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9. December 2007, 19:41
SethSteiner SethSteiner ist offline
 
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Am letzten Tag, streifte Seth noch einmal durch die mittlerweile vom Militär bezogene Festung, die ihnen nach fast drei Jahren ein Zuhause geworden war. Die Bilder des Professors waren abgehängt worden, Pflanzen herausgebracht, selbst vieles vom Mobiliar hinfortgeschafft. In seiner rechten Hand hielt er seine Reisetasche, in der er alles wichtige hineingestopft hatte, der Rest war bereits in Viktorias Fahrzeug verstaut worden, das sie in einer Viertelstunde herausschaffen sollte. Auf dem Gang begegnete er dem Kleinwüchsigen Mann, der scheinbar gerade das letzte Bild heruntergenommen hatte und es nachdenklich besah. Etwas verwundert blieb der junge Mann neben ihn stehen, da er erwartet hätte das bereits alles von seinem Mentor herausgeschafft worden wäre. „Warum habt Ihr es noch nicht in den Transporter bringen lassen?“ Seufzend streifte der Blick des kleinen Mannes über die Konturen der grünhaarigen Frau, bevor er aufsah. „Weil ich das hier vergessen hatte, ich habe einfach zuviel gemalt als das ich mich an jedes erinnern könnte und wo ich es aufhing.“ Vergnügt blickte er ihm in die Augen und stellte das Bild, an die kalte Betonwand anlehnend, auf den Boden. „Ich muss dir was gestehen, wenn du mir versprichst mir bei etwas zu helfen.“ Der Professor wendete sich dem ehemaligen Journalisten nun ganz zu und sah zu ihm hinauf. Seth machte eine selbstverständliche Geste „Klar, solang das Geständnis nichts bedeutet das Sie irgendwas schreckliches getan haben.“ Witzelte er leicht grinsend und ging in die Hocke, damit sein Gegenüber sich nicht das Genick verrenken musste. „Ich denke nicht. Es geht um die Kleine hier.“ Mit seinem Daumen deutete er neben sich auf die junge Frau, die in einer knapp geschnittenen Uniform der Damon sich durch ein Ruinenfeld hindurchkämpfte und dabei kämpferisch lächelte. Munzel registrierte den verwunderten Blick auf das Bild als er erkannte was sie dort trug. „Ihr Name ist Aeria Silber, ich bin ihr ein paar Tage nach der Invasion begegnet als ich nach Nahrung gesucht habe. Und ja, sie sieht wirklich so heiß aus.“ Meinte er breit grinsend und fuhr fort. „Ich habe sie in die Universität geführt und ab da an schlugen wir uns gemeinsam durch. Sie verschwand ein paar Wochen bevor du und Kass gekommen seit. Sie trug zwischenzeitlich diese Uniform... ich wollte dich bitten mir zu helfen, bevor ich vielleicht nicht mehr die Gelegenheit bekomme und du in Orlèans bist.“ Seth blickte zu seinem Mentor und deutete auf das Mädchen mit den grünen Lippen und der wilden Mähne. „Ihr kennt diese Kleidung, Ihr habt die Fotos gesehen. Sie ist eine Ineas... das mir das nicht früher aufgefallen ist.“ Der Professor lachte und verschränkte mit einem breiten Lächeln die Arme vor der Brust. „Weil ich nur zwei Bilder gezeichnet habe wo sie das trägt und weil sie so sexy ist das Mann da sich schnell ablenken lässt.“ Sein ehemaliger Student stimmte mit einem leisen Brummen zu, allerdings fragte er sich nun auch, wie er ihm helfen sollte und was es überhaupt zu bedeuten hatte. „Ich versteh das nicht, Ihr sagtet sie war ein halbes Jahr bei Euch, ihr müsst doch miteinander gesprochen haben.“ Seufzend sah der kleine Mann wieder in das Gesicht Aerias. „Ja haben wir, wir haben uns uhm... sogar ziemlich gut verstanden aber, sie hat nie viel von ihrer Vergangenheit erzählt. Sie sagte nur sie wäre beim Militär gewesen und daher die Kleidung, obwohl mir ihr Rock immer etwas zu kurz dafür vor kam.