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SethSteiner 10. May 2007 23:59

[Story] Excidium Terra - Die Erben der Götterdämmerung
 
OOC: Diese Geschichte soll etwas die Geschichte eines Reporters zeigen, welcher den Untergang der einst geteilten Stadt miterlebte. Ich denke es ist auch etwas nettes mal ein Setting in diesem Land zu haben.



Deutschland
Berlin, 2020


"Hey worauf wartest du?" fragte Bob, etwas beleibt und nicht gerade jemand den man in sein Basketball Team holen würde, Seth der noch in der Straßenbahn stand. Dieser wendete seinen Blick vom Stadtplan ab und trat heraus. "Ich hab nur kurz geschaut wie viele Stationen wir zurück brauchen, keine Panik. Es ist ja nicht so als das so eine Karte mich vollkommen in den Bann ziehen würde." Er schüttelte den Kopf und ging die Station entlang bis zur Ampel, Bob folgte direkt hinter ihm und strich über seinen ungepflegten drei Tagebart.
"Das du dir auch immer sicher sein musst wie du fahren musst, wie viel Zeit diese oder jene Strecke in Anspruch nimmt...du hast echt nen Tick. Ich wette du kannst mir sogar sagen wie viel Minuten wir noch zum Reichstag brauchen." Die Ampel sprang auf Grün und beide überquerten die Straße.

Seth war ein schlanker Typ, trug im Gegensatz zu seinem Freund einen sehr gepflegten Bart um die Lippen herum und war in einem neumodischen Anzug gekleidet. "Fünf um genau zusein, aber wenn ich bedenke wie lahmarschig du bist, denke ich das wir länger brauchen werden." er wendete seinen Kopf zu ihm und grinste böse.
"Du hast gut reden, du trägst nur ein Mikrofon, ich dagegen darf diese verfluchte Kamera schleppen!" schnaubte sein beleibter Freund ungehalten. Seth kniff die Augen leicht zusammen als die Sonne ihn blendete, er konnte solch ein Wetter einfach nicht recht leiden. Er war nie ein Sommertyp gewesen, vermutlich weil er einer der wenigen Menschen war, die zurecht von sich behaupten konnten gegen die Sonne allergisch zusein. Wenn es zu heiß wurde und die Sonne kräftig herunterschien, bekam er jedes mal Kopfschmerzen, manchmal ziemlich heftige. Gerade heute war einer dieser Tage, bis jetzt allerdings hatten sich die Schmerzen noch nicht bemerkbar gemacht. Sie bogen die Straße des 17. Juni ab und gingen durch etwas Grün, wobei durch die Bäume bereits ihr Ziel zusehen war. Es war ein recht angenehmer Tag, denn trotz des hochsommerlichen Wetters hielten sich die Menschenmassen in Grenzen.

"Ist mir schon klar Bob, trotzdem wäre es ganz nett wenn wir uns beeilen würden. Es ist mein aller erster Kamera-Auftritt, ich würde der Station den Bericht dann gerne heute noch zusenden." Sein Freund verstand und beide gingen etwas schneller über den Kiesweg. Jeder Schritt zog ein knirschen der aneinanderreibenden Steinchen nach sich. "Schon gut Kollege. Für dein erstes Mal hast du aber ein ziemlich mieses Thema...". Seth stöhnte, er hätte wissen müssen das dies nun wieder kommen würde. "Ich hab es so schön zu verdrängen versucht! Das du mich dauernd dran erinnern musst!" brummte er und knirschte leise mit den Zähnen. Seth war wohl einer der jüngsten Berichterstatter im Fernsehen, allerdings auch nur für einen ziemlich unbedeutenden Sender. Dennoch war es etwas worauf man aufbauen konnte und wenn er gut war, vielleicht brachte das nicht nur ihn, sondern sogar den Sender weiter.
19 Jahre, studierte nebenher an der Humboldt Uni Journalismus und Politikwissenschaften. Manche würden meinen, das er in diesem Alter doch eigentlich schon ordentlich was erreicht hätte und ziemlich erfolgreich war. Die Wahrheit jedoch ist, das er ziemlich faul war und sich eher durchmogelte als das er wirklich mit Arbeit was erreichte. Allerdings, wenn ihn etwas wirklich packte wie die Sache beim Fernsehen momentan oder die Studien, dann stand er auch dahinter.

Zurzeit bewegen die Medien zwei Themen: Das verschwinden vieler Personen und das nicht nur in Deutschland sondern weltweit. Und die Politikdebatte über das Verbot derber Holografien. Das eher neue Medium gab es erst seit 5 Jahren und ist selbst jetzt noch nicht richtig ausgereift. Dennoch haben einige Beispiele der Möglichkeiten die Aufmerksamkeit der Politik erregt. Seth glaubte, dass die Aufmerksamkeit weniger der Pornographie diente, sondern vielmehr um damit die Bevölkerung von den wahren Problemen abzulenken - dem verschwinden von Tausenden Staatsbürgern.
Seth erinnerte sich noch zu gut an das erlösende Gesetz, welches 2013 verabschiedet wurde und eigentlich solche Debatten verhindert sollte für die Zukunft. Die Gesetzeslage wurde endlich klargelegt, was in den Medien gestattet war zu zeigen und was nicht. Dummerweise vergaß man damals direkt auf die Holo-Technologie bezug zunehmen, so das ein kleines Loch übrig blieb das zu einigen Unklarheiten führte, die nun ausgenutzt werden konnten um dieses mysteriöse Ansteigen an Vermissten unter den Teppich zu kehren.

Am Reichstag angekommen hob Bob die schwere Kamera auf seine Schulter und positionierte sich so, das direkt über dem Reporter vor ihm das "Für das deutsche Volk" zusehen war und durch die Säulen des Reichstages eingerahmt wurde. "Okey hab dich drauf, perfekt. Bist du bereit?" Seth atmete noch mal durch und machte sich locker. In der Nähe gingen die Menschen etwas langsamer oder blieben sogar stehen, das Fernsehen war doch immer wieder Interessant. "Bin bereit Bob." Ein Knopfdruck genügte und die Aufzeichnung begann.

"Es gibt keine Zensur! So steht es im Gesetz. Und doch blickt heute die Hardware-, Software- und Filmindustrie, sowie deren Kunden gebannt nach Berlin. Heute soll entschieden werd...." Er stoppte als die Kamera langsam runterging. "Was ist denn Bob?" fragte er säuerlich. Dieser allerdings schien ihn zu überhören, sah sich das aufgenommene an und dann in den Himmel. Es wurde merklich dunkler, Wolken zogen wie aus dem nichts über der ganzen Stadt auf und es schien fast so als würde ein schwarzer Fleck auf sie zukommen. Sein Freund zeigte über seine Schulter in den Himmel und nur unwillig drehte er sich um. "Ja schön, ein Hubschrauber und es wird regnen, ein Grund mehr uns zu beeilen!" Als er sich allerdings umsah, bemerkte er wie mehr Menschen in den Himmel starrte und bei der Farbe die dieser mittlerweile annahm, musste auch er sich wundern. Vor allem aber schien was auch immer dieses schwarze Ding war, keine Maschine zusein, denn kein einziges Geräusch drang zu ihnen vor. Seth stellte sich hinter Bob und meinte etwas leiser. "Halt drauf und zoom ran." Sein Freund zögerte nicht lang und dieser hörte wie er wieder zu sprechen begann. "Wie in den letzten Tagen noch, war der Himmel blau und Wolkenlos. Doch sehen sie selbst was sich in kürzester Zeit zusammenbraute." sein Blick blieb beim sprechen auf das Bild gerichtet. "Es scheint ganz so als würde etwas auf uns zukommen und...mein Gott..." Immer mehr Menschen hatten sich um sie herum versammelt und bei dem Bild das er und Bob auf dem kleinen Bildschirm sahen, stockte ihm förmlich der Atem. Er erwartete einen großen Vogel zusehen oder eine neue Art Flugzeug, stattdessen erschien ein Monster und so wie der Himmel aussah, gab es Abertausende von ihnen.
Es hatte die Ähnlichkeit mit einem Dämon wie in Filmen oder Comics, riesige Flügel wie von Fledermäusen, ein Gesicht mit leicht menschlichen Zügen, doch einen unmenschlichen Körper, Hörner und tödliche Klauen. Ein Schrei durchbrach die Stille die eben noch herrschte, scheinbar hatte jemand auf den kleinen Bildschirm gesehen. Doch das war egal, denn nur eine Sekunde später traten Feuersäulen aus dem Himmel. Ein teil des Reichstages zerbarst und nun geriet die Menge in Panik. Der Kameramann und der Journalist dagegen blieben noch stehen, Seth zog allerdings etwas unsanft an Bobs Arm. "Scheiße! Lass die verdammte Filmerei und kommt lass uns abhauen!" Als er sich selbst leicht panisch umsah musste er schockiert mit ansehen wie eines der Monster gelandet war und einen unglücklichen Mann vor ihm mit einem Hieb zerteilte und verschlang. Er hatte das Pech nach der Landung des Biestes sich vor Schock nicht mehr bewegen zu können. "Das bringt uns den Pulitzer!" meinte Bob allerdings nur, immer noch die Kamera in den Himmel gerichtet und richtig euophorisch. "Du Vollidiot, was willst du mit einem Pulitzer wenn du Monsterfutter bist? Nun komm endlich!" Seine Stimme zeugte davon das er keine Lust hatte noch eine Sekunde hier zu bleiben, sie wären nur ein zu leichtes Ziel und es schien so als wäre dieser...Dämon nun auf sie fixiert, denn er stampfte direkt auf sie zu. Bob wollte gerade etwas erwidern als er in seinen Augenwinkeln selbst sah was sie da für ein Unheil ins Visier genommen hatte.

Sie begannen zu rennen, wie vermutlich noch nie in ihrem Leben, was wohl gute Gründe hatte wenn man bedachte das Seth kein Mensch mit guter Kondition war, Knie und Herzfehler sei dank und Bob? Tja, der hatte Glück das er es überhaupt schaffte seine Masse in Bewegung zu kriegen. Das Vieh hing sich allerdings an sie ran und schien mit ihnen spielen zu wollen, es ließ ihnen einen Vorsprung ehe es sich in Bewegung setze und nicht mal ein Spitzensportler wäre an die Geschwindigkeit herangekommen. Sie versuchten beide gar nicht nach hinten zusehen, rannten einfach nur um ihr Leben, direkt auf das Brandenburger Tor zu, das nicht weit entfernt war. "Zur...U-Bahn Station!" rief Bob keuchend und wagte doch einen Blick hinter sich. Ein Auto raste direkt in ihren Verfolger, die Fahrerin schien bereits tot zusein. Sie gewannen etwas Zeit, der Aufprall war enorm und warf das Vieh direkt aus der Bahn. Die Erde schien förmlich zu Beben, irgendwas drang aus dem Boden hervor, irgendwo und Schreie kamen aus allen Richtungen zu ihnen, doch sie wagten es nicht sich umzusehen, hielten nur auf ihr Ziel zu, den Bahnhof. "Gib mir...die Kamera!" schrie Seth, vollkommen außer Atem zu seinem Freund. Er wusste das dieser es so niemals schaffen würde und Bob sah ihn nur unverständlich an, die Kamera war schließlich sein ein und alles. "Seth Blick wurde böser. "Verflucht her damit oder...willst du deswegen...draufgehen?!" Schweißperlen glitten Bobs Gesicht herunter, zeigten bereits das er fast am Ende war und seine kleinen Augen wurden größer. Für Leute die ihn kannten schon fast amüsant, so sah man ihn selten. Nur wiederwillig übergab er im Rennen die Kamera und fühlte sich etwas erleichtert und dennoch, lange würden beide nicht mehr durchhalten.

