Gamersunity-Foren - Einzelnen Beitrag anzeigen - Dead Space 3 - Review: Der totale Horror oder pure Langeweile?

Ich kann mich diesem Test nicht wirklich anschliessen. Ja, Dead Space 3 hat mich (sogar für mehr als 15 Stunden) passabel unterhalten. Allerdings nicht so, wie ich es mir von Teil 3 gewünscht habe. Auf den Rat eines Freundes habe ich mich gleich an den Unmöglich-Schwierigkeitsgrad gemacht, da das Spiel laut ihm recht leicht ausfallen sollte - und damit hat er recht (Platform: PC). Selbst auf Unmöglich gibt es nach meiner Erfahrung noch massenweise Medipacks und Munition, selbst, wenn ich gut ein viertel der fallen gelassenen Sachen gar nicht mitnehme (im Koop- sowie Normalen Modus).

Als Survival-Horror würde ich Teil 3 absolut nicht bezeichnen - als Action Titel aber auf jeden Fall. Man versteh' mich nicht falsch: Anfangs war ich auch etwas hibbelig und panisch, wenn ich die massive Anzahl Gegner im Vergleich zu Teil 1 gesehen habe - das hat sich aber noch vor dem Mittelteil des Spiels gelegt. Irgendwann wusste man einfach: "So, jetzt drück' ich da auf den Knopf, dann kommen wieder ein, zwei Wellen Gegner und dann gehe ich durch die nächste Tür." Einzige Ausnahme: Die Nekromorphs, die dir einen über die Rübe ziehen und dadurch explodieren. Die machen ganz markante Geräusche und töten sofort (zumindest auf Unmöglich, auf Normal auch?). Immer wenn ich die gehört habe, gab's wirklich Panik.

Selbst Mutanten-Fred, also Mr. Ich-Regeneriere-Mich-Von-Allem hatte da nichts wirklich zu melden, weil man eigentlich sofort erkennt, dass er nicht dynamisch durch die Level kriechen kann, sondern stumpf per Skript eine Strecke von maximal 20m zurücklegt und den Spieler nur bis zur nächsten Tür (vom Zug oder Fahrstuhl) verfolgen kann. In Teil 1 war einer davon die Hölle für mich, hier setzen mir die Entwickler teilweise vier auf einmal davon vor, ohne, dass es mich kümmert.

Ausserdem muss man betonen, dass die Nebenaufträge (ausser der erste auf der Greely) ein Witz sind. Warum? Sie führen alle durch Versatzstücke von jeweils ein und demselben Areal. Hier steht mal eine Kiste mehr, dort ist mal eine Abbiegung gespiegelt. Am Ende steht dann die Kiste mit einer kleinen Belohnung (nach gefühlten zehn Gegnerwellen), welche man aber wirklich nicht braucht. Einzige Abwechslung bietet der Koop Modus, indem Carver seine bekannten Halluzinationen bekommt (allerdings auch in gleichen Arealen und auch nur in einer Nebenmission). Allerdings muss man dem Spiel zu Gute halten, dass die Hauptmission einen wirklich durch echt abwechslungsreiche Gebiete führt.

Und Apropos Carver, so tiefgründig ist seine Story doch nun wirklich nicht. Viel erfährt man auch nicht über ihn, abgesehen von seinem Familienproblem. Zu Guter letzt kann man sich über das Ende des Spiels und dessen Unlogik sehr gut streiten, ein wenig wie bei Mass Effect 3. Ich meine, kommt schon, auf einmal ist Luft für Isaac kein Problem mehr? Und das riesig monströse Vieh am Ende ist wirklich dermassen bescheuert? Und was mit Isaac dann passiert, echt jetzt? Ich habe nichts dagegen, wenn ein Videospiel hier und da mal hinkt, was Logik und Erzählung angeht, aber das ist schon ein sehr starkes Stück. Ich konnte während des gesamten Finales herzhaft lachen.

Was ich aber auch sagen muss, ist, dass das Backtracking nicht wirklich gestört hat, ausser im Finale. Da wirkte das nur aufgesetzt, als Versuch, das Finale künstlich zu strecken. Das war zum Gähnen.

Wenn ich ein Fazit ziehen müsste: Pure Langeweile? Nein, auf keinen Fall. Der totale Horror? Nein, auf keinen Fall? Überhaupt noch Survival Horror? Nein. Nicht wirklich.

Aber ein akzeptabler 3rd-Person-Shooter, der im Koop noch einen Tick mehr Spass macht. Grafik, wie aus einem Guss, völlig in Ordnung und stimmig, der Sound geht absolut klar, der Umfang ist klasse, die Atmosphäre leidet allerdings massiv an der neuen Action und den Gegnermassen. Klar, es gibt viele, die sowas mögen und das ist natürlich in Ordnung - aber für einen Dead Space Titel hätte ich doch lieber was anderes gehabt.

