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19. January 2008, 00:41
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SethSteiner SethSteiner ist offline
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Zitat:
Zitat von P.A.X. the 4 Th Beitrag anzeigen
Cassy und unser Reporter sollen sich die Modifikation einer Waffe zum Hobby gemacht haben?
Zur Modifikatoin einer Waffe(und sei es nur eine alte Weltkriegswaffe) wird eine voll ausgerüstete Werkstadt benötigt.Das fängt mit einer Präzisionsdrehmaschiene an und hört mit Messgeräten die bis auf den Tausenstel eines Millimeters arbeiten auf. (nur um die größe und spezialisierung einer solchen Werkstadt zu veranschaulichen,sowas macht man nicht in einer Präsidentensuite )
Durchaus, ich würde mich hüten zusagen das es an dieser einen Stelle ganz besonders realistisch wäre, selbstverständlich nicht. Aber es gibt stellen an denen ich Fiktiv werde, das ist hier der Fall. An der Waffe ist, das sei gesagt, abgesehen vom Äußeren, jedoch absolut nichts besonderes. Weder schießt sie besonders gut, noch hat sie eine anderartige Munition oder Ähnliches, rein Kosmetisch das ganze. Dein Einwand ist natürlich völlig richtig, aber da sich die Waffe hier nicht in irgendeiner besonderen Weise auswirkt, bleibt es schlicht einfach eine rein äusserliche Erscheinung die aus einer Laune der Beiden heraus in den Monaten entstanden ist. An dieser Stelle, ist schlicht einfach etwas Fantasie gefragt, denn in der Suite selbst haben sie das sicherlich nicht gemacht, richtig aber das es keine professionelle Unterstützung gab steht dort ja auch nicht.

Zitat:
Zitat:
"Das Besondere jedoch war an ihr wohl die Trommel in Verbindung mit dem in modernen Waffen üblicheren Stabmagazin, das sich im Griff befand"
Was nun ?Ein Tromelmagazin oder ein Stabmagazin?
Entweder du führst die Kugel durch die Feder im Stabmagazin in das Patronenlager ein (wie bei der original Luger)oder durch die Rotation einer Trommel wo dann die Patrone vorm Lauf liegt und vom Hammer gezündet wird .Dein Prototyp müsste dann einen zweiten Lauf haben oder die Patrone aus dem Stabmagazin ins Paronenlager durch die Trommel in den Lauf treiben.
Oder du redest von ner Trommel mit der man soetwas wie Granaten verschießen kann.(an einer Luger )
Zur Frage:
Schlicht beides. Das Stabmagazin füttert sozusagen die Trommel, sofern sie nicht voll ist. Eine perfide rein mechanische Konstruktion. Keine Sorge, von Granaten ist hier sicher nicht die Rede, muss man sich ja mal vorstellen, eine Pistole die am Stück Granatenmunition verschießt ach du heiliger Bim Bam. Nein zuerst werden die Patronen in der Trommel abgeschossen und in der Drehung die leere Hülse herausgestoßen. Ist das leere loch an der unteren Seite des Griffes angekommen, rutscht eine neue Kugel aus dem Stabmagazin hinein.


Zitat:
Das Cassy in der Lage ist eine Waffe abfeuern heist nicht das sie oder unser Reporter der nur mit Politik oder Cassys Minis himterm Ofen hervor zu locken ist ,fähig sind eine Waffe zu bauen,geschweige denn eine zu verbessern.(zumal die Deutschen Serienwaffen schon bis zu zwazig mal nachbearbeitet wurden,was die hohen Preise die Amis für Weltkiregs Luger und unsere Infanteriewaffen zu bezahlen bereit sind erklärt. )
Als Alternative für deine Gescjhichte biete ich an.
Lass sie einen geänderten/Soliden(dreieckig gefällt mir schom mal) Lauf haben(das sie Kalliber 12 oder höher verschießen kann,am besten das was der Feind benutzt,davon gibts auf nem Schlachtfeld dann ja genug) und ein größeres/längeres Stabmagazin.
Am besten läst du Die ganze Modifikationen auch von nem ortsansässigen
Waffenschmiedemeiser/Ingenieur erledigen.An Geld sollte es unserem Reporter in seiner neuen Position nicht mangeln.
So klingts für mich einfach besser.
Dagegen möchte ich ja auch gar nichts sagen. Allerdings sei hier Kassandras Vergangenheit erwähnt, in der sie ja mehr als oft genug mit Waffen in Kontakt kam. Das soll selbstverständlich nicht heissen sie wäre eine Topspezialistin. Bei Kriegsausbruch war sie 17 und auch wenn sie sich wie eine Lara Croft verhält, ganz so ist es nun auch wieder nicht. Dieser Teil ist nur ein rein fiktiver Wunsch meinerseits den ich gern dabei haben wollte. Habe ich ja oben bereits erwähnt.^^

Zitat:
So jezt zur geschichte
lass sie die damon doch ausrotten! Nuke them all!!!
Auf welcher Seite steht unser Reporter denn eigentlich die sind der Feind.
Unser Report ist ein rein rationell denkender Mensch. Er weiss darüber Bescheid das evolutionärgesehen die Damon und anderen Arten anscheinend von einer Spezies abstammen, doch selbst wenn nicht würde er ganz nach seinem üblichen Schema denken. Keine Verluste wenn sie nicht notwendig sind, an die Zukunft denken und das beste für sich herausschlagen. Nicht zu vergessen besitzt er ja durchaus noch etwas wie Ethik und Moral und lässt sich nur ungern von reinen Gefühlen leiten, auch wenn es ihm oft genug passiert und nur zu gern verschleiert. Die Damon sind Menschen, nur mit einem Schwanz, Hörnern und anderer Hautfarbe, ansonsten sind sie genauso verschiedene Individuen wie du und ich, das weiss auch Seth. Aus diesem Grund hat er nicht vor eine ganze Rasse oder millionen Zivilisten zu opfern für eine vollkommen irrsinnige Operation. Ob sein Vorhaben richtig ist, nun das wird sich zeigen, aber ein Holocaust ist für ihn keine Alternative. Seth hatte als er in die Feste kam demonstrativ das Bild des Führers in den Mülleimer geworfen, das sollte unterstreichen das er ein moderner und aufgeklärter Mensch ist.

Zitat:
Auch wenn sei eine andere grupierung darstellen,könnte man den Menschen doch nie einreden das sie nun ein Allierter gegen das Imperium werden können.
Man bedenke doch nur mal den Ausländerhass in unserer Gesellschaft wie sollen die gleichen Menschen eine andere Rasse (Ok früher vieleicht auch mal Menschen gewesen)akzeptieren?
Menschen sind seit jeher leicht zu beeinflußen, egal in welche Richtung es geht. Allerdings geht es hier ja nicht darum, Damon dafür zu gewinnen gegen den Imperator aufzubegehren. Seth einziges Ziel ist es die Legatin zu befreien, damit diese das Imperium vorwarnt um evakuieren zu können. Das er das für sich eines Tages nutzen könnte ist selbstverständlich auch was voran er gedacht hatte. Im übrigen halte ich den Ausländerhass für nicht allzu groß sofern nicht Bild oder ein Herr Koch (der gerade massiv Stimmen gegen Ypsilanti verliert übrigens) auf eine gewisse Art einreden könnte.
Im übrigen sind die Damon Menschen, Damon ist nur ein Unterbegriff. Neanderthaler sind auch Menschen, aber man muss ja die Arten abgrenzen können, daher verschiedene Namen, aber die Spezies bleibt dieselbe. Aber ja, auch der Rassismus ist ein Aspekt in dieser Geschichte, den ich hier auf eine Art darstelle. Die menschlichen Generale geben die durch die hohe Zivilisationsstufe erreichten Prinzipien zugunsten eines unüberlegten Vergeltungsschlages auf um Macht zu demonstrieren und das ohne daran zu denken wie sich das in der Zukunft auswirken kann.

Geändert von SethSteiner (19. January 2008 um 01:11 Uhr).
 
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25. January 2008, 21:15
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SethSteiner SethSteiner ist offline
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OOC: Nur halb bearbeitet, bin übers Wochenende weg, dann editier ich wenn es was zu editieren gibt nochmal.



Seth hob seinen Oberkörper, drehte den Kopf in ihre Richtung und blickte in ihre eiskalten Augen. „Es geht hier nicht um dich, oder um mich. Es geht darum über eine Million Zivilisten vor einer wahnsinnigen Aktion zu retten!“ Kass schnaubte wütend und drückte ihm den Lauf in den Rücken. „Mich interessiert es nicht ob es hier um hundert Menschen oder eine Million geht Seth, das einzige was mir wichtig ist bist du. Ich lass es nicht zu das du dich umbringst.“ Der junge Mann drehte sich um und seine Freundin hielt ihm die Waffe nun direkt an den Kopf, was ihm nur ein leises Lächeln abrang. „Was willst du tun, mich erschießen? Ich verstehe dich ja, ich würde auch nicht anders handeln als du, deswegen wollte ich mich ja auch davon schleichen, ich wusste das es darauf hinaus laufen würde.“ Zornig traf ihn der Blick des Punkgirls die ihm zähneknirschend antwortete. „Es würde schon reichen dir ins Bein zu schießen, aber du sollst sehen das es mir ernst ist. Purgatori zu befreien ist Wahnsinn und mal ganz abgesehen davon Verrat an der Achse, unserem Land.. und unseren Freunden!“ Mit ernstem Blick näherte Seth sich der jungen Frau, behielt ihre Augen fest im Blick und antwortete mit kalter Stimme. „Es gibt nur eine Person der ich mir selbst absolute Treue geschworen habe und das bist du Kassandra, nicht unserem Land und keinem anderen Menschen auf der Welt. Wie sieht es mit dir aus, wem gehört deine unabdingbare Loyalität? Verrätst du mich oder beweist du mir, dass ich mit dir das einzig wirklich Richtige in meinem Leben getan habe?“ Verunsichert von seiner Frage senkte sie ihre Waffe und tat etwas das sie nur selten in solch schweren Situationen tat. Sie blickte für einen kurzen Augenblick zur Seite weg und versuchte zurück zuweichen als sie sanft seine Hand über ihrem Po spürte und so von ihm daran gehindert wurde. Sie schaut wieder zu ihm hoch, als sie im Augenwinkel seine Pistole bemerkte. Ihr war nicht klar wie er sie gezogen haben sollte, noch nie hatte er es geschafft sie vor ihr herauszuholen ohne das Kassandra es bemerkte. Sie mustert die Waffe die er ruhig in seiner Hand neben ihrem angewinkelten Arm hielt. Ihre Blauen Augen blickten stechend in seines als sie endlich nach einer halben Ewigkeit antwortete. „Ich entstamme einer ehrbaren Familie, meine Treue gilt dir Seth, dazu brauchen wir keine Ringe an den Fingern. Ich kann es nur nicht fassen das du einfach verschwinden wolltest und das alles hinter meinem Rücken geplant hast.“ Ihr Gegenüber verstand ihre Aufregung, obwohl sich ihre Stimme beruhigt hatte und eher einer leisen Traurigkeit gewichen war. „Tut mir leid, aber ich konnte nicht von dir verlangen mit mir zu kommen, oder dir das anzuvertrauen ohne damit rechnen zu müssen das du mich aufhältst.“ Mit ihrer Faust schlug sie sanft gegen seinen Brustkorb, ein blitzen war in ihren Pupillen zu erkennen als sie mit scharfer Stimme antwortete. „Doch das kannst du! Wir haben schon viel durchgezogen, du hast doch nich wirklich gedacht damit durchzukommen, meinen Wagen zu klauen und dich nach Russland zu verpissen?“ Amüsiert wendete Seth seinen Blick einen Moment ab, wenn er ehrlich war, hatte er tatsächlich ihre Hartnäckigkeit unterschätzt. „Eigentlich schon, aber das hat sich nun wohl erledigt. Noch mal, verzeih es mir aber keiner von uns beiden ist doch wirklich absolut ehrlich zum anderen, jeder von uns hat seine Geheimnisse.“ Erneut wollte ihm Kass widersprechen, öffnete ihren Mund und setzte dazu an als ihr einfiel das sie selbst in der letzten Zeit genug vor ihm verbarg als das sie ihm wirklich einen Vorwurf machen könnte. „Anscheinend.“ Seufzte sie leise, ehe sie mit fester Stimme sagte. „In Ordnung Süßer ich komm mit dir, du überlebst doch keine fünf Minuten wenn wir erstmal an der Front sind.“ Seth verzog sein Gesicht und beugte sich zu ihr hinunter „Was muss ich noch tun um dir zu beweisen das ich durchaus auch ohne deine Hilfe überleben kann?!“ Kassi konnte sich ein freches Grinsen nicht verkneifen, schmiegte sich an seine Front und meinte keck. „Gar nichts, ich liebe es nur dich damit aufziehen.“ Hingebungsvoll trafen sich die Lippen der Beiden, es gefiel ihr immer noch nicht was er vor hatte aber sie wusste das er, wenn er sich erstmal was in den Kopf gesetzt hatte, sich nicht davon abhalten lassen würde es auch durchzusetzen. Durch die Erinnerung an ihre eigenen Geheimnisse vor ihm, war ihr Argument abseits der puren Sorge um sein Leben, hinfällig geworden. Kass löste sich von seinen Lippen, blickte kurz zu seiner Waffe, ehe sie ihm wieder ins Auge sah, so recht fassen konnte sie es immer noch nicht das sie es nicht mitbekommen hatte, aber sie wusste was er damit ausdrücken wollte. Nie hätte jemand den anderen Niedergeschossen, aber jeder von beiden zeigte dadurch seinen Willen für seine Sache einzustehen „Jetz sag mir was ich tun soll und erzähl mir von deinem Plan!“ Eine halbe Stunde später packte Kass im Schlafzimmer eine Tasche mit ihren Sachen, der größte Teil bestand wohl aus Klamotten, davon die Hälfte winterfest. Sie konnte nicht davon ausgehen das sie noch in diesem Sommer zurückkehren würde und im Osten würden die Temperaturen noch extremer sein als sie es hier schon waren. Im ungewissen darüber was sie erwarten würde warf sie alles hinein was irgendwie brauchbar erschien, zusätzliche Waffen und Munition, eine Decke, ein festes Seil das noch aus ihrer Zeit in der Donnerfeste stammte, bevor sie aus dem Schrank ihren Motorradoverall herauszog. Zuvor noch hatte sie sich mit Seth darüber gestritten wie sie an das Flugzeug für Valeria herankommen sollten. Er hatte vor sich einfach in den Frankfurter Militärflughafen hineinzuschleichen, während Kass, Viktoria um Hilfe bitten wollte, welche er nicht bereit war hineinzuziehen. Sie einigten sich auf einen Kompromiss. Er würde die Legatin allein befreien, sie ihre Freundin davon überzeugen ihnen ein Flugzeug zu überlassen. Er konnte nicht zu lassen das sie zu zweit in das Gefängnis eindrangen. Wenn sie beide Orlèans verließen und auf den Videokameras ein Mann und eine Frau auftauchen würden, wäre das nur ein weiteres Indiz für das Oberkommando, dass sie in Wirklichkeit Valeria zur Flucht verholfen hatten. Dennoch bestand Kass darauf den Fluchtwagen zu fahren und versicherte ihm rechtzeitig in Gießen zusein, wenn er die Damon herausgeholt hatte. Sollte sie es nicht schaffen, würde sie sich mit ihm Abseits der Autobahn an einer verlassenen alten Raststätte treffen.
Seth hatte Amelie, die Bedienstete des Hotels, kommen lassen um die Koffer bereits zu ihrem Wagen zu bringen. Sie hatte sich mittlerweile zu einer Vertrauten entwickelt, sie war diskret, zurückhaltend und stets freundlich gewesen. „Mademoiselle Renoir, sollte sie jemand fragen, wissen sie ja von wem diese Sachen sind.“ Die junge Frau nickte und stellte die schweren Koffer auf die tiefliegende Fläche eines Wagens der es ihr erheblich erleichterte. „Monsieur Hornbach, natürlich.“ Im Augenwinkel entdeckte sie vor der Tür des Schlafzimmers eine grüne Tasche „Soll ich die von Mademoiselle Stark dort ebenfalls mitnehmen?“ fragte sie freundlich auf den großen Beutel deutend. Seth wendete kurz seinen Blick von ihr ab, ging zur Tür und nahm sie an sich, bevor er sie für Amelie auf den Wagen legte. „Wir werden lange wegbleiben. Die einzige Person die hier zutritt hat ist Generalbrigadier Viktoria von Stein, sie hat die Verantwortung für das alles hier, sie bekommt die Zweitschlüssel. Es könnte sein das man dieses Zimmer untersuchen wird, sorgen Sie also bitte dafür das sich danach alles im selben Zustand wie zu unserer Abreise befindet.“ Das Dienstmädchen schmunzelte leicht und öffnete die Tür. „Machen Sie sich keine Sorgen Monsieur, es wird alles zu ihrer Zufriedenheit geschehen, Sie haben meint Wort!“ Mit diesen Worten schob sie den Wagen in Richtung der Fahrstühle und verschwand aus seinem Blickfeld. Er hoffte das sie es ernst meinte, sie konnten es sich nicht leisten das etwas schief ging. Jeder Fehler könnte, wenn sie diese Reise überleben sollten, bei ihrer Rückkehr schwerwiegende Folgen haben. Gemächlich trottete Seth zum Sofa, setzte sich und schloss für einen Moment die Augen und genoss die letzte Ruhe und Stille die ihm noch blieb. Als Kass heraustrat sah sie sich einen Moment um, bevor sie ihn auf dem Sofa entdeckte. Mit einem leisen Lächeln näherte sie sich ihm, blieb kurz vor der Couch stehen und lehnte sich mit dem Oberkörper leicht zur Seite, stemmte eine Hand in die Seite während ihre Beine gespreizt fest auf dem Boden standen. „Ich verschwinde dann jetzt, hoffen wir das Vic in Frankfurt nicht gleich weiter reist.“ Der junge Mann öffnete seine Augen und blickte zu ihr. Mit erhobenen Brauen betrachtete er den eng anliegenden Motorrad Anzug, der sich ihrem athletischen Körper schmeichelhaft anschmiegte. Über den Schultern trug sie in den gleichen dunklen, grauen Farben eine Lederjacke, während in der linken Hand ihr Helm ruhte. Das musste das Outfit sein von dem sie ihm erzählt hatte, sie hatte es teuer eingetauscht, Geld hatte sich zwar in diesen Zeiten größtenteils wieder als Zahlungsmittel durchgesetzt aber der Tauschhandel blühte auch weiterhin. Von ihrem Hals bis zu ihrem Schritt führte ein Reißverschluss hinunter, die junge Frau bemerkte seinen Blick und sah ihn scharf an. „Komm nicht auf dumme Ideen, ich hab drunter immer noch Sachen an!“ Sie wendete sich dann zum Gehen und ging in Richtung der Tür. „Na ja, schön das du wach bist. Ich ruf dich dann übers Kom an wenn ich die Sache erledigt hab.“ Seth setzte sich auf und folgte ihr, packte ihren Oberarm. „Hast du nicht was vergessen?“ Fragte er streng und blickte in die verwirrten Augen Kassandras die sich seitlich zu ihm umgedreht hatte. „Keine Ahnung was du meinst, ich hab alles dabei was ich brauch.“ Sie dachte kurz an ihre Schlüssel, den Dolch an ihren Stiefeln die so gar nicht denen ähnelten wie sie normalerweise ein Motorradfahrer tragen würde. Ihre besaßen lange Schnüre an der Vorderseite und gingen ihr bis über die Knie, sie blieb sich eben treu, selbst in dieser Kleidung. Und auch ihre beiden Pistolen ruhten in ihren Holstern die sich an Gurten um ihre Schenkel schnürten. „Dann zeig ich dir halt was du vergessen hast Süße.“ Er zog sie fest an sich ran und gab ihr noch einmal einen stürmischen Kuss. Als er sich löste musste sie sich ein grinsen verkneifen. „Mh okay beim nächsten Mal denk ich dran, aber du kannst ruhig öfters mal so aus dir rauskommen.“ Über Seths Lippen huschte ein leises Schmunzeln. „Das hier ist mit keinem unserer letzten Abenteuer zu vergleichen. Die Schlacht damals, die Ausflüge... bei allem wussten wir zumindest zu einem kleinen was uns erwartet, aber das hier wird eine Reise um die Welt. Du kannst immer noch hier bleiben Kassi.“ Diese schüttelte jedoch nur den Kopf, entzog sich ihm langsam und öffnete die Tür. „Du wirst es schwer haben deine Schuld hier abzuarbeiten Süßer, aber ich mache keine Rückzieher. Sorg nur dafür das du deinen Arsch heil da raus kriegst, der gehört mir!“ Drohend blickte sie, böse den Mund zu einem Lächeln verziehend, zu ihm bevor sie aus hinaustrat und ihm noch einmal zu zwinkerte ehe sie ihn verließ. Kassandra vertraute ihm, das er es schaffen konnte, trotzdem hielt sie es für angebracht ihm mit einem mahnenden Unterton darauf hinzuweisen das sie die Person ist, der er schließlich Rechenschaft abzulegen hatte und sich daher vorsehen sollte.