Ein schwerer Brocken fiel hinunter, es stammte vom Tor unter dem sie hindurchrannen und verfehlte sie nur knapp. Der rettende Bahnhof war allerdings nicht mehr weit entfernt, zumindest hofften sie das er ihnen eine Verschnaufpause gönnen wurde. Seth Glieder wurden schwerer, sein Körper rang nach Sauerstoff, seine Muskeln, nicht unbedingt stark ausgeprägt, konnten diese Last kaum noch mitmachen, doch das Adrenalin in seinem Körper sorgte für den nötigen Schub, Uralte Instinkte wurden wach, dem zu Überleben. Das einzige was er spüren konnte waren Schmerzen, absolut jeder Teil seines Körpers schmerzte. Einen Moment wagte er sich seinen Kopf vom Ziel abzuwenden und musste erschreckt ein wahres Massaker mit ansehen. Fliehende Menschen wurden ergriffen, Feuersbrünste erfassten Gebäude und er konnte einen Teil eines so gigantischen Wesens sehen, das selbst einige Häuser überragte. Die Kamera machte die Flucht nicht leichter, doch dann sah er die Treppenstufen vor sich, die nach unten führten, in die Dunkelheit. Sie zögerten nicht eine Sekunde und rannten weiter hinunter. Es waren nur wenige Menschen hier, doch es schien als wären sie nicht die einzigen mit der Idee und direkt als sie auf den Bahnsteig rannten, kam ein Zug. "Rein!.." keuchte Bob mit Mühe und sprang in eine sich öffnende Tür kurz nach Seth. Beide brachen sie am Boden zusammen, doch Seth rappelte sich noch einmal auf, drückte auf den Knopf um die Türe zu schließen und bei seinem Blick aus dem Fenster, konnte er sehen wie die Dunkelheit durch ein Flammschenschein erleuchtet wurde.

Die U-Bahn fuhr ab. Sie waren in Sicherheit - fürs erste. Nach zwei Stationen hatten sie wieder genug Atem zum reden. "Das sind Genexperimente!...Wetterexperimente!" meinte irgendein fremder, älterer Mann aufgebracht. In das Zugabteil konnten sich gut zehn Menschen retten. Seth allerdings schüttelte den Kopf. "Ein Experiment? Niemals! Wenn wären es ausgereifte Waffen. Aber im ernst, welche Nation hat die Kraft für solch einen Schlag? Geschweige denn das Geld für solche Forschungen?" Eine junge Frau erhob das Wort, vor wenigen Minuten noch schluchzte und weinte sie, scheinbar hatte sie jemanden wichtigen verloren. Doch als sie nun sprach wirkte sie ziemlich sicher und wütend. "Na die Amerikaner! Die scheiß Yankees!" Die meisten schüttelten allerdings nur den Kopf bei der Aussage der jungen Frau, eine Punkgoth durch und durch. Ein gestreiftes, Bauchfreies Top in Rosa/Rchwarz, ärmellos, mit Schenkelhohen Stiefeln und einem Rock so kurz, dass was auch immer von einem Rock verborgen werden sollte, so wie sie sich gab nicht lange verborgen blieb. "Und was wenn es wirklich Ausgeburten der Hölle sind?!", Bob war immer noch erledigt, sein schnaufen zeigte das nur zu deutlich. "Leute, es ist doch erst mal völlig egal wer oder was uns hier angreift, wir müssen in Sicherheit! Und ich weiß einen Ort an den wir gehen können." Die Menschen sahen Seth misstrauisch an, doch Diskussionen raubten ihnen nur die Nerven, die sie für die Flucht brauchten. "Nun gut junger Mann, dann sagen sie mal an!" Seth sammelte sich kurz und deutete auf dem Fahrplan auf die Station "Gesundbrunnen". "Dort gibt es einen alten Weltkriegsbunker. Eigentlich nur eine 3. Klassige Sehenswürdigkeit, aber er existiert und dürfte vorerst Schutz bieten...drei Stationen und wir müssten ungefähr 500m zurücklegen." Es herrschte Stille, jeder überlegte einen Moment ob ihm nicht was besseres einfallen würde, allerdings wusste sonst niemand einen sichereren Ort, niemand kannte irgendwelche anderen Schutzräume. "Ich kenn den Bunker, ist direkt beim Park. Ich komm jedenfalls mit dir." meinte die Junge Frau und sah die anderen an. Sie stimmten allesamt zu, was sollten sie auch anderes tun? "Gut. Wenn das geklärt ist, lasst uns erst mal ausruhen."

TriGoN 11. May 2007 00:39

super schreibstil, schön spannend, mach weiter :)

Vyncent 11. May 2007 00:50

Jau, super geschrieben :) gefällt mir. Aber was dran rumzunörgeln hab ich trotzdem..die Inschrift am Reichstag lautet nicht 'Für das Deutsche Volk' sondern 'Dem Deutschen Volke' :D

SethSteiner 11. May 2007 01:01

Zitat:

Zitat von TriGoN (Beitrag 101618)
super schreibstil, schön spannend, mach weiter

Zitat:

Zitat von Vyncent (Beitrag 101618)
Jau, super geschrieben :) gefällt mir. Aber was dran rumzunörgeln hab ich trotzdem..die Inschrift am Reichstag lautet nicht 'Für das Deutsche Volk' sondern 'Dem Deutschen Volke' :D

Danke für das Lob.^^ Werde noch weiterschreiben, mal schauen ob ichs morgen schaff.^^

@Vincent
Hast natürlich recht, ziemlich peinlich aber wird sofort editiert. Tzeses, da les ich letztens noch darüber wie Leute da ein Transparent rübergemacht hatten "Der deutschen Wirtschaft" über das bekannte "Dem deutschen Volke" und dann mach ich so einen Fehler, ne ne ne.^^

Hum ich bemerk gerade, das der Button zum editieren weg ist. Kann man nur einmal in diesem Forum seinen Beitrag editieren?

BlueFalcon 11. May 2007 07:47

Glaub man kann nur so lange editieren, wie niemand anders danach mehr was geschrieben hat. Aber klasse Story!

Ladegos 11. May 2007 08:26

Ne, man kann nur EINE Stunde bis nach dem Absenden des Textes editeren.

hirion84 12. May 2007 14:11

echt klasse und spannend geschrieben!!
bin begeistert!!!:ja:

SethSteiner 12. May 2007 20:06

OOC: Sopp hab wieder etwas weitergeschrieben. Ich hab den ersten Teil mit einer Freundin ein klein wenig überarbeitet, ein paar Fehler rausgenommen, so das er vielleicht ein klein wenig besser zu lesen ist. Der zweite Teil kommt dann gleich im nächsten Post.


Teil 1

Deutschland
Berlin, 2020


"Hey worauf wartest du?" fragte Bob, ein etwas beleibter Mann, den man nicht gerade in sein Basketball Team holen würde, Seth der noch in der Straßenbahn stand. Dieser wendete seinen Blick vom Stadtplan ab und trat heraus. "Ich wollte nur kurz nachsehen, wie viele Stationen wir für den Rückweg benötigen, keine Panik. Es ist ja nicht so, als ob so eine Karte mich vollkommen in den Bann ziehen würde." Er schüttelte den Kopf und ging die Station entlang bis zur Ampel, Bob folgte direkt hinter ihm und strich über seinen ungepflegten drei Tagebart.
"Das du dich auch immer vergewissern willst wie du fahren musst und wie viel Zeit diese oder jene Strecke in Anspruch nimmt...du hast echt nen Tick. Ich wette du kannst mir sogar sagen wie viel Minuten wir noch zum Reichstag brauchen." Er klang ziemlich genervt über diese Art an ihm. Die Ampel sprang auf Grün und Beide überquerten die Straße.

Seth war ein schlanker Typ, trug im Gegensatz zu seinem Freund einen sehr gepflegten Bart um die Lippen herum und war in einem neumodischen Anzug gekleidet. "Fünf um genau zusein, aber wenn ich bedenke wie lahmarschig du bist, würde ich darauf wetten, dass wir mehr Zeit benötigen." er wendete seinen Kopf zu ihm und grinste böse.
"Du hast gut reden, du trägst nur ein Mikrofon, ich dagegen darf diese verfluchte Kamera schleppen!" ungehalten schnaubte sein beleibter Freund.
Seth kniff die Augen leicht zusammen als die Sonne ihn blendete, er konnte solch ein Wetter einfach nicht recht leiden. Er war nie ein Sommertyp gewesen, vermutlich weil er einer der wenigen Menschen war, die zurecht von sich behaupten konnten gegen die Sonne allergisch zusein. Wenn es zu heiß wurde und die Sonne kräftig herunterschien, bekam er jedes mal Kopfschmerzen, manchmal ziemlich heftige. Gerade heute war einer dieser Tage, bis jetzt allerdings hatten sich die Schmerzen noch nicht bemerkbar gemacht. Die beiden Männer bogen die Straße des 17. Juni ab und gingen einen begrünten Weg entlang, wobei durch die Bäume bereits ihr Ziel zusehen war. Es war ein recht angenehmer Tag, denn trotz des hochsommerlichen Wetters hielten sich die Menschenmassen in Grenzen.

"Ist mir schon klar Bob, trotzdem wäre es ganz nett wenn wir uns beeilen würden. Es ist mein aller erster Kamera-Auftritt, ich würde der Station den Bericht dann gerne heute noch zusenden." Sein Freund verstand und beide gingen etwas schneller über den Kiesweg. Jeder Schritt zog ein knirschen der aneinanderreibenden Steinchen nach sich. "Schon gut Kollege. Für dein erstes Mal hast du aber ein ziemlich mieses Thema...". Seth stöhnte, er hätte wissen müssen das dies nun wieder kommen würde. "Ich hatte es schon fast verdrängt, dass du mich auch dauernd daran erinnern musst!" brummte er und knirschte leise mit den Zähnen. Seth war wohl einer der jüngsten Berichterstatter im Fernsehen, bedauerlicherweise nur für einen ziemlich unbedeutenden Sender. Dennoch war es etwas worauf man aufbauen konnte und wenn er gut genug war, bestand dennoch die Hoffnung, sich und den Sender weiter zu bringen.
Seth war 19 Jahre, studierte nebenher an der Humboldt Uni Journalismus und Politikwissenschaften. Manche würden meinen, das er in diesem Alter doch eigentlich schon ordentlich was erreicht hätte und ziemlich erfolgreich war. Die Wahrheit jedoch war, das er ziemlich faul war und sich eher durchmogelte als seine Ziele mit Arbeit zu erreichen. Allerdings, wenn ihn etwas wirklich packte wie die Sache beim Fernsehen momentan oder die Studien, dann stand er auch dahinter und entwickelte ein großes Interesse.

Zurzeit bewegten die Medien zwei Themen: Das verschwinden vieler Personen, welches sich nicht nur auf Deutschland beschränkte, sondern weltweit geschah und die Politikdebatte über das Verbot derber Holografien. Das eher neue Medium gab es erst seit 5 Jahren und war selbst jetzt noch nicht richtig ausgereift. Dennoch hatten einige Beispiele der Möglichkeiten die Aufmerksamkeit des Staates erregt. Seth glaubte, dass das Augenmerk weniger auf die Pornographie gerichtet war, sondern vielmehr darauf die Bevölkerung von den wahren Problemen abzulenken - dem verschwinden von Tausenden Staatsbürgern.
Seth erinnerte sich noch zu gut an das erlösende Gesetz, welches 2013 verabschiedet wurde und eigentlich solche Debatten für die Zukunft zu verhindern gedachte. Die Gesetzeslage legte endlich klar, was in den Medien gestattet war zu zeigen und was nicht. Dummerweise vergaß man damals direkt auf die Holo-Technologie Bezug zunehmen, so dass eine kleine Lücke im Gesetz entstand, welches zu Unklarheiten führte, die nun ausgenutzt wurden um das mysteriöse Ansteigen an Vermissten unter den Teppich zu kehren.

Am Reichstag angekommen hob Bob die schwere Kamera auf seine Schulter und positionierte sich so, das direkt über dem Reporter vor ihm das "Dem deutschen Volke" zusehen war und durch die Säulen des Reichstages eingerahmt wurde. "Okay, hab dich drauf, perfekt. Bist du bereit?" Seth atmete noch mal durch und machte sich locker. In der Nähe gingen die Menschen etwas langsamer oder blieben sogar stehen, das Fernsehen war doch immer wieder Interessant. "Bin bereit Bob." Ein Knopfdruck genügte und die Aufzeichnung begann.