“ Seth verstand was er sagte, stellte sich ihre Kleidung jedoch etwas länger vor, er wusste wie Munzel die weiblichen Merkmale gerne noch zusätzlich betonte. „Und was stellt Ihr euch vor soll ich tun? Ich weiß nicht einmal welches Ministerium ich übernehmen werde und Teufel sie gehört zum Imperium! Wieso erzählt Ihr mir das überhaupt erst jetzt?“ Unsicher knabberte der Kleinwüchsige auf seiner Unterlippe, es war ihm im Grunde selbst nach der Zeit noch unangenehm überhaupt nur ein Wort über die Zeit zu verlieren, auch wenn er es mit Humor zu übertünchen versuchte. „Weil es denke ich nötig ist und wie gesagt, du bist bald in Frankreich und wer weiß wann wir uns wiedersehen. Ich glaube nicht das sie zu den Ineas gegangen ist Seth, ich kenne sie. Und erzähl mir nichts von deinem Job, selbst als Minister für Abfallbeseitigung würdest du doch noch irgendwie versuchen ganz oben mitzumischen. Du wirst dir die Kontakte schon besorgen und vielleicht kannst du irgendwas rausfinden. Sie hat unsere Sprache perfekt beherrscht, sie muss in unserer Welt schon viele Jahre gelebt haben, warum sonst sollte sie hier gewesen sein beim Angriff und halb tot? Bevor mir diese Uniform aufgefallen ist hätte ich nie erwartet das sie kein Mensch ist, obwohl sie ab und zu etwas bissig war.“ „Taldosi.“ Berichtigte ihn Seth der mittlerweile dazu übergegangen war zu akzeptieren, das es nicht nur ihre Menschenart gab. “Wie auch immer du alter Besserwisser, versuch es bitte einfach, für deinen alten Prof.“ Gespielt wehleidig sah Munzel ihm in die Augen und ließ ihn laut aufstöhnen. „Ja, ja in Ordnung ich sehe was ich tun kann. Aeria Silber sagtet Ihr ja?“ Sein Mentor nickte und nahm das Bild wieder in die Hand. „Ja, aber immerhin hat diese Entdeckung auch sein gutes, ich weiß jetzt woher dieser merkwürdige Vorname stammt. Aber er hat zu ihr gepasst.“ Meine er abwägend und ging in Richtung des Ausganges „Ach ja und duz mich endlich, ich hab’s langsam satt das du mich ansprichst wie den Papst!“ Der junge Mann antwortete nicht und verzog nur geknickt seinen Mundwinkel, er mochte es seinen Professor so anzusprechen, bis heute war er für ihn eine Art Idol, voller Wissen und Tatendrang und das obwohl er mit dieser körperlichen Behinderung zu kämpfen hatte, die ihm nie etwas ausmachte. „Wenn du noch weiter so guckst, bleibt`s noch so und das wär echt abturnend.“ Grinsend trat Kassandra von der Seite an ihn heran und stieß ihm unsanft in den Oberarm. Durch seine eingeschränkte Sicht hatte er sie gar nicht herankommen sehen. Mit der Reisetasche in der Hand rieb er sich über seinen Arm und brummte „Hast du alles? Wir fahren in einer Viertelstunde.“ Seine Freundin hielt locker ihren Rucksack in der linken Hand und atmete genervt aus. „Ist ja nich so als wenn wir wirklich viel hätten was wir vergess`n könnten. Und überhaupt ich warte doch nur auf dich, weil du dir ja noch mal alles anschau`n wolltest.“ Gespielt eingeschnappt sah sie ihrem Freund in das Auge, der leicht lächelte und entschuldigend seine Uhr wieder in die Manteltasche gleiten ließ. „Du hast recht, entschuldige. Wollen wir dann los?“ Das Punkgirl hatte nur darauf gewartet, erwiderte sein Lächeln frech und griff seine freie Hand, an der sie ihn in Richtung der offenen Stahltüre zog. „Klar! Oder meinst ich hab Lust hier weiter rumzustehen und mich zu langweilen?