Bevor sich Kass aufs Bike setzte, steckte sie die Kopfhörer ihres MP3-Players ins Öhr, sie hatte vor kurzem einige alte Iron Maiden Scheiben aufgespielt und etwas Heavy Metal konnte sie jetzt brauchen. Sie setzte ihren Helm auf, schob das Visier hinunter und sprang auf. Der Motor heulte einen Moment laut auf als sie die Maschine startete, sie liebte diesen röhrenden Sound einfach. Unbedacht schoss sie aus der Tiefgarage hinaus auf die Straße, in ihren Ohren das melodische schnarren von Gitarren, bog sie kurz darauf in eine der Hauptstraßen ein. Nur wenig später raste Kassandra mit der vollen Geschwindigkeit ihres Motorrads auf die Autobahn in Richtung Frankfurt, der Stadt die bald das Hauptquartier der deutschen Streitkräfte werden sollte und in der sich einer der größten Militärstützpunkt der Streitkräfte befand. Die junge Frau hatte sich weit nach vorn gebeugt, ihre Gedanken kreisten unaufhörlich um Seths Worte und dem was er vor hatte. Wie gern wünschte sie sich ihm einfach den Griff auf den Hinterkopf geschlagen zuhaben um ihn außer Gefecht zu setzen. Ihr ganzes Leben das sie sich hier aufgebaut hatten zerstörte er mit diesem verrückten Versuch und es war ungewiss ob sie zurückkehren würden. Andererseits hatte er recht, sie hatte einige Geheimnisse vor ihm. Erst vor einigen Tagen hätte sie fast den Lehrling ihres Meisters in der Bäckerei totgeprügelt. Nach einem heftigen Streit, war es mit ihr durchgegangen und nachdem er bereits blutend am Boden lag umgriff ihre Hand die Teigrolle um ihm den Schädel einzuschlagen als sie erst Begriff was sie da tat. Nach dem Zwischenfall hatte sie sich dort nicht mehr blicken lassen, sie wusste selbst nicht was in sie gefahren war. Sie hatte schon vorher wenn ihr jemand auf den Zeiger ging ihre Fäuste sprechen lassen, aber niemals hatte sie jemanden halb tot geprügelt nur aufgrund eines kleinen Konflikts. Bei der Erinnerung an den Zwischenfall zog sich wieder ihr Magen zusammen, ihr hatte der Blick auf das Blut gefallen und die Ausgelassenheit mit der sie ihre Aggressivität ungezügelt freien lauf ließ, es erinnerte sie an die Hinrichtung des imperialen Präfekten, auch wenn sie diese Tat kaum bedauerte. Eine Weile dachte sie, die vom letzten Regen benässte, kaum befahrene Straße entlangfahrend nach warum sie sich auf diese Sache mit Seth einließ. Vielleicht war es nicht einfach ihre Liebe und ihr starkes Ehrgefühl, sondern der Fluchtgedanke selbst, zu verschwinden bevor sie Amok lief und herauszufinden was mit ihr los war. Kass hoffte nur das sie es tun würde bevor ihr geliebter Gefährte mitbekam was in ihr schlummerte. Für einen Moment die Augen schließend versuchte sie ihre Konzentration wieder auf die Gegenwart zu lenken, über den Rest konnte sie sich noch später Gedanken machen. In Frankfurt angekommen war es nicht schwer die Militärbasis zu verfehlen, bereits weit vor der Stadt deutete ein verstärktes Truppenaufkommen von der erhöhten Sicherheitsstufe in die sie sich begab. Einige Kilometer vor dem Flughafen schließlich kam die erste Kontrolle, die sie ohne weiteres passieren konnte. Sie galt viel mehr der Suche nach Personen die in das Auge der Antispionageabteilung geraten war, eine Behörde die in den letzten Wochen immer stärker mit dem neuen Geheimdienst aneinandergereiht der nicht direkt den Streitkräften unterstellt war. Erleichtert endlich die hellen Lichter der Scheinwerfer der gigantischen Basis zu erblicken, hielt sie einige Meter entfernt von einem schwer gesicherten Eingang an. Kassandra zog den Helm von ihrem Kopf und setzte ihn auf ihrem Motorrad ab, ehe sie abstieg und auf den Posten in einem kleinen Häuschen neben dem Tor zuging. Gelangweilt wartete ein Mann darin und schien sich die Zeit mit einem Kreuzworträtsel zu vertreiben, er bemerkte die junge Frau nicht einmal als sie sich räusperte. Erst nachdem sie ungeduldig gegen die Scheibe aus Panzerglas klopfte bekam sie die gewünschte Aufmerksamkeit. „Ich will Generalbrigadier von Stein sprechen.“ Die Aufforderung schien ihren Gegenüber zu amüsieren, denn ein mitleidiges Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. „Ich würde auch gern mal zu einem Konzert von Scarlett, aber was soll ich machen ich hab keine Tickets und komm hier nicht raus und sie haben leider keinen Passierschein wie mir scheint und können daher nicht rein. Komm zisch ab Kleine und geh wen anders auf den Geist.“ Erzürnt sah sie wie sich der Kerl wieder zu seinem Kreuzworträtsel hinunter beugte, für einen Moment war sie versucht ihre zwei tödlichen Argumente als Passierschein vorzuzeigen, aber vermutlich würden die Männer auf den Wachtürmen, die vier direkt vor dem Tor und wer auch immer sonst hier vorbei kam sie entweder sofort inhaftieren oder erschießen. Wütend stemmte sie sich mit den Händen auf die Ablage vor der Scheibe. „Hör mal zu du Wichser, ich hab keine Lust mich von dir Kleine nennen zu lassen. Lass mich rein, die Brigadier ist eine gute Freundin von mir. Na los ruf sie an und sag ihr das Kassandra Stark sie sprechen möchte!“ Der Soldat antwortete ruhig und völlig unbeirrt, zwar meinte er ihren Namen schon einmal irgendwo gehört zu haben aber das war nicht weiter wichtig für ihn. „Verschwinde, oder ich mach es mir leichter und lass dich in eine Zelle werfen.“ Kass schnaubte und fasste sich an den Kopf, da viel ihr die Lösung ein. Sie beugte sich etwas hinunter, sprach leiser damit nur er ihre Stimme hören könnte. „Ich könnte Karten besorgen. Und einen freien Tag, ich will nur das die Generalbrigadier rauskommt damit ich ein Paar Worte mit ihr wechseln kann.“ Misstrauisch traf sie der Blick des Postens, der unschlüssig mit seinem Stift spielte. „Ist das ein Scherz?“ Fragte er ernst, so wie es schien war er ein großer Fan der Frau mit der Kass seit dem ersten tag in einer Fehde lag. „Absolut und nun greif den Hörer und ruf sie an!“ Einen Moment zögerte er, dann kam er ihrer Aufforderung nach. Es dauerte eine ganze Weile, immerhin musste er sich durch einige Instanzen hindurchtelefonieren bevor er Viktoria an den Hörer bekam. Sein Gesicht wurde bleich und selbst die dämmende Scheibe, verhinderte nicht das Kassandra eine laute weibliche Stimme am anderen Ende hörte. Kreidebleich legte der Mann vor ihm kurz darauf auf und wendete sich ihr wieder zu. „Ah sie sagte sie ist gleich da. Entschuldigen Sie Fräulein Stark, ich wusste nicht das die Generalbrigadier Sie kennt.“ Das Punkgirl zog die Brauen hoch als er so förmlich wurde, hatte aber auch kein Interesse den Grund dafür jetzt herauszufinden. „Schon okay.“
Fast eine Viertelstunde wartete sie ungeduldig hin und hergehend als sich endlich das schwere Tor öffnete und Viktoria mit säuerlichem Gesichtsausdruck herausmarschierte. „Was zur Hölle tust du hier?!“ Die Generalin war in ihrer Gardeuniform gekleidet und trat aufgebracht an Kassandra heran, deren überraschter Blick davon zeugte das sie eine andere Reaktion erwartet hatte. „Wüsste ich auch gern...“ Kommentierte sie leise. „Ich muss was mit dir besprechen, es ist ernst und ich hab nich viel Zeit.“ Der Blondschopf sah kurz nachdenklich zur Seite und ging an ihr vorbei, warf dann jedoch noch einmal ihren Kopf zurück und blickte stechend zum Wachposten „Sie knöpfe ich mir später vor!“ Drohte sie mit ernster Stimme, Viktoria konnte es nicht fassen wie leichtsinnig dieser Kerl war. Schnellen Schrittes eilte Kass ihr nach und ging neben ihr her. „Hör mal, ich weiss nich warum du so sauer bist, aber wir haben ein echtes Problem!“ Ihre Freundin schnaubte, sah zur Seite in ihre Blauen Augen. „In einer halben Stunde geht mein Transport nach Bamberg, es geht wieder an die Front, ich weiss gar nicht warum ich überhaupt mit dir Rede.“ In der Nähe ihres Motorrads hielt Kass an und verschränkte die Arme vor der Brust. „Warum bist du so angepisst?! Du bist Generalbrigadier, du kannst auch noch in einer Stunde aufbrechen.“ Viktoria hielt ebenfalls an. „Wieso ich so angepisst bin? Vielleicht weil Seth dieser Idiot in die Konferenz geplatzt ist, nach dem ich ihm diesen schönen Brief gegeben habe! Was meinst du wohl, dachte das Oberkommando der Streitkräfte wohl wer dafür verantwortlich ist hä? Jeanne? Nein natürlich wussten sie sofort das ich meine Finger im Spiel hatte und haben mich zur Sau gemacht! Es ist ein Wunder das ich meinen Rang nicht verloren habe wegen diesem Hurensohn, aber nur weil sie keine Beweise gegen mich hatten.“
„Ich weiss was er getan hat. Und ich weiss was er noch vor hat.“ Dieser Satz ließ Vickys Gesichtszug vollkommen entgleisen, sie wusste schon das Kassandras Anwesenheit nichts gutes zu bedeuten hatte. „Oh Gott, sag mir das es nicht wahr ist.“ Die junge Frau seufzte, sie wünschte sich sie könnte ihr sagen das es nur ein Scherz wäre, aber das war es nicht. „Seth ist gerade auf dem Weg nach Gießen, ich glaube du weißt was das heißt. Ich... ich helfe ihm und... wir schaffen es nicht ohne dich.“ Kass presste ihre Lippen aufeinander, sah ihre Freundin unsicher an die sie entgeistert anstarrte, sie wusste sofort das mit Gießen die Damon gemeint war, es fiel ihr nicht schwer die Puzzelteile zusammenzufügen. „Du weißt das ich dich allein für die Beihilfe schon standrechtlich erschießen könnte?! Gestern war er noch Größenwahnsinnig und heute sind ihm wohl alle Glühbirnen durchgebrannt, das ist Hochverrat verdammt! Und du willst mich da mit reinziehen....“ „Halt mal die Luft an!“ Unterbrach sie nun Kassandra und trat dichter an sie heran. „Seth ist verrückt, aber du weißt genauso wie ich das er es wenigstens aus einem guten Grund tut. Scheiße ich weiß doch selbst nich warum ich mich darauf eingelassen habe aber... **** er ist mein Freund, ich könnte ihm doch die Kniescheiben zerschießen und der würde es noch probieren, ich... ich konnte mich nicht gegen ihn stellen. Er sagte mir das du so was wie meine Schwester bist... Vic... deine Entscheidung ob du mir helfen willst. Wenn nicht finde ich einen anderen Weg hier reinzukommen und ein Flugzeug zu organisieren.“ Die Generalin meinte ihren eigenen Herzschlag laut donnernd vernehmen zu können bei dem was sie hörte, natürlich fühlte sie sich ihr verpflichtet und auch wenn sie aufgebracht war, sie liebte die Beiden aber sie sprachen hier von Hochverrat. „Wenn ich etwas unvorsichtiger noch gewesen wäre, hätte ich selbst am Galgen hängen können und ich weiss das Tarnike, wenn er könnte, keine Sekunde zögern! Wenn ich dir helfe Kassi, kannst nicht nur du draufgehen! Ich will nicht sterben wegen diesem Wahnsinn, tut mir leid.“ Kassandra setzte sich seitlich auf ihr Bike und sah nachdenklich zu Boden. Die Stimme Viktorias hatte sich beruhigt, aber sie schien ihren Entschluss gefasst zuhaben. „Was ist wenn ich dir ein Alibi organisiere? Du besorgst das Flugzeug für die Damon und ich sorge dafür das du heil raus kommst aus der Sache.“ Drängend blickte sie ihrer Freundin in die Augen, welche schnell weg sah und an ihrem Finger knabberte, eingeschüchtert durch den Drang ihrer besten Freundin zu helfen und gleichzeitig Konsequenzen fürchten zu müssen. „I... ich weiss nicht. Was sollst du schon tun? Und welchen Grund hätte ich trotzdem dieses verdammte Risiko einzugehen, sag es mir!“
„Das Seth vielleicht recht hatte, auch wenn nicht das gleiche Blut durch uns fließt und... die Menschen die du abgeschlachtet hast... du könntest dich endlich von der Schuld reinwaschen.“ Kassandra war es selbst unangenehm das erwähnen zu müssen, aber sie konnte Seth nun nicht im Stich lassen, auch wenn sie jetzt am liebsten zurückfahren würde. „Du Miststück...“ Fluchte Viktoria leise, blickte zornig auf und sah in die unsicheren Augen ihres Gegenüber. „...du hast gewonnen. Wie arrangierst du`s?“ Die schwarzhaarige junge Frau atmete durch, sie war froh das die Brigadier klein beigegeben hat, auch wenn sie zu solchen Mitteln greifen musste. „Reicht es dir, wenn ich sage das ich eine Verabredung mit Marc hatte?“ Der Blondschopf zog eine Braue hoch, tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf bei dieser Antwort. Sie reagierte nur mit einem Kopfnicken, als Kassandra bereits ihr Kom aus der Tasche zog, nicht mehr als ein moderneres Handy und die Nummer des Geheimdienstlers anrief.
„Marc? Ich bin`s Kass, ich brauch deine Hilfe.“ Die Stimme die sich am anderen Ende müde über die Augen rieb brummte leise, anscheinend wurde er von ihr gerade aus dem Bett geholt. „Hättest du mich dafür nicht morgen anrufen können, du weißt schon um die Mittagszeit wenn man weiss das der andere wach ist?“ Fragte er etwas mürrisch klingend. „Nein, ich brauch dich sofort. Ich weiss nicht ob ich dir überhaupt vertrauen kann, aber du bist der einzige den ich kenne, Marc.“ Ihre Stimme war so eindringlich das die Müdigkeit aus den halbgeschlossenen Augen des jungen Mannes wich, so wie sie sprach musste es ernst sein. „Was ist los Kassandra?“ Für einen Moment herrschte komplette Stille, es war ihr unangenehm am Telefon darüber zu sprechen und sie musste nach den richtigen Worten suchen. „Es geht um Tripolis, ich denke einem wie dir wird das was sagen. Die Legatin wird in kürze Richtung Berlin fliehen. Es darf nichts drauf hinweisen das ihr Flugzeug unplanmäßig geflogen ist, wir brauchen alles von einem Abschussbericht bis zu Satellitenaufnahmen die einen Grund für den Flug liefern.“ So direkt erwartete Marc es nicht und nun war er es der für einen Augenblick schwieg. „Tripolis also.“ Die junge Frau meinte Nachdenklichkeit in seiner Stimme zu hören, im Augenwinkel sah sie ihre beste Freundin in Zornesfalten versunken in den Himmel starren. „Ich weiss nicht was du oder wer auch immer sich dabei denkt, aber du bekommst was du willst, jedoch nicht umsonst, das sollte dir klar sein.“ Kass blickte kurz zu Viktoria, nickte leicht. „Was willst du?“ Fragte sie nur knapp.
„Trete dem Z.W.I.E.L.I.C.H.T. bei, sofort wenn alles geklärt ist. Ich habe immer noch eine Stelle für dich frei, vielleicht sogar als Partnerin. Das ist meine Bedingung und die ist nicht verhandelbar. Entweder du nimmst an oder ich lege auf und vergesse das wir miteinander gesprochen haben. Ein vielleicht wie beim letzten Mal gibt es nicht. Das ist die einzige Chance die du bekommst.“

Geändert von SethSteiner (26. January 2008 um 01:47 Uhr).
 
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26. January 2008, 00:51
Verfaulter Zombie
Ruhrpottpatriot Ruhrpottpatriot ist offline
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zuuuuviel für heute abend und das bei Kopfschmerzen, ich les es morgen und editiere meine Meinung rein und bitte ne andere Farbe des Textes, das weiß ist zwar schön hell, aber das grau ließt sich besser.
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"Wenn man dadurch nichts gewinnen kann, dann sollte man nicht dafür kämpfen."

"Nur durch blanke Überlegenheit in allen militärischen Belangen hat man noch lange keinen Krieg gewonnen."
 
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26. January 2008, 01:49
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SethSteiner SethSteiner ist offline
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Sorry Ruhrpott, hatte es vergessen und gegen Nacht auch nicht mehr bemerkt... oh Gott ich fall fast um *schnarch* ich sollte jetzt echt ins Bett, habs noch schnell in Grau gemacht, weil ich nicht weiss wann ich morgen noch dazu komme.
 
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26. January 2008, 17:23
Mutierter Reaper
Boeserbube Boeserbube ist offline
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Als Partnerin? wasn oller Lustmolch

also gibts bald action aber leider noch kein Blut und Morde...

@ Ruhrpott, schon die neue gamestar? und die Redaktion geguckt, die Verarschen ziemlich fies Hellgate
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We are all agreed that your theory is crazy. The question which divides us is whether it is crazy enough to have a chance of being correct. My own feeling is that it is not crazy enough.
 
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27. January 2008, 02:05
Verfaulter Zombie
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ich hab die hier liegen nur halt noch nich Redaktion geguckt, müsste ich mal machen, aber mein BUch ist mir erstmal wichtiger
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"Wenn man dadurch nichts gewinnen kann, dann sollte man nicht dafür kämpfen."

"Nur durch blanke Überlegenheit in allen militärischen Belangen hat man noch lange keinen Krieg gewonnen."
 
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29. January 2008, 13:45
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P.A.X. the 4 Th P.A.X. the 4 Th ist offline
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Hollywood könnte es nicht besser inszenieren.Liebe,Hochverrat,Freundschaft alles drin.
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W O M A G gib her den S*****.