"Es gibt keine Zensur! So steht es im Gesetz. Und doch blickt heute die Hardware-, Software- und Filmindustrie, sowie deren Kunden gebannt nach Berlin. Heute soll entschieden werd...." Er stoppte als die Kamera langsam runterging. "Was ist denn Bob?" fragte er säuerlich. Dieser allerdings schien ihn zu überhören, sah sich das aufgenommene an und dann in den Himmel. Es wurde merklich dunkler, Wolken zogen wie aus dem nichts über der ganzen Stadt auf und es schien fast so als würde ein schwarzer Fleck auf sie zukommen. Sein Freund zeigte über seine Schulter in den Himmel und nur unwillig drehte er sich um. "Ja schön, ein Hubschrauber und es wird regnen, ein Grund mehr uns zu beeilen!" Als er sich allerdings umsah, bemerkte er wie mehr Menschen in den Himmel starrte und bei der Farbe die dieser mittlerweile annahm, musste auch er sich wundern. Vor allem aber schien, was auch immer dieses schwarze Ding war, keine Maschine zusein, denn kein einziges Geräusch drang zu ihnen vor. Seth stellte sich hinter Bob und meinte etwas leiser. "Halt drauf und zoom ran." Sein Freund zögerte nicht lang und dieser vernahm die Worte seines Hintermannes. "Wie in den letzten Tagen noch, war der Himmel blau und Wolkenlos. Doch sehen sie selbst was sich in kürzester Zeit zusammenbraut." sein Blick blieb beim sprechen auf das Bild gerichtet. "Es scheint ganz so als würde etwas auf uns zukommen und...oh mein Gott..." Immer mehr Menschen hatten sich um sie herum versammelt und bei dem Bild das er und Bob auf dem kleinen Bildschirm sahen, stockte ihm förmlich der Atem. Er erwartete einen großen Vogel zusehen oder eine neue Art Flugzeug, stattdessen erschien ein Monster und so wie der Himmel aussah, gab es Abertausende von ihnen.
Es hatte die Ähnlichkeit mit einem Dämon sowie diese oft in Filmen oder Comics dargestellt wurden. Das Vieh hatte riesige Flügel wie die einer Fledermaus, ein Gesicht mit leicht menschlichen Zügen, doch einem unmenschlichen Körper, Hörner und tödliche Klauen. Ein Schrei durchbrach die Stille die eben noch herrschte, scheinbar hatte jemand auf den kleinen Bildschirm gesehen. Doch das war egal, denn nur eine Sekunde später traten Feuersäulen aus dem Himmel. Ein teil des Reichstages zerbarst und nun geriet die Menge in Panik. Der Kameramann und der Journalist dagegen blieben noch stehen, Seth zog allerdings etwas unsanft an Bobs Arm, vor schreck hatte er sein Mikrofon fallen gelassen und die Augen weit aufgerissen. "Scheiße! Lass die verdammte Filmerei und kommt lass uns abhauen!" Als er sich leicht panisch umsah musste er schockiert mit ansehen wie eines der Monster gelandet war und einen unglücklichen Mann vor ihm mit einem Hieb zerteilte und verschlang. Er hatte das Pech nach der Landung des Biestes sich vor Schock nicht mehr bewegen zu können. "Das bringt uns den Pulitzer!" meinte Bob allerdings nur, immer noch die Kamera in den Himmel gerichtet und richtig euphorisch. "Du Vollidiot, was willst du mit einem Pulitzer wenn du Monsterfutter bist? Nun komm endlich!" Seine Stimme zeugte davon das er keine Lust hatte noch eine Sekunde hier zu bleiben, sie wären nur ein zu leichtes Ziel und es schien so als wäre dieser...Dämon nun auf sie fixiert, denn er stampfte direkt auf sie zu. Bob wollte gerade etwas erwidern als er in seinen Augenwinkeln selbst sah was sie da für ein Unheil ins Visier genommen hatte.

Sie begannen zu rennen, wie vermutlich noch nie in ihrem Leben, was wohl gute Gründe hatte wenn man bedachte das Seth kein Mensch mit guter Kondition war, Knie und Herzfehler sei dank und Bob? Tja, der hatte Glück das er es überhaupt schaffte seine Masse in Bewegung zu kriegen. Das Vieh hing sich allerdings an sie ran und schien mit ihnen spielen zu wollen, es ließ ihnen einen Vorsprung ehe es sich in Bewegung setze und nicht mal ein Spitzensportler wäre an die Geschwindigkeit herangekommen. Sie versuchten beide gar nicht nach hinten zusehen, rannten einfach nur um ihr Leben, direkt auf das Brandenburger Tor zu, das nicht weit entfernt war. "Zur...U-Bahn Station!" rief Bob keuchend und wagte doch einen Blick hinter sich. Ein Auto raste direkt in ihren Verfolger, die Fahrerin schien bereits tot zusein. Sie gewannen etwas Zeit, der Aufprall war enorm und warf das Vieh direkt aus der Bahn. Die Erde schien förmlich zu Beben, irgendwas drang aus dem Boden hervor und Schreie kamen aus allen Richtungen zu ihnen, doch sie wagten es nicht sich umzusehen und hielten nur auf ihr Ziel zu, den Bahnhof. "Gib mir...die Kamera!" schrie Seth, vollkommen außer Atem zu seinem Freund. Er wusste das dieser es so niemals schaffen würde und Bob sah ihn nur unverständlich an, die Kamera war schließlich sein ein und alles. "Seth Blick wurde böser. "Verflucht her damit oder...willst du deswegen...draufgehen?!" Schweißperlen glitten Bobs Gesicht herunter, zeigten bereits das er fast am Ende war und seine kleinen Augen wurden größer. Für Leute die ihn kannten schon fast amüsant, so sah man ihn selten. Nur wiederwillig übergab er im Rennen die Kamera und fühlte sich etwas erleichtert und dennoch, lange würden beide nicht mehr durchhalten.

Ein schwerer Brocken fiel hinunter, es stammte vom Tor unter dem sie hindurchrannen und verfehlte sie nur knapp. Der rettende Bahnhof war allerdings nicht mehr weit entfernt, zumindest hofften sie das er ihnen eine Verschnaufpause gönnen wurde. Seth Glieder wurden schwerer, sein Körper rang nach Sauerstoff, seine Muskeln, nicht unbedingt stark ausgeprägt, konnten diese Last kaum noch mitmachen, doch das Adrenalin in seinem Körper sorgte für den nötigen Schub, uralte Instinkte wurden wach, dem zu Überleben. Das einzige was er spüren konnte waren Schmerzen, absolut jeder Teil seines Körpers schmerzte. Einen Moment wagte er sich seinen Kopf vom Ziel abzuwenden und musste erschreckt ein wahres Massaker mit ansehen. Fliehende Menschen wurden ergriffen, Feuersbrünste erfassten Gebäude und er konnte einen Teil eines so gigantischen Wesens sehen, das selbst einige Häuser überragte. Die Kamera machte die Flucht nicht leichter, doch dann sah er die Treppenstufen vor sich, die nach unten führten, in die Dunkelheit. Sie zögerten nicht eine Sekunde und rannten weiter hinunter. Es waren nur wenige Menschen hier, doch es schien als wären sie nicht die einzigen mit der Idee und direkt als sie auf den Bahnsteig rannten, kam ein Zug. "Rein!.." keuchte Bob mit Mühe und sprang in eine sich öffnende Tür kurz nach Seth. Beide brachen am Boden zusammen, doch Seth rappelte sich noch einmal auf, drückte auf den Knopf um die Türe zu schließen und bei seinem Blick aus dem Fenster, konnte er sehen wie die Dunkelheit durch einen Flammenschenschein erleuchtet wurde.

Die U-Bahn fuhr ab. Sie waren in Sicherheit - fürs erste. Nach zwei Stationen hatten sie wieder genug Atem zum reden. "Das sind Gen-Experimente!...Wetter-Experimente!" meinte irgendein fremder, älterer Mann aufgebracht. In das Zugabteil konnten sich gut zehn Menschen retten. Seth allerdings schüttelte den Kopf. "Ein Experiment? Niemals! Wenn wären es ausgereifte Waffen. Aber im ernst, welche Nation hat die Kraft für solch einen Schlag? Geschweige denn das Geld für solche Forschungen?" Eine junge Frau, die vor wenigen Minuten noch schluchzte und weinte erhob das Wort, scheinbar hatte sie jemand wichtigen verloren. Doch als sie nun sprach wirkte sie ziemlich sicher und wütend. "Na die Amerikaner! Die scheiß Yankees!" Die meisten schüttelten allerdings nur den Kopf bei der Aussage der jungen Frau, eine Punkgoth durch und durch. Ein gestreiftes, Bauchfreies Top in Rosa/Schwarz, ärmellos, mit Schenkelhohen Stiefeln und einem Rock so kurz, dass was auch immer von einem Rock verborgen werden sollte, so wie sie sich gab nicht lange verborgen blieb. "Und was wenn es wirklich Ausgeburten der Hölle sind?!", Bob war immer noch erledigt, sein schnaufen zeigte das nur zu deutlich. "Leute, es ist doch erst mal völlig egal wer oder was uns hier angreift, wir müssen in Sicherheit! Und ich weiß einen Ort an den wir gehen können." Die Menschen sahen Seth misstrauisch an, doch Diskussionen raubten ihnen nur die Nerven, die sie für die Flucht brauchten. "Nun gut junger Mann, dann sagen sie mal an!" Seth sammelte sich kurz und deutete auf dem Fahrplan auf die Station "Gesundbrunnen". "Dort gibt es einen alten Weltkriegsbunker. Eigentlich nur eine 3. Klassige Sehenswürdigkeit, aber er existiert und dürfte vorerst Schutz bieten...drei Stationen und wir müssten ungefähr 500m zurücklegen." Es herrschte Stille, jeder überlegte einen Moment ob ihm nicht was besseres einfallen würde, allerdings wusste sonst niemand einen sichereren Ort, niemand kannte irgendwelche anderen Schutzräume. "Ich kenn den Bunker, ist direkt beim Park. Ich komm jedenfalls mit dir." meinte die junge Frau und sah die anderen an. Sie stimmten allesamt zu, was sollten sie auch anderes tun? "Gut. Wenn das geklärt ist, sollten wir uns erst mal ausruhen."