“ Schnellen Schrittes folgte der ehemalige Journalist diesem wilden schwarzhaarigen Mädchen nach Draußen, der Golfschläger war bereits in seinem Gepäck verstaut, da er wusste das er die gesamte Zeit über in ihrer Nähe sein würde, hielt er es für unnötig ihn in dabei zuhaben, schließlich hatte er ihr das Versprechen gegeben sich in ihrer Anwesenheit nicht auf ihn zu stützen. „Das du auf einmal so geil darauf bist von hier wegzukommen.“ Meinte er schmunzelnd als sie die Treppenstufen zu den Flaktürmen hinauf nahmen. Kassandra schenkte ihm ein kesses Lächeln. „Bin ich doch schon die ganze Zeit, endlich keine dicken Betonwände mehr und ich bezweifel das hier die Sonne lange anhält.“ Tatsächlich brach einige Tage nach ihrem Sieg der Himmel auf und ließ sie wieder den strahlend Blauen Himmel erblicken, doch nach drei Wochen bereits schienen sich die dunklen Wogen wieder zusammen zuziehen und bald würde alles hier wieder im Schatten liegen. „Grund genug es noch einmal zu genießen hm?“ Das Punkgirl ließ seine Hand los als sie die steinige Treppe zwischen dem geschlängelten, Weg hinunterliefen. „Genießen? Na ja, es ist immer noch ziemlich kalt.“ Meinte Seth hinter ihr gehend, sie schien es ziemlich eilig zu haben. Fröhlich sprang die junge Frau die letzten Stufen hinunter und sah zu ihm auf. „Na und? Du bist doch kein Weichei!“ Ihr Freund lachte und schüttelte amüsiert den Kopf über ihre unbefangene Art. „Danke das du das auch mal bemerkst und ich dachte schon ich müsste um es dir zu beweisen schon wieder irgendwas verrücktes machen.“ Kassandra lächelte geheimnisvoll und wartete noch einen Moment bis er bei ihr war und ging dann rasch weiter den Kieselsteinübersäten Weg entlang. Bei ihrer ersten Begegnung zweifelte sie daran ob er es überhaupt durchhalten könnte, aber er hatte ihr schnell genug gezeigt das er zwar kein besonders guter Schütze war aber jemand auf den man sich immer verlassen konnte, aber sie liebte es einfach ihn aufzuziehen und ständig herauszufordern. „Worüber hat Karl mit dir eigentlich getuschelt?“ Fragte sie interessiert, da sie genau in dem Moment gekommen war als er verschwand und ihr war auch das Bild in seiner Hand nicht verborgen geblieben. „Über die Kleine die er immer zeichnet, du hattest recht mit deiner Theorie, sie war in den sechs Monaten bei ihm. Ich soll sie für ihn finden.“ „Und du dachtest es wäre was psychisches, ist eben nicht jeder ist so verrückt wie du. Hat er auch gesagt warum er so ein Geheimnis aus ihr gemacht hat?“ Im Augenwinkel registrierte sie sein ratloses Schulterzucken, viel hatte er schließlich auch nicht erfahren. „Nein, aber ich habe rausgefunden das sie eine Imperiale ist und er sagte mir ihren Namen - Aeria Silber.“ Kass wandte ihren Kopf ungläubig zu ihm, sie hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit. „Willst du mich verarschen? Also bis eben fand ich sie ja noch ziemlich süß aber jetz...“ Ihr Freund schmunzelte leicht und hielt mit ihr Schritt, sie war etwas langsamer geworden. „Ach komm, er wusste es selber nicht. Sie ist vermutlich eine Deserteurin, was meinst du warum sie inmitten dieser Hölle geblieben ist? Vielleicht wurde sie ja auch hier her verbannt. Was auch immer, sie scheint jedenfalls auf unserer Seite gewesen zusein.“ Das Punkgirl sah mit nachdenklichem Blick wieder zurück auf den vor ihnen liegenden Weg. Selbst die Bäume um sie herum schienen ihren Schrecken verloren zuhaben, wenn auch sie genauso kahl blieben wie nach dem ersten überstandenen Winter. „Hm wenn man es so sieht, mir eigentlich auch egal immerhin hat sie dem Prof wohl geholfen, also kann diese Aeria gar nicht so übel sein.