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Artikel: 3015 | By quattro Zitat:
State of the Community #2
Close Quarters DLC
Im Juli ist es endlich soweit, nach B2K erscheint das zweite DLC-Pack für Battlefield 3: Close Quarters.
Es bringt schon wie B2K eine handvoll neue Waffen, neue Herausforderungen, Hundemarken, Karten und einen eigens für Close Quarters erdachten Spielmodus: Conquest Domination. Dies verspricht eine ganze Schaufel an neuer Motivation für die Langzeitspieler. Die Zerstörung der Levels wurde nochmals angehoben um einen intensiveres Spielerlebnis zu schaffen. Leider hat sich DICE dafür entschieden maximal 16 Spieler aufeinander Loszulassen.
Warum man hier von den Karten nicht einfach zwei Versionen gebaut hat, einmal für 16 und einmal für 32 Spieler, erschliesst sich mir leider nicht. Meine Vermutung ist wegen den Konsolen als innofizielle Leadplattform.
Close Quarters – das steht für mich für schnelle, brutale und Herzfrequenz steigernde Infanterie-Gefechte, Mann gegen Mann und wer zuerst reagiert hat gewonnen. Allerdings bedeutet das auch das DICE hier für CQ die Spielmechanik etwas umstellen MUSS um das bestmögliche Spielerlebnis zu ermöglichen. Der Supression-Effekt muss nicht verschwinden aber umgestaltet werden. Random-Weaponspray muss gegen Weaponssway getauscht werden, um dem Spieler die Möglichkeit des gezielten Gegenfeuers wieder zu ermöglichen. Das Zweibein sollte aufgestellt den Supression-Effect reduzieren und nicht verdoppeln. Der Fallschaden müsste nochmals etwas reduziert werden um das „Vertikale-Gameplay“ auch wirklich nutzen zu können und das blenden der TacLight nochmals abgestuft werden.
Auch das benutzen von Kimme und Korn und Visieren unter einer 7x-Vergrößerung sollte für die Bolt-Actions nicht möglich sein. Das warum sieht man auf Metro-Servern oder auf TDM-Servern.
Eine weitere Frage die sich stellt – bekommt der Engeneer noch eine weitere Waffe die er gegen den Raketenwefer tauschen kann – zum Beispiel eine Brandgranate mit der er kurzeitig Flure/Gänge unpassierbar machen kann?
Wenn DICE diese Probleme angeht und zufriedenstellend lösen kann, kann Close Quarters durchaus ein sehr schönes unterhaltsames DLC werden. Das „Vertikale Gameplay“ klingt interessant, die gezeigte aufgemotzte Zerstörung sieht zumindest in den Trailern klasse aus, und Team-Deathmatch mit Flagen aka. Conquest Domination hört sich nach einem spannenden Konzept an. Die neuen Aufträge werden vermutlich wieder zu lustigen Szenen führen (Wir erinnern uns an „Töte einen Gegner mit dem Lötbrenner“), nervige Sachen wie „Gewinne 5 Runden SQ-DM“ werden laut DICE zum Glück auch nicht mehr kommen. DICE hat also ein wenig dazu gelernt. CQ wird sicher nicht für alle etwas sein. Das steht fest. Aber diese Spieler werden mit dem 3. DLC „Armored Kill“ mit Sicherheit zu genüge für CQ entschädigt.
Wir dürfen aufjedenfall gespannt sein.
| By ChrizZz Zitat:
Es ist wieder Zeit für ein State of the Community und so wie letztes Mal melde ich mich wieder zu Wort. Mit einem kritischen Kommentar appelliere ich auch dieses Mal wieder an die Vernunft, denn mit diesem ganzen Schönreden kann ich rein garnichts anfangen und deswegen wird jetzt knallhart Tacheles geredet.
Ich persönlich halte das Close Quarters DLC für einen krassen Rückschritt und das auf mehreren Ebenen. Lasst uns damit ein Hochhaus der Schande bauen und erkunden.
Wir hatten –weit zurück in der Vergangenheit- riesige, episch große Schlachtfelder auf denen man sich so richtig austoben konnte. Man konnte ewig lange herumlaufen um von einer Flagge zur nächsten zu gelangen, konnte genial flankieren und Gegner einkesseln, man musste seine Panzer taktisch klug einsetzen und mit Helikoptern und Jets strategisch vorgehen… dann kamen Bad Company und Battlefield 3… und jetzt kommt Close Quarters.
Oder um das mal bildlich darzustellen: Wir waren mit Battlefield 2 eine Villa gewohnt, DICE versprach uns mit Battlefield 3 einen Palast, bekommen haben wir ein Einfamilienhaus, das gerade saniert wird … und jetzt hat man zu allem Überfluss auch noch vor uns auf dem Gäste Klo einzusperren.