SethSteiner 12. May 2007 20:07

Teil 2

Es schien ganz so als wäre der Strom ausgefallen. Jeder Bahnhof an dem sie hielten war vollkommen schwarz und wurde nur durch das spärliche Licht des Zuges erhellte. Das wenige Licht des fahrenden Zuges erschuf ein gruseliges Schattenspiel an den Bahnhofswänden. Doch wenn man bedenkt was hinter ihnen lag, wer konnte da noch sicher sein das es Schatten waren? Ihre Bahn wurde durch mehrere Brennstoffzellen angetrieben und von einem externen, sowie internen Computernetzwerk gesteuert. Schon vor ein paar Jahren sorgte man dafür, das die Züge auch bei einem Ausfall mithilfe der internen Computer weiterfuhren. Es bedeutete ein Sicherheitsrisiko, doch man dachte schon damals an Fälle in denen sonst der gesamte öffentliche Verkehr lahmgelegt sein würde.
In den Abteilen der Züge gab es schon seit gut zwei Jahrzehnten kleinere Bildschirme, die neueste Nachrichten ohne Ton übertrugen. Mittlerweile konnte man sich, wenn den Wunsch danach verspürte auch Kopfhörer in die Lehnen stecken um die Nachrichtensprecher zuhören. Doch seit einiger Zeit schon war das Bild gestört und nur eine einzige Meldung war zu lesen. „Mysteriöse Erscheinungen über Berlin...“ für eine Aufzeichnung schien keine Zeit mehr gewesen zu sein.
Auch Gesundbrunnen wurde in einen düsteren Schein getaucht. Automatisch öffneten sich mit einem leisen Surren die Türen. „S- und U-Bahnhof Gesundbrunnen, Ausstieg links. Schauen sie doch mal im Center vorbei, vielfältige Einkaufsmöglichkeiten 24 Stunden, 7 Tage die Woche.“ Sagte eine angenehm klingende, weibliche Stimme aus den Lautsprechern ihres Abteils. Dicht aneinandergedrängt stiegen die Flüchtlinge aus der Bahn, die kurz darauf abfuhr. Anders als bisher, gab es hier jedoch eine kleine Lichtquelle, ein Kiosk der anscheinend eine eigene Stromversorgung besaß. „Was halten Sie davon wenn wir uns da mal umsehen?“ fragte ein junger Mann mit Baseballkappe, dessen Erscheinungsbild auf türkische Herkunft schließen ließ. „Wir sollten uns lieber so schnell wie möglich in Sicherheit bringen, wer weiß, wie weit die Monster sind?“ Seth allerdings schüttelte den Kopf „Nein ich halte die Idee für gar nicht so blöd, dort drinnen gibt’s sicher ein paar Postkartenständer. Wir könnten zumindest annähernd so etwas wie Waffen bekommen.“ Trotz einiger gegensätzlichen Meinungen gingen sie als Gruppe auf den Kiosk zu. Es war totenstill, anscheinend hatte sich jeder in Sicherheit gebracht als der Strom ausfiel. Leise flüsterte ein in die Jahre gekommener Mann in altmodischen Sachen, aber sehr gepflegten Äußeren. „Der Bunker hat sicher auch keine Stromversorgung, dieser kleine Notstromgenerator könnte ziemlich hilfreich sein!“ Ein eindeutiger Grund dem auch die letzten Zweifler nichts abgewinnen konnten. Als sie näher kamen, bemerkten sie Blut auf dem Boden wo chaotisch Zeitschriften herum lagen. Micky Maus neben dem Hustler und direkt daneben ein Mensch...jedenfalls schien es mal einer gewesen zusein. Seine Haut war vollkommen verrottet und der halbe Kopf fehlte. „Iiish...was für eine Sauerei!“ meinte dazu die junge Punkgoth. Der Laden war nicht der Größte und somit waren ein paar der Flüchtigen dazu gezwungen draußen zu bleiben. Damit diese jedoch nicht dämlich in der Gegend rumstanden und auch ein Aufgabe erhielten, wies Seth sie dazu an, die Umgebung im Auge zu behalten.
Die Tür in der Nähe der Kasse wurde durch einen kräftigen Tritt aufgestoßen, so dass sie fast aus den Angeln riss. Der griesgrämige Ladenbesitzer ließ die Meute in den unangenehm großen Lauf seiner altmodischen Schrotflinte sehen. Aus Reflex hoben die Männer und Frauen die Arme und traten automatisch einen Schritt zurück. „Heh! Keine Panik, wir sind keine...“ Bobs Blick huschte kurz zur die moderige Leiche neben Micky Maus und Hustler „...Zombies.“ Zur Erleichterung aller, senkte der Mann die Schrotflinte. Sein Blick war misstrauisch auf die Menschen in seinem Laden und vor der Tür gerichtet. Er trug blaue Jeans und ein zerknittertes, scheinbar länger ungewaschenes Karohemd. Seine Haare waren vollkommen zerzaust, zumindest die, die er noch hatte. Nun wo er allerdings wieder von Menschen umgeben war, versuchte er seine Glatze zu kaschieren, indem er mit der Hand sein Haar über die freie Haut schob. „Keine Freaks hä?“ Er musterte sie noch einmal streng, ehe er leicht lächelte und die Flinte an seine Schulter lehnte. „Joe, der Besitzer dieses jämmerlichen Kiosks. Ich nehme allerdings nicht an das ihr hier seit um etwas zu kaufen.“ Seth schüttelte den Kopf und entspannte sich wieder, wenn das so weiterging, erledigte sein Körper die Arbeit für diese Höllenmonster. „Wir sind auf der Flucht. Beim Park gibt es einen Bunker. Wir wollen uns dort verschanzen und dachten nur, dass wir hier ein paar Waffen finden könnten. Außerdem haben wir es auf ihren Notstromgenerator abgesehen.“ Joe lehnte sich etwas zurück an die Kasse und bemerkte die Ungeduld der anderen, die es Leid waren einfach nur rumzustehen. „Ich weiß ja nicht was ihr denkt was ein einfacher Zeitschriftenladen ist, aber wenn ihr mich mitnehmt, könnt ihr den Generator haben, ich glaube nicht das ich mich mit fünf Schuss noch lang genug hier verstecken könnte.“ Er atmete kurz durch und deutete auf den kleinen Raum aus dem er kam. „Dort ist das gute Stück, aber ziemlich schwer.“ Seth nickte und wendete seinen Kopf zu den anderen. „Gut, ihr zwei da. Ihr seht ziemlich kräftig aus, wenn’s euch nichts ausmacht nehmt ihr den Generator.“ Sein Finger zeigte auf zwei recht kräftig gebaute Kerle die dem Hip Hop-Stil scheinbar nicht abgeneigt waren. Er war alles andere als ein Fan solcher Typen, aber in dieser Situation waren sie in seinen Augen sogar mal zu was zu gebrauchen. „Jo...“ erwiderten sie kurz und bündig, ehe sie schon in dem Raum verschwunden waren. Der Blick des Journalisten streifte über die Regale, auf denen einige Flaschen, Taschenlampen, Feuerzeuge, Kaugummis und Kondome standen. Er griff sich einfach einige Taschenlampen und warf sie den unvorbereiteten Menschen zu , mit der einzigen Warnung „Hier fangt...“. Da der Generator gerade abgekoppelt wurde, schaltete er seine Lampe ein und stellte sie, den Lichtstrahl an die Decke gerichtet auf die Theke. Als das Licht das der Generator erzeugte erlosch, sorgte die Taschenlampe für die nötige Beleuchtung. Sie ließen den beiden Hoppern, die sich als Dieter und Thomas Kaciynski vorstellten, Platz als sie den Generator heraus trugen. Seth trat hinter die Kasse und fand dort einige Tüten, die er Bob und drei anderen in die Hand drückte. „Packt soviel es geht an nützlichen Zeug ein.“

Aus Buch-, Post- und Zeitschriftenständern fertigten sie einige primitive Waffen an. Sie entfernten die Halterungen und nutzten die übrig gebliebenen Stangen als eine Art „Lanze“. Seth war nie beim Militär, allerdings war ihm bewusst das sie höhere Chancen hätten durchzukommen und dabei das wichtigste zu retten, wenn sie in Formation gingen. So trugen Dieter und Thomas im Mittelpunkt des Trupps den Generator, Seth ging an der Spitze, im Gegensatz zu Joe der als letzter am Ende aus dem Bahnhof heraustrat. Je zwei sicherten die Seite, bewaffnet mit einem Spitzen Stück Holz aus dem Regal, da nicht für jeden eine Stange übrig blieb. Bis auf Joe, Seth der neben einer Stange immer noch mit der Kamera bewaffnet war und die Träger, hatte jeder zusätzlich eine Tüte, randvoll mit nützlichen Sachen aus dem Kiosk. Hauptsächlich hatten sie etwas zu Essen und Trinken eingepackt, Bob jedoch schnappte sich eine Kinderwasserpistole und anderen auf den ersten Schein ziemlich unnützenden Quark.

Als sie an die Oberfläche traten, war die Panik nicht zu übersehen. Staus hatten sich gebildet, viele wollten aus der Stadt flüchten. Um sie herum lagen Leichen, Stände auf denen Waren feil geboten wurden waren mit Blutspritzern übersäht. Sie versuchten sich nicht darum zu kümmern und nur ihr Ziel vor Augen zu halten, doch sie übersehen das einige der Menschen auf den Straßen keine Menschen waren. Die Invasion, für nichts anderes hielt Seth das hier, hielt sich allerdings noch in Grenzen. Von Dämonen war noch nichts zusehen, doch auch hier war der Himmel düster, die Wolkendecke verhangen. Es würde nicht lange dauern bis der Feind die schweren Geschütze auch hier auffahren würde.

Ein Geräusch ließ Seth zusammenzucken und stehen bleiben. Es war ein Geräusch das dieses Land seit fast genau 75 Jahren nicht mehr hören musste –der Luftalarm. Doch diesmal waren es keine menschlichen Gegner die sie bedrohten, keine Bomben die auf sie niederprasselten, sondern das pure Böse das nach ihren Leben trachtete. Als er in den Himmel sah hatte er die dunkle Vorahnung, das er heute für eine lange Zeit zum letzten mal den blauen Himmel gesehen hatte. Einige der Zombies registrierten den Alarm ebenfalls und bemerkten den kleinen Trupp. Sie schlürften langsam auf sie zu und nun bemerkten auch sie, das hier bereits ein Teil der Armee des bösen Fuß gefasst hatte. Joe erhob seine Flinte und wollte gerade abdrücken, als Seth ihn abhielt indem er den Lauf packt und seine Waffe nach oben drückte. „Die sind viel zu langsam und keine Gefahr. Es sind nur drei Stück, beeilen wir uns lieber. Wir müssen die Munition für das größere Getier aufsparen!“ Unwohl sah jeder von ihnen kurz hinter sich und ging schneller, tatsächlich dauerte es nicht lang bis sie außer Reichweite waren. Wer schon einmal einen Film George Romeros gesehen hat wusste, einzeln sind diese Monster kein Gegner, es reichen stumpfe Waffen um sie zu bezwingen und man kann leicht vor ihnen fliehen. Sie waren allerdings viele und das machte sie so gefährlich. Doch neben ihrer großen Zahl, war auch ihre unheimlichen Kraft, die in ihren verrotteten Körpern schlummerte, Grund genug um Angst vor ihnen zu haben.

Ihr Weg führte über eine breite Brücke die als Verbindung über die Gleise dienen sollten. Von hier aus hatte man einen guten Blick auf das alte, aber mittlerweile sehr moderne Einkaufszentrum und den Bahnhof. Obwohl sie nun schon fast 10 Minuten brauchten, war noch keine einzige Bahn eingefahren, was wohl zeigte das die Dämonen bereits die Verbindungswege an der Oberfläche unterbrochen hatten. Ein paar Meter weiter, nachdem sie die Brücke überquerten, betraten sie schweigend eine kleinere Holzbrücke.
„Wir haben es gleich geschafft Leute. Dort ist der Bunker!“ Seth deutete auf ein Betongebilde auf dem Hügel. Auf diesem war ein Metallgebilde angebracht, irgendeines dieser abstrakten Kunstwerke, von denen es seiner Meinung nach viel zu viele gab. Es bekam nun allerdings symbolischen Wert. Als sie hochblickten trafen letzte Sonnenstrahlen die es durch die Wolkendecke schafften das Metall, das dass Licht gleißend Hell reflektierte. „Ihr flüchtigen, hier findet ihr Schutz vor dem Bösen das euch bedroht.“ Das schien es förmlich auszusagen.
Einige sahen diese Reflektion als ein göttliches Zeichen, doch auch diejenigen die nicht an so etwas wie Gott glaubten, fassten neuen Mut. Ihr Schritttempo zog an. Weiter von ihnen entfernt konnten sie nun allerdings unangenehme Laute vernehmen, Schreie drangen wieder zu ihnen vor und ließen ihnen einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Der Feind bewegte seine Soldaten schnell, es würde nicht mehr lange dauern bis die gesamte Stadt in seiner Hand war.

Vom Ende der Brücke aus dauerte es keine fünf Minuten bis sie vor dem Eingang in den alten Bunker standen. Zuerst gingen die Träger des Generators hinein, ehe der Rest langsam, einer nach dem anderen folgte. Sie drangen schnell tiefer in den Bunker vor, erhellten die engen Gänge mit den Taschenlampen und sahen weit offen eine dicke Stahltür. Nun hastig traten sie ein. „Schnell schließt die Tür!“ befahl Seth, denn auch wenn sie nur einigen wenigen Zombies begegneten, er wollte nicht das sie auf einmal überrascht wurden. Die zwei Letzten stellten ihre Sachen auf den Boden und zogen mit Kraft die schwere Stahltür zu. Endlich waren sie in Sicherheit, hinter dickem Stahl und Beton. „Joe, können Sie die Generator mit dem Rest hier verbinden?“ fragte Seth, der sah das die gesamte Kabel scheinbar an den Kanten der Wände befestigt war und daher leicht zu erreichen. Joe nickte, schnappte sich Dieter und Thomas die eher wiederwillig dabei halfen den Notstromgenerator anzuschließen. Als das Licht ansprang schalteten sie ihre Taschenlampen aus und stellten sie auf einen Schreibtisch in einer Ecke des ca. 80m² großen Raumes. An die 25 Betten standen gemacht, aber sehr spartanisch in drei Reihen. Nur wenige Meter von der Stahltür entfernt befanden sich zwei Computer die sich wieder hochfuhren als sie Strom bekamen. Es gab ein paar weitere Türen, vermutlich für Duschen und Küche.