“ Sie kamen an der Weggabelung an und Seth hatte gerade vor abzubiegen als das Punkgirl einfach den zuvor eingeschlagenen Pfad weiterging. Verwundert folgte er ihr „Du weißt das wir den anderen Weg nehmen müssen, wenn wir zu Vicky wollen?“ Ihre Antwort war so vorhersehbar wie knapp. „Japp.“ Der ehemalige Journalist beschleunigte seinen Schritt und ging rückwärts, damit er ihr abwechselnd in die Stahlblauen Augen sehen konnte, die ihn frech lächelnd musterten. „Was hast du vor?“ In seiner Stimme lag etwas fröhliches und misstrauisches zugleich, immerhin wusste er wohin sie ihn wohl führen wollte, denn wenn sie weitergingen kämen sie zum Schwimmbad. „Wirst du ja dann sehen. Vicky fährt jedenfalls nicht ohne uns also mach dir keine Sorgen.“ Seth war froh das zu hören, er befürchtete schon das sie ihren Transport verpassen würden, denn er war sich sicher das ihr kleiner Ausflug länger als eine Viertelstunde in Anspruch nehmen würde. „Dann hoffe ich habe ich auch was davon.“ Meinte Seth heiter, drehte sich wieder um und ging entspannt neben ihr her. Kass registrierte seine gute Laune freudig und drückt sich beim gehen kurz an ihm um ihm einen kurzen Kuss auf den Hals zu geben und ihm ins Ohr zu hauchen „Oh ja Süßer, davon kannst du ausgehen.“ Sie lachte leise und ging mit ihren Oberkörper wieder zurück. „Ich hab übrigens nachgedacht, die Armee ist nichts für mich.“ Überrascht zog ihr Freund die Augenbrauen hoch und musterte sie, als wäre die junge Frau vor ihm nicht sie selbst. „Das war doch immer dein Traum?“ Schon nach dem Sturm auf das Rathaus hatte sie ja bereits eine Andeutung gemacht, aber er hätte dennoch nicht erwartet das sie sich umentscheiden würde. „Kann schon sein, ich aber ich hab`s mir anders überlegt.“ Sie seufzte und blickte melancholisch in den strahlend blauen Himmel. „Die Verantwortung ist mir zuviel, es ist noch mal gut ausgegangen aber ich will so was nich noch mal erleben, ich hab die Jungs einfach in den tot geschickt und wofür? Für nichts! Scheiß drauf das ich gesagt habe keiner stirbt umsonst, **** sie sind es, die Paras sind gekommen und haben alles aufgemischt, wir haben nichts erreicht. Außerdem bin ich keine Teamspielerin. Mit dir geht es ja aber mit einem ganzen Trupp? Ich bitte dich, das würde nie gut gehen.“ Zu ihrer Überraschung hörte sie wie er ihr brummend zustimmte, sie hätte nun eher erwartet das er sie drängen würde ihren Träumen zu folgen und sie zu erfüllen und das alles Unsinn wäre, stattdessen war er so ehrlich wie eh und je. „Stimmt, das würde nicht lange gut gehen, dafür bist du zu eigensinnig. Viktoria ist ja schon ein Problem für das Oberkommando, was wärst du dann erst? Aber was unsere Operation angeht, ich glaube sie war kein Fehlschlag. Dieser Präfekt, er wollte etwas in der Kugel und was auch immer es war, wir haben ihn davon abgehalten. Hast du denn jetzt irgendeinen Plan was du machen willst, wenn wir in Orlèans sind und die zwei Wochen Schonfrist vorbei?“ Kassandra blickte nachdenklich zu ihm, sie hörte seine Sorge aus den Worten deutlich heraus und sah sie in seinem Auge. „Weiss noch nich, aber sicher was wo ich die hier benutzen kann.“ Sie zog ihre Pistole und lächelte leicht, bevor sie sie wieder in ihr Holster zurückgleiten ließ und mit ihm auf den kleinen Platz vor dem Eingang trat. „Wird sicher noch genug für dich geben, vielleicht auch beim Militär. Jetzt wo unser Feind sein wahres Gesicht hat, wird man sicher einige neue Abteilungen öffnen und da ist irgendwo bestimmt auch ein Platz für dich.