Ich bin der Kaiser von Rom und stehe somit über der Grammatik
 
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7. February 2008, 20:53
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SethSteiner SethSteiner ist offline
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OOC: Freut mich das immer noch so einige am Ball sind und es ihnen gefällt. Leider konnte dieser Teil jetzt noch nicht berichtigt werden, aber das wird dann nachgeholt (dank edit funktion^^)



Viktoria sah einen verwunderten Blick in Kassandras Augen als Marc ihr nicht einmal vorwarf verrückt zusein. „Warte mal! Das ist deine Bedingung? Das ich deine Partnerin werde beim Geheimdienst? Sag mal, bist du scharf auf mich oder hast du einen besseren Grund?“ Am anderen Ende schmunzelte Marc leicht und sie konnte hören wie er sich eine Zigarette ansteckte. „Habe ich. Vor einem Jahr gab es schon einmal einen nuklearen Zwischenfall in Amerika.“ Die Augen der jungen Frau wurden groß. „Woher wisst ihr das?“ Fragte sie leise, ihre Stimme klang scharf immerhin war sie in eile. „Die Radioaktivität, unsere Seismographen, wir haben genug Informationen, wir brauchen keine Satelliten. Aber ich habe keine Ahnung ob wir sie abgeworfen haben oder die Imps. Krieg ich jetzt deine Antwort?“ Kass glaubte seinen Grund zu verstehen, es wäre fatal wenn letztere es getan hätten, ein Angriff ihrerseits könnte ungeahnte Folgen haben. Aber vielleicht war es auch nur ein Vorwand, nun wägte sie nur ab ob sie ihn anlügen oder die Wahrheit sagen. „Es kann sein das ich nicht zurückkommen, sorry ich kann dir nich mehr sagen, auch wenn ich dich ganz gern hab. Du wirst es in ein paar Stunden eh erfahren.“ Zögernd sagte sie dies und sie meinte danach Belustigung aus seiner Stimme herauszuhören, er grinste leicht am Hörer. „Ich verstehe schon. Dann nimmst du den Job an, wenn du zurück kommst?“ Fragte er noch einmal mit Nachdruck, ihre Antwort kam diesmal sofort und ohne das sie lange überlegen musste. „Ja, du hast mein Wort. Und jetzt fang an deinen Teil der Abmachung zu erfüllen!“ Sie schaltete das Kom aus und steckte es wieder ein, bevor sie sich auf ihr Bike setzt. „Was hat er gesagt?“ fragte Viktoria und schien sich etwas beruhigt zu haben. „Das er dafür sorgt das man dich nich dran kriegt. Jetzt bist du an der Reihe Vic.“ Diese nickte leicht und sah kurz zum Wachposten. „Verstanden, macht euch dann keines Sorgen um den Durchlass, sorg nur dafür das man sie nicht sieht.“ Der Wildfang setzte seinen Helm auf, nachdem sie sich die Stecker ihrer Kopfhörer in die Ohren steckte. Das Visier lag noch oben so dass ihr freauches Lächeln gut zusehen war. „Kein Problem, ich schmeiß sie einfach in den Kofferraum.“ Gerade als sie das Visier herunterschob und losfahren wollte, fiel ihr noch etwas ein und sie wendete ihren Kopf noch einmal zur Brigadier. „Kannst du noch was für mich tun?“ Entnervt brummte diese und macht keinen Hehl daraus das sie in ihren Augen schon mehr als genug getan hatte. „Was noch?“
„Seth hat dir unsere Suite übertragen, kannst dich da bei deinem nächsten Urlaub mit Claire vergnügen. Wär nur schön wenn du dann nur mal irgendwann nach unseren Sachen guckst, so wie ich kenne hat er dir eh gleich noch eine Inventarliste geschickt. Ich hab keine Lust das irgendwer dort in meiner Wäsche schnüffelt.“ Vicky nickte schnell, atmete erleichtert aus und trat einen Schritt zurück als Kass unter lauten Motorengeheul davonfuhr. Sie hatte schon befürchtet es wäre noch etwas ernstes, das jedoch war eine Überraschung die ihr gefiel, aber sie hätte damit rechnen müssen nach diesem Schock das Seth so vorrausschauend dachte. Jemand wie er fällte keine Entscheidungen Hals über Kopf, irgendeinen Plan hatte immer, oder zumindest verstand er es, es immer so aussehen zu lassen.

Während sich Kassandra noch auf dem Weg zu Viktoria gemacht hatte, veränderte Seth sein Äußeres um so gut es geht zu verhindern das man ihn für die Befreiung verantwortlich machen konnte. Die Augenklappe hatte er abgesetzt und es stattdessen darunter die dunkle Höhle durch eine gläserne Prothese, deren Iris im Gegensatz zu seiner eher gräulichen stechend Grün war. In seinem rechten Auge hatte er eine gleichfarbige Kontaktlinse angelegt, das einzige was störte war eine Narbe die sich quer über sein linkes Auge erstreckte, aber er hatte keine Zeit das auch noch zu kaschieren. Sein Plan war es sich als Soldat Zugang zum Gefängnis zu verschaffen, doch eine Uniform war kaum aufzutreiben, es blieb ihm nur sich in den wenigen Tagen etwas zusammen zusuchen das dem zumindest nahe kam. Scarlett war die einzige Person die er kannte und von der er wusste das sie ihm etwas nähen konnte aber als eine der berühmtesten Sängerinnen dieser Zeit hatte er diesen Einfall gleich verworfen. Das Endprodukt sah der Kleidung der Offiziere dennoch verblüffend ähnlich, doch ein geübtes Auge würde ihn schneller enttarnen als ihm lieb war. Seth stellte den Wagen ein gutes Stück vom Gerichtsgebäude entfernt ab in dem die Damon inhaftiert war. Noch am Freitag hatte er still und heimlich einen Verhörbefehl gefälscht, inklusive der Sicherheitselemente wie den fast endlosen Zahlencode und das Hologramm. In Wirklichkeit war ersteres eine zufällige Anzahl von Zahlen und Buchstaben und letzteres auf ein ähnlich aussehendes Papier gedruckt und aufgeklebtes Symbol das mehr oder weniger große Ähnlichkeit mit dem Original aufwies.
Im Gegensatz zur Justizvollzugsanstalt die nicht weit entfernt lag, waren hier die Kontrollen lascher, denn das Gerichtsgebäude wurde seit kurzem wieder für seine eigentliche Aufgabe benutzt und daran war Seth nicht ganz unschuldig. Ein Problem der letzten Zeit war eine zunehmende Kriminalität die sich schlicht daraus ergab das es keine klaren Verhaltensweisen gab, das Militär hatte andere Sorgen gehabt. Es war eine große Aufgabe die er zusammen mit den anderen Männern und Frauen in der Übergangsregierung zu meistern gehabt hatte, das Justizwesen und die Polizei zumindest in den Ballungsräumen wieder aufzubauen. Schnellen Schrittes eilte Seth die Treppe vor dem dreistöckigen Gebäude hinauf, vorbei an einer hohen steinernen Statue eines Ritters die man vor langer Zeit im Zentrum von viel Säulen platziert hatte. Das große Haus hatte man in Folge der Justizwiederherstellung in zwei Teile gegliedert. Im östlichen Teil befanden sich die Räume für Verhandlungen und die Verwaltung während man den gesamten Westlichen Bereich bis auf die ersten Stock für die VIPs eingerichtet hatte. Der größte Teil der gefangenen Offiziere der Ineas nach dem Sturm auf das Rathaus in Berlin, war in die Justizvollzugsanstalt überwiesen worden, doch nach Seths eigenmächtigen Handeln war Valeria ein besonderer Status zuteil geworden und mit ihr einem guten Dutzend anderer mit höherem Rang. Wachsam ging Seth durch die leeren Gänge und spürte dabei die ihn beobachtenden Kameras in den Ecken des Treppenhauses und des Korridors. Ein nicht kleiner Teil der Räume war außerdem als Arbeits- und Schlafplatz der Soldaten gedacht, denn obwohl es auf dem ersten Blick den Anschein eines normalen Gerichtsgebäudes besaß, achtete man streng auf die wenigen, wichtigen Gefangenen. Der junge Mann zog sich die Offiziersmütze tiefer ins Gesicht und ging in den zweiten Stock in dem sich die inhaftierten Damon befanden. Eine einsame Wache saß in einem Glaskasten vor einer stählernen Gefängnistüre, hinter ihm im Gang erkannte Seth noch weitere Soldaten gelangweilt neben den Türen der Gefangenen.