Nachdem sie fürs erste Ruhe hatten, setzten sich die meisten auf die Betten um sich etwas von diesem Massaker zu erholen. Seth setzte sich an einen der Computer, die Kamera hatte er zu den Taschenlampen auf den Schreibtisch gestellt.
„Ich glaube wir haben uns noch gar nicht vorgestellt.“ Die junge Frau mit den punkigen und ziemlich freizügigen Kleidern stellte sich neben ihn und lächelte leicht, hielt ihm ihre Hand hin. „Kassandra Sternberg.“ Er sah auf ihre Hand und erwiderte das Lächeln. „Seth Steiner.“ Seine Hand legte sich sanft in ihre und schüttelte sie. „Freut mich Seth. Danke das du uns hier her gebracht hast, ich denke nicht das mir das eingefallen wäre...“ Vorrausdenkend zog er ihr einen Stuhl heran und sah wieder auf den Bildschirm. „Ach was und selbst wenn, das ist nicht mehr wichtig. Wir haben es hier her geschafft, wie ist doch völlig egal.“
Während die beiden sich unterhielten versuchte Bob ein Radio das er gefunden hatte einzuschalten. Er drehte vorsichtig an einem Frequenz-Rädchen bis auf einmal eine männliche Stimme erklang. „Der Kontakt nach draußen ist abgebrochen, ich weiß nicht einmal ob mich noch... Moment...“. Bob sieht kurz zu den Anderen „Hey hört mal her!“ er versucht es etwas lauter zu kriegen. Das rascheln von Papier ist zu hören, ehe der Moderator wieder spricht. „Ich habe hier eine offizielle Erklärung.“ Der Moderator räusperte sich und wirkte vollkommen aufgelöst, doch er versuchte weiter gefasst zu wirken und las die Erklärung vor. „Für die Bundesrepublik wird hiermit der Kriegszustand ausgerufen. Des weiteren tritt mit sofortiger Wirkung eine Ausgangssperre in Kraft. Jeder Bürger ist angehalten die Straßen nicht zu betreten, in Wohnungen und Häusern zu bleiben und wenn möglich Schutz in Kellern zu suchen. Nach den letzten Informationen unserer Bündnispartner sind dämonische Horden auf dem gesamten Globus aufgetaucht. Es ist nicht von einem Angriff einer Nation auszugehen, jedes Volk hat mit dieser Bedrohung zu kämpfen. Dies sind alle Informationen die zur Zeit weitergegeben werden können.“ Kurz darauf begann sich die Nachricht zu wiederholen, anscheinend hatte man eine Dauerschleife eingestellt. Damit waren wohl die Themen Gen-Experimente und menschliche Gegner vom Tisch, sie hatten es mit der Hölle selbst zutun.

Seth erkannte in den Gesichtern der Leute die er herführte, das sie langsam begriffen was eigentlich geschehen war, das die Welt nicht mehr dieselbe sein würde. Er wollte nie die Führungsrolle übernehmen, er war immer eher der Typ der sich zurückgehalten hatte, er wollte einfach nur überleben und nun fühlte er sich verantwortlich für diese Menschen. Er schaltete das Radio aus.
„Die Welt steht also in Flammen und wir sind mittendrin. Heute sind viele Menschen gestorben und viele werden folgen. Vielleicht bereuen es manche von euch hergekommen zusein und wünschten sich nicht einer derjenigen zusein die nun um ihr Leben kämpfen müssen. Ich jedoch sage, das wir froh sein sollten das wir es geschafft haben! Es interessiert mich nicht was für Ansichten ihr habt, aber solange wir gemeinsam miteinander auskommen müssen und das wird jeder der diesen Bunker als Schutzmöglichkeit sieht, gibt es nur ein Regelwerk an das sich gehalten wird!“ Er öffnet sein Jackett und zieht aus der Innentasche ein kleines, dünnes Buch heraus. „Dies ist unser Grundgesetz! Wir werden nicht in archaische Strukturen zurück verfallen, nur weil ein paar Monster meinen wir sind als Nahrung zu betrachten. Wir sind Überlebende einer zivilisierten Welt, die viel erreicht hat und egal ob ein Satan diese Dämonen geschickt hat oder die Wissenschaft nur nie bemerkte das ein paar Saurier vor ein paar Millionen Jahren mutierten, wir werden einen klaren Kopf behalten und unseren Verstand einschalten! Wir haben zwei Aufgaben! 1. Nicht zu sterben und 2. diese Mistviecher auszurotten. Wir brauchen dazu eine ordentliche Organisation und wenn ihr wollt, stimmen wir jetzt darüber ab wer die Entscheidungen trifft. Doch das wichtigste ist das hier!“ er hob das Grundgesetz noch einmal höher. Seth kam es selbst merkwürdig vor was er da tat und die Menschen vor ihm fanden es nicht weniger verwirrend das er so etwas in seiner Tasche hatte, aber was er da sagte ergab für sie einen Sinn. „Ich würde sagen, jeder der Verantwortung über diesen Bunker und seine Bewohner übernehmen möchte, tritt zu mir vor, zumindest wenn niemand Einwände hat gegen meinen Vorschlag.“ Er sah in die Runde, allerdings schien weder jemand etwas dagegen sagen zu sollen, noch vorzutreten. „Ehm...nun?“ es blieb weiterhin still, bis Kassandra die Augen verdrehte. „Man kriegt keiner von euch mal den Mund auf?“ Sie sah die Leute säuerlich an, ehe sie zu ihm sah. „Ich denke die haben alle zuviel Schiss. Also bleibt die Drecksarbeit wohl an dir hängen.“ Durch die Runde ging ein raunen, allerdings hatte sie recht. Keiner hatte Lust Verantwortung zu übernehmen, ein zu langer Rattenschwanz würde dranhängen.

Seth seufzte. „Na gut, wenn ihr mich als „Kanzler“ akzeptiert mach ich das eben. Ich würde sagen...“ er öffnete ein paar Schubladen des Schreibtisches und zog ein paar Seiten Papier heraus und einige Stifte. „...Jeder schreibt mir auf wer er ist und was er für Eigenschaften hat und daraus besetz ich dann die Posten. Wir werden sicher keine Woche überleben wenn wir einen auf Anarchie machen.“ Die Meute sah nicht unbedingt glücklich aus über seine Idee. Joe nahm sich als erstes Stift und Papier „Bist nen komischer Kauz, führst uns innen Bunker und innerhalb von fünf Minuten baust dir schon eine kleine Welt auf.“ Es klang ziemlich vorwurfsvoll, doch dann lächelte er leicht. „Das du mir nur nicht größenwahnsinnig wirst.“ Er klopfte ihm auf die Schulter und setzte sich aufs Bett um sich eine Beschreibung einfallen zu lassen. Auch der Rest erhob sich nun und trat vor. „Ich hoffe nur das du auch weißt was du tust, ich akzeptier das hier zwar, aber wenn du auf dumme Gedanken kommst, können wir dich auch wieder absetzen.“ Der ältere Herr meinte es ernst, das war an seiner Stimme und seinem Gesichtsausdruck deutlich zu sehen. Er riss ihm Blatt und Stift regelrecht aus der Hand und stellte sich weitab in die Nähe der Stahltür. Jeder der zum Journalisten herantrat warnte ihn bloß nicht zu übermütig zu werden. Die meisten begannen zu realisieren in welcher Situation sie steckten und was dort draußen vorgefallen war. Jemand der dagegen so pragmatisch dachte, war ihnen weniger geheuer, selbst wenn er Recht hatte mit seinen Worten.

Nach einer guten Stunde lagen 12 Seiten Papier auf dem Schreibtisch. Die Taschenlampen hatte er vorerst auf den Boden verbannt. Die meisten realisieren ihre Lage und dachten in ihren Betten nach. Ein kleiner Teil redete leise miteinander und sahen immer wieder zu ihren Anführer, der konzentriert an irgendetwas arbeitete. Er hatte sich alle Beschreibungen durchgelesen und schien wohl damit beschäftigt jedem Aufgaben zu übertragen, auch wenn noch keinem klar war, was für Aufgaben das sein würden, auch wenn sie eine kleine Ahnung hatten. Es konnte wohl niemand von sich behaupten, noch nie einen Endzeitfilm gesehen zuhaben. Der Bunker besaß eine Tafel und eine Pinnwand, von der er nach zwei Stunden verschiedene kopierte Weltkriegsdokumente abnahm und stattdessen mehrere Seiten anheftete. „Okey alle mal hergehört, ich habe ein wenig was ausgearbeitet.“ Diejenigen die sich hingelegt hatten, sahen nur müde auf. „Wir haben vorerst zwei Aufgaben. Diesen Bunker zu halten und wichtige Materialien herzuholen.“ Als er das sagte weiteten sich die Augen, er meinte tatsächlich wieder rauszugehen. „Alter bist du bekloppt?!“ fragte einer der Hopper ihn aufgebracht. „Dort drauss`n sind Tausende dieser abgefuckten Freaks und du willst einkauf`n?!“ Seth hob beschwichtigten seine Hände. „Ganz ruhig, ich habe nicht vor euch alle mit zu nehmen. Das ganze läuft auf freiwilliger Basis und ich werde auch nur eine weitere Person mit nehmen. Ich habe hier eine Liste an Dingen angefertigt, nach Priorität geordnet die wir brauchen werden. Wichtig ist Wasserstoff um den Generator am laufen zu halten. Außerdem weiß ich nicht ob und wie lange das Wassersystem hier noch funktioniert. Von Joes Sachen können wir auch nur kurze Zeit leben und mit diesen dummen Stangen können wir vielleicht fünf Zombies die Köpfe abschlagen ehe wir von einem der größeren Viecher erledigt werden.“ Es beruhigte sich ein wenig, als er sagte das er niemanden dazu zwingt, denn niemand hatte Lust die Gefahr einzugehen als Futter eines Dämons oder Zombies zu enden. „Um die Sachen hier herzuholen brauche ich jemanden der sich leise bewegen kann und nicht zu schwer ist. Daher fallen die meisten von euch raus, schon allein weil die kräftigsten zur Verteidigung hier bleiben müssen. Ich dachte an dich...Kassi.“ sein Blick fiel auf die Punkgoth deren Augen sich weiteten und die sofort Aufsprang. Sie war wütend, was allerdings nicht daran lag das er sie mitnehmen wollte. „Kassi? Tickst du noch richtig?! Nenn mich noch einmal so und du würdest dir wünschen es nicht in die verfluchte Bahn geschafft zu haben!“ Sie trat näher an ihn heran. Bob konnte sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen, genauso wenig wie eine Frau neben ihm, das amüsierte sie doch sehr. „Du kannst mich Kass nennen oder Kassandra, aber nie-wieder-so!“ Seth verstand sofort und nickte schnell, er hätte nicht erwartet das sie zu so einer Furie werden konnte wegen solch einer Sache, aber es war ein gutes Zeichen. „Verstanden... das heißt, du kommst mit?“ Sie nickte, eher wiederwillig aber sie hatte auch keine Lust hier zu versauern.

hirion84 13. May 2007 17:23

echt spitze!
ich hoffe da kommt noch mehr!
die geschichte zieht einen richtig in den bann und man kann sich richtig vorstellen, wie man live dabei wäre!
weiter so!!! wirklich superb!!!:ja: :anfleh: :thumb:

XoneX 13. May 2007 19:21

Super Story, ich bin gespannt wies weitergeht :)
Die Goth ist mir sympathisch, bitte nicht so schnell sterben lassen, nimm lieber nen Hopper wenn du was opfern willst :D Ok, OK Hopper sind auch nur Menschen...

TriGoN 13. May 2007 20:09

Zitat:

Zitat von XoneX (Beitrag 102732)
Ok, OK Hopper sind auch nur Menschen...

da sag cih mal nix zu ;)

story wir immer besser :)

und ich wette die gothic wird ne kabba :D

namii 14. May 2007 20:34

Super geschichte, ich warte auf mehr.