“ Das Punkgirl reagierte nur mit einem unwissenden Schulterzucken, was er sagte würde ihr zwar gefallen, aber sie war unsicher ob er auch recht damit hatte. Sie zwängten sich durch den vor langer Zeit provisorisch geöffneten Eingang, an dem von der Drehtür die einzelnen Stahlstäbe abgesetzt wurden, damit man nicht mehr über den Zaun neben dem Kassenhäuschen zu klettern brauchte. „Du willst doch nicht wirklich schwimmen gehen oder? Nur weil der Winter vorbei ist und endlich die Sonne scheint, heißt es nicht das es nicht eiskalt wäre darin. Ich frage mich ja immer noch wie du gestern im kurzen Rock zwei Stunden mit Vicky auf dem Flakturm stehen konntest.“ Kass schmunzelte bei seinen Worten und wunderte sich, das er sich das immer noch fragte nachdem sie schon seit dem ersten Tag in solch kurzen Sachen vor ihm herumtanzte, was sich erst seit den letzten Monaten langsam geändert hatte. „Tu nich immer so besorgt, dir gefällt`s doch wenn ich so was anhab.“ Das konnte er wirklich nicht bestreiten und lächelte betreten „Nur das du dir heute keinen angezogen hast.“ Das Punkgirl warf ihm einen gespielt strengen Blick zu und ging mit ihm in Richtung des großen Schwimmbeckens, in dem das Wasser durch das Licht in ein funkelndes, blaues Meer verwandelt wurde. „Du weißt auch nie was du willst, erst ist`s zu kalt für einen Mini, dann ist die Hose nicht sexy genug, entscheid dich mal.“ Sie warf ihren Rucksack in das feuchte Gras und zog ihre Lederjacke aus, die sie gleich hinterher schmiss. „Du willst wirklich da rein was?“ Er sah zu wie sie ihr Top über den Kopf zog und ihre grüne Armeehose herunterstreifte, wobei sie sich vor ihm lasziv mit dem Oberkörper nach unten beugte. „Was denkst du denn? Das dass hier ein Striptease werden soll?“ Sie legte ihre Sachen zusammen, ehe sie aufstand und vor ihm mit einem frechen Lächeln in Pose ging. Dabei lehnte sie sich locker ein wenig zureite, stemmte ihre linke Hand in die Hüfte und ließ die andere locker herunterhängen während sie sich ihm so in ihrem schwarzen Bikini präsentierte. Der junge Mann musterte sie mit einem zurückhaltend begierigen Blick, den sie nur zu gut kannte. „Willst du mich jetzt den ganzen Tag begaffen oder lässt du mich auch was zusehen bekommen?“ Fragte sie vorlaut, drehte ihm ihren Rücken zu und rannte in Richtung des Pools in dem sie fröhlich mit einem Köpper hineinsprang. Mit einem leisen „Rumms“ viel seine schwere Tasche auf den Boden, bevor auch er seine Kleidung bis auf seine Boxer so schnell er konnte ablegte um ihr nachzukommen. Die Hoffnung mit ihr noch einmal hier Baden zu gehen und sie in diesem heißen Bikini zusehen war bereits gestorben, bis sie an der Weggabelung einfach weitergegangen war. Was die junge Frau ihm jedoch nicht sagte und sich nicht versuchte anmerken zu lassen war, dass das Wasser so eisig war das sie sich zwingen musste sich zu bewegen um sich warm zuhalten. Gespannt wartete Kass in der Nähe des Beckenrandes auf ihren Freund der zu ihrem vergnügen ebenfalls gleich frohen Mutes hineinsprang und beim auftauchen schließlich so stark bibberte wie er es nur im Winter tat. „Oh du B..Biest...w..wenn ich d..dich in die F..finger kriege!“ stotterte er mit einem bösen Lächeln auf den Lippen, obwohl es ihn überraschte nahm er es mit Humor, genau wie sie die lauthals zu Lachen begann und so schnell sie konnte von ihm wegzuschwimmen versuchte in Richtung der anderen Seite des Beckens.