So. Ich schreibe zu viel, das sollte erstmal reichen :o)

19. February 2013, 05:44 #2 (permalink)
Tomo Beiträge: 12 Artikel: 1	Ich kann mich diesem Test nicht wirklich anschliessen. Ja, Dead Space 3 hat mich (sogar für mehr als 15 Stunden) passabel unterhalten. Allerdings nicht so, wie ich es mir von Teil 3 gewünscht habe. Auf den Rat eines Freundes habe ich mich gleich an den Unmöglich-Schwierigkeitsgrad gemacht, da das Spiel laut ihm recht leicht ausfallen sollte - und damit hat er recht (Platform: PC). Selbst auf Unmöglich gibt es nach meiner Erfahrung noch massenweise Medipacks und Munition, selbst, wenn ich gut ein viertel der fallen gelassenen Sachen gar nicht mitnehme (im Koop- sowie Normalen Modus). Als Survival-Horror würde ich Teil 3 absolut nicht bezeichnen - als Action Titel aber auf jeden Fall. Man versteh' mich nicht falsch: Anfangs war ich auch etwas hibbelig und panisch, wenn ich die massive Anzahl Gegner im Vergleich zu Teil 1 gesehen habe - das hat sich aber noch vor dem Mittelteil des Spiels gelegt. Irgendwann wusste man einfach: "So, jetzt drück' ich da auf den Knopf, dann kommen wieder ein, zwei Wellen Gegner und dann gehe ich durch die nächste Tür." Einzige Ausnahme: Die Nekromorphs, die dir einen über die Rübe ziehen und dadurch explodieren. Die machen ganz markante Geräusche und töten sofort (zumindest auf Unmöglich, auf Normal auch?). Immer wenn ich die gehört habe, gab's wirklich Panik. Selbst Mutanten-Fred, also Mr. Ich-Regeneriere-Mich-Von-Allem hatte da nichts wirklich zu melden, weil man eigentlich sofort erkennt, dass er nicht dynamisch durch die Level kriechen kann, sondern stumpf per Skript eine Strecke von maximal 20m zurücklegt und den Spieler nur bis zur nächsten Tür (vom Zug oder Fahrstuhl) verfolgen kann. In Teil 1 war einer davon die Hölle für mich, hier setzen mir die Entwickler teilweise vier auf einmal davon vor, ohne, dass es mich kümmert. Ausserdem muss man betonen, dass die Nebenaufträge (ausser der erste auf der Greely) ein Witz sind. Warum? Sie führen alle durch Versatzstücke von jeweils ein und demselben Areal. Hier steht mal eine Kiste mehr, dort ist mal eine Abbiegung gespiegelt. Am Ende steht dann die Kiste mit einer kleinen Belohnung (nach gefühlten zehn Gegnerwellen), welche man aber wirklich nicht braucht. Einzige Abwechslung bietet der Koop Modus, indem Carver seine bekannten Halluzinationen bekommt (allerdings auch in gleichen Arealen und auch nur in einer Nebenmission). Allerdings muss man dem Spiel zu Gute halten, dass die Hauptmission einen wirklich durch echt abwechslungsreiche Gebiete führt. Und Apropos Carver, so tiefgründig ist seine Story doch nun wirklich nicht. Viel erfährt man auch nicht über ihn, abgesehen von seinem Familienproblem. Zu Guter letzt kann man sich über das Ende des Spiels und dessen Unlogik sehr gut streiten, ein wenig wie bei Mass Effect 3. Ich meine, kommt schon, auf einmal ist Luft für Isaac kein Problem mehr? Und das riesig monströse Vieh am Ende ist wirklich dermassen bescheuert? Und was mit Isaac dann passiert, echt jetzt? Ich habe nichts dagegen, wenn ein Videospiel hier und da mal hinkt, was Logik und Erzählung angeht, aber das ist schon ein sehr starkes Stück. Ich konnte während des gesamten Finales herzhaft lachen. Was ich aber auch sagen muss, ist, dass das Backtracking nicht wirklich gestört hat, ausser im Finale. Da wirkte das nur aufgesetzt, als Versuch, das Finale künstlich zu strecken. Das war zum Gähnen. Wenn ich ein Fazit ziehen müsste: Pure Langeweile? Nein, auf keinen Fall. Der totale Horror? Nein, auf keinen Fall? Überhaupt noch Survival Horror? Nein. Nicht wirklich. Aber ein akzeptabler 3rd-Person-Shooter, der im Koop noch einen Tick mehr Spass macht. Grafik, wie aus einem Guss, völlig in Ordnung und stimmig, der Sound geht absolut klar, der Umfang ist klasse, die Atmosphäre leidet allerdings massiv an der neuen Action und den Gegnermassen. Klar, es gibt viele, die sowas mögen und das ist natürlich in Ordnung - aber für einen Dead Space Titel hätte ich doch lieber was anderes gehabt. So. Ich schreibe zu viel, das sollte erstmal reichen :o) _________________________________________________________________________________________ "Künstliche und menschliche Intelligenz unterscheiden sich eigentlich kaum voneinander. Wir haben nur mehr Abfragen, Variablen und Konstanten."