SethSteiner 14. May 2007 20:41

OOC: Hiermit folgt der dritte Teil. Mittlerweile habe ich etwas überlegt und habe mich entschieden das die Story ungefähr 30 Teile umfassen soll, die allesamt ungefähr in dieser Länge also vier A4 Seiten liegen. Das bedeutet am Ende gut 120 A4 Seiten. Ich hoffe das ich es schaffe, aber ich bin guter Dinge da ich doch noch einiges vorhabe. Ich kann erstmal versichern das Kassandra nicht sterben wird, ich war nie ein Fan sterbender Frauen (Tick von mir). Bis jetzt war die Action eher rar gesäht, das wird auch im Grunde so bleiben das diese Elemente nicht der Hauptteil der Geschichte werden, doch dies bedeutet nicht das ich die Charaktere schonen werde und nicht der ein oder andere, egal ob Haupt- oder Nebencharakter nicht ernste Verletzungen davontragen wird. Selbstverständlich werden auch die anderen Bunkerbewohner keine Gesichtslosen Personen sein und werden noch näher vorgestellt werden. Zur Story selbst und zu den Geschehnissen können von mir aus auch sehr gerne Fragen gestellt werden, vor allem wenn etwas unrealistisch erscheinen sollte. Nun aber genug der Laberei, ich wünsche viel Spaß bei Teil Drei. Achja Teil 4 ist bereits in der Mache.^^



Teil 3

Die Beiden nahmen sich jeder eine der Stangen, Seth stopfte sich in die vielen Taschen seines Anzuges einige Tüten. Als sie zur Stahltür gingen, wendete er seinen Kopf noch einmal zu den anderen. „Es gibt ein paar Gänge weiter eine Waffenkammer. Sie ist allerdings gesichert, dürfte allerdings noch funktionierende Waffen aus dem zweiten Weltkrieg beinhalten. Es werden keine Panzerfäuste sein, aber vielleicht die ein oder andere Granate. Wenn wir zurückkommen sollten, werden wir das Schloss sicher mit einigen Schüssen öffnen können." Als er sich gerade wieder umdrehen wollte um die Stahltür zu öffnen, trat der alte Ladenbesitzer mit seiner Schrotflinte an ihn heran, die er ihm reichte. „Willst du nicht das hier mitnehmen eh? Du glaubst doch nicht die Freaks mit ein paar Metallstöckchen erledigen zu können?“ Kassandra stimmte ihm zu, mit einer Schusswaffe hatten sie mehr Chancen. „Nein, wenn wir sterben wäre auch die Waffe verloren und ihr hättet wirklich nur ein paar Stöckchen. Sollte ein Zombie tatsächlich den Weg hierein finden, habt ihr wenigstens ein paar Schüße übrig. Also komm nicht auf den dummen Gedanken damit die Waffenkammer öffnen zu wollen. Wenn es nicht funktioniert habt ihr weniger oder gar keine Munition mehr und ich will das die Bewohner dieses Bunkers überleben.“ Er drehte an dem schweren Rad der Tür um sie zu öffnen. Kurz bevor er sie aufdrückte, lächelte er jedoch noch einmal zu Joe und den anderen. „Wenn wir zurückkommen, werden wir dem Ding hier erst mal einen Namen geben, also denkt euch schon mal was aus und keine Sorge, wir werden für den nötigen Champagner sorgen.“ Er stieß die Tür mit seinen Händen und einem Fuß auf, ließ Joe und einem anderen sie wieder schließen, während sie langsam durch den dunklen Gang nach draußen gingen.

„Du bist ein komischer Kerl. Erst machst du einen auf Held, dann markierst du den macker, wirst Größenwahnsinnig und nun führst du mich in den Suizid.“ Er schmunzelte leicht über kassandras Kritk und trat mit ihr aus dem Bunker heraus. Mittlerweile hat sich auch hier der Himmel so stark verdunkelt, wie beim Reichstag. Doch um sie herum ist es immer noch Grün - Pflanzen und Bäume sind unbeschädigt geblieben. Die Parkanlage wurde also nicht von Flammen heimgesucht. „Ich bin Größenwahnsinnig, damit hast du recht. Hat mir auch mein Psychologe bestätigt, aber eigentlich war ich immer viel zu faul, um letzten Endes wirklich was zu erreichen. Aber was den Suizid angeht... meinst du denn jemand der Machtgierig ist hat allzu schnell vor zu sterben? Wir werden überleben und das nicht nur weil ich Interesse an der Macht habe.“ Sie musterte ihn. Dieser Typ meinte das was er sagt tatsächlich ernst, zumindest hörte sich das so an. „Warst du echt beim Psychologen?“ fragte sie noch nicht ganz sicher, als sie den Hügel vorsichtig hinuntergingen. Was er mit dem Interesse meinte wollte sie vorerst nicht wissen, er kommt ihr doch ziemlich merkwürdig vor. „Ja und du kannst wenn wir wiederkommen gerne Bob fragen.“ Ihm war der Gedanke an diese Sache doch etwas unangenehm, weswegen er versuchte vom Thema abzulenken. „Ist es normal das du so was trägst?“ Sie hob eine Braue und musterte ihn. „Entschuldigung Herr Schlipsträger, ich bin eben nicht so Prüde wie die meisten Schicksen und es ist sehr bequem.“ Seth lächelte, da es anscheinend geklappt hatte, wurde allerdings mit jedem Schritt vorsichtiger und behielt die Umgebung im Auge. „Achwas...mir gefällt es ja. Ich mein ja nur weil es ziemlich... freizügig ist und wir sicher für einige Zeit auf engem Raum leben werden. Ich will nicht das es zu Problemen kommt.“ Er dachte weniger daran das sich Leute über ihre Kleidung echauffieren, als vielmehr das einige männliche Zeitgenossen auf dumme Gedanken kommen. „Mach dir da mal keinen Kopp, wenn mir wer zu nah kommt gibt’s einfach eine saftigen Tritt in die Eier und damit hat sich dann das Problem gegessen.“ Sie ging ebenfalls langsamer, umklammerte die aus einem Zeitungsständer hergestellte provisorische Waffe mit mehr Kraft und schien genauso zu Wissen wann es ratsam war sich auf die kommenden Gefahren einzustellen.

Im Bunker derweil, hatte Bob das Radio wieder eingeschaltet. Der Empfang war schwer gestört, doch die Übertragung des scheinbar einzigsten Senders ging weiter und er hatte neue Nachrichten zu bieten. „Das Internet ist nicht vollkommen zusammengebrochen. Einige Server verschiedenster Universitäten sind Intakt, ebenso einige wenige Satelliten im Orbit. Vor wenigen Minuten konnten wir so einige Informationen erhalten. In England hat eine uns unbekannte Gruppe die dämonischen Horden angegriffen und sie zeitweise im inneren Teil Londons stark dezimieren können. Es wurden mehrer U-Bahnstationen umfunktioniert um nun als letzte Bastionen des Wiederstandes zu dienen. Nicht bekannt ist allerdings, wie die Kämpfe verlaufen oder ob sie bereits beendet wurden. Sicher ist mittlerweile allerdings das die Führer der Industrienationen während des G9 Gipfels in Paris getötet wurden.“ Der Sprecher war unsicher, er hätte nie erwartet jemals solche Nachrichten vortragen zu müssen und nicht einmal zu wissen ob ihn überhaupt noch jemand hörte. Es schien allerdings so als würde man gut auf ihn einreden und diejenigen welche das Glück hatten ein Radio zu besitzen und den Sender zu empfangen, bekamen durch die folgende Meldung wieder Mut. „In meinem Studio haben sich Vertreter einer Organisation eingefunden die sich dem Kampf gegen die Dämonen aufzunehmen. Sie möchte all diejenigen wissen lassen die momentan unsere Sendung hören, das die Hoffnung nicht verloren ist. Sie werden uns und damit sie verehrte Hörer weiter informieren un ...krzzz ...heit ....krrrzzz ....kab .....krrrzzzz“ der Empfang war hinüber. Sauer schlug Bob auf den Tisch. Eine der Frauen stöhnte auf „Oh nein, ausgerechnet jetzt. Kannst du den Empfang nicht irgendwie wieder reinkriegen?“ Bob schüttelte den Kopf „Ich bin Techniker aber von Radios hab ich soviel Ahnung wie eine Katze vom Stöckchenholen.“ „Hey immerhin wissen wir das es noch weitere Überlebende gibt und andere die gegen diese Freaks kämpfen!“ Sie sahen zum türkisch aussehenden jungen Mann, der sich kurz zuvor als Hassan al Hambri Husseini vorgestellt hatte und aufgesprungen war vor Freude über diese gute Nachricht.

Seth und Kassandra kamen bei der roten Brücke an, die vom Park wegführte, wo er stehenblieb, sich mit einem Bein hinkniete, während er das andere aufstellte. Sie ging in die breitbeinig in die Hocke und sah ihn unverständlich an. „Was hast du?“ fragte sie entnervt, ihr wäre es lieber sie würden nicht genau hier anhalten. So wie sie vor ihm hockte, entblößte sie einen schwarzen String mit rosa Totenkopf darauf. Ihm war das sichtlich unangenehm als sein Blick versehentlich dorthin viel. „Vielleicht wäre es besser wenn du dich nicht so... freizügig gibst.“ Sie bemerkte wie seine Augen kurz zwischen ihre Beine fielen und grinste böse. „Was denn? Es gefällt euch Kerlen doch. Halt eben deinen Schwanz im Griff und komm zum Punkt, wir haben keine Zeit zu verlieren.“ Kass hatte recht, sie konnten es sich nicht leisten ohne Deckung länger hier zu verweilen. Ihm war nicht nach einer langen Diskussion zu mute und quittierte ihren Satz indem er seinen linken Mundwinkel zu einer ungehaltenen Miene verzog. „Schon gut, hast ja recht. Also wir haben zwei Ziele, das Center und den Waffenladen. Das Einkaufszentrum liegt zwar direkt vor uns, aber der Waffenladen würde uns mit Munition und Gewehren versorgen, mit dem wir beim Vorrat sammeln sicherlich eine höhere Überlebenschance hätten. Allerdings ist er einen Kilometer entfernt und ich weiß nicht ob die Brücke der Brehmer Straße noch intakt ist, zur Not müssten wir einen Umweg gehen und uns zur Bösen Brücke durchschlagen...sofern die den nicht zerstört ist. Mit dem Vorrat könnten wir zumindest entscheiden ob wir uns noch weiter vorwagen.“ Kassandra hörte genau zu und wog das für und wieder ab. Sie hob schließlich den Kopf und sah zum zerstörten Einkaufszentrum, der Eingang war scheinbar eingestürzt und schwarzer Rauch drang aus dem Gebäude, vielleicht allerdings kam dieser auch von der Straße, sie konnte es nicht genau sehen. „Ein Umweg kostet zuviel Zeit und das Zeug da drin ist wichtiger als ein paar Ballermänner.“ Seth verstand und erhob sich wieder, damit war die Entscheidung gefallen, ihr Weg führte sie zuerst ins Gesundbrunnen Center.

Nachdem sie auch die zweite Brücke überquert hatten, mussten sie feststellen das sich die Umgebung stark verändert hatte. An einigen Stellen war die Straße aufgerissen, mehrere Gebäude waren halb zerstört und es schienen an einigen Stellen menschliche Körper herunter zu hängen. Doch viel erschreckender war die Anzahl an Zombies die ziellos, langsam schlürfend über den Platz und die Straße wanderten. Scheinbar waren der Stau ein gefundenes Fressen für die Dämonen gewesen und hatten dadurch eine nicht gerade unbedeutende Zahl an Dienern gefunden. „Scheiße, wie sollen wir da durchkommen? Ne Idee großer Anführer?“ Kassandra hatte sich mit ihm zusammen schützend an den Zaun gedrückt. Beide waren sie leicht in die Hocke gegangen um nicht entdeckt zu werden. „Also da durchzugehen wäre wirklich Selbstmord... aber hast du bei den Gleisen irgendwelche gesehen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Gut, dann klettern wir über den Zaun und gehen zum Bahnhof. Hoffen wir das sie dort nicht zu viele erwischt haben.“ Kassandra verlor keine Sekunde, warf ihm die Stange zu und zog sich mit Kraft am Zaun hoch. Ihr Blick glitt immer die Straße entlang zu den herumschlürfenden Zombies. Doch sie musste ihre Konzentration abwenden, um sich nicht an den Spitzen Palisaden zu verletzen. „Wenn wir hier länger aushalten müssen, solltest du darüber nachdenken statt der Stöckchen die Dinger hier zu benutzen.“ Sie deutete auf eine der Palisaden und nahm die beiden Stangen entgegen die Seth durch Öffnungen des Zaunes hindurchschob. „Gute Idee... hng...“ er hatte das Gefühl das er mehr trainieren musste. Während sie es recht problemlos über das Hindernis schaffte, hatte er ziemliche Probleme sich überhaupt dran hochzuziehen, nach einigen Anläufen allerdings schaffe er es doch. „Alter und ich dacht` ich bin mies in Sport.“ Spottete sie, klopfte ihm allerdings aufmunternd auf den Oberarm, drückte ihm die Waffe wieder in die Hand und sah sich um. Wie sie erwartet hatten, waren die Gleise vollkommen leer. Weder Mensch noch Dämon kam hier herunter, was gut für sie war, da sie so die Chance bekamen einen anderen Weg in das Einkaufszentrum zu nutzen - den guten alten Seiteneingang.