„Abend.“ Grüßte Seth knapp. Der Mann vor ihm blickte kurz auf sein Rangabzeichen und salutierte. „Guten Abend Fähnrich, was kann ich für Sie tun?“ Seine Augen fielen für einen kurzen Moment zu den Monitoren unter ihm, ehe er sich dem Papier zu wand, den ihm der vermeidliche Soldat unter dem Schlitz durchschob. „Ein Verhör? Mitten in der Nacht?“ Fragte er verwirrt und blickte wieder auf. „Befehl von Oben. Sagen wir eher eine Vernehmung, ich soll nur etwas mit ihr reden. Ich weiss auch nicht was die sich dabei denken, als würden diese Rothäute mit irgendwas rausrücken nur weil wir mit ihnen einen Kaffee trinken.“ Die Wache verzog das Gesicht, sah wieder auf den Brief und schüttelte den Kopf. „Is alles wegen diesem Steiner. Mischt sich in Dinge ein die ihn nichts angeh`n und jetz geht’s den Hornköppen besser als unseren Kameraden an der Front!“ Mit einem stillen Kopfnicken stimmte er dem Wachposten zu, er konnte sich nach seinem Rüffel und seiner Politik denken das es gerade hier einige gab die ganz und gar nicht mit ihm einverstanden waren. Nervös sah er zu wie der Feldwebel unter ihm die Daten im Computer mit denen auf dem Brief verglich. „Entschuldigen Sie Fähnrich, aber der Code ist nicht korrekt und laut der Datenbank ist kein Verhör für die nächsten zwei Wochen geplant.“ Mürrisch schüttelte Seth mit dem Kopf „So eine Schlamperei! Ich bin extra von Frankfurt herbeordert worden! Ich war persönlich dabei, einer Ihrer Leute muss einen Fehler gemacht haben.“
„Ich glaube n...“ Seth ließ ihn gar nicht aussprechen und schlug mit der Hand auf die Ablage vor dem Glaskasten. „Wollen Sie etwa meine Autorität in Frage stellen Feldwebel?!“ Sofort hob der Mann abwehrend seine Hände „Natürlich nicht, aber ohne eindeut...“ Erneut wurde er von dem jungen Mann unterbrochen. „Hören Sie, wenn ich wieder zurückfahren muss, dann wird Ihre Abteilung dafür verantwortlich gemacht, das wissen Sie doch oder?“ Sichtlich aufgebracht erhob Seth seine Stimme, die laut im Treppenhaus wiederhallte. „Es war für uns alle ein langer Tag Fähnrich Brenner, beruhigen Sie sich, ich lasse Sie ja schon durch. Sie ist in der zweiten Tür um die Ecke, ich würde ihnen allerdings raten noch jemanden mitzunehmen.“ Sein Gegenüber winkte nur ab und trat an das Gitter heran, welches sich durch einen einfachen Knopfdruck des Wachmannes aufschob. „Nicht nötig, es ist nicht das erste Mal das ich so was mache und ich habe die Akten durchgesehen, ich weiss was mich erwartet. Was ist mit dem Dolmetscher?“
„Ist in einer halben Stunde bei Ihnen, werde ihn wohl aus dem Bett klingeln müssen.“
Über Seths Lippen huschte ein leises Lächeln. „Lassen Sie sich Zeit, in der Zwischenzeit könnte ich mein Latineas etwas verbessern und etwas Druck hat noch keinem Gefangenen geschadet.“ Er schaute kurz freudig böse, ehe er den dunklen Gang entlang geht. Es gab keinen Unterschied zu den anderen Korridoren des Gerichtsgebäudes, einzig die verstärkten Angeln in den Türen und die vergitterten Fenster erinnerten den Besucher daran wo er war. Seth salutierte der Wache an der Tür ab, bevor diese ihn schließlich hinein ließ, nachdem sie eilig die Tür aufgeschlossen hatte. Zu seiner Überraschung war das Licht noch nicht gelöscht worden, stattdessen saß die Legatin auf einem Sessel und schien in einem Buch vertieft zusein. Er versicherte dem Soldaten das er keine Unterstützung brauchte und betrat das Quartier, das für ihn weniger wie eine Zelle als wie eine kleines Arbeitszimmer wirkte. Die Damon blickte auf als er weiter in den Raum trat.
„<Was wollt Ihr denn hier?!>“ Fragte sie überrascht und mit der gleichen Aggressivität in der Stimme, wie er es von ihrer letzten Begegnung schon gewohnt war. Verdutzt darüber, wie die junge Frau ihn einfach enttarnte wusste er für einen Augenblick lang nicht was er sagen sollte. „<Mit Ihnen Reden.>“ Antwortete er dann knapp ehe er an eines der Bücherregale herantrat und es zu untersuchen schien. „<Wie schön.>“ Erwiderte sie sarkastisch und erhob sich aus ihrem Sessel, abschätzig musterte sie ihn und verschränkte die Arme vor der Brust, nachdem sie aus ihrer Nische herausgegangen und ein paar Schritte auf ihn zu gemacht hatte. „<Darf ich dann vielleicht anfangen?>“ Seth schob eines der dicken Wälzer zurück und blickte in ihre Augen. „<Wir haben nicht viel Zeit... ist der Raum sicher?>“ Valeria musste einen Moment nachdenken was er mit der Frage meinte und sein Akzent machte es auch nicht leichter, allerdings glaubte sie zu verstehen und hob die Schultern. „<Ich denke, seit zwei Wochen habe ich nichts mehr gefunden, anscheinend haben sie es aufgegeben. Also warum bei Hel habt Ihr mir geholfen?!>“ Es war fast ein halbes Jahr her seit er sie besucht hatte, ein Treffen an das er sich eher ungern erinnerte. „<Weil ihr mir unversehrt nützlicher seit, leider musste ich jedoch meinen Plan mit diesen Besuch verwerfen. Außerdem halte ich nicht fiel von Folter.>“ Fügte er nach einer kurzen Pause an und erwiderte ungeduldig den Blick der Damon, die kurz darauf nachdenklich weg sah. „<Und ich befürchtete schon Ihr würdet es aus purer Nächstenliebe tun... Ich weiss nicht ob ich Ihnen dankbar sein soll oder sie dafür hassen das Ihr mich so schwach gemacht habt. Aber nach zwei weiteren Wochen in Ketten konnte ich nicht mehr...>“ Die Wut über ihr eigenes Versagen klang deutlich aus ihrer Stimme heraus und ihr Schwanz zuckte dabei unruhig hin und her. „<Haben Sie etwas verraten?>“ Fragte Seth vorsichtig als die Damon kalt aufsah, ehe sie den Kopf schüttelte. „<Nein ich habe danach nur aufgehört Widerstand zu leisten. So habe ich wenigstens die Chance zu trainieren und einmal die Woche lässt man mich ein paar Runden schwimmen. Na ja und Jules Verne ist ganz gut, zumindest glaube ich das.>“ Valeria konnte nicht sehr gut lesen, aber sie hatte sich in den drei Monaten versucht die Sprache etwas anzueignen, schon weil sie dem Lythischen nicht unähnlich war. „<Ist er.>“ Leise Lächelnd stimmte er ihr zu, ehe er dichter an Valeria herantrat. „<Ihre Entscheidung war vielleicht nicht Ehrenhaft Caissa, aber ich gebe Ihnen die Chance das sie sich bezahlt macht.>“ Aus der Innentasche seines Jacketts zog er eine Pistole und reichte sie ihr, die Hand auf dem Lauf. „<In 72 Stunden wird der Krieg eine Wendung nehmen die ich so nicht zu lassen kann. Ich bin hier um dich rauszubringen, wenn du deine Würde wieder herstellen willst, ist das die perfekte Gelegenheit, es geht um eine Bombe und einer Million Menschenleben auf eurer Seite.>“ Irritiert blickte die Legatin auf die Waffe, ergriff sie zögerlich. Für einen kurzen Moment blickte sie von ihr zu ihm und wieder zurück. „<Wer sagt mir das du die Wahrheit sagst? Wer hindert mich daran dir nicht einfach das Hirn wegzupusten?>“ Symbolisch hielt sie ihm den Lauf direkt zwischen die Augen und entsicherte die Pistole. „<Niemand, du musst mir vertrauen, das ist der Haken. Ich habe Kopien der Besprechungseinladung und von Satellitenaufnahmen für deine Führung dabei, aber ich kann dir keinen Beweis für ihre Echtheit liefern.>“ Valeria zog die Pistole wieder zurück, nachdem sie das für und wieder abgewägt hatte. Die Gefangene war sich nicht sicher, aber sie konnte es sich immer noch überlegen wenn sie hier raus war. Immerhin gestattete die Damon es ihm sie zu Duzen, sie meinte darin herauszuhören das er es tatsächlich ernst meinte und daher die Höflichkeiten beiseite ließ. „<Sieht so aus als hätte ich keine Wahl.>“ Ihr Gegenüber stimmte ihr stumm zu und ging hinter die Tür. „<Dann machen wir, das wir hier rauskommen.>“ Er wendete seinen Kopf von ihr ab, nun begann der dreckige Teil seines Plans. „Wache! Ich brauche Hilfe!“ Rief er laut und zog seine Pistole heraus als auch schon die Tür aufgestoßen wurde. Noch nicht einmal voll im Raum stehend, wurde der Soldat hart getroffen als Seth die Tür mit seinem Fuß zurücktrat. Valeria brauchte keine Einladung, packte den Mann als er gegen das Bücherregal viel am Kragen und schlug ihm mit dem Kolben der Pistole ins Gesicht. Bewusstlos fiel er zu Boden, was Seth nicht davon abhielt ihm gezielt in die Beine zu schießen, nachdem er die Tür schnell wieder geschlossen hatte. Auf seiner Waffe hatte er bereits vor der Fahrt einen Schalldämpfer aufgepflanzt, der die lauten Schüsse zu einem sanften zirpen werden ließ. „<Warum erschießt du ihn nicht?>“ Aggressiv blickte ihm die Damon in die Augen, sie hätte nicht gezögert und unterließ es nur in diesem Moment um ihre eigene Kraft auszutesten, die sie in den letzten monaten zurückgewonnen hatte. Allerdings besaß ihre Pistole keine Vorrichtung um die Lautstärke der Schüsse zu verringern, womit sie ihre Flucht wohl schon bevor sie begann beendet hätten. „<Trauernde Angehörige machen sich schlecht vor einem Tribunal. Auf der Flucht kann ich es noch unter Notwehr verbuchen, aber hiermit sieht es schwieriger aus.>“ Antwortete Seth kühl, lehnte sich an die Tür und hörte draußen deutlich einen Wortwechsel. Trotz seiner Verkleidung durfte er nicht vergessen was geschah wenn all seine Bemühungen umsonst wären und man ihn bei seiner Rückkehr anklagen konnte, er konnte sich keine Fehler leisten. Er öffnete die Tür und sah nach draußen, es war nichts zusehen aber entfernt meinte er für einen Moment schwere Schritte von Stiefel zu vernehmen. Die Tür nur angelehnt sah er zu Valeria zurück. „<Die Luft ist rein. Wenn du noch was mitnehmen willst, solltest du das jetzt machen.>“
„<Hätte dir auch eher einfallen können, zum Beispiel bevor wir verschwinden.>“ Sie war zum Tisch gegangen und hatte ein kleines, dünnes Buch ergriffen das sie unachtsam zurückwarf ehe sie zu ihm ging. Seth öffnete die Tür wieder um sie vorgehen zu lassen und folgte ihr nur einen Moment später. Die Blicke Beider fielen auf die Kamera in einer der dunklen Ecken, deutlich war die kleine rotleuchtende Lampe zusehen, direkt auf sie fixiert bewegte sie sich keinen Millimeter und diesmal war sich Seth sicher, schnelle Schritte zu hören. Sie verloren keine Sekunden sprinteten sofort den langen Gang entlang, als hinter ihnen bereits zwei der Soldaten um die Ecke rannten und das Feuer eröffneten. Nur Sekunden später war ein lautes dröhnen zu hören, das Signal für einen Ausbruchsversuch. „<Scheiße... ich hoffte.. wir schaffen es unbemerkt etwas weiter als... bis vor die Tür.>“ Keuchte Seth etwas hinter Valeria die eine bessere Konstitution als er besaß. „<Und ich dachte du hast einen Plan!>“ schnaubte sie in Deckung hechtend, wenige Meter vom Treppenhaus entfernt. „<Habe ich!>“ Erwiderte der junge Mann bissig. „<Wir sind im Westflügel, es gibt keine weiteren Ausgänge außer denn Übergang zum Landsgericht und dort durch Haupthalle raus...>“ Seth war an eine Kante vor einer Tür gegangen und gab ein paar Schüsse zurück, lange konnten sie hier jedoch nicht bleiben, wenn sie lebendig rauskommen wollten. „<Dann gehen wir über die Brücke, ich geb dir Feuerschutz!>“ Die Damon lugte kurz heraus und blickte zurück, nun schienen bereits drei Soldaten in Deckung zusein und es war nur eine Frage von wenigen Minuten bis es hier von ihnen nur so wimmelte. Seth blickte ihr kurz in die Augen, bevor er nickte und hinter dem Vorsprung der Wand in Richtung Treppenhaus hervorschoss. Seine Begleiterin stand, kurz zuvor noch gebeugt, auf und feuerte gezielt auf die Wachen die sich ebenfalls Schutz gesucht hatten. Als sie im Augenwinkel sah das er es geschafft hatte, wendete sie sich ab und folgte ihn, als man ihr erneut einige Kugeln hinterherschickte. Seth hetzte bereits die Stufen hinunter in den ersten Stock, als er schließlich vor einem Vergitterten Tor stehen blieb. Es war der einzige Weg weiter hinunter und über die Brücke in das andere Gebäude. Eilig versuchte er sie aufzudrücken, aber es war sinnlos, sie war fest verschlossen. Notgedrungen blieb Valeria wütend neben ihm stehen und trat hitzig gegen die Stäbe, die sich davon vollkommen unbeeindruckt zeigten. „<Was für ein toller Plan, rennen wir einfach in die nächstbeste Richtung!>“ Ihr Ausbruch wurde von weiteren Schüssen unterbrochen welche die nicht weniger wütenden Soldaten zu ihnen hinunterschickten. Die Damon presste sich an die Wand, man hatte sie nur knapp verfehlt, etwas Staub kam aus einem Loch direkt neben ihr. „<Scheiße!>“ Fragte sie grimmig und wartete das sich der Kerl von eben blicken ließ um es ihm heimzuzahlen. <Ihr unterschätzt mich Legatin!>“ Erwiderte er Zornerfüllt und trat einen Schritt zurück. Aus einer Tasche zog er eine Kugel heraus, die mit einem Streifen rot markiert war. Er ließ die Trommel aus seiner Pistole zureite gleiten und drückte sie in eines der Löcher. Er drehte das Magazin bis die Kugel im Lauf saß und feuerte auf das Schloss, das sich in einer kleineren Explosion aufgesprengt wurde. „<Los!>“ Seth blieb noch einen Moment stehen, als sie das Tor aufstieß und sofort weiter in den engen Gang rannte der in das benachbarte Gerichtsgebäude führte. Unachtsam versuchte einer ihrer Verfolger einen Vorstoß, feuerte dabei ungezielt in Richtung des jungen Mannes und wurde tödlich von einer seiner Patronen direkt in den Hals niedergestreckt. Noch als Seth floh nahm er ein leises Gurgeln hinter sich war, ehe sie von den lauten, eilenden Schritten übertönt wurden. Er verlor keine weitere Sekunde, eilte Valeria nach die bereits am anderen Ende angekommen war und sich an die Wand neben der Tür presste. Die Damon schien auf etwas zu warten und mitten auf dem Gang war ihm auch klar auf was, aus der Tür stürmten mehrere Soldaten heraus die sofort ihre Waffen auf ihn richteten. Es war nicht die einzige Gefahr die sich ihm mit einem mal bot, direkt hinter ihm erschienen ihre Verfolger und richteten die Waffen auf sie. Der dunkle Korridor wurde durch das Mündungsfeuer kurzzeitig hell erleuchtet, wie bei einem Gewitter. Geistesgegenwärtig ließ sich Seth nach vorn fallen als man von beiden Seiten das Feuer auf ihn eröffnete. Ächzend fiel er mit dem Rücken auf den Boden und ballerte in Richtung ihrer Verfolger, die schnell auseinander gingen und sich gegen die Wand hinter einigen alten Schränken pressten um nicht getroffen zu werden. Schnell robbte Seth auf dem Rücken in Valerias Richtung und sah dabei weiter nach vorn, falls jemand den Versuch wagen sollte aus seiner Deckung zu kommen. Seine Gefährtin bewegte sich sofort flink an einen der Soldaten, die kurz zuvor aus der Tür herausstürmen heran und schlang ihm ihren Schwanz um den Hals. Kraftvoll nahm sie ihn in einen Würgegriff und zog sich damit die Aufmerksamkeit der anderen Männer auf sich. Schon im selben Moment hatte sie jedoch ihre Waffe auf den Kopf des Mannes rechts von ihr gerichtet und abgedrückt. Direkt nach dem Kopfschuss drehte sich die Damon zum letzten verbliebenen Gegner, dabei hielt sie den Mann weiter vor sich, ehe sie ihn kraftvoll seinem Kameraden entgegenwarf und ihre verbliebene Munition benutzte um sie beide zu erledigen, da sie sich nicht sicher war ob sie den einen stranguliert hatte. Sie zögerte einen Moment als sie ihren Gefährten am dem Boden erblickte, für einen Augenblick reizte sie der Gedanke und auf eigene Faust zu verschwinden. Sollte er allerdings die Wahrheit sagen, würde sie zu einer Kriegsheldin werden, ein verlockender Gedanke und dazu kam, dass sie nichts über die Umgebung wusste oder wie sie zur Grenze kommen sollte. Sie steckte ihre Waffe in den Gürtel und ergriff sich eine Maschinenpistole der niedergestreckten Männer am Boden, bevor sie zu ihm rannte und ihm ruppig aufhalf. Eilig stieß ihn Valeria durch den Ausgang und folgte ihm gleich darauf nachdem sie ihren Feinden zwei Salven entgegenfeuerte um sie auf Distanz zu halten. Da Seth im Treppenhaus bereits von unten die Verstärkung heranrücken sah, entschieden sie sich für den vorerst einfacheren Weg und nahmen die nächst beste Tür um zur Eingangshalle zu gelangen. Er hatte nicht vor ein Blutbad anzurichten, jedenfalls versuchte er es zu vermeiden auch wenn Valeria ihm deutlich klar machte das sie kein Problem damit hatte den direktesten Weg zu nehmen, auch wenn es bedeuten würde sich ein weiteres mal direkt mit ihren Gegnern auseinandersetzen zu müssen. Der breite Korridor durch den sie rannten schien gerade renoviert zu werden. Im ganzen Raum waren Gerüste verteilt, Werkzeuge lagen herum und ein großer Teil des Bodens war mit Planen ausgelegt worden. Schnell bewegten sie sich durch schwach beleuchtete Baustelle hindurch. Die einzige Lichtquelle war der Mond und der Sternenhimmel am stets Wolken verhangenen Himmel, der nur ab und zu aufbrach und für eine kurze Zeit eine bessere Sicht durch den dunklen, großen Korridor ermöglichte. Als die Soldaten den Raum betraten war von den beiden Flüchtigen nichts zusehen. Langsam durchbrachen ihre Taschenlampen die tiefe Schwärze, vermochten aber aufgrund der Ausmaße nur einen Bruchteil aufzudecken. Tief im Schatten lauernd hörte die Damon wie einer der Männer Befehle brüllte und ein kleiner Teils des Trupps kurz darauf durch die Tür am Ende des Gangs verschwand. Vorsichtig ging Valeria hin die Hocke und tastete nach einen Gegenstand der ihr zumindest im Nahkampf einen besseren Vorteil verschaffte. Vorsichtig streifte der übrig gebliebene Teil ihrer Verfolger durch den Gang, einige bewegten sich sofort zielgerichtet zum Ende, während der Rest sich nur leicht zerstreute und in ihrer Nähe mit der Suche begann. Irgendwo unter einem der vielen Stahlträger wartete Seth auf das Zeichen der schwarzhaarigen Damon und lud so leise er konnte sein Magazin nach. Bei jedem Rascheln der Planen drückte er eine Patrone hinein, versuchte den Moment zu nutzen um einen Moment zu verschnaufen. Für einen Moment schloss Valeria die Augen, in ihrer linken ruhte eine dünne, rostige Eisenstange die zum Ende hin Spitz zulief und sich perfekt als Mordinstrument eignete. Leise murmelte sie etwas vor sich her, bevor sie der helle Lichtschein der Taschenlampe traf, die Schüsse trafen jedoch nur die Wand hinter ihr, nachdem sie mit einem Satz aufgesprungen war und ihrem Gegenüber die Stange direkt unter dem Kiefer in den Schädel rammte. Ihr Waffenarm schnellte hoch und erledigte mit einer tödlichen Salve den nächststehenden Soldaten. Ein stummer Kampf war eröffnet worden, in dem sich Valeria Schemenhaft und geschmeidig wie eine Raubkatze durch die Dunkelheit bewegte. Der gesamte Trupp war mit einem mal auf sie aufmerksam geworden, mehrere Schüsse pfiffen dicht an ihr vorbei ehe man sie auch schon aus den Augen verloren hatte. Nur Sekunden später tauchte sie auch schon wieder hinter einem der anderen auf, rammte ihn mit hasserfüllten Blick die Stange in die Rippen und trat dem heranstürmenden Kameraden neben ihr mit einem leichten Sprung und einer Drehbewegung gegen den Kopf. Sie zeigte in der folge eine Kampfchoreographie der, der Kassandras in nichts nachstand. Seth hatte sich bereits beim ersten Schuss aus seinem Versteck herausbegeben um sie zu unterstützen. Zwar besaß er nicht die Geschicklichkeit oder Kampffertigkeit Valerias, aber dafür konnte er das Feld schlussendlich von hinten aufräumen. Während sein Auge für einen kurzen Moment zu ihr glitt, wurde ihm klar warum sie auf ihrer Seite damals noch so viele Opfer forderte. Sie hatte ihren Körper vollkommen unter Kontrolle, schien die Züge ihre Gegner bereits zu ahnen noch bevor sie überhaupt durchgeführt wurden. Sie versuchte ihre Munition zu sparen und ihre Feinde in den Nahkampf zu zwingen, was ihr außerordentlich gut gelang. Nur knapp entkam sie dem schweren Maschinengewehrfeuer eines Soldaten der etwas entfernt stand und kurz darauf mit rauchenden Loch im Kopf über einem Holzbalken lag, nachdem Seth ihn ausgeschaltet hatte. Der Schwanz der Damon umschlag einen auf den Boden liegenden, größeren Hammer den sie einem weiteren Soldaten entgegenwarf, bevor sie dem Schlag eines Angreifers von hinten auswich, seinen Arm auf den Rücken drehte und mit der anderen Hand seinen Kopf hart zur Seite riss. Für einen Moment war selbst Seth erschrocken über das was er im Schein der Taschenlampe des letzten verbliebenen Gegners erkannte. Wie paralysiert ging er einige Schritte zurück als Valeria ihre Zähne in den offen liegenden Hals des Mannes rammte, nur um ihn einen Augenblick später zu zerreisen. Voller Panik von dieser mörderischen Tat, nach der sie den Soldaten wie einen nassen Sack zur Seite fallen ließ, rannte er zum Ende des Korridors. Gerade rechtzeitig war Seth bei ihr und schlug seine Hand auf ihren Arm und zog ihn herunter. „<Lass ihn, wir haben uns um wichtigeres zu kümmern, vergeude keine Munition!>“ Sie sah den fassungslosen Blick in seinem Auge und leckte sich über die Lippen, er schien es immer noch nicht zu glauben das sie gerade einfach jemanden den Hals zerfleischt hatte. „<Schon gut...>“ Sie schien kurz zu Lächeln und ihr sonst überaus menschliches Gebiss zeigte für einen Moment längere, spitze Eckzähne. Seth versuchte es als Hirngespinst abzutun. Schnell ging er voran zurück zum Treppenhaus, blicke vorsichtig hinunter aber es war niemand zusehen, anscheinend hatte ihre Taktik funktioniert. Während er sich um jeden gekümmert hatte der nicht in ihrer direkten Reichweite lag, schaltete sie alle Feinde in der Nähe aus und legten so den Weg zurück frei. Im Korridor lagen nun ein gutes Dutzend, teilweise zerstümmelter Leichen, etwas das er lieber verhindert hätte und er war sich nicht sicher ob nicht der ein oder andere dieser Männer nicht einfach nur schwer verletzt war. Dafür ging jedoch alles viel zu schnell, als das er sicher sein konnte. Für ihn war dieser Kampf die einzige Chance dass sie verschwinden konnten ohne sich in der Haupthalle mit der gesamten hier stationierten Zug auseinandersetzen zu müssen. Für diese Sicherheit nahm er dieses Gemetzel zwar nicht gern, aber notwendigerweise in Kauf. Sie hatten sich kaum absprechen müssen als sie den Korridor betraten, ein kurzer Blickkontakt und eine knappe Anweisung seinerseits und sie verstand.

Vorsichtig aber schnell bewegten sie die Beiden durch das Gebäude über das Treppenhaus bis zu einem Seiteneingang der Haupthalle. Es waren nur wenige Meter bis zum rettenden Ausgang aber wie zu erwarten hatten sich mehrere Dutzend Soldaten postiert. Valeria fühlte einen regelrechten Blutdurst als sie einen kurzen Blick hinaus warf und disziplinierte sich selbst nicht den Kopf zu verlieren. Sie hielt viel von sich aber wenn sie tatsächlich den anderen Weg eingeschlagen hätten, wäre das wohl ein schwieriges Unterfangen gewesen. Von der Treppe hätten sie sich fast fünfzig Meter durchkämpfen müssen, ehe sie durch die schwere, große Tür flüchten konnten. „<Überlass es mir, bleib in meiner Nähe!>“ Flüsterte sie in einem gebieterischen Ton, ehe sie auch schon die Tür aufstieß in den großen Raum hineinlief. Dicht folgte er ihr ohne Widerspruch und sah man weiter oben an der Treppe die Gewehre auf sie richtete. Gleichzeitig hatte die Damon allerdings bereits eine Soldatin überwältigt und ihr ihre Maschinenpistole an die Schläfe gesetzt. Wie ein Schutzschild hielt Valeria die Offizieren vor sich, jedem war klar das mit dieser Frau nicht zu spaßen war. Angespannt blieb Seth direkt hinter ihnen und ging langsam zurück in Richtung der Tür, während er auf eine Wache in der Nähe zielte – eine Pattsituation zu ihren Gunsten. Die Geisel der Damon versuchte sich aus dem Griff zu befreien. „Erschießt sie doch ihr verdammten Idioten!“ brüllte sie wütend, aber niemand machte die Anstalten das Feuer zu eröffnen. Stattdessen ließ man sie immer weiter zurückweichen, bis Valerias Gefährte die Tür öffnen und nach draußen verschwinden konnte. Unsanft stieß sie die Soldatin nach vorn weg, war für einen Moment versucht ihr nach zu schießen, entschloss sich jedoch ihm so schnell es ging zu folgen und flüchtete hinaus. Schon vor einigen Tagen hatte Seth sich Gedanken über den Fluchtweg gemacht. Sie rannten über die Straße in einen kleinen Park der zum Giessener Schloss gehörte dessen Silhouette im Mondlicht geradezu Riesenhaft wirkte und sich hoch über die Baumwipfel erstreckte. Schüsse zerstoben die Stille, aber es war bereits zu spät ,die Kugeln flogen in die dunkle Nacht hinaus ohne ihr Ziel zu treffen. An den hohen Mauern des Schlosses vorbei erreichten die Zwei wieder die Straße. Keuchend hielt Seth am Kübelwagen und sah in das angespannte Gesicht seiner Freundin, welche die Damon abschätzig musterte die in knappen Worten von Seth erklärt bekam, das dies ihr Fluchtwagen sei. „Springt rein!“ Forderte sie die beiden auf als sie den Motor bereits lauter werden ließ. Valeria brauchte keine Einladung, hüpfte über die Tür auf den Rücksitz und ließ sich zurückfallen, während Seth sich im selben Moment neben Kassandra setzte, die daraufhin das Gaspedal durchtrat.
Sie rechnete fest mit einer Verfolgungsjagd, aber von Militärjeeps war weit und breit nichts zusehen, womit wohl Seths vorläufiger Plan geglückt war, den Wagen weiter entfernt abzustellen und vorher ihre Verfolger abzuschütteln. „Geht`s dir gut?“ Fragte sie und versuchte den sorgenvollen Unterton zu unterdrücken, sie wollte keine Schwäche vor ihrer neuen Begleiterin zeigen in dem sie sich ängstlich über sein Wohlbefinden gab. „Alles in Ordnung, bis auf ein paar blaue Flecke. Schön das du es geschafft hast rechtzeitig da zu sein.“ Kass schnaubte abfällig. „Wenn ich gewusst hätte das wir hier so leicht raus kommen, hätt` ich auch bei Vic bleiben können.“ Er verzog das Gesicht über ihre barsche Antwort und nahm die Mütze von seinem Kopf die er unsanft auf die Ablage vor sich warf. Valeria sah in den Rückspiegel und musterte das Gesicht der Fahrerin. „<Ist das deine Kleine?>“
„<Ja, darf ich dir vorstellen, Kassandra Stark, die von der ich dir erzählt habe bevor du versucht hast mich umzubringen.>“ Erklärte er während er sich das falsche Auge heraus nahm und es nicht gerade sachte zur Mütze warf, bevor er seine Augenklappe aus dem Jackett fischte und sie anlegte. „Freut mich ja dass ihr euch so gut versteht, aber ich bin auch noch da.“ Warf die junge Frau verärgert ein. „Ich hab dich nur vorgestellt.“ Brummte Seth als er sich entkleidete und seine alten Sachen anzog, er wollte ungern in einer Kontrolle in einer falschen Uniform auftauchen. Auf Valerias Lippen erschien ein böses Lächeln als sie erfuhr dass es dieselbe Frau war von der Seth ihr damals berichtet hatte. Langsam schloss die Damon ihre Augen und legte den Kopf zurück. Nach einem halben Jahr war sie endlich wieder frei und so genoss sie den säuselnden Wind, der ihre langen schwarzen Haare streichelte, ganz besonders.

Geändert von SethSteiner (7. February 2008 um 21:02 Uhr).
 