Und das mit Abstand allerschlimmste daran ist, dass sich viele Spieler darüber freuen. „ Das sieht ja toll aus, mit so vielen Details und Microdestruction“. Suuuuper es ist aber immer noch das Gäste Klo und ich geh da nicht hin weil es so ästhetisch ist, sondern weil ich sch***** muss.
Einschränkung der spielerischen Freiheit plus Fahrzeugentzug gleich stumpfsinniges Herum Gerenne: Ebene 1. Und es wird noch schlimmer *Schauder*
Wir steigen die Treppe rauf:
Battlefield stand früher für Taktik pur, für Teamplay, für gemeinsames Vorgehen, für Absprachen, für taktisches Verständnis, für Kommunikation und vieles mehr; all das wurde katalysiert durch den Commander…dann kamen Bad Company und Battlefield 3… und jetzt kommt Close Quarters.
Was bedeutet das für uns Spieler?
Jeder der mal Metro gespielt hat, weiß dass sich das Teamplay auf das zufällige hinlegen von Medic-Kits und Supply- Packs beschränkt –wenn man Glück hat. Es gibt keine Fahrzeuge, mit denen man an der Front oder in festgefahrenen Gefechten helfen könnte und die Front zu flankieren oder ihr in den Rücken zu fallen ist auch nicht drin. Wie denn auch, mit genau zwei möglichen laufwegen. Um es mal zusammenzufassen: das Metro- Gameplay beschränkt sich auf stumpfes gegen eine Wand Gerenne, Taktik und Absprachen und taktisches Verständnis sucht man hier vergebens.
Jetzt halbieren wir mal die Mapgröße und verteilen das Restfitzelchen über mehrere Stockwerke:
Das ist Close Quaters: Run and Gun, das Team wird egalisiert und findet praktisch nicht statt, jeder schert sich nur um seine Stats und will möglichst viele Punkte sammeln.
…wartet mal… das kommt mir doch bekannt vor…Genau! Das ist COD und nicht Battlefield.
Close Quaters ist der Versuch, Taktik komplett auszumerzen und ein Mekka für COD’ler schaffen.
Das erklärt auch die Mapgröße. Besagte Spieler müssen ja die Gegner überhaupt finden… auf großen Maps wird das schwer, zumal man ja auch auf Fahrzeuge aufpassen muss. Eine Taktische Vielfalt und „Überlegen“ überfordert total. Wir packen das COD- Konzept in eine tolle Grafik und gehen damit der Konkurrenz die Zielgruppe wegangeln. Und das schlimme ist, man kann auf diesen Karten auch Level 100 erreichen ohne jemals Battlefield gespielt zu haben. Entwertung ist da gar kein Ausdruck.
Kompletter Taktikentzug und Verrat an dem Battlefield Spielprinzip. Ebene 2.
Let’s go on.
… und zwar mit dem, was uns das DLC „bietet“.
Wir bekommen 4 winzig kleine neue Maps, die zusammengenommen vielleicht so groß sind wie Caspian, wir bekommen 10 neue Waffen, von denen wahrscheinlich 4 nicht zu gebrauchen sind, 4 total anderen Waffen ähneln und 2 komplett overpowered sind und die komplette Spielbalance über den Haufen werfen. Wir bekommen eine neue Microdestruction… was wären diese Karten auch ohne Destruction und größere Gebäude kann man ja nicht einstürzen lassen. Ein Haus im Hause käme unglaubwürdig und so muss man andere Sachen zerstören können damit der Werbemagnet Destruction richtig zieht. Was man an dieser Stelle oft vergisst zu sagen, ist dass die Microdestruction nicht die richtige Destruction ergänzt sondern ersetzt. Ein frappierender Unterschied.
Zusammenfassend kaufen wir für 15€ ¼ COD (16 Maps), das erstaunlich gut aussieht, und ein paar Waffen, die anderen ziemlich ähneln und weil COD DLC böse klingt, nennen wir es Close Quarters.
Shit just got real, man kann uns alles aufschwatzen und alle freuen sich. Und kommt mir bloß nicht mit neuem Spielerlebnis.
Wir kaufen den Wolf im Schafspelz und spielen COD statt Battlefield: Ebene 3.
So langsam sind wir des Treppensteigens müde, aber es gibt keinen Fahrstuhl. Wir schleppen uns wie in Trance weiter. Wir passieren Ebene 4 des Kaufzwangs, wenn wir nicht von Servern gekickt werden wollen und die neuen Waffen der Vollständigkeit halber auch haben wollen; Ebene 5 des Geld aus den Taschen Ziehens und des Battlefield Melkens *die Kuh wiederhaben will* ; Ebene 6 der Marketingstrategie und finden uns in Ebene 7 wieder.
Wir haben genug und sind mit den Nerven am Ende, ignorieren das Übel um uns herum komplett, kauern uns in Phötushaltung in eine Ecke, beweinen das Schicksal unseres guten alten Battlefields und hoffen inständig, dass Close Quarters nur ein Ausrutscher war.
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