jetzt auch nur zwei ein die sich mit Adventures befassen. Jedenfalls, wenn ich mir so anschaue was an Adventures die letzten Jahre rausgekommen ist, so muss ich halt feststellen das zum einen jährlich relativ gleichviele Spiele erscheinen und diese Spiele weitgehend von den “Mainstream-Magazinen“ ignoriert werden oder aber eine schlechte Wertung erhalten, weil sie nicht die neuste Grafik aufweisen. Also sich nicht weiterentwickeln. Aber seien wir mal ehrlich ein Adventure braucht keine Ego-Shooter Grafik, bei einem Adventure ist die Grafik nicht wichtig, wichtig ist eher die Grafikstiel.
Ein Genre kann auch nicht untergehen, es wird eher nicht beachtet oder verbiegt sich dahin das es einen einfacheren Einstieg erlaubt. Es bleibt immer noch ein Stammspieler Kreis oder die Flucht auch eine andere Plattform. Was verschwindet sind Spielekonzepte/-ideen weil sie ihrer Zeitvoraus waren oder schlecht umgesetzt wurden.
Wie dem auch sein, am wichtigsten sind immer noch die Käufern, denn sie bestimmen in welche Richtung die Entwicklung der Spiele geht. Wer also weiß was die Spieler haben wollen wird den meisten Erfolg haben. Und hier beginnt der Teufelskreis. Spiele werden Massenkonformer gemacht um mehr Käufer anzulocken; die Magazine müssen die Spiele beurteilen und ggf. mit anderen Spielen vergleichen, und dabei Kriterien aufstellen die die Leser für wichtig halten (nach Einschätzung der Redaktion). Die Spieler/Käufer richten sich dann nach dem was geschrieben wurde und mit ein wenig Werbung und gegenseitiges heizmachen der Spieler/Leser untereinander werden dann halt bestimmte Spiele bevorzugt. Und danach werden anhand von Verkaufszahlen und Kundenbefragung Spiele entwickelt die die Wünsche erfüllt und dabei möglichst viele anspricht.
Hierzu fällt mir auch was ein, was mal ein Redakteur bei “GameStar“ oder “PC-Games“ ins eigene Forum geschrieben hatte. Und zwar hatte jemand einen Thread aufgemacht und in diesen ging die Meinung immer mehr in Richtung: die Spiele haben keine durchdachte Story; es wird nur noch auf die Grafik Wert gelegt; Spiele werden immer mehr zu 08/15 Einheitsbrei; es gibt nur noch Fortsetzungen. Jedenfalls hatte dann ein Redakteur was dazu geschrieben und das Problem benannt. Und wie es halt so ist, sind es die Spieler/Käufer die mit ihren hohen Ansprüchen an u.a. Grafik (Gore) dafür verantwortlich sind und ja sie sind auch Schuld – die meisten jedenfalls. Junge Spieler die nur Spiele mit guter Grafik kennen, Spieler die sich gegenseitig Pushen indem sie den Vorgänger Spielen oder auch irgendwelche zu hohen Erwartungen an das Spiel knüpfen. Es sind zwar nicht alle Spieler aber jedenfalls die meisten und sie machen den Mainstream aus.
Ihr habt vielleicht auch schon einmal sowas in der Richtung gelesen wie: wenn kein Blut fließt kauf ich es mir nicht; Ich will Realismus (gemeint ist Gewalt); ein Erwachsenspiel und keinen Kinderkram (es wird auch hier Blut und Gewalt gemeint). Dann wird noch auf die USK und den Staat gemeckert, wegen der Bevormundung und so. Aber hey seinen wir mal ehrlich, dass wichtigste an einem Spiel ist die Grafik, die Gewaltdarstellung oder allgemein der Realismus. Und jeder der meint das Story oder auch das Setting wichtig ist, der hat ja mal sowas von keine Ahnung. Und auch wichtig, als alternative Spielweise muss die Möglichkeit bestehen dass man einen bösen Charakter spielen kann. Wenn man in Spiel nur die böse Seite kann und dafür es genügend “Realismus“ gibt, dann reicht das auch aus. Ich merke, ich schweife ab.
Dann komm ich mal zu den Spieleentwicklern und Publisher. Tja was soll man da groß schreiben, sie wollen Spiele unters Volk bringen und dabei genügend Geld verdienen um weiterhin Spiele Entwickeln zu können bzw. Verkaufen zu können. Die Publisher entscheiden hierbei anhand von Verkaufszahlen und Umfragen.