Viktoria stand am riesigen Transporter gelehnt, die Beine überkreuzt und wartete auf die Rückkehr der Beiden. In der rechten Hand hielt sie ihren Flachmann und nippte immer mal wieder an ihm. Aus der hochgezogenen Flügeltür sah der kahle Kopf des alten Mannes heraus, der über die gesamte Zeit immer treu aber kritisch an Seths Seite stand und nun mürrisch die Soldatin links von ihm, etwas unter sich besah. Er ging in die Hocke und brummte in seinem typisch griesgrämigen Ton. „Wo bleiben die Zwei? Vor fünf Minuten sollte es losgehen und sie sind immer noch nicht da.“ Der Blondschopf schmunzelte leicht und sah auf zu dem alten Mann den sie in den letzten Wochen wie viele des engeren Kreises der Feste, gut kennengelernt hatte. „Kassandra hat noch einen letzten Auftrag zu erfüllen und Seth ist darin involviert... okay, wann ist das mal nicht so, die sind ja auch unzertrennlich.“ Otto meinte aus ihrer Stimme einen Hauch von Eifersucht herauszuhören, ignorierte es aber. „Wie kommen die darauf jetzt noch etwas zu erledigen, können sich die Streitkräfte nicht darum kümmern?“ Über das Gesicht der Generalin ging ein verschmitztes Lächeln „Nein, das ist etwas ganz persönliches.“ Streng musterte der alte Mann Viktoria um herauszufinden was hinter dieser Sache stecken mochte, schmunzelnd blickte sie ihm dann in die Augen und reichte ihm ihren Flachmann. „Wie lange dauert es denn noch?“ fragte er ungeduldig und nahm ihr die Flasche nach einigem zögern aus der Hand, es war allgemein bekannt das er sich schwer tat mit den freundlichen Gesten des Alltags. „Vielleicht eine Stunde, kommt darauf an wie lange die Beiden brauchen bis sie fertig sind, Kassandra meinte jedenfalls das es wohl ziemlich zur Sache gehen wird.“ Otto nippte kurz um zu kosten, ehe er erst einen kurzen und dann noch einmal einen etwas tieferen Schluck nahm. Er ließ es sich kaum anmerken, aber der Rum schmeckte ihm vorzüglich. Überrascht darüber wie viel er gleich nahm sah ihm Vicky in die Augen, dieser alte Mann schien ziemlich Trinkfest zusein. „Trink mir bitte nicht alles aus, sonst habe ich nichts mehr für die Reise.“ Scherzte sie grinsend und wendete ihren Blick wieder ab der in Richtung der vielen Bäume ging. „Dann hoff ich bloß das sie lebend zurück kommen, ich möchte gerne noch in den nächsten zwei Tagen in Gießen sein.“ Meinte er mit ernster stimme und reichte ihr wieder den Flachmann den er tatsächlich fast geleert hatte, was sie nicht weiter störte. „Oh davon kannst du ausgehen. Es wird sie sicher Schweiß kosten, ein paar Kratzer aber sie werden es denke ich heil überstehen.“ Sie sah wieder auf und nahm einen kurzen Schluck „Was dagegen mir noch etwas Gesellschaft zu leisten? Ist ziemlich langweilig so allein.“ Die junge Frau erkannte Unentschlossenheit in seinen Gesichtszügen und er brauchte einen Moment bis Otto leise ein „Meinetwegen“ dahin murmelte und sich in eine entspanntere Sitzposition begab, wissend das es noch eine gute Weile dauern würde, bis sie endlich diesen Ort verließen.