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23. February 2008, 16:51
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„Worüber freut die sich so?“ Bissig warf Kassandra einen kurzen Blick von der kaum beleuchteten Straße zu ihrem Freund, der nun wieder in seinem üblichen Äußeren neben ihr saß und sichtlich erleichtert war endlich sein falsches Auge abgelegt zuhaben. „Du würdest dich nicht anders fühlen, wenn du Wochen der Folter und Monate in Ketten hinter dir hättest.“ Er sah kurz zurück, als ihr noch etwas einfiel. „Außerdem hatte ich ihr erzählt das du den Präfekten getötet hattest, sie hatte sich über die Nachricht gefreut.“ Verwundert zog die junge Frau die Brauen hoch, nach dem er damals aus dem Gefängnis gekommen war wollte sie gar nicht wissen was er da von der Damon wollte, so das sie nie erfahren hatte was sie besprachen bevor Valeria über ihn herfiel. „Und warum ist sie darüber so glücklich? Seit und seit wann kannst du überhaupt deren Sprache, das hast du doch nich in den letzten paar Tagen gelernt.“ Seth war froh als er hörte wie sich ihre Stimme langsam beruhigte, es hatte sie überrascht so was zu hören. „Nein, aber ich habe bei dem Treffen bemerkt das sie der gleicht die ich damals mit Karl übersetzt hatte. Ich hatte in den letzten Monaten mit ein paar Dolmetschern gesprochen und zwischendurch ein wenig gepaukt, aber ich kann es noch lange nicht perfekt.“ Seufzend lehnte er sich in den Sitz und schloss das Auge. „Ich weiß nicht warum sie sich damals so freute... aber ich denke sie ist mir eh was schuldig.“ Er warf einen kurzen Blick in den Rückspiegel auf die Soldatin, die ihr Gespräch mit gespitzten Ohren belauschte. „<Sag mal Valeria, was war eigentlich zwischen dir und dem Präfekten? Wurdest du bei einer Beförderung übergangen?>“ Er sprach in einem ruhigen Ton ohne Nachdruck oder Humor, es war eine ernste Frage und die Damon hörte das gut heraus, trotz seines Akzents. Sie senkte ihr Haupt etwas und zögerte mit der Antwort. „Wir kennen uns kaum, vielleicht eine Stunde wenn wir unser letztes Gespräch mit einbeziehen. Welchen Grund hätte ich mit dir über so was Persönliches zu reden?>“
„<Du musst mir nicht antworten, aber ich habe mein Leben für dich aufs Spiel gesetzt und ich denke dafür darf ich eine kleine Gegenleistung verlangen.>“ Dem konnte sie kaum was entgegensetzen, auch wenn sie wusste das ihre Befreiung nur ein Mittel zum Zweck war, aber es schien ihm abgesehen davon irgendwas an ihr zu liegen, aus welchem Grund auch immer. Valeria blickte hinaus und fuhr sich durchs Haar, bevor sie nach einiger Zeit schließlich antwortete. „<Scupio war ein Arschloch, für ihn gab es keine Ehre, er hinterfragte nichts. Für ihn war es nur wichtig Macht zu besitzen und auszuüben. Dieser Hurensohn hat mich zweimal versucht zu vergewaltigen... und bei einer guten Freundin hatte er es geschafft.>“ Fügte sie schließlich leise flüsternd an, die Erinnerung lag immer noch schwer auf ihr. Zaudernd übersetzte Seth für Kassandra bevor sie stumm wieder hinaus blickte. Das Punkgirl sah für einen Moment starr in den Rückspiegel, bevor sie sich wieder versuchte auf die Straße zu konzentrieren, nun war ihr klar warum sich die Damon einen Dreck darum scherte ob er lebendig war. „<Das tut mir leid Valeria, davon hatte ich keine Ahnung. Darf ich dir noch eine letzte Frage stellen?>“ Fragte Seth vorsichtig. Abgelenkt nickte sie, schien aber nicht sehr angetan. „<Wenn`s sein muss.>“
„<Danke... ist es in deinem Volk üblich deine Feinde zu zerfetzen?>“ Er kannte die Militärberichte aus der Schlacht und wusste das es dort zu einem ähnlichen Zwischenfall beim Kampf gegen die Soldaten von Ineas kam. „<Nein, jedenfalls selten. Das liegt wohl in meiner Familie, ich bin auch nur zum Teil Damon aber glaub mir es war nur gut für dich gewesen. War`s das?>“ Erwiderte sie leicht gereizt, sie sprach nur ungern über diese Themen, wenn überhaupt. „<Ja. Wir werden jetzt eine Weile fahren, vielleicht legst du dich etwas hin.>“ Meinte er leise und zu seiner Überraschung warf sie ihm ein kurzes Lächeln zu ehe sie es sich auf der Rückbank etwas gemütlicher machte und die Augen schloss. Seth warf einen kurzen Blick nach hinten und legte ihr das Jackett seiner Verkleidung über den Körper, bevor Kassandra mit einem Knopfdruck das Verdeck schloss. In ihrem Kopf spielte sich noch einmal das Szenario in der Kugel des Fernsehturms ab, wie der Präfekt um Gnade zu flehen versuchte, bevor sie ihn mit einem befriedigenden Lächeln hinrichtete. Spätestens jetzt empfand sie nicht mehr die geringste Reue für ihre Tat, sie konnte die Damon nicht besser leiden als vorher, aber sie war froh das sie die Welt von solch einem Scheusal befreit hatte. Immer noch war sie erschreckt darüber wie sehr sie es genossen hatte ihn zu töten, umgeben von züngelnden Flammen zusehen wie das Leben aus seinem Körper entwich und nur noch ein blutender Leib zurück blieb. „Kass, alles in Ordnung?“ Seth sah in ihrer Mimik etwas aufgewühltes, das sogleich mit einem Lächeln ihrerseits verschwand. „Was? Ja, ja, alles bestens. Kannst dich auch etwas hinlegen, ich weck dich schon wenn was sein sollte.“
Er seufzte kurz, verschränkte seine Arme und lehnte sich mit geschlossenen Augen an die Wagentür. „Wenn du meinst, aber mehr als etwas dösen wird nicht drin sein.“
Kassandra warf einen kurzen Blick zu ihm als er sich von ihr abwendete um etwas zu verschnaufen, ehe sie sich wieder auf die Straße vor sich konzentrierte. Das hier war noch ein Kinderspiel, im Gegensatz zu dem was sie erwarten würde wenn sie erst die Damon abgeliefert hatten, dachte sie sich, als sie auf die Autobahn abbog und einen Gang höher schaltete. Das sie noch lange eine so ruhige Fahrt haben würden, konnte sie sich nicht vorstellen. Eine halbe Stunde später befürchtete sich ihre Bestätigung, nur einen guten Kilometer von ihnen entfernt wurde eine Straßensperre errichtet, sie meinte in den Bäumen sogar die langen Kanonen von Panzern hervorstechen zusehen, aber umdrehen kam nicht in Frage. Sie verlangsamte das Tempo zusehendst, legte ihre rechte Hand langsam an ihre Pistole, doch zu ihrer Verwunderung ließen die Soldaten Platz für ihren Wagen und winkten sie einfach hindurch. Als sie an den Männern vorbeifuhr und einen Blick zurück warf, fuhren von den Seiten her die schweren Vehikel auf die Straße um entgültig den Weg zu versperren. „Das ist sicher Viktorias Werk.“ Brummte Seth neben ihr, der wieder wach geworden war und mit müdem Auge die Szene beobachtet hatte. „Vermutlich, ich hoff nur für dich du hast dir schon einen guten Text überlegt, sie ist ganz schön angepisst wegen dieser Geschichte.“ Der junge Mann gähnte leicht und sah auf die Rückbank, auf der Valeria immer noch zu schlafen schien. „Verständlich. Ich wollte sie in diese Sache nie mit reinziehen, aber mach dir keine Gedanken, ich werde meine Schuld abgleichen und das nicht nur bei ihr.“ Sagte er entschieden und ließ durchklingen das er nicht nur vor hatte es auch bei ihr wieder gut zu machen. „Denk aber nich das es mit `nem Kasten Bier getan wär Seth. Du hast Purgatori auf meinem Rücksitz, das is genauso als wenn ich dir bei `nem Mord helfen würde und Vic beim verscharren der Leiche.“ Sie atmete kurz durch, innerlich war sie immer noch wütend auf sich selbst, das sie das alles zu ließ. „Ich brauch keine Erinnerung daran wie schwer das hier auf meinen Schultern liegt Kassi aber ich habe euch nie darum gebeten mir zu helfen.“ Es dauerte einen Moment bis seine Freundin mit ruhigerer Stimme antwortete. „Ich weiss, sorry Süßer.“ Entschuldigte sie sich leise, immerhin hatte sie sich ihm aufgedrängt und nicht umgekehrt aber das Misstrauen ihr Gegenüber schmerzte sie, auch wenn es nicht unbegründet war. Zwar verstand sie sein Motiv, doch seine Mittel heiligten in ihren Augen nicht den Zweck, auch wenn es vielleicht richtig war. „Versteh nur mal meine Position und die von Viktoria, allein kannst du das niemals schaffen, egal was du sagst. Sie setzt für dich und diese... Frau alles aufs Spiel, ich verlange nur das du dich nicht vor der Verantwortung drückst die eines Tages auf dich zu kommen könntest. Ich kenne dich gut, besser als irgendein anderer Mensch, ich rate dir nur keine Tricks zu versuchen, in dieser Sache stehe ich auf ihrer Seite.“ Seth konnte aus ihrer Stimme gut die Drohung heraushören, sie würde es niemals zu lassen das er ihre beste Freundin enttäuschte. „Das habe ich nicht vor, ich werde meine Schuld begleichen, egal was sie oder du verlangst. Aber es hilft mir nicht wenn ich von allen Seiten angegriffen werde! Ich habe die Verantwortung über ein ganzes Volk übernommen, da werde ich auch hier mit fertig.“ Entschlossen sah er Kassandra in die Augen die seinen Blick ernst erwiderte. „Wie du meinst Seth, ich will nichts von dir außer das du ehrlich bist und zu deinem Wort stehst. Mir ist es scheiß egal was du da draußen tust, wen du bestichst, belügst oder was auch immer du machst, aber verarsch mich nicht.“ Kassandra fühlte wie er seine Hand zu ihrem Hinterkopf ausstreckte und sie sanft zu massieren begann. Es war angenehm, ebenso wie der Klang den er nun anschlug. Für einen kurzen Moment schloss sie genießend die Augen. Eigentlich wollte das Punkgirl ihm keinen Druck machen, aber innerlich war sie viel zu wütend um ihm nicht zu zeigen das er sich keine weiteren Fehler erlauben durfte. „Wir haben beide schon gesehen wozu der andere fähig ist, also glaub nicht das ich lust hätte mir dich zum Feind zu machen Süße. Vertrau mir einfach ja?“ Kass wendete ihren Kopf für einen Moment von der Autobahn und musterte seine Grün-Grauen Augen ehe sie frech lächelte. „Okay, aber das hier heißt nich das ich dir schon verzeihe, damit das klar ist!“ Gab sie etwas schroff zurück, woraufhin der junge Mann amüsiert lächelte und sich wieder zurücklehnte, während er ihren Nackenmuskeln gefühlvoll weiter bearbeitete. „Ich hatte auch nichts anderes erwartet.“
Als sie sich Frankfurt näherten schaltete Kassandra das Radio ein. Die Sendung wurde allerdings mitten in einem ruhigen Lied unterbrochen, was sie dazu brachte leise zu fluchen.

Wir unterbrechen die Sendung für eine Eilmeldung. Aus Gießen erreichte uns gerade die Nachricht das Valeria Livia Caissa, eine Legionärsführerin des Imperiums von Ineas, aus dem Amtsgericht von einem Unbekannten befreit wurde. Ersten Berichten zufolge wurden bei der Flucht 12 Soldaten getötet und weitere sechs teilweise schwer verletzt. In der Eingangshalle soll es zu einem dramatischen Showdown gekommen sein bei dem jedoch niemand weiteres zu schade kam. Der Mann der maßgeblich an der Befreiung beteiligt war, besitzt Augenzeugen zufolge eine große Ähnlichkeit zum derzeitigen Kanzler der Übergangsregierung. Es ist unklar ob dieser Verrat, der Beispiellos in der Geschichte dieses Krieges ist, tatsächlich von Seth Steiner verübt wurde. Weitere Soldaten die direkt an der Konfrontation beteiligt waren, meinten jedoch seine Stimme herausgehört zu haben. Generalbrigadier Tarnike verhängt vor wenigen Minuten eine für den gesamten hessischen Raum geltende Ausgangssperre. Es ist nur Mitgliedern des Militärs gestattet sich auf den Straßen und Feldern aufzuhalten, jeder Bürger hat die Pflicht sich umgehend in die nächst gelegene Unterkunft zu begeben. Die Legatin besitzt das übliche Aussehen ihrer Artgenossen. Sie ist von mittlerer Statur und trägt langes, schwarzes Haar. Gekleidet ist sie in einer weißen Uniform der imperialen Armee. Sollte jemand in Kontakt zu der Flüchtigen und ihrem Helfer kommen, ist jegliche Eigeninitiative zu vermeiden, sie sind bewaffnet, aggressiv und überaus gefährlich. Die Führung empfiehlt kooperatives Verhalten und wenn möglich die sofortige Benachrichtigung des Militärs. Wir erwarten in kürze weitere Informationen und halten sie auf den neuesten Stand.

Nach einer kurzen Pause folgte wieder Musik, anscheinend wurde schneller gehandelt als Seth erwartet hatte, es war nicht einmal eine Stunde vergangen seit ihrer halsbrecherischen und blutigen Flucht aus dem Gefängnis. Kurz nach der Meldung bog Kassandra bereits von der Autobahn in die Stadt ab, wo man sich noch nicht für das gerade verhängte Verbot interessierte. Erst in der Nähe des Flughafens deutete das erstarkte Militäraufgebot von den Auswirkungen der Flucht, sie hoffe nun nur das ihre Freundin hier die Macht behalten hatte und nicht Tarnike. „<Valeria, wach auf!>“ Weckte Seth die Damon und kramte unter dem Armaturenbrett die Informationen die sie benötigen würde heraus, die er der ihr stumm in die Hand drückte, als sie sich erhob. Mit müden Augen blickte Valeria auf die Blätter und Fotos, bevor sie sie in ihr Jackett steckte. „Mach ihr mal klar das sie den Kopf unten halten soll.“ Raunte Kass als sie dem Tor immer näher kamen an dem sich mittlerweile ein ganzer Zug postiert hatte. Der junge Mann brauchte nur eine kurze Geste zu machen damit die Soldatin auf dem Rücksitz verstand, sich wieder hinlegte und das Sakko über ihren Kopf schob. Ihr Wagen hielt mit einem kurzen Ruck als seine Freundin stark bremste und direkt vor dem Tor, neben dem kleinen Häuschen hielt. Sie kurbelte das Fenster herunter und grinste den Mann dahinter an „Ich bin`s wieder. Wenn du so nett wärst uns den Weg freizumachen und mir deine Addresse zu geben.“ Ihr Gegenüber beuge sich kurz hinunter, ehe sich auch schon die schweren Stahltore öffneten, ehe er ein Blatt von seinem Notizblock zog und mit einem Stift schnell seine Daten draufkritzelte. „Hier, Entschuldigung noch mal für vorhin, aber ich krieg die Karten doch oder?“ Fragte er mit großen Augen, als Kassandra den Zettel ergriff und einsteckte. „Klar, spätestens übermorgen liegen sie in deinem Spind.“ Kass zwinkerte kurz und brauste dann auch schon durch den freien Eingang hindurch auf den Flughafen. Hinter ihr warf Valeria das Jackett zureite und erhob sich. „<Sind wir endlich da?>“ Fragte sie ungeduldig und beantwortete sich ihre Frage selbst, in dem sie hinaus auf das Flugfeld sah. „<Ja, die Pistole kannst du übrigens behalten, für den Notfall.>“ Erwiderte Seth als sie auf einen abgelegenen Hangar zu fuhren. Am Horizont erhellte sich der Himmel bereits langsam und ließ sie die am hellen Metall angeklebten weißen Zahlen erkennen. Es war gut ersichtlich das man sich um diesen Bereich des Flughafens spärlich kümmerte. Die Anlage wirkte heruntergekommen, der Weg war gesäumt von Wrackteilen und undefinierbaren Bruchteilen, anscheinend hatte man in diesem Areal abgestürzte Flugzeuge und einige ältere Modelle ausgeschlachtet. Ein alter Doppeldecker und eine BF 109 aus dem zweiten Weltkrieg standen sogar noch etwas weiter entfernt, vermutlich stammten diese noch vor dem Krieg, keiner konnte sich vorstellen das man sie jetzt noch benutzte, auch wenn Kassandra Gerüchte gehört hatte über eine Rotte die mit solch alten Maschinen Einheiten des Imperiums aufgemischte. Die Männer und Frauen waren eine Legende, aber es gab nichts offizielles, für sie war es einfach nur eine nette Märchensammlung um den Menschen Hoffnung zu geben in diesem mühevollen Kampf.

Viktoria wartete mit vor der Brust verschränkten Armen mutterseelenallein in der Nähe eines einsamen Jets. „<Keine Sorge, sie gehört zu uns.>“ Warnte Seth die Damon kurz vor dem Halt vor. Er öffnete als erstes die Tür, stieg aus und ging auf den Blondschopf zu der ihn streng musterte. Hinter ihm folgten Valeria und Kassandra die sich links und rechts von ihm postierten. „Viktoria, das ist Legatin Caissa. Valeria, Generalbrigadier von Stein.“ Sein Gegenüber hatte nur einen herablassenden Blick für die junge Frau übrig, schenkte ihr nur ein kurzes, ihre Anwesenheit registrierendes Nicken. Seth war bewusst das nicht die Zeit für eine großartige Vorstellung war und hatte auch nicht das Interesse die beiden zu besten Freundin zu machen. „Danke für deine Hilfe Vic. Es tut mir wirklich leid, aber wenn...
„Spar dir das, ich schick dir die Rechnung wenn du zurück bist.“ Ihr Blick viel auf die junge Frau neben ihm, deren Blick auf dem Flugzeug haftete. Vicky knirschte leise mit den Zähnen, drehte sich um und ging darauf zu. „Ich habe einen alten Tornado auftreiben können, unbewaffnet natürlich, nicht das sie noch auf dumme Ideen kommt.“ Leise übersetzte Seth für die Imperiale die den Flieger interessiert betrachtete. „<Macht nichts, ich habe eh nicht vor mich hier noch lange aufzuhalten, allerdings wäre es ganz nett falls ein Narr auf der anderen Seite auf die Idee kommt mich abschießen zu wollen.>“ Viktoria vermied den Augenkontakt zu ihr und wendete ihren Kopf zu Seth. „Ich hol noch schnell den Helm und einen Anzug, dauert nur `ne Sekunde.“ Leicht Lächelnd blieb die Damon vor dem Flügel und neben der Leiter zum Cockpit stehen. „<Eure Maschinen sehen auch nicht viel anders aus als unsere, mal sehen ob sie auch genauso viel drauf haben.>“
„<Das Ding hier ist zwar alt, aber unterschätz deutsche Werktechnik nicht. Mein Volk gehörte schon immer zu den Pionieren in diesem Gebiet.>“ Er schaffte es damit der Legatin für einen Moment sogar etwas Anerkennung abzugewinnen, die Luftfahrt faszinierte sie schon immer, nicht umsonst war sie damals Pilotin geworden. „<Tatsächlich? Dann sind wir uns vielleicht gar nicht so verschieden.>“ Räumte sie mit Blick auf den Tornado ein. Kurz darauf erschien Viktoria wieder, die Valeria einen schwarzen Kampfanzug übergab, auf dem ein dunkler Helm mit finsterem Visier lag. Daneben ruhte eine Gasmaske, an dem ein Langer Schlauch hing und dafür sorgen sollte, das sie genügend Sauerstoff erhielt. Die Damon zog sich den engen Einteiler schlicht über ihre Uniform, es dauerte einen Moment bis sie sich hineingezwängt hatte, er war mindestens ebenso modern wie die neuen Anzüge wie bei den restlichen Teilen der Streitkräfte, was selbst sie neidlos anerkennen musste. Als sie fertig war, ließ sie den Reißverschluss vom Kragen bis zu ihrem Oberkörper offen und hielt den Helm locker unter dem Arm. „<Hier endet vorerst unser kleines freundschaftliches Geplänkel. Es war mir eine... Ehre an Eurer Seite zu Streiten.>“ Er merkte ihr an das es ihr nicht so leicht von den Lippen ging, aber selbst die Folter und die lange Zeit des eingesperrt seins konnten ihren Stolz nicht brechen. Mit leicht gehobenen Kinn sprach sie weiter. „<Ich weiss nicht was passiert, sollten wir uns je wieder begegnen, aber ich würde Euch ungern töten wollen Steiner.>“ Sagte sie ehrlich und auch wenn immer noch die Möglichkeit bestand das dies alles Teil eines großen Plans war, so hatten ihr diese Menschen doch die Freiheit geschenkt. Valeria legte ihre rechte Hand aufs Herz, eine Abschiedsgeste in ihrem Volk. „Mögen die Nornen euch wohlgesonnen sein.“ Zur Verwunderung Seths und der beiden Frauen neben ihm, sprach sie nicht in der Sprache der Ineas zu ihnen. Kassandra nickte ihr leicht zu als der Blick der Damon neben Seth sowohl sie, als auch Viktoria traf, ehe sie die Leiter in das Cockpit hinauf stieg und in den Sitz sprang. Seth zog das kleine Büchlein heraus, das er aus der Bibliothek eingesteckt hatte und pfiff kurz zu ihr hinauf. „<Hier, das hattet Ihr noch vergessen, Caissa. Jules Vernes Reise durch das Sonnensystem, hab gehört es soll ganz gut sein, besonders das Ende.>“ Etwas verwundert sah Valeria zu ihm hinunter und fing es auf, als er es ihr zu warf. Sie hatte sich bereits den Helm aufgesetzt und klappte nun das Visier herunter. Ein kurzes Lächeln huschte über ihre Lippen als sie das Büchlein einsteckte. Mit dem Gedanken an die Besatzer in ihrer Heimat hatte sie die Idee verworfen eines der Werke tatsächlich mitzunehmen, auch wenn sich diese Bücher aus einem unerfindlichen Grund einen Platz in ihrem Herzen verdient hatten. „<Danke, ich werde es Euch eines Tages vergelten.>“ Es klang wie ein Schwur, ehe sie ihren Kopf abwendete, die Gasmaske an den Mund drückte und sich auf die Kontrollen vor ihr konzentrierte. Bevor die drei den Hangar verließen, zog Seth die Leiter vom Tornado. Die Damon schloss das Cockpit, die Armaturen unterschieden sich nicht wesentlich von denen ihrer Welt, sollte sie nicht auf die Idee kommen einige waghalsige Manöver zu fliegen, würde sie es schaffen. Sie schickte ein Stoßgebet zu den Göttern als sie die Triebwerke startete und langsam nach vorn fuhr, bis sie aus der Halle war. Noch einmal wendete sie ihren Kopf zu dem Trio das ihren Abflug verfolgen sollte. Knapp salutierte sie mit zwei Fingern, ein letzter Ausdruck des Respekts für die Hilfe, ehe sie auf die Flugbahn fuhr. In wenigen Sekunden beschleunigte sie ihre Maschine auf Dreihundert Stundenkilometer. Am Firmament erschienen die ersten Sonnenstrahlen als sich die Spitze des Tornados anhob. Ohrenbetäubend schoss er in die Luft und verschwand schließlich im hellen, gleißenden Licht der aufgehenden Sonne.

