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29. June 2008, 22:33
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Zitat von Bob_ROss Beitrag anzeigen
Wir haben alle gespannt nach Paris geschaut, denn immerhin sollte dort der dritte Teil des Hack&Slays Diablo angekündigt werden, dessen Entwicklung nicht sein geistiger Vater und Hellgate: London-Erfinder Bill Roper, sondern ein neues Team unter Blizzard in die Hand nehmen sollte.
*husthusthust*

*räusper*

*tieflufthol*

1993 wurde von David Brevik und den zwei Schaefer brüdern eine kleine Softwareschmiede namens "Condor Entertainment" gegründet. Alle drei zu diesem Zeitpunkt noch Studenten, wenn ich mich nicht irre. Damals schon existierte im Kopf David Brevik die Idee zu Diablo, auch wenn es in seiner damaligen Vorstellung noch ein rundenbasiertes oldschool RPG sein sollte, das einfach nur Grafik in die Welt seiner geliebten MUDs brachte.

Sie entwickelten ein kleines Spiel namens "Justice League Task Force" das 1995 von Blizzard - die gerade eben (1994) mit Warcraft I den großen Durchbruch geschafft hatten, gepublished wurde, um mit den Einnahmen dieses Spieles ihr Diablo-Projekt finanzieren zu können.

Benannt wurde das Spiel nach einem Berg: Mt. Diablo, den David Brevik früher durch das Fenster seines Zimmers in der Ferne sehen konnte.

Als Blizzard 1996 Condor Entertainment aufkaufte und es in Blizzard North umtaufte, war Diablo bereits fast vollständig fertig: Es erschien noch im selben Jahr in den Verkaufsregalen. Bill Roper war zu diesem Zeitpunkt und auch noch lange danach (z.B. während der Entwicklung von Star Craft) Mitarbeiter von Blizzard.

Condor Entertainment/Blizzard North liegt in San Mateo (Nähe San Francisco) beheimatet, Blizzards Hauptquartier liegt in Irvine (südlich Los Angeles). Das entspricht einer Fahrtstrecke von über 671 km!

Bill Roper mag ja an der Entwicklung von Diablo 1 in dessen finalen Phase beteiligt gewesen sein, aber der "geistige Vater" des Spieles ist mit absoluter Sicherheit niemand anderes als David Brevik, und nur Erich und Max Schaefer waren von der ersten Stunde an mit vom Team.

Die Flagship Studios wurden ursprünglich von exakt diesen vier Personen gegründet: David Brevik, beide Schaefers und Bill Roper. Und zwar nachdem Blizzard von Vivendi aufgekauft worden war, dadurch Konflikte entstanden, und in Blizzard North die Massenflucht einsetzte. (Frühere Blizzard North Mitarbeiter gründeten die Flagship Studios, Castaway Entertainment und Hyboreal Games.)

Und wer sich die Mühe macht sich durch das Archiv zu wühlen und die aller-allerersten Interviews zu Hellgate zu lesen, wird feststellen, dass genau dieselben vier Personen sich nach ihrer Kündigung bei Blizzard sich im Hause David Breviks versammelten um über ihre Zukunft zu beratschlagen, und das genau an diesem Abend die Idee zu Hellgate: London geboren wurde, und die Idee von niemand anderem stammte, als wiederum von David Brevik, der bereits Diablo erfunden hatte.
Aber auch wie bereits bei Diablo sollte das Spiel im Laufe der Entwicklung einen etwas anderen Weg gehen, als David Anfangs geplant hatte.
Diablo wurde nicht Rundenbasiert wie in Breviks Vision... Hellgate wurde kein Shooter-Hybrid wie in Breviks erstem Vorschlag.

Bill Roper ist also auch nicht der geistige Vater von Hellgate: London, aber ganz im Gegensatz zu Diablo war er hier zumindest von der ersten Minute an mit dabei.

Bill Roper ist der Frontman, die große Medienfigur, der Interview-Geber... Aber wenn du dir ansiehst, wieviele Interviews Bill Roper an wieviel verschiedenen Stellen dieser Welt Bill Roper im Laufe der Entwicklung gegeben hat, wird dir schnell klar werden, dass der liebe Bill vermutlich mehr Zeit in irgendwelchen Flugzeugen, als in seinem Büro in den Flagship Studios verbracht hat, wo in seiner häufigen Abwesenheit das Spiel entwickelt wurde.

Bill Roper ist Manager und Producer. Kein Entwickler.
 
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