Sie stiegen den kleinen Hügel nur einen guten Meter hinab. Seth hatte angemerkt das sie direkt entdeckt werden könnten, sollten sie so offen auf den Schienen herumspazieren. Daher blieben sie in der Nähe des Zaunes und stiegen nicht ganz hinunter. Die Helligkeit vor wenigen Stunden war einem Zwielicht gewichen das sich bis zum Horizont erstreckte. Seth warf einen kurzen Blick auf seine Taschenuhr und musste erkennen das sie bei diesem Tempo vermutlich länger wegbleiben musste als er eh schon befürchtet hatte. Über sich konnten sie die schrecklichen toten Stimmen der Toten hören, die nun nach ihrem Leben und ihrem Fleisch trachteten. Keiner von ihnen wagte sich zu sprechen, selbst das Atmen fiel ihnen schwer, denn sie wussten nicht wie empfindlich das Gehör dieser Wesen war. Als sie ihrem Ziel immer Näher kamen waren sie gezwungen sich nun doch auf das Gleisbett zu begeben. Nur eine Kurze Entfernung vor ihnen lag eine Brücke in gut zehn Metern höhe, deren Mauer hier begann. Die Brücke war ein überdachter Teil ihres Zieles, so das der Bahnsteig nichtmehr weit entfernt lag. Seths Hände schlossen sich stärker um die Stange als sie vorsichtig unten ankamen. Geduckt gingen sie vorsichtig weiter, direkt in die Dunkelheit durch den Ausfall des Stromes und dadurch auch der Lampen und Reklametafeln. Beiden war es unheimlich, vor allem die Stille die hier herrschte. Kass schritt als erstes voran eine Treppe den Bahnsteig hoch, konnte allerdings nichts erkennen was ihnen gefährlich werden könnte. „Seth?“ fragte sie nachdem sie sich oben angekommen aufgerichtet hatte und zu ihm sah, nachdem er ebenfalls hochgekommen war. „Ja?“ Sie sah sich um und sah...so gut wie nichts. Am Ende des Bahnhofes konnte sie schwach einige Häuser der Umgebung erkennen und die Schienen, doch der Bahnhof selbst war, besonders da es mittlerweile Abend war in solch einer Dunkelheit gehüllt das es schwer war die eigene Hand vor Augen zusehen. „Bei all deinen tollen Einfällen hast du eins irgendwie vergessen...eine verdammte Taschenlampe!“ Er fasste sich an den Kopf. „Oh man...zurück können wir nicht noch mal. Ich würde sagen wir hoffen im Center eine zu finden. Egal, die Rolltreppen sind nur gut 50m entfernt.“ Ihre Augen gewöhnten sich etwas an die Lichtverhältnisse, dennoch musste man aufpassen nicht auf die Gleise zu fallen, aber immerhin musste man sich nun keine Sorgen mehr machen von einem Zug erfasst zu werden.

namii 14. May 2007 20:45

Hab Teil 3 noch nicht gelesen aber der kleine Vorspann ist gut. Mach dochn n kleines Buch draus und verdien n Vermögen:D


EDIT: auch Teil 3 ist gut, weiter so

TriGoN 14. May 2007 20:55

trotz weniger action sehr spannend und gut geschrieben :)
ist vllt soger besser so als nonstop action, passt momentan auch viel mehr, dieses horror mäßige :ja:

XoneX 15. May 2007 11:49

Super Story, gefällt mir total gut. Ich muss sagen ich bin neidisch, dass du sogut voran kommst, meine Geschichte krankt ja im Moment an Nachschubmangel. Ich finds toll, dass du dir die Zeit nimmst deine Charaktere richtig auszugestalten und nicht gleich zu den wichtigen HAndlungspunkten weiterspringst, was wie ich weiss, immer sehr verlockend ist. :)

Meinen Respekt

XoneX


WERBUNG http://forum.gamersunity.de/down-street-station/7418-story-apokalypse-wie-der-wahnsinn-begann.html

hirion84 15. May 2007 18:24

die geschichte wird immer besser! respekt! weiter so!!!:ja: :thumb:

SethSteiner 17. May 2007 17:34

OOC: Ich freue mich jedesmal über das Feedback, das unterstützt mich dabei weiter zumachen.^^
Hiermit möchte ich euch den vierten Teil der Berlin in Trümmern Saga vorstellen. Doch bevor wir zur Geschichte kommen eine kleine Information. Jeden Ort der in der Geschichte besucht wird und nahezu alle Wege die beschritten werden existieren tatsächlich so in der Realität. Das Gesundbrunnen Center werdet ihr auf Google Maps ebenso finden wie den Bunke. Auch die U-Bahn mit der sie am Anfang der Geschichte flüchteten existiert. (Auch die 5 Stationen die gefahren wurden stimmen ;) ) Also wer lust hat irgendwann Berlin zu besuchen, der kann all die Stationen der Geschichte tatsächlich besuchen. So nun wünsch ich aber viel spaß beim Vierten Teil.


Teil 4

Seth und Kassandra tasteten sich vorsichtig am Geländer und schließlich an der Wand ab, bis sie irgendetwas warmes berührte. „Sorry...“ meinte sie leicht abwesend und in Gedanken versunken, ehe sie über irgendetwas drüberfiel. „Wofür?“ fragte Seth verwirrt und hörte ein Poltern. Schemenhaft erkannte er das Kassandra gestolpert war, beugte sich nach vorn um nach ihr zu tasten und ihr wieder aufzuhelfen, als er spürte wie sich eine Hand um seinen Arm schloss.. „Hab dich!...“ er versuchte sie hochzuziehen, doch er musste feststellen das sie es gar nicht war die seinen Arm ergriffen hatte und das irgendetwas versuchte ihn runterzuziehen „Kass!“ rief er ihr laut zu als er nach unten gerissen wurde. Sein Arm schmerzte höllisch. Mit soviel Kraft wie er nur erübrigen konnte versuchte er mit dem linken Arm auf den Zombie einzuschlagen, traf ihn auch hart aber er schien nicht locker lassen zu wollen und er hatte das Gefühl als würde sich die Stange verbiegen. Kassandra war wieder aufgestanden und versuchte auszumachen wer von den beiden Seth war, entschied sich dann einfach für das was Näher an der Wand lag und konnte beim auftreffen ihrer Waffe das unangenehme Geräusch brechender Knochen vernehmen. Ihr Gegner gab ein lauteres, wütendes stöhnen von sich, zog Seth, der sich mit aller Macht versuchte weg zu drücken, mit beiden Armen zu seinem nach lebendem Fleisch lechzenden Maul. „Verdammt nun... hng... schlag ihm doch endlich... den verdammten Schädel ein!“ flehte er sie an, als er auch schon spürte wie die Arme des Zombies erschlafften und sein Körper unsanft auf den der Leiche fiel. „Uff... danke...“ keuchte er und rappelte sich so schnell es ging auf, nahm seine Waffe wieder an sich und fühlte das sie tatsächlich verbogen war. „Nun sind wir quitt.“ sagte sie nur und übernahm wieder die Führung. Sie hatten einen Einblick in die Stärke ihrer Gegner bekommen und konnten etwas von der Macht ahnen, welche den Intelligenteren und größeren Wesen inne wohnte. Sie konnten sehen das die Treppe nicht mehr fern war, da der Boden einige Meter vor besser sichtbar war, als sonst um sie herum. Nach diesem Angriff allerdings schlichen sie noch langsamer und vorsichtiger als noch vor wenigen Minuten, zu groß war die Gefahr das einer der Zombies sie diesmal beide erwischte.

Als sie nun um die Ecke gingen und die Treppe hinauf, stockte ihnen der Atem bei dem Anblick der sich ihnen bot. Links und rechts von der Treppe führten je eine Rolltreppe nach oben und zumindest die rechte schien noch von irgendwoher Energie zu bekommen, sie bewegte sich immer wieder ruckartig vorwärts, dann wieder rückwärts und dabei jedes Mal schrecklich Töne, durch das aneinanderreibende Metall, von sich gebend.
Doch das bemerkten sie gar nicht, denn ihre Blicke hafteten auf gut zwei Dutzend Leichen die auf der Treppe, am Geländer und auf den Rolltreppen lagen. Teilweise fehlten ihnen Gliedmaßen, das Blut war bereits getrocknet, doch es schien förmlich als hätte man die Menschen als Pinsel missbraucht um Wände und Böden mit Blut zu streichen.
„Ich glaub ich muss kotzen.“ Kass hielt sich die Hand vor den Mund und sah schnell weg, der Anblick der Gedärme, der Toten und des vielen Blutes war zuviel. Allein der ungeheuerliche Gestank der von den Menschen ausging ließ ihren Magen sich zusammenziehen. Seth holte ein Taschentuch hervor, hielt es sich vor Hand und Nase, reicht ihr ebenfalls eines. „Dank...e...“ sie schnappte es sich und musste direkt erbrechen. Seth sagte nichts, wartete nur bis sie sich beruhigt hatte und nahm noch ein weiteres Taschentuch. „Wir müssen da hoch, meinst du das du es schaffst?“ fragte er sie ruhig und reichte ihr das zweite, als sie ihres weggeworfen hatte. „Sicher... tut mir leid.“ Sagte sie entschuldigend. Ihre Stimme klang genauso dumpf wie seine, als sie sich das Taschentuch vor Mund und Nase hielt.
„Schon okey, wer würde bei so einem Anblick schon nicht so reagieren?“ Kassandra verkniff es sich ihn darauf hinzuweisen das er nicht so reagierte und sie fand es merkwürdig wie kühl er beim Blick auf dieses Massaker blieb.

Diesmal war Seth es der voran ging. Kass blieb dicht hinter ihm und sie kamen nicht umhin jede Leiche anzusehen, manche sogar anzustarren. Sie fürchteten sich davor das einer von ihnen aufstehen würde und auch wenn sie zu zweit waren und ihre Stangen immerhin bewiesen das sie einen erledigen konnten, hieß es noch lange nicht das der nächste Zombie sich nicht einfach damit begnügen würden ihnen die Gliedmaßen abzureißen. Als sie bei den letzten Stufen ankamen stoppten sie Instinktiv, duckten sich und stiegen so ein, zwei weitere hoch. Vorsichtig lugten sie über der letzten Treppenstufen auf den kleinen Platz an dem immer noch die Verkaufsstände, meist ausländischer Mitbürger waren. Oft wurden hier allerlei Waren verkauft, von Kleidung, bis hin zu lokalen und internationalen, meist türkischen Speisen. Sie konnten nur Blut ausmachen, keine Leichen, dafür allerdings viele Zombies die etwas entfernt von ihnen herumwandelten.
Das Einkaufszentrum lag momentan direkt neben ihnen. Das einzige was sie tun mussten waren gut zehn Meter zu gehen, die Treppe hinunter und dann waren sie auch schon beim Eingang, doch am Ende eben dieser zehn Meter torkelte einer ihrer toten Freunde.
„Eine Idee?“ fragte Seth sie leise und beobachtete den Zombie. „Sprint, Deckung, Springen, Sprinten.“ Faste sie nur kurz zusammen und machte es vor. Sie huschte hinter einen ehemaligen Quarkkeulchenstand. Er war sichtlich überrascht, tat es ihr dann aber gleich und versuchte leise, so schnell es ging zu ihr zu gelangen. Nahe des Vorsprunges waren gut drei solcher kleinen Geschäfte. Kass sah kurz über den Vorsprung nach unten. Es waren nur gut zwei Meter zum Boden, so das sie sich keine weiteren Gedanken machte, rüberkletterte und sich dann fallen ließ. An den Stand gedrückt lugte er noch einmal hervor, der Untote hatte sie nicht bemerkt, so das er beruhigt ebenfalls an den Vorsprung trat, rüberkletterte und sich hinunterfallen ließ. Unten angekommen ging er kurz in die Knie. „Uff, guter Plan...“ sagte er ächzend als er sich wieder aufrichtete. „Danke, aber da musste man auch nicht viel nachdenken.“ Es klang etwas Vorwurfsvoll, aber darüber machte er sich keine Gedanken. Sie gingen, ihre Blicke besonders bei der Treppe nach oben gerichtet zum Eingang. Die Drehtüre bewegte sich nicht mehr, doch es gab ja noch die altmodische Art.