„Und nun?“ Fragte Viktoria mit verschränkten Armen vor der Brust zu den beiden gewand. „Wir reisen nach Osten, die europäische Achse kann nicht der einzige Bund sein der sich gegen das Imperium auflehnt. Es gibt Gerüchte das sich in Asien ein großer Widerstand formiert hat. Der ist unser Ziel, wir brauchen Verbündete wenn wir siegreich sein wollen.“ Erklärte Seth und warf einen kurzen Blick zu Kass, die erst jetzt ihren Blick vom Horizont abwendete. „Verstehe, ich kann euch bei der Route helfen.“ Bot die Generalin an, als Seth bereits eine abwehrende Geste machte. „Nein, ich habe bereits alles vorbereitet und mir vor ein paar Tagen den günstigsten Weg herausgesucht. Auch wenn es nicht einfach war an eure militärischen Daten zu kommen.“ Viktoria verzog leicht das Gesicht, sie hätte es sich schon denken können. „Typisch, vorrauschauend wie immer. Von Spontanität hast du wohl noch nie was gehört.“
„Nicht wenn es ums überleben geht meine Liebe. Im übrigen will ich nicht noch mehr von dir verlangen, als wir es sowieso schon taten.“ Der junge Mann sah ihr entschuldigend in die Augen als Kassandra sanft eine Hand auf ihren Oberarm legte. „Sei nich zu hart zu ihm Vic, dich um den Gefallen zu bitten war schließlich meine Idee. Und das er anders sein kann weißt du auch nur zu gut. Danke das du uns geholfen hast, wir verschwinden jetz lieber, schließlich musst du nach Bamberg, wir können dich nich noch länger aufhalten.“ Sie beugte sich zu ihr, gab ihr einen sanften Kuss, drückte sie anschließend fest an sich und seufzte tief. „Es tut mir leid das ich das gesagt habe...“ Flüsterte Kass leise und spielte damit auf die Erinnerung an Viktorias Verbrechen an, sie fragte sich mittlerweile selbst was in sie gefahren war das sie ihrer Freundin so etwas antat. „Schon gut, aber wenn du so was jemals wieder tust, waren wir die längste Zeit Freunde.“ Der schwarzhaarige Wildfang hatte absichtlich so leise gesprochen, um zu verhindern das Seth etwas davon erfahren konnte. Sie hatte geschworen das sie ihm nichts sagen würde und sie würde den Teufel tun und noch einen Fehler begehen. Mit gesenktem Blick löste sie sich wieder von ihr und trat einen Schritt zur Seite damit er sich verabschieden konnte. Grimmig sah der Blondschopf auf die Hand die der junge Mann ihr reichte, zog ihn einfach zu sich und umarmte ihn. „Du bist vielleicht ein echter Idiot, aber soweit kommt es noch!“ Meinte sie und presste ihn fest an sich, wie auch schon zuvor Kassandra. Viktoria war immer noch wütend auf die Zwei, aber wenn sie daran dachte das sie sie vielleicht nie wieder sehen würde, wollte sie sich nicht im Streit von ihnen verabschieden. „Komm mir heil wieder zurück und pass auf Kassi auf! Das ist ein Befehl!“ Sagte sie voller streng und lachte dann leise, wobei ihr eine Träne über die Wange, bevor sie sich voneinander lösten. „Das schwöre ich, wir kommen zurück und mach dir keine Sorgen, ich werde auf sie Acht geben, sie ist mir der teuerste Schatz den ich besitze.“ Er presste seine Lippen zusammen, erst jetzt begann er zu verstehen was diese Frau wirklich für sie empfand, das sie so etwas für sie tat und was ihre Reise bedeutete. Seth salutierte knapp und ging dann zum Wagen. Sanft küsste Kassandra die salzige Träne der Soldatin weg und strich ihr mit der Hand zärtlich über das Gesicht. „Du weißt, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, gibt es nichts was ihn davon abhalten könnte.“ Viktoria schmunzelte leicht. „Ja, ihr seit beide verdammte Dickschädel. Ich hab euch wirklich lieb, aber ich meinte es ernst, das ich irgendwann auf euer Angebot zurückkommen werde, vergesst es nicht. Und nun verschwinde.“ Kass erwiderte ihr herausforderndes Lächeln frech und folgte Seth zum Auto, in das sie auf der Fahrerseite einstieg. Viktoria blieb noch einen Augenblick stehen und sah den Beiden nach, ehe sie ihr Kom griff und eine Nummer anwählte. „Hier von Stein. Start vorbereiten, ich bin in fünf Minuten da.“
 
Alt
27. February 2008, 09:15
Orbile
Kenne Kenne ist offline
Soul Reaper
 
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Sehr gute neue Teile

Endlich kommt mal wieder action rein.
 
Alt
7. March 2008, 11:12
Mutierter Reaper
Boeserbube Boeserbube ist offline
Mutierter Reaper
 
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So, ich bin auch wieder dabei mit lesen.

MEEEEEHHHHHHHRRRRRR

*ggg*

hat mir gefallen.
lg
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We are all agreed that your theory is crazy. The question which divides us is whether it is crazy enough to have a chance of being correct. My own feeling is that it is not crazy enough.
 
Alt
9. March 2008, 01:07
Mutierter Reaper
PTK PTK ist offline
Mutierter Reaper
 
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sehr nice^^
 
Alt
17. March 2008, 15:16
Minion
SethSteiner SethSteiner ist offline
Minion
 
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SethSteiner eine Nachricht über ICQ schicken
OOC: So hab mal wieder etwas weitergeschrieben. Aufgrund der bevorstehenden Prüfung komm ich leider nicht so zum schreiben wie ich es gerne hätte.


Wieder auf der Autobahn drückte Kassandra das Gaspedal durch, warf ihre Haare zurück und schaltete das Radio ein, aus der ein kräftiger, rockiger Sound erklang. Seth war das nur recht, etwas Musik konnte nicht schaden und zwischendurch würde er in den Nachrichten erfahren wie sich die Lage entwickelte, bis seine Ansprache kam, die er Bob geschickt hatte. Nach einer Weile bemerkte er wie Kass argwöhnisch in den Seitenspiegel sah. „Was ist los?“ fragte er die Musik übertönend. „Wie werden verfolgt.“ Erwiderte sie nur knapp, als einer der schwarzen Wagen plötzlich Gas gab, sie überholte und sich vor ihnen schob, während ein anderer, der gleichen Bauart hinter ihnen blieb. Wie aus dem Nichts erschienen zwei Motorräder seitlich von ihnen, deren Motoren laut dröhnten als sie sich direkt links und rechts von ihnen postierten. Gerade als sie mit dem Gedanken daran spielte einen der Beiden zu rammen vibrierte ihr Kom in der Hosentasche, das sie verwundert herauszog und sich ans Ohr hielt. „Ich dachte eine kleine Eskorte könnte nicht schaden.“ Hörte sie eine männliche Stimme am anderen Ende sagen. „Danke, das ist wirklich zu gütig.“ Die junge Frau ließ durchklingen das es sie ihr nicht gefiel. Kass sah in ihrem Augenwinkel wie Seth sie fragend an sah und nickte einfach nur als er fragte ob es Viktoria sei, nachdem sie ihm erzählte das man ihnen einen Begleitschutz mitgegeben hatte. „Keine Ursache Kleines, ich will doch nicht das dem Kanzler oder dir etwas auf dem Weg zur Front zustößt. Die Männer sind angewiesen euch bis nach Erlangen zu bringen, von dort aus müsst ihr allein klar kommen. Meinst du ihr schafft das?“ Kass brummte bei der Frage und zog etwas an Tempo an, sie glaubte Marc nicht wirklich das es ihm darum ging Seth zu beschützen. „Wir kommen klar.“
„Ich habe nichts anderes erwartet.“ Der Agent grinste am anderen Ende und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er hatte gemütlich seine Füße gekreuzt auf den Tisch gelegt und war immer noch dabei für die Generalbrigadier ein Alibi zu Zimmern. „Sorg dafür das du lebend zurück kommst.“ Der beschwörende Klang in seiner Stimme ließ sie leicht Schmunzeln. „Du kennst mich.“ Antwortete das Punkgirl nur garstig Lächelnd und schaltete ihr Kom aus. Marc blickte auf seines als er nur noch das Tuten hörte und verzog das Gesicht. „Sie begleiten uns nach Erlangen.“ Seufzte sie als sie über die leere Straße fuhren. Über ihnen verfinsterte sich der Himmel wieder, langsam aber sicher näherten sie sich der Kriegszone, was die sich zusammenbrauende Wolkendecke nur zu gut zeigte. „Was hast du?“ Ihr Gefährte sah sie besorgt an. „Nichts, früher fand in der Stadt alle zwei Jahre eine kleine Messe statt, na ja klein eigentlich ist sie immer größer geworden bis zum zweit`n Koreakrieg.“ Kass öffnete die Klappe am Armaturenbrett und holte eine Zigarettenschachtel heraus. „Ich hatte vor drei Jahren verpasst hinzugeh`n, tja die Verlage existieren nun nicht mehr, die Künstler sind tot und die Stadt liegt in Trümmern. Haschu ma Feuer?“ Die junge Frau hatte sich eine Fluppe zwischen die Lippen geschoben und blickte fragend zu Seth der sie entgeistert anstarrte. „Deine Schwermütigkeit in allen Ehren, aber seit wann rauchst du?!“ Kassandra verdrehte die Augen und blickte wieder auf die Straße als er mit einer Hand hinüber griff, ihr die Zigarette aus dem Mund nahm und aus dem Wagen warf. „Fuck! Weißt du wie teuer die heutzutage sind?“ Schnaubend warf sie die Schachtel zurück und schlug die Klappe zu. Kassandra öffnete ihren Mund wütend um ihm etwas zu entgegnen, als er ihr gereizt jede Möglichkeit nahm das Wort zu ergreifen. „Meinst du mir geht es anders?“ Fragte er als hätte er ihre Gedanken gelesen und gewusst das sie ihm sagen wollte wie fertig sie mit ihren Nerven war. „Du bist nicht die einzige die alles aufgegeben hat, alles verraten was ihr heilig ist. Denkst du ich würde mir nicht am liebsten eine Ladung Morphium reinhauen und mich auf die Rückbank legen, um das hier erträglicher zu machen? Sieh mich an!“ Etwas unsicher wendete Kassandra ihren Blick von dem Wagen vor ihr ab und sah in sein, sie fokussierendes graues Auge. „Du willst mit mir ins Exil? Gut, aber dann lass uns unseren Konflikt gleich hier beenden bevor es zu spät ist.“ Nur für einen Augenblick glitten ihre Augen zur Straße um den Wagen nicht unbeabsichtigt in einen Baum zu lenken. Sie hörte ihm gut zu, es war selten das er mit ihr in solch einem befehlsmassigen, ja geradezu herrischen Ton sprach. Jeden anderen Mann würde sie wohl ohne umschweife auf eine schmerzhafte Weise zeigen das man so nicht mit ihr sprechen durfte, aber bei ihm war es etwas anderes. „Ich habe es satt von dir verurteilt zu werden, ich wollte das hier allein durchziehen und ich kann niemanden an meiner Seite gebrauchen der mir Vorwürfe macht. Wenn du paffen willst ist mir das gleich, aber dann tu es nicht direkt neben mir. Hör mal ich bin nicht irgendwer ich ...“ Aus ihrer anfänglichen Zurückhaltung erwacht stöhnte sie entnervt auf. „Oh ja, du bist der Kanzler, der ehemalige Anführer der Feste und große Reformator der Föderation...“ Ihr Begleiter lehnte sich wieder zurück und verschränkte die Arme trotzig vor der Brust. „Nein, eigentlich wollte ich sagen das ich dein Freund bin und Verantwortung für dich trage. Ich will nicht das du eine Kettenraucherin wie Jeanne oder eine Alkoholikerin wie Viktoria wirst, die ihren Gram ständig in Rum ertränken muss.“ Als er das sagte biss sich der Wildfang schuldhaft auf die Unterlippe, daran hatte sie gar nicht gedacht. „Sorry... macht`s dir denn was aus wenn ich wenigstens bei unserem nächsten Stop eine Rauche? Ehrlich du weißt ich hab nix übrig für Yoga und diesen Kram, ich brauch was um mich zu beruhigen.“ Ihr Gefährte nickte leicht und sah hinaus in den Morgen. „Wenn es hilft, ich hoffe nur nicht das es zur Regel wird.“ Kass wendete ihren Kopf einen kurzen Moment zu ihm. „Nein, sicher nich. Meinst du ich will irgendwann gelbe Zähne und Hände bekommen? Abgeseh`n davon hab ich vor mir meine Sammlung an Witchblade Heften irgendwann wieder aufzubau`n.“ Sie sah in seinen Gesichtszügen das er erleichtert darüber war, wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde.
„Sag mal, interessiert es dich gar nich das so was überhaupt in meinem Wagen liegt?“ Fragte sie verwirrt, als er nur stumm in die in Zwielicht gehüllte Landschaft starrte und kein Wort mehr zum Thema verlor. „Wäre ich kein neugieriger Mensch, hätte ich nie den Weg des Journalisten eingeschlagen Kassi, also ja es interessiert mich. Aber ich gehe davon aus das du es mir früher oder später von selbst erklärst, ich muss dir ja nicht alles aus der Nase ziehen.“ „Hm, das du das für so selbstverständlich hältst...“ meinte sie leise und musterte ihn kurz. Kassandra hielt es ihm das jedoch zugute das er so reagierte, immerhin bewies es ihr einmal wieder das sie mit ihm die richtige Wahl getroffen hatte. Auch wenn sie ab und zu ihre Differenzen hatten, er ließ ihr im Gegensatz zu manch anderem Mann den Freiraum den sie brauchte und hakte in den meisten Fällen nicht weiter nach, wenn er sich denken konnte das es für sie zu unangenehm war. „In der letzten Zeit war viel los Seth, ich dacht es könnte vielleicht etwas helfen aber es war nur zweimal, kannst nachschau`n wenn du mir nich glaubst.“ Dieser schüttelte jedoch verneinend den Kopf, er glaubte ihr auch ohne das er die Schachtel kontrollieren musste. „Ich frage mich eher warum du mit mir nicht darüber redest und stattdessen lieber zur Kippe greifst.“
„Nehm`s mir nicht übel aber, es ich fühle mich einfach beschissen und hab keine Lust mich vor dir noch mehr zu rechtfertigen...“ Sagte sie entschuldigend, fuhr etwas leiser fort. „Erinnerst du dich an den Spiegel den Vic mitgebracht hatte? Ich hab den Artikel gelesen. Es gibt noch mehr so wie.. na ja mich. Einem ist ein Schwanz gewachsen, wie der eines Fuchses oder so, nur schwarz... Ich weiss das klingt bescheuert aber ich hab genug gesehen als das ich darüber lachen könnte. Lass mich einfach eine rauchen und dann ist gut ja?“ Für einen Moment spürte sie seinen scharf musternden Blick auf sich, auch wenn keiner der beiden es erwähnte aber er ahnte bereits seit einiger Zeit das irgendetwas nicht stimmte, schon bevor sie das Magazin bekam. „Kassi, ich fang nicht an dir Vorschriften zu machen, tu was du für richtig hältst in Ordnung?“ Mittlerweile klang er selbst genervt, er war nun bereits die ganze Nacht auf den Beinen und das Bild als Valeria im Blutrausch dem Soldaten die Kehle mit ihren Zähnen auseinander riss ging ihm nicht mehr aus dem Kopf.
„Danke und was diese Sache angeht die wir hier durchzieh`n, ich versuch mich zurückzuhalten.“ Sie konnte nichts versprechen, soviel war auch ihm klar. In Kassandras Augen hatte er das Vaterland ausgerechnet in dem Moment im Stich gelassen, in dem es ihn am meisten brauchte. Es war immer noch ein harter Weg zur entgültigen Gründung des neuen Staates, es gab innerhalb ihrer Reihen weiterhin nicht wenige Personen die gegen den Zusammenschluss der drei Nationen waren und der Vormarsch ihrer Truppen war ins Stocken geraten. Seth bot für die Zivilisten eine starke Führung und hatte sich mehr als einmal mit den Militärs angelegt um seine Ziele zu erreichen. „Es ist nur... du bist einer der Bodenständigsten Menschen die ich kenne, du beleuchtest alle Seiten mindestens dreimal aber in diesem Fall bist du mit dem Kopf durch die Wand, das passt einfach nich zu dir. Ja ich weiss die Atombombe, aber... verachte mich aber ich habe in mir einfach das Gefühl das es irgendwo richtig ist, auch wenn mein Verstand mir was anderes sagt, okay?“ Sie schüttelte den Kopf leicht und machte eine abwehrende Geste. „Ach vergiss es einfach, wir sind bald hinter der Grenze und ich hab dich schon genug damit genervt.“ Sagte sie schnell hinterher um das Thema abzuschließen.
Schnell näherten sie sich der Frontlinie. Über ihnen erhob sich nun, fernab der gesicherten Gebiete, der düstere Himmel und machte es in den frühen Morgenstunden schwer etwas in der Ferne zu erkennen. Und doch, deutlich waren tiefe Krater von Granaten auszumachen die ebenso wie die unebene Straße davon zeugte das hier bereits Kämpfe stattgefunden hatten. Das Flickwerk war eher schlecht als recht, sie stolperten mehr über den Asphalt als sie fuhren, doch das musste reichen. Hier konnte man es sich im Gegensatz zu Frankfurt, Oxford oder Orlèans nicht leisten verschwenderisch mit dem wenigen Material das zur Verfügung stand umzugehen. Obwohl bereits in Feindesland war von ihren Einheiten nichts zusehen oder zuhören gewesen. Es war auch kein großes Wunder, der Verlauf der Grenze änderte sich fast jeden Tag und keine Seite hatte zur Zeit genug Ressourcen um alle Lücken zu Stopfen. In Weiser Voraussicht hatte Seth diesen Weg bereits vor einigen Tagen auf seiner Karte markiert und es wunderte ihn nicht das ihre Eskorte ihn ebenfalls bevorzugten. Gerade hier waren ihre eigenen Vorstöße in letzter Zeit immer stärker geworden, langsam hatten sich daraufhin die Ineas zurückgezogen um ihre Kräfte an anderen Stellen zu stärken. Einige male trafen sie sogar auf einige ihrer eigenen Militäreinheiten, welche die kleine Kolonne kritisch beobachteten. Bei Erlangen schließlich trennte sie sich von ihrer Begleitung, die schwarzen Autos schwenkten ebenso wie die Motorräder aus und verabschiedeten sich mit einem kurzen Hupen. Nun waren sie ganz auf sich allein gestellt, vor ihnen die weiten besetzten Gebiete des Imperiums.