Die Verfolgungsjagd wärmte Kassandra und Seth genug auf um nicht mehr mit den Zähnen zu klappern, wenn auch ihnen immer noch kalt war. „Weißt du schon was du als erstes machst wenn wir da sind?“ Die Zwei standen gerade einmal bis zur Hüfte im Wasser, der ehemalige Journalist noch etwas weniger da er ein kleines Stück größer war als seine Freundin, die etwas auf ihn zu ging. „Vermutlich zum Oberkommando gehen, aber so wie sich das anhört hast du da was anderes im Sinn.“ Ihr Gesichtsausdruck verriet es nur allzudeutlich. Sanft legte sie ihre Arme um ihn um seine Wärme zu genießen. „Na klar! Ich geh erstmal ausgiebig Shoppen, wir müssen es doch ausnutzen endlich wieder in der Zivilisation zusein! Endlich neue Klamotten, Alk und Handys brauchen wir auch... Was ist?“ Fragte sie, ihren Mundwinkel verziehend als Seth zu lachen begann. „Du hörst dich ja schon fast an wie Scarlett, Handys, Klamotten, fehlt nur noch das du sagst du brauchst unbedingt mehr Hairshifter, Spray und Make-up.“ Herausfordernd blickte sie ihm in die Augen und drückte sich an ihn, genau das wollte sie eigentlich noch anfügen als er zu lachen anfing. „Hey! Ich bin auch nur eine Frau! Und außerdem gefällt`s dir doch. Und du kannst wohl kaum sagen das wir viel hatten, im Gegensatz zu dir kann ich jedenfalls nich mit zehn gleichen Röcken und Oberteilen leben. Aber lass mich raten, du würdest am liebsten ein paar Bücher und Zeitungen kaufen hm?“ Neckisch rutschte die junge Frau an ihm hoch um ihm direkt ins Auge sehen zu können. „Verdammt du kennst mich zu gut Kassi, aber ein neues Spiel oder etwas Kuchen wäre ich auch nicht abgeneigt und wenn sie vielleicht noch Vintage Port haben...“ Seine Hände ruhten sanft auf ihrer Taille als sie sich frech umdrehte und ihren Rücken an seine Front schmiegte. „Hab ich`s doch gewusst, du bist zu leicht durchschaubar Süßer. Aber so ein Spiel und was Süßes wäre echt toll, ich hab jetzt schon jedes von unseren hier zehnmal durch. Mal sehen, vielleicht bring ich dir von meiner Shopping Tour was schönes mit, wie wärs?“ Sie hörte nur wie er ihr leise schnurrend zustimmte, bevor sie seine Lippen auf ihrem Hals spürte und wie er sie sanft küsste. Entspannt legte sie einen Arm hinter sich über seinen Nacken und schloss genießend ihre Augen, die Situation war zu schön um sich weiter mit Nebensächlichkeiten aufzuhalten, stattdessen schwiegen sie. Kass kostete seine Liebkosungen in vollen Zügen aus, sanft strich ihre linke Hand über seinen Oberschenkel, während seine Hände ziellos über ihre nackte, nasse Haut fuhren. „Ich liebe dich.“ Hauchte er ihr mit seiner tiefen bassvollen Stimme ins Ohr, die bei ihr eine angenehme Gänsehaut auslöste. „Mh ich dich auch Süßer.“ Sie hob ihren Kopf etwas um ihm mehr Fläche zum Küssen zu geben und flüsterte ihm etwas ins Ohr das ihn zum Schmunzeln brachte. „Tu ich doch immer.“ Antwortete er leise fuhr zärtlich mit seinen Pranken über ihren Bauch und drückte seine Lippen intensiv auf ihre. Kassandra erwiderte seinen Kuss hingebungsvoll, kraulte sanft und dankbar seinen Nacken um ihm etwas von dem zurückzugeben was er ihr gab. Die Zwei waren sich bewusst, das auf sie noch viele Abenteuer warteten, aber in diesem Moment lag das alles noch in weiter Ferne und ihre gegenseitige Begierde ließ sie zumindest für einen Augenblick alles andere vergessen.

ENDE

OOC: Es ist vollbracht, Buch eins ist fertig. Doch vor mir liegen nun noch umfassende Korrektur, das umschreiben des Anfangs und eine generelle Überarbeitung. Ich hoffe der erste Roman hat euch gefallen, bald geht es mit dem zweiten los, den ich nebenher schreiben werde. Immernoch sind Fragen offen, die der Beantwortung bedürfen.
Zur Überrschung hier der Titel für den Roman den ihr jetzt gelesen habt. Er lautet:

"Excidium Terra - Die Erben der Götterdämmerung." Demnach werde ich auch den Thread bald umbennen.

Geändert von SethSteiner (9. December 2007 um 19:50 Uhr).