Zum Schluss muss ich aber auch noch was zum Thema Fantasie schreiben.

High-, Low-, Dark-, Fun-, Animal-Fantasie und so beschreiben erst einmal nur die Welt in der die Handlung spielt.
Bei High-Fantasie handelt es sich um eine Welt die vollkommen fiktiv ist. Es gibt verschiedene Völker mit eigenen Gottheiten, eigener Sprache, eigenen Baustil und ggf. sind sie Völker mit bestimmten Klischees behaltet.
Die Low-Fantasie verzichtet auf eine komplett ausgedachte Welt, sie bedient sich Elementen aus der Vergangenheit und Gegenwart. Zum Teil wird auch nach “was wäre wenn“-Manier ein alternativer Universum aufgebaut.
Die anderen drei sind schnell erklärt: Dark=Horror Elemente, Fun=der Humor steht im Vordergrund und Animal=Tiergeschichten. Und natürlich überschneiden sich diese Genres was eine genaue Zuordnung erschwert. Und wie dem aber auch sein, sie alle Gehören ins Genre Fantastik.
Welche Rolle Magie spielt hängt nicht von der Welt in der die Handlung spielt ab. In einer Welt die der High-Fantasie zuzuordnen ist, kann sie zum Beispiel eine hohe Bedeutung haben oder aber auch so gut wie nicht vorkommen. Und das gilt für alle Genre. In Low-Fantasie könnte sie einen Schlüsselplatz einnehmen – muss aber nicht.
Die Helden der Geschichte lassen sich grob in zwei Gruppen Einteilen. Die erste Gruppe bilden Helden wie Conan oder der “Kuscheldrow“. Sie haben im Grunde alles was sie zum Überleben brauchen. Im Punkto Stärke und/oder Intelligenz können es nur wenige mit ihnen aufnehmen. Sie sind halt den meisten Überlegen und wenn sie mal in Schwierigkeiten geraten, so ist es dann auch ihre Überlegenheit, die sie Rettet, den Gegner bezwingen lässt.
Die zweite Gruppe umfasst die Helden denen man nichts zutraut die aber im Laufe der Geschichte stärker, klüger, reifer werden und schlussendlich doch obsiegen. Bei dieser Gruppe kann es auch schon mal vorkommen dass ein unerfahrener Jüngling einen kampferprobten Kriegsveteranen im Kampf besiegt.
Die Darstellung von gut und böse ist auch so eine Sache. Sind sie klar definiert, man auf Anhieb wer wo einzuordnen ist und einzelne Personen, Gruppen, Rassen können mit Klischees zugepflastert werden. Wenn gut und böse nicht klar definiert sind, gibt es mehr Möglichkeiten auf die einzelnen Charaktere einzugehen, es ist sogar notwendig, denn nur so können deren Beweggründe nachvollzogen werden. Sprich je schwammiger die Definition von gut und böse, umso tiefgründiger können die Charaktere sein.
Die Story kann episch werden muss aber nicht. Es ist aber einfacher eine epische Story zu erzählen, da es bei ihr leichter ist die ganze Geschichte spanend zu halten. Nicht epische Geschichten erfordern mehr können vom Autor. Zum Thema (Endlos-) Zyklen und Trilogien schreib ich mal lieber nichts in diesen Zusammenhang – könnte sonst länger werden.
Man könnte also, wenn man wollte, Schieberegler definieren die die Ausprägung von Welt, Magie, Held, Ausprägung gut-böse und Story darstellen.

Die Wiedergabe von Fantasie in Computerspielen beschränkt sich weitgehend auf epische Geschichten die ein anfangs schmächtiger Held bestreitet. Und das alles in einer freierfunden Welt mit viel Magie, Klischees und bösen Monstern.
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Tad Williams: Ich denke nicht, dass jemals jemand auf seinem
Sterbebett liegen wird und zurück blickend sagt: "Ich wünschte,
ich hätte mehr Zeit damit verbracht, im Internet abzuhängen".