Mit ruhigen Worten erklärte Seth Kassandra ihr weiteres Vorgehen. Ihr vorläufiges nächstes Ziel war Wien, viel mehr ein Ort etwas nördlich davon. Von dort aus, nachdem sie zuvor bereits Tschechien durchquert hatten, sollte es in Richtung Ungarn weitergehen, ehe es hoch nach Belarus ging um schlussendlich vor den Toren Moskaus zu landen. Es war ein umständlicher Weg, der sie viel Zeit kosten würde, besonders weil sie abseits der großen Straßen fahren mussten, aber das Imperium hatte eine gewaltige Ausdehnung, besonders im Osten. Die junge Frau hätte eher den direkten Weg gewählt, aber Polen war fest in der Hand des Feindes, es gab keine Chance auch wenn sie durchaus von vielen Widerstandsgruppen wusste, aber sich zu ihnen durchzuschlagen war gefährlicher als das Gebiet zu umfahren, obwohl selbst das immer noch mit einem hohen Risiko verbunden war, denn von der Ostsee bis an die Grenze zu Italien gehörten die meisten Teile den Imperialen.
In den letzten Monaten wurden mehrere Male Späher immer tiefer in die besetzten Länder geschickt, für viele ein Selbstmordkommando, aber diejenigen die lebend zurückkehrten hatten es auf der Karriereleiter ein paar Treppchen hinaufgeschafft. Den Geschichten nach zu folge, die sich die Menschen an der Heimatfront erzählten, war es einer von ihnen der von einer neuen Macht berichtete, die sich gegen Ineas auflehnten. Einige sprechen davon das er in Sankt Petersburg persönlich mit dem Anführer dieser mittlerweile gerade zu mythischen Kriegspartei gesprochen hat, andere sagen er hätte es in Polen von der Armia Krajowa, die polnische Heimatarmee, erfahren. Mit jedem Tag wurde die Organisation, die sich den Namen der alten Widerstandsgruppe aus dem zweiten Weltkrieg gab, stärker und es war gar nicht so unwahrscheinlich das der Kern der Wahrheit, sofern er existierte, irgendwo dort zu suchen war.

Kass fuhr den Wagen bei der nächsten Gelegenheit die sich ihnen bot von der Autobahn auf eine der Landstraßen in Richtung Tschechien. Je tiefer sie in das besetzte Gebiet eindrangen, desto lebloser schien ihre Umgebung zu werden. Es lag an der teuflischen Wolkendecke über ihnen, welche die Macht hatte Tote wieder auferstehen zu lassen, getrieben vom Hunger nach warmen Fleisch. Die Ineas hatten das, was ausgenommen davon geschah, selbst nie beabsichtigt. Obwohl sie ihr Werk war hatten sie keine Ahnung was sie damit heraufbeschwören und waren den Protokollen der Verhöre nach zu Urteilen dazu übergangen sie wieder verschwinden zu lassen, alle Versuche waren jedoch fehlgeschlagen. Der Zauber der sie erschaffen hatte, war über komplizierte Wege mit ihren Armeen und der Ausdehnung ihrer in Besitz genommenen Territorien verbunden. Mittlerweile hörten die beiden kaum noch einen Ton aus dem Radio kommen, immer wieder wurde die Musik durch ein Rauschen unterbrochen, bis mit einem mal Seths Stimme verzerrt wie bei einer alten Tonbandaufnahme aus den Lautsprechern schallte. Aufmerksam lauschte Kassandra den Worten die Seth vorbereitet hatte und mit ihr lauschten Millionen. Die ersten Worte waren sein Beileid an die Familien der in der versuchten Vereitelung des Ausbruchs gefallenen Soldaten, bevor er eine flammende Rede hielt in der er das Militär bezichtigte einen Putsch zu planen, wobei er keinen Namen nannte und absichtlich besonders Arukes von seinen Vorwürfen ausnahm. Der alte Mann war, ebenso wie d`Biron zwar in mancherlei Hinsicht schwierig, aber sie hatten gute Herzen und im Gegensatz zu Tarnike hatte er ihnen einiges zu verdanken, mit keinem hatte er es vor sich zu verscherzen. Mit allen Mitteln seiner Rhetorik machte er deutlich das es kein bloßer Angriff auf die Übergangsregierung oder ihn war, sondern auf all die Zivilisten und Soldaten in Europa die gegen das Imperium kämpften. Irgendwann siegte dann doch das Rauschen und seine kräftige Stimme verstummte.
„Wie viele hast du getötet?“ Fragte Kassandra gedämpft, seine Ansprache hatte sie beeindruckt aber seine ersten Worten gingen ihr nicht aus dem Kopf ...Mein Beileid allen angehörigen dieser tapferen Soldaten...
Seth musste nachdenken, noch einmal das Geschehene Revue passieren lassen. „Ich glaube es waren vier... oder fünf. Einen habe ich am Hals getroffen, ich weiss nicht ob er überlebt hat.“
Kass verstand, warf einen kurzen kritischen Blick auf ihn. „Für jemanden der zum ersten Mal einen Menschen umgebracht hat bist du in einer ziemlich guten Verfassung.“ Kommentierte sie mit scharfen Ton. Seine Worte in der Rede wirkten voller Hohn auf sie. „Der Zweck heiligt die Mittel und manchmal sind sie eben unheilig. Glaubst du es viel mir leicht?“ Seine eigene Frage beantwortend schüttelte er den Kopf. „Wenn es sich hätte vermeiden lassen, hätte ich es getan, so hatte ich eben keine Wahl.“ Er war versucht die Schuld der meisten Opfer auf Valeria zu schieben, doch das wusste Kassandra vermutlich selbst, schließlich war er keine Kampfmaschine. „Ich kenn dich Seth, du warst schon immer so... kalt aber das einzige das du bisher erledigt hast waren ein paar stinkende Leichen, Skelette und... keine Ahnung wie man den Rest bezeichnen soll.“ Verärgert sah sie ihm ins Auge, schreckte aber beinahe zurück als sie sah wie er ihn erwiderte und blickte schnell auf die holprige Schlammbedeckte Landstraße. „Wer sagt das dir das ich es noch nie getan habe?“ Fragte er kalt, sah hinaus auf die Triste Landschaft und die spärlich bewachsenen Bäume. „Hast du etwa?“ Flüsterte sie dünn, beinahe ängstlich. „Wenn sterben lassen dazu zählt.. es war nach der Invasion und wenn du mich jetzt fragen willst wie ich mich gefühlt habe, ziemlich beschissen.“ Seine Gefährtin konnte das kaum glauben, wenn sie daran dachte wie Gefühlskalt er zu diesem Zeitpunkt nachdem sie sich kennerlernten innerlich eigentlich war und bis heute, abgesehen von in ihrer Anwesenheit, immer noch ist. Kass schluckte und schwieg als ihr etwas einfiel. Sie schob ihre Hand in die Tasche und zock eine Kette heraus, zusammengehalten von mehreren Dutzend ovaler Glieder aus Metall hing am Ende eine Patrone. Die Kugel war nicht viel größer als normal, in der Form unterschied sie sich jedoch mehr als deutlich. Ihre Form glich eher der einer Patrone für ein Scharfschützengewehr als einer Pistole, länglich und spitz zulaufend, mit einer feinen Gravur. „Was ist das?“ Der junge Mann nahm überrascht die Kette entgegen die sie ihm reichte und besah das Projektil, versuchte die dünne, grob geschnitzten Worte zu lesen. „Hab` ich schon einige Zeit, aber vergessen dir zu geben.“ Ihre Wangen röteten sich leicht, etwas das er viel zu selten bei ihr sah und ihn zum Schmunzeln brachte. „Es ist die letzte Kugel, vielleicht etwas makaber aber wenn einer von uns... na ja du weißt schon, wieder aufsteht oder durchdreht... also wenn ich zu so einem Ding werde während unserer Reise, will ich das du mich damit tötest.“ Ihr Freund sah skeptisch zu ihr auf, für einen Moment fragte er sich ob es ihr ernst sei, ihre Augen jedoch ließen keinen Zweifel offen. „Das ist...“ Fing er unsicher an, als sie mit warmen Worten seinen Satz vollendete. „Ein Liebesbeweis Seth. Was auch immer du tust, es wird nichts daran ändern was ich für dich empfinde.“ Aus der gleichen Tasche zog sie eine zweite Kette heraus an der ein gleichgeformtes Projektil hing. „Hingabe über Stolz.“ Las sie ihm vor als sie ihre Kugel hinhielt, ergriff danach sein Handgelenk und zog seine Hand hoch um ihn zu zwingen seine noch einmal anzusehen. Jetzt erkannte auch er was dort stand Hingabe über Ehrgeiz. Die junge Frau erklärte ihm das jeder von ihnen, wenn es darauf ankam seine stärksten Charakterzüge für den anderen zurückstellte, sie den Stolz für ihr Vaterland und er sein beständiges Streben nach Macht. Sie fuhr etwas langsamer und zog ihn an sich heran, beugte sich zu seinem Ohr hin und hauchte leise hinein. „Ich lege mein Leben in deine Hand, du bist der einzige der es beenden kann.“
 
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14. April 2008, 01:24
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OOC: So hab mal wieder ein wenig weitergeschrieben.^^

Ihr Freund legte sich die Kette um und ließ das Projektil am anderen Ende unter seinem Hemd verschwinden, bevor er ihr einen kurzen aber hingebungsvollen Kuss gab, woraufhin der Wagen für einen Augenblick ins schlingern kam. „Ich weiß das zu schätzen Kassi, wenn es irgendwann sein muss, dann nimm die Kugel und tu was du tun musst.“ Der ernste Tonfall den er anschlug ließ keinen Zweifel an seinen Worten. Ein leises, glückliches Lächeln huschte über die Lippen der jungen Frau die sich, nachdem sie ihre Kette ebenfalls umgelegt hatte, wieder versuchte sich aufs Fahren zu konzentrieren. „Danke für dein Vertrauen, ich hatte schon befürchtet du hältst mich für verrückt.“ Ihr Partner lachte leise und betrachtete sie von der Seite mit seinem verbliebenen Auge. „Nein, auch wenn du es verstehst einem ungewöhnliche Geschenke zu machen.“ Er befürchtete das sie das negativ auffassen könnte und setzte gleich hinzu. „Mir gefällt allerdings ein Projektil weitaus mehr als ein halb zerbrochenes Amulett oder was man sich sonst einfallen lässt um seine Liebe auszudrücken und immerhin erfüllt sie auch noch einen Zweck. In dem Fall das... nun ja wenn jemand von uns tatsächlich durchdreht oder wenn wir beide in... so eine Situation geraten, wir dem ein Ende setzen können. Mir bedeutet das viel Kassi. Es... verwundert mich nur das du mir nach all den Vorwürfen und Anschuldigungen so deine Liebe beweist.“ Das Punkgirl warf ihm ein kurzes, amüsiertes Lächeln zu. „Hey du kennst mich, ich find`s scharf wenn ein Kerl sein Ding durchzieht. Was meinst du warum ich mich in die verliebt hab Süßer? Frauen steh`n auf Männer, die den Schneid haben für ihre Ziele zu kämpfen und sich nich unterkriegen lassen. Es ist mir scheiß egal ob es falsch ist was wir tun, ich steh auf deiner Seite und nichts anderes wollte ich dir hiermit beweisen.“ Für einen Moment schienen ihn ihre Augen förmlich zu durchbohren. „Ich hätte nie an dir Zweifeln dürfen.“ Ihre Stimme durchschnitt förmlich die Luft zwischen ihnen.
Ihm war klar das seine Antworten auf ihre Fragen sie erschreckt haben mussten, sie fühlte sich den Soldaten und ihrem Land verbunden. Er hoffte das sie genau wusste das es bei ihm nicht viel anders war, auch wenn ihre Gefühle in dieser Hinsicht viel weiter gingen. So wie sie ihm jedoch ihr Anliegen erklärte, schien Skepsis völlig unangebracht.