Seth zog die Tür auf und ließ ganz der Gentlemen Kassandra den Vortritt, die ihm nur eine verwunderte erhobene Braue schenkte. Endlich angekommen atmeten sie erst einmal tief durch. „Nich` übel, wir ham`s glatt gepackt. Anscheinend gibt es hier auch noch Generatoren.“ Sie deutete auf das Licht das von den leeren Geschäften ausgingen.“ Die Luft war staubig und etwas Putz rieselte von der Decke herunter. Links von ihnen war das Gebäude zu Teilen eingestürzt. Sicherlich war auch der Rest des Gebäudes instabiler geworden, doch die Stützpfeiler schienen den Rest noch zu halten. „Ja stimmt. Vielleicht könnten wir falls unser kaputt geht einige von hier nehmen.“ Kass wollte gerade voran gehen als er schnell den Arm vor sie legte und etwas zurückdrückte. „Warte...“ flüsterte er nun leise. Irgendetwas verwirrte ihn und wenn er an ihr unangenehmes Erlebnis bei der Treppe dachte, dann wusste er auch was es war. Es gab zwar Blutspuren, aber keine einzige Leiche in der Nähe, nicht einmal Teile von Menschen. „Was is`?“ fragte sie leise gereizt. Seth verzog seinen Mundwinkel leicht „Irgendetwas ist hier nicht ganz koscher... ich sehe keine Leichen...“ Sie verdrehte nur die Augen und zog den Arm von sich weg. „Und willst du deswegen die ganze Zeit hier hocken bleiben?“ sie ging voran, an der ausgefallenen Rolltreppe vorbei die in die untere Etage führte. Der Staub viele Staub behinderte als einziges die Sicht, da es durch die Geschäfte ansonsten angenehm hell war. „Nein Kass, aber ich finde wir sollten die Augen stärker offen halten.“ Seth klang besorgt, es gefiel ihm nicht das hier soviel Schutt rumlag, die Bänke als angenehme Ausruhmöglichkeiten zerstört und durcheinandergeschleudert, die Blumenkästen und kleinen Bäume weit von ihren eigentlich Standplätzen entfernt, überall Blut aber keine einzige Leiche existierte. Kass störte sich allerdings weniger daran.

„Hey wirf die Tüten weg, das hier ist viel besser. „Sie blieb grinsend vor einem Laden für Taschen, Rucksäcken und Koffern stehen. Seth ging misstrauisch ein paar Schritte weiter und sah nach rechts und links in zwei breite, lange Gänge die ebenso von Chaos gekennzeichnet waren. Nichts zu sehen, also drehte er sich um und riss die Augen auf als irgendetwas das wie ein Hund aussah direkt auf Kassandra zu rannte. „Pass auf!“ schrie er noch als das Vieh auch schon hochsprang und sich mit den Krallen in ihren Rücken bohrte. Sie fiel nach vorn, ließ dabei ihre Waffe fallen. Seth reagierte schnell, sprang auf sie zu um den Vierbeiner von ihr runter zuholen. Es sah auf den ersten Blick zwar aus wie ein Hund, doch schon auf den zweiten war klar das es direkt aus der Hölle stammen musste. Die schwarzen Augen lagen in einer verzerrten Fratze, an deren Schnauze bereits blut klebte und ein vielfaches mehr an Zähnen zeigte als man sie von Wesen ihrer Welt kennen würde. Seth holte mit der Stange weit aus und schlug, gerade als es ansetzen wollte seine Zähne in ihren Hals zu rammen um ihr das Fleisch heraus zureißen, mit solch einer Kraft zu das der Dämon von ihr herunter gerissen wurde. Ein schreckliches Jaulen, das nicht von ihrer Welt stammen konnte erfüllte die Luft. Er zögerte nicht weiter, sprang über die Junge Frau und schlug erneut auf das Vieh ein, immer wieder und wieder bis das Wesen keine Regung mehr zeigte. „Uhhh... mein Rücken...“ Der Journalist drehte seinen Kopf sofort zu ihr und kniete sich über sie. „Nein warte...“ flüsterte er leise als sie sich schon wieder aufrappeln wollte. Er besah ihre Wunde, tastete sie ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Okey scheint nicht so schlimm zusein.“ Sie zog sich mit seiner Hilfe hoch, nachdem er aufgestanden und ihr helfend die Hand gereicht hatte. „Ich glaube, wir sollten bald was neues finden. Wenn es noch mehr von diesen Viechern gibt wird das nicht lange helfen.“ Er zeigte ihr die Waffe, die mittlerweile bereits Risse bekommen hatte, an mehreren Stellen total verbeult und verbogen. „Wir sind in einem Center, da wird sich schon was finden Süßer.“ Zu seiner Verwunderung grinste sie schon wieder, anscheinend war sie wirklich durch nichts aus der Ruhe zu bringen.

Sie traten in das Geschäft ein und begutachteten die vielen Koffer und Rucksäcke. Die lächerlichen Tüten warf Seth einfach weg, damit konnten sie nun eh nichts mehr anfangen. „Wir brauchen irgendwas großes, mmmh was riesiges.“ Aus ihrem Mund klang das mehr als zweideutig und er war noch nie ein Fan davon, nicht von Zweideutigkeiten eher von diesem speziellen Inhalt „Es kommt nicht auf die Größe an.“ Brummte er als er durch die Reihen ging und besah die Rucksäcke, sah sich weniger die Größen als vielmehr das Fassungsvermögen an. „Ach nein? Auf die Technik oder was? Spinner...“ er schüttelte den Kopf und zog einen großen Rucksack aus dem Regal, er war modern geschnitten, schien einige Taschen zu besitzen und war Navyblau. Die Punkgoth hatte ebenfalls einen gefunden und kam zu ihm, grinste da ihrer weitaus größer war. „Wie niedlich.“ Ohne auf sie einzugehen streckte er seine Hand zu einem kleinen Schildchen an ihrem aus und grinste triumphierend als er das Fassungsvermögen sah. „Wir können von Glück sagen, das du nicht auf die Chefin der Konzerne ist die das hier herstellt, denn wenn du dein Köpfchen angestrengt hättest, würdest du sehen das die ganze Reihe hier aus Rucksäcken besteht die 50 Liter fassen. Deiner ist ja recht hübsch aber zehn Liter weniger bedeuten auch zehn weniger für unseren Vorrat.“ Die junge Frau war erstaunt und säuerlich zugleich, er hatte vollkommen recht gehabt. Trotz der Größe hatte ihre Firma diese alles andere als ausnutzen können, schlechtes, viel zu dickes Material, miese Aufteilung des Raumes. Zähneknirschend musste sie zugeben das er recht hatte und zu ihrem Ärger amüsierte ihn das. „Gut du hattest recht, lass uns halt zwei nehmen, alles voll stopfen und dann weiter.“ Der Triumph gefiel ihm sichtlich, gutmütig nahm er einen weiteren und schob ihn zu ihr. „Hier. Und nimm es nicht so tragisch, wird sicher nicht bei einem mal bleiben wo du dich in dieser Hinsicht irren wirst.“ Sein lachen gefiel ihr gar nicht aber sie musste zugeben das er immerhin auch austeilen konnte.

Jeder von ihnen schnallte sich einen der Reiserucksäcke auf den Rücken, in jeden steckten sie allerdings noch einen kleineren den sie später auch noch füllen konnten. Seth wusste schon jetzt das sie mehrmals herkommen mussten, dieses Einkaufszentrum war ein wahrer Glücksfall und wenn er bedachte das sie für jeden Kleidung brauchten und keine selbst herstellen konnten, blieb ihnen nichts übrig. Mit Waffen würden neuerliche Versorgungstransporte auch weniger Probleme darstellen, in diesem Teil schien die Gefahr im Gegensatz zu Berlin-Mitte geringer zusein. Dort würden sie vermutlich keine zehn Sekunden überleben.
„Okey, was steht denn als erstes auf deinem Einkaufszettel?“ fragte sie als sie hinaustraten. Kassandras Rücken schmerzte von den Wunden die der kleine Dämon ihr zufügte, aber sie war gut darin Schmerz zu verdrängen. Der junge Mann brauchte nicht einmal auf das Papier zu sehen das er sich eingesteckt hatte um ihre Frage zu beantworten. „Unten ist ein Kaisers, da holen wir erst mal Essen und Trinken, das ist vorerst das wichtigste. Vielleicht finden wir dort auch gleich noch mehr von dem was auf der Liste steht, allerdings denke ich nicht das sie Wasserstoff verkaufen.“ Sie verzog den Mundwinkel, seit wann verkaufte ein Supermarkt auch schon Treibstoff?

Erneut ging er voran, wollte sich allerdings noch nicht damit beschäftigen wie sie das Zeug auch noch bis zum Waffenladen und zurück schleppen wollten, das würde eine wahre Tortur werden. „Und hast du auch schon eingeplant wie viel wir von allem brauchen und wie wir das hin und zurück kriegen?“ fragte Kass als könne sie Gedanken lesen. „Ich weiß wie viel wir mitnehmen und für das andere fällt mir schon was ein!“ gab er zischend zurück, sprach nun aber wieder leiser als sie die Rolltreppe hinunterschlichen. Seth fand es immer noch merkwürdig das ihnen bisher nur dieses ``Hündchen`` begegnet war und er konnte sich nicht vorstellen das dieses etwas die Menschen abgeschlachtet und weggebracht haben sollte. Er konnte sich ja denken das die meisten der Zombies vor ihrer Tür aus dem Center stammten, doch es war verwunderlich das, hier, niemand war. Insgeheim allerdings hoffte er auf seine Frage keine Antwort zu finden, da diese sicherlich zur Folge haben würde das sie keine Freude mehr an ihren kleinen Einkaufsbummel haben würden. „Du? Seth?“ fragte sie leise und klang irgendwie verändert. Sie waren mittlerweile unten angekommen und gingen den Gang entlang bis zur Abzweigung. Hier war es weitaus dunkler, das Licht schien nur in wenigen Geschäften, da vermutlich durch den Einsturz die meisten Verbindungen gekappt wurden und einige nicht darüber nachgedacht hatten sich einen Notstromgenerator anzuschaffen um bei Stromausfall in der Nacht noch Kunden zu bedienen. „Ja?“ fragte er etwas abwesend, da er sehr darauf bedacht war die Umgebung im Auge zu behalten und alles was nicht normal schien gleich dreimal zu betrachten. „Danke, wegen dieses kleinen Arschlochs da oben.“ Flüsterte sie zurück. Sie hatte aus ihrer Lektion gelernt und passte diesmal nicht weniger stark auf, besonders auf ihren Rücken. „Ehrensache, du hast diesen hässlichen Zombie den Schädel eingeschlagen und verhindert das ich auch so stöhnend durch die Gegend wandle.“ Sie kicherte leise bei der Vorstellung und fragte leise herausfordernd. „Hässlich? Du hast ihn doch gar nicht gesehen, der schien für einen toten viel Kraft zuhaben. Er musste ein ziemlich kräftiger Kerl gewesen sein.“ Sagte sie schwärmerisch, allerdings wollte sie ihn damit nur aufziehen. Sie bogen an der Abzweigung angekommen nach links ab, wo der Supermarkt liegen sollte. „Ich hindere dich nicht daran ihn zu einem Date einzuladen. Ich garantiere aber nicht dafür das am Ende nicht auf einmal sein Kinn in deiner Suppe landet oder irgendwas anderes... großes.“ Es tat ihnen gut zu leise miteinander zu scherzen. Die gespenstische Atmosphäre wurde dadurch etwas aufgelockert und verlor ein Stück ihrer Intensität, die manchen Menschen die Nerven gekostet hätte.

Eraser 17. May 2007 18:31

Geniale Geschichte hoffe das bleibt auch so. Freu mich schon richtig auf den nächsten Teil. Die Atmosphäre ist einfach der Hammer.


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