Nach mehreren Stunden erreichten sie ihren ersten Zwischenstopp, es war bereits Abend als sie in einer kleinen Stadt nördlich Wiens anhielten. Mehr als einmal waren sie nur eine Haaresbreite davon entfernt Truppen der Ineas in die Hände zu fallen, die überall verstreut lagen. Sie erlaubten sich nur eine kurze Pause in der beide ein kurzes Nickerchen hielten, ehe sie nach einer guten Stunde bereits weiterfuhren.
Nach 48 Stunden in denen sie ununterbrochen, mit nur wenigen kurzen Pausen, wach waren, ließen sie den Wagen schließlich vor einem alten Backsteingebäude stehen. Sie hatten ein gutes Stück zurückgelegt, immer mit der Gefahr im Nacken entdeckt zu werden, denn die Ineas ließen in den verlassenen Gebieten oft ihre Arachniden herumstreifen. Es waren kleinere Versionen ihrer größeren Brüder die im direkten Kampffeld eingesetzt wurden, tödliche Roboterspinnen und beide Arten waren nicht zu unterschätzende Gegner. Kassandra stieg mit der Zigarettenschachtel in der Hand aus und sah sich um. Laut den Informationen die Seth eingeholt hatte waren schon seit Monaten keine feindlichen Aktivitäten in diesem Teil mehr festgestellt worden, aber so Lückenhaft wie die Daten waren, konnte man nicht genau sagen ob es wirklich absolut sicher war. „Lasch unsch reingeh`n, isch hab keine Luscht hier drauschen schu schlafen.“ Meinte seine Freundin bereits vorgehend, mit dem Glimmstängel zwischen ihren Lippen. Es war eine alte Bücherei, Erinnerungen kamen beiden hoch als sie durch die Gänge schritten, auf der Suche nach einem Raum in dem sie die Nacht verbringen konnten. Seth hatte einen der Rucksäcke aus dem Wagen geholt, ehe er nachgekommen war, sie würden den restlichen Tag hier verbringen, der Morgen war bereits angebrochen, doch sie würden erst am nächsten aufbrechen. Die letzten Stunden hatten zu stark von ihren Kräften gezogen als das noch einmal wenige Stunden Schlaf reichen würden um die verlorene Energie zurück zugewinnen. Die junge Frau öffnete nach und nach die Türen, bis sie in eine Art Aufenthaltsraum ankam, ähnlich dem in einer Arztpraxis. Vermutlich war dieser hier für die Mitarbeiter der Bibliothek dachte sie sich und betrat es. Als sie versuchte das Licht einzuschalten, musste sie feststellen das der Strom, wie in den meisten Teilen Europas die nicht direkt an ein Atomkraftwerk angeschlossen waren, nicht funktionierte. Und selbst wenn man angeschlossene Leitungen hatten, so mussten sie unbeschädigt sein, hier konnte man jedoch kaum mit einem von beiden rechnen. Sie hatten es nun bis in die Nähe der Ungarisch/Ukrainischen-Grenze geschafft, bemerkten jedoch mit jedem Kilometer wie es schwerer wurde einen sicheren Weg zu finden, bis sie in diesen stilleren Teil des Landes kamen.
Mit müden Augen sah Kassandra hinaus auf die Straße, nachdem sie das Fenster geöffnet hatte, sie hatte kaum Luft bekommen bei ihren ersten Schritten, so stickig wie es war. Genießend ließ sie die frische Luft ihre Lungen ausfüllen, das war jetzt nötig. „Ich schlage vor wir fahren zeitig los, wer weiß ob uns nicht doch jemand entdeckt hat. Spätestens um sechs sollten wir verschwunden sein Kleines, ich schätze allerdings wir haben mehr als genug Zeit oder?“
Kass hörte hinter sich wie er den Rucksack auf dem Boden abstellte, wendete ihm nur leicht den Kopf zu. „Ja, locker. Krieg ich jetzt dein Feuer, ich hab dir zu liebe bei unserem letzten Stopp drauf verzichtet.“ Ohne ein Wort legte er ihr das Zippo auf die staubige Fläche vor dem Fenster und ging zu den Stühlen um ein behelfsmäßiges Bett aus ihnen zu bauen. Mit dem unverwechselbaren Geräusch ließ sie die Klappe aufspringen und steckte sich ihre Fluppe mit der kleinen Flamme seines Feuerzeugs an. Erleichtert atmete sie aus als sie den ersten Zug genommen hatte „Ich muss dir was gestehen Seth...“ fing sie ruhig an, während er die Stuhlbeine über den Boden schaben ließ und kurz darauf sechs von ihnen so aufgebaut hatte das sie beide mehr oder weniger angenehm darauf liegen konnten. „Das du dir in unserer Zeit im Bunker ein paar mal eine angesteckt hast?“ Riet er, bevor er versuchte es sich auf dem improvisierten Bett, etwas gemütlich zu machen. „W.. was?! Scheiße woher weißt du das?!“ Fragte Kassandra überrascht. Ihr beinahe geschockter Blick wurde nur durch ihre Müdigkeit abgemildert. „Tu ich nicht, ich hab nur kombiniert, nach dem du den Zug gerade so genossen hast. Außerdem hatte damals eine ganze Stange im Lager gefehlt, war nur geraten.“
„Oh.. okay, befürchtete schon du hättest mir nachspioniert. Die Stange hab ich allerdings nie leer gekriegt, hab sie irgendwann heimlich wieder zurückgepackt und mir vorgenommen das Zeug nicht mehr anzurühren... aber ich war danach auch nie wieder so fertig wie jetzt.“ Murmelte sie zum Ende hin, lächelte dann aber leicht zu ihm. „Du siehst auch nicht besser aus, penn endlich, ich komm schon noch nach.“ Seth seufzte, legte seinen Kopf auf den unkomfortablen Stuhl und schloss die Augen, sie hatte vollkommen recht, er konnte seine Lider kaum noch offen halten. „Beeil dich mit deiner Kippe, du kannst den Schlaf jetzt genauso gebrauchen wie ich und er ist gesünder als die Dinger.“ Brummte er leise. Es dauerte nur eine Minute bis er eingeschlafen war, sie hatte noch nicht einmal aufgeraucht als sie bereits sah wie er vor sich hinschlummerte. Mit einem Fingerschnippen warf sie den Rest der Zigarette aus dem Fenster, lehnte sich mit den Händen nach vorn und blickte still auf die leere Straße. „Marc hätte mir diese verfluchten Dinger nie geben sollen.“ Schnaubte sie, bevor sie sich abstieß und in den Nebenraum ging um nach zuschauen was es hier noch gab. Zu ihrer Verwunderung war es vollkommen schwarz, es fehlten die Fenster. Dem ersten Ertasten nach schien das Zimmer nicht sehr groß zu sein, vermutlich wurde es erst nachträglich gebaut, wobei wohl keine Möglichkeit bestand den Raum bis zu den Fenstern zu erweitern. Mit Seths Feuerzeug machte sie sich etwas Licht, wodurch sie eine Spüle, etwas Freifläche mit einer Kaffeemaschine und einen kleinen Kühlschrank erkannte. Es musste die sein Küche stellte sie fest, in den Schränken waren alle Utensilien vorhanden nicht einmal ein Ofen und eine Mikrowelle fehlten. Kass überlegte ob sie nicht irgendwas davon mitnehmen konnten, zumindest die Mikrowelle könnte sich als nützlich erweisen. Sie warf einen kurzen Blick in den Kühlschrank, in dem sich jedoch weitestgehend nur verfaulte Nahrung befand, dessen Anblick und Geruch in ihr einen starken Brechreiz auslösten. Hustend und würgend sprang die junge Frau wieder hoch und stieß die Tür mit einem kräftigen Stoß zu, das war zuviel des guten.
Als Seth einige Stunden später aufwachte, bemerkt er eine Decke auf seinem Körper. Einer der Stühle fehlte, verwundert ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen und entdeckte ihn in der Nähe der Tür. Kassandra saß dort mit geschlossenen Augen, verrücktes Weib dachte er sich, schien sie sich doch tatsächlich vorgenommen zu haben das Zimmer zu bewachen, anders war es sich nicht zu erklären weshalb in ihrer Hand auf dem Bauch eine Pistole lag. Nachdem er aufgestanden war, nahm er ihr vorsichtig das Feuerzeug und die Waffe aus der Hand, strich ihr liebevoll einige Haare ihrer Blutendroten Strähne zur Seite. „Und da sagst du ich bin paranoid.“ Seth schob seine Arme unter sie, ehe er sie hochhob. „Umh.. die Tür...“ hörte er sie schläfrig murmeln. „Shhh, schlaf ruhig weiter, jetzt ist Wachwechsel.“ Flüsterte er und legte sie sanft auf das provisorische Bett. In der Küche fand er eine weitere Decke die er über sie legte. Er hatte bemerkt das die Tür offen stand, anscheinend war sie nach dem er eingeschlafen war schon vor ihm hier drin gewesen, aber hatte wohl nichts interessantes entdeckt. Ein zweiter Blick konnte aber wohl nicht schaden dachte er sich und sah sich ein wenig um.
Einige Zeit später wurde Kassandra vom Duft frischen Kaffees geweckt. Müde sah sie auf, das Zimmer wurde schwach von einer Lampe, die ihr Freund auf den Tisch gestellt hatte, erleuchtet. Die Ruhe tat gut, sie fühlte die neugewonnene Kraft und gleichzeitig ein starkes Hungergefühl in der Magengegend. Kass setzte sich auf und ging zu Seth herüber, der ihr bereits ein zwar spartanisches aber dafür immerhin warmes Essen und einen frischen Kaffee serviert hatte. „Danke fürs wecken.“ Sagte sie sarkastisch als sie sich zu ihm gesellte, schlang das Essen kurz darauf aber regelrecht hinunter. „Brauchte ich nicht, du hörst auf zu schnarchen wenn du wach wirst.“ Seine Gefährtin sah ihn bei dieser Erklärung kurz überrascht ins Auge, manchmal lief es ihr kalt den Rücken runter wie gut er sie kannte und ihre Gewohnheiten, vermutlich ging es ihm jedoch genauso, wenn sie in seinen Gesichtszügen seine Gefühle ablas, dachte sie sich und trank einen Schluck. „Der ist gut!“ Sagte sie überrascht, da sie normalerweise diejenige war die den Kaffee machte, während er Tee bevorzugte. „Freut mich, ich hab ihn im Kühlschrank gefunden.“ Kassandra musste sich zusammenreißen um ihm nicht den nächsten Schluck den sie gerade genommen hatte entgegen zu prusten. „Oh Gott Seth, bist du wahnsinnig? Ich will nicht wissen wie alt der war!“
„Er ist doch gut oder? Im Übrigen hab ich den aus einer geschlossenen Tüte weiter unten.“ Der jungen Frau war der Appetit trotzdem vergangen, weshalb sie das Frühstück nur langsam und äußerst zögerlich fortsetzte. Schweigend zog Seth seine Taschenuhr nach und stellte sie einige Minuten nach. Die sensible Technik hatte schon einiges ausgehalten, harte Schläge, Wasser, Hitze, aber seit ihrem ersten Tag ging sie nach. Er hatte sich jedoch daran gewöhnt und es war schon zu einer Art Ritual geworden sich jeden Tag darum zu kümmern das die Zeit möglichst exakt angezeigt wurde. „Wir haben ein Problem.“ Kassandra durchbrach die Stille und lehnte sich zurück, wobei sie einen Arm entspannt über den Stuhl legte, während in ihrer linken Hand die belegte Brotscheibe ruhte. „Und das wäre?“
„Gestern hat es geschneit.“ Sie hoffte dass er gleich verstand, aber stattdessen erntete sie nur einen nichtssagenden Blick. „Und? Ist ja nicht so als wäre es das erste Mal.“
„Das hier schon Süßer, es ist Sommer, wann war das letzte Mal für dich das es im Juli geschneit hat hm?“ Ihr Gegenüber fuhr sich nachdenklich durchs Haar, sie hatte recht das war tatsächlich ein Problem. Er hatte vollkommen das Gefühl für die Jahreszeiten verloren seit dem die dichte Wolkendecke das Wetter vollkommen durcheinander gebrachte hatte. „Dacht ich`s mir doch.“ Sagte sie triumphierend und meinte gleich dazu beruhigend. „Keine Bange, ich hab uns passende Klamotten eingepackt, aber wir sollten mit den Rationen vorsichtig umgeh`n, ich glaube nämlich das wir länger unterwegs sein werden als du geplant hast.“
„Ich habe mit zwei Monaten gerechnet, vorausgesetzt das alle Stationen unserer Reise in unserer Hand sind.“ Erklärte er geknickt, er hätte nicht gedacht das er solch einen frappierenden Fehler machen konnte, nicht einmal an die Durchquerung des Himalaya hatte er gedacht, von den tödlichen Temperaturen der sibirischen Steppe ganz zu schweigen. „Du bist ein echter Optimist.“ Seufzte sie mit ungläubiger Miene und erhob sich. „Ich mach mich etwas frisch, danke für das Frühstück Süßer. Ich nehm` an wir verschwinden gleich oder?“ Fragte sie bereits in Richtung Tür gehend. Sie warf einen kurzen Blick aus dem Fenster, obwohl früher morgen herrschte immer noch tiefste Finsternis und nur an einigen wenigen Teilen durchbrachen silberne Streifen die Schwärze am Himmel. „Ja, also halt dich nicht zu lange auf, ich pack hier derweil alles ein.“
„Als wenn ich das nötig hätte, ich seh` schließlich gut genug aus.“ Grinsend trat sie hinaus auf den Gang, wo sie die Taschenlampe der Desert Eagle, im Holster ihres Oberschenkels, abzog um ihn etwas zu erhellen und sich orientieren zu können. Als sie nach einer Viertelstunde zurückkehrte sah sie Seths Silhouette am Fenster. „Schalt das Licht aus!“ Fauchte er streng und blickte wieder auf die Straße hinunter. Ohne ihn zu hinterfragen machte sie die Lampe aus und montierte sie auf dem Weg zu ihm wieder an ihre Pistole. „Was ist los?“ Fragte sie leise, lehnte sich neben ihn an die Wand und versuchte ebenfalls etwas dort unten zu sehen. „Arachniden, sie schleichen vor unserem Wagen herum.“
„Meinst du sie wissen das wir hier drin sind?“ Fragte Kass vorsichtig und stellte sich auf die Zehenspitzen um einen Blick auf ihr Auto erhaschen zu können, konnte aber nichts sehen.
„Nein, aber so wie sie dort verharren scheinen sie zu wissen das es nicht dort hingehört.“ Gab er leise zurück. Gerade als sie dazu ansetzen wollte etwas zusagen schnellte seine Hand nach oben um ihr zusagen das sie still sein sollte. Er konnte zwei Lichtkegel entdecken die auf die Position der kleinen Roboterspinnen zukamen. „Imps...“. Hauchte die junge Frau verärgert als sie die Uniformen erkannte. „Verdammt, das muss eine dieser Patrouillen sein um Widerstandsverlagerungen auszumachen, ich dachte die wäre erst nächste Woche dran. Und ich hatte gehofft wir hätten noch etwas Zeit, verdammt!“
„Wofür?“ Fragte Kass bohrend, da sie den vieldeutigen Klang in seiner Stimme erkannte.
„Entspannung.“ Erwiderte er trocken, bevor er ihr andeutete ihm zu folgen. „Ich weiß was du unter Entspannung verstehst, darüber reden wir noch.“ Brummte Kass, als sie zurück zum Tisch gingen auf dem nur noch der schwarze Rucksack lag. Seth zog sein Pad heraus, das er wie ein Buch aufklappte und öffnete die Karte der kleinen Stadt in der sie sich befanden. „Wie auch immer, wir müssen hier weg und das möglichst schnell Süßer.“
„Wir haben zwei Möglichkeiten, über den Hintereingang raus, uns verstecken und es riskieren das wir unseren Wagen...“
„Meinen Wagen.“ Korrigierte sie ihn harsch, er setzte jedoch fort ohne darauf einzugehen. „Und unser Zeug zu verlieren. Oder wir starten ein Ablenkungsmanöver.“
„Letzteres, wir können es uns nich leisten unser Gepäck zu verlieren, ganz zu schweigen von den Klamotten und damit mein ich nich nur unsere Winterausrüstung.“ Kassandra konnte sich kaum vorstellen das sie ohne die Rationen bis nach Moskau gelangen könnten und selbst wenn hatte sie nicht vorgehabt die nächste Zeit in ihrer eng anliegenden Motorradkluft zu stecken ohne die Möglichkeit sich umziehen zu können.
„Halte ich auch für das beste. Du bist schneller zu Fuß als ich, also wirst du den Lockvogel spielen.“ Prüfend sah er ihr in die Augen, es war keine Bitte gewesen, aber wenn sie etwas dagegen hatte wollte er es hören. „Geht klar. Ich denke bis hier hin könnte ich`s schaffen, du holst mich ab und wir lassen sie unseren Staub schlucken.“ Kassandra deutete auf eine Straße etwas entfernt von ihrem Momentanen Punkt. Trotz ihrer Sportlichkeit, würde sie die Arachniden nicht abschütteln können und auf einen Kampf wollte sie sich ungern mit ihnen einlassen. Der junge Mann sah keinen Grund für einen Widerspruch, schaltete das Pad wieder aus und nahm den Rucksack an sich. Sie trennten sich an der Vordertür, die Seth einen Spalt breit geöffnet hatte um hinausspähen zu können. Wie er es sich gedacht hatte, standen vor ihrem Wagen drei Männer und nicht mehr der kleinen Roboter, die auf neue Befehle warteten. Kass wusste was zutun war, schlich vorsichtig auf den Hof und um das Gebäude herum. Ihre Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt und im Gegensatz zu ihrer Heimatstadt fanden sich hier kaum Anzeichen von Verwüstung, was es leichter machte sich bis zur Seitenstraße zu bewegen ohne auf seine eigenen Füße achten zu müssen. Als sie um die Straßenecke lugte, wünschte sie sich beim Anblick ihrer Gegner das Seth den Koffer, in der die Schrotflinte lag, hoch genommen hätte. Mit ihren Pistolen würde sie es ohne panzerbrechende Munition schwer haben gegen die kleinen Monster, sollte sie nicht mehr davonrennen können.
Die junge Frau atmete noch einmal tief durch, bevor sie hervortrat und zwei ungezielte Schüsse in Richtung der Soldaten abgab. Sie ließ sich zwei Sekunden Zeit um gesehen zu werden, dann zog sie sich wieder in Deckung als auch schon das Feuer erwidert wurde. Noch einmal zeigte sie sich, jedoch nur um das Ablenkungsmanöver zu starten. Kassandra rannte über die Straße, erwiderte das Feuer das auf sie eröffnet wurde und schickte ein Stoßgebet in den Himmel das man ihr folgen würde. Durch den Türspalt hindurch beobachtete Seth die Szenerie. Mit Handzeichen wurden Befehle verteilt als die ersten Schüsse fielen, die Männer sollten sich verteilen. Dann hörte er doch die Stimmen, zwei Soldaten blieben zurück während der dritte zusammen mit den Arachniden die Verfolgung aufnehmen sollte. Sofort setzte er sich in Bewegung und verschwand kurz darauf auch schon aus seinem Blickfeld, damit waren es nur noch zwei mit denen er zurechtkommen musste. Noch einen Moment harrte Seth aus, überlegte sein Vorgehen. Er konnte es sich leicht machen und die beiden einfach über den Haufen schießen, immerhin hatte er den Überraschungsmoment auf seiner Seite. Für einen kurzen Moment haderte er mit seiner Strategie, es war jedoch keine Zeit mehr übrig um sich weitere Gedanken zu machen, also hielt er daran fest. Als er hinaustrat hatte er seinen alten Stock hervorgezogen, auf den er sich immer noch stützte wenn seine Freundin nicht anwesend war. In der linken Hand hielt er seine Pistole, mit der er den ersten Damon gezielt niederstreckte der abwartend hinter dem Wagen gestanden hatte. Als man seine Schritte hörte war es bereits zu spät, während sein Freund zu Boden fiel, traf den anderen der harte Schlag des Golfschlägers. Benommen fiel er zurück, ehe ihn eine Kugel in den Torso traf und niedergehen ließ. Seth konnte sich nicht sicher sein ob er die Beiden getötet hatte, statt sich ihrer endgültig zu entledigen und damit sinnlos Munition zu verschwenden, ergriff er ihre Waffen vom Boden und stieg in den Wagen ein.
Zur gleichen Zeit waren die tödlichen Kampfmaschinen und der übrig gebliebene Soldat seiner Freundin dicht auf den Fersen. Zu ihrer Überraschung war der Damon überaus gut zu Fuß, gerade einmal 50 Meter trennten die beiden und es sah nicht so aus als würde ihm noch vor ihr die Puste ausgehen. Die kurzzeitigen Schusswechsel zwischen ihnen reduzierten sich auf ein Minimum nachdem sie die ersten zwei Häuserblocks hinter sich hatten, zu mal es beiden schwer fiel bei den ständigen Ausfallschritten und dem schnellen Tempo einen Treffer zu landen. Dennoch hatte sie bei ihrer Flucht bereits einige Schnittverletzungen, durch Kollateralschäden mehrerer zerbrochener Fensterscheiben unter oder neben denen sie in Deckung ging, davongetragen.
Eine Flammenzunge schoss aus einiger Entfernung an sie heran, der sie nur knapp verfehlte da sie sich noch einmal rechtzeitig duckte. Das Werkzeug mit der die Arachniden sie bekämpften war vielfältig, wenn auch teilweise aufgrund ihrer geringen Größe nur begrenzt einsetzbar, aber die bis zu tausend Grad heißen Flammenwerfer gehörten mit zu den gefährlichsten Waffen. Jedes Mal wenn eine der kleinen Spinnen es geschafft hatte aufzuholen und versuchte auf sie zu schießen, waren sie gezwungen stehenzubleiben um selbiges zu berechnen. Das gab Kassandra einen kurzen Moment in dem sie die Möglichkeit hatte einen gezielten Treffer zu landen und wieder einen Vorsprung zu gewinnen. Ihre Munition ging langsam zur neige, aber sie wollte es sich selbst beweisen das sie an ihren Können in den letzten Monaten nichts eingebüßt hatte. Ihre letzten Projektile trafen die Hydraulik einer der Beine, sowie das Auge des Roboters hinter dem sich eine Kamera versteckte. Ein triumphales Lächeln huschte über ihr Gesicht, sie hatte ihn damit nicht zerstört aber zumindest ausreichend demontiert. Ihre Freude war nur von kurzer Dauer, der Finsternis wich an mehreren Stellen immer wieder das kurze aufblitzen der Gewehrläufe aus denen ein stetiges Stakkato an Schüssen auf sie niederging. Erneut war sie gezwungen in den Sprint überzugehen, nachdem sie ihren Schritt ein wenig verlangsamt hatte und hinter einigen Autos in Deckung ging. Ihr wurde keine Sekunde der Ruhe gelassen und langsam spürte sie in ihren müden Muskeln die Erschöpfung die auf sie übergriff. Noch aber hatte sie genug Reserven, so einfach würde sie es ihnen nicht machen. Kass hetzte über die Straße hinweg, sie war versucht den letzten Rest ihrer Munition aufzubrauchen um den Damon zur Strecke zu bringen, hob sie sich aber für eine bessere Chance auf. Ihre eisblauen Augen huschten hin und her und erhellten sich als sie endlich die Kirche am Ende der Straße entdeckte. Endlich hatte sie den Treffpunkt erreicht, von ihrem Wagen war allerdings weit und breit nichts zusehen. Hinter ihr trafen einige Kugeln in die Häuserwand und bewegten sich blitzartig in ihre Richtung, zwangen sie dazu weiterzurennen. Schützend hob sie ihre Arme über den Kopf und ging schnell laufend etwas runter, so dass die Projektile über sie hinweg einschlugen und Staub und Schutt auf sie prasselte. Kassandra wich auf die Straße aus, warf einen kurzen Blick hinter sich wo die Arachniden ihr bereits gefährlich nah gekommen waren. Da sah sie es endlich vor ihr, ein alter Kübelwagen mit offenem Verdeck hielt direkt vor ihr auf sie zu. Ihre Augen wurden groß als Seth keine Anstalten machte zu bremsen. Für einen Moment wollte Kassandras Körper einfach geschockt stehenbleiben, ihr Verstand zwang ihn jedoch dazu weiterzurennen. Instinktiv machte sie einen Satz, rannte die Motorhaube hoch und sprang, dabei vorher zu einer kleinen Drehung ansetzend, über die Frontscheibe des Wagens. Dumpf landete die junge Frau auf der Rückbank und hielt sich an dem Sitz vor ihr fest als der Wagen gegen eine der Spinnen prallte und für einen Moment ins schlingern geriet. „Du wahnsinniger Bastard, wolltest du mich umbringen?!“ Schrie sie laut.
„Nein nur Zeitsparen und jetzt Kopf runter!“ Raunte Seth mit ernster Miene zurück als sie an ihren Feinden vorbeifuhren, deren Kugeln teilweise in das Blech des Fahrzeuges einschlugen. Kassandras hartnäckiger Gegner war in Deckung gehechtet, hatte seine Waffe angelegt und versuchte die Fliehenden nun mit gezielten Schüssen außer Gefecht zu setzen. Seth drehte seinen Kopf in Richtung Heck, hob den Arm über den Sitz, in seiner Hand eines der Gewehre die er den Soldaten abgenommen hatte. Unfreundlich drückte er Kassandras Kopf, noch bevor sie auf sein Raunen reagieren konnte, hinunter ehe er das Feuer erwiderte bis sie eine scharfe Kurve fuhren und aus dem Blickfeld des Damons verschwanden.
 
Alt
25. April 2008, 19:10
Imp
P.A.X. the 4 Th P.A.X. the 4 Th ist offline
Imp
 
Beiträge: 533
Dabei seit: Dec 2005
P.A.X. the 4 Th eine Nachricht über ICQ schicken
bin nach langer zeit endlich wieder zum lesen deiner schönen story gekommen

muss sagen die flucht aus dem Gefängnis haste schön ausgearbeitet

endlich kommt wieder bewegung rein

ich würde mich freuen wenn weitere teile der story erscheinen
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W O M A G gib her den S*****.

Ich bin der Kaiser von Rom und stehe somit über der Grammatik
 
Alt
13. May 2008, 09:58
Orbile
silverdragoon silverdragoon ist offline
Soul Reaper
 
Beiträge: 1
Dabei seit: May 2008

Hallo, habjetzt das erste buch im Forum gelesen und das was vom 2. schon vorhanden ist. deine Geschichte ist der Hammer Seth. Hoffe du veröffentlichst bald den nächsten teil^^
 
Alt
6. June 2008, 14:55
 
Beiträge: n/a

Ist ja schon ewig her, dass hier was erschienen ist. Es wird eindeutig Zeit fuer den naechsten Teil

Jetzt passiert leider das, was mir beim ersten Band erspart blieb: das Warten auf die Fortsetzung. Hoffentlich kommst du bald dazu, den naechsten Teil zu veroeffentlichen.

Und wenn du Hilfe brauchst, ich lese gerne Korrektur.
 
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