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SethSteiner 14. December 2007 19:49

[Story] Excidium Terra - Der Pfad des Edelrot
 
Willkommen zu meinem zweiten Roman. Die Geschichte von Kassandra Stark und Seth Steiner geht weiter. Die Schlacht von Berlin leitete nach der von Orleans die entgültige Wende ein. 200 Soldaten des Imperiums von Ineas wurden gefangen genommen und an die einzelnen Staaten der Europäischen Achse verteilt. Doch der Krieg dauert immernoch an, obwohl die Fusion immer weiter voranschreitet und der Feind nicht ruht. Die freien Menschen haben es geschafft sich wieder zu fangen, ihr Widerstand ist mächtiger den je und sie sind wie es scheint ihrem Gegner ebenbürtig geworden. Doch der Ausmaß des Konfliktes erstreckt sich über den Kontinent und den bekannten Raum selbst. Für Seth und Kass, bedeutete das Geschehene zuvor gerade einmal den Beginn des Abenteuers.



Excidium Terra
Der Pfad des Edelrot


Schwere Schritte, an deren Ende stets ein dunkles Klopfen folgte, hallten durch den schwach beleuchteten Gang des Zellenbereiches unter dem Gerichtsgebäude. Ein halbes Dutzend Soldaten führten einen jungen Mann zu einer weißen Stahltüre, deren Farbe an vielen Teilen bereits abgeblättert war. Die Korrosion war ihr an einigen stellen bereits gut anzusehen gewesen, eine Reparatur war dringend nötig aber zwei Balken vor der Tür schienen noch ausreichend Schutz zu gewähren. In der Hand hielt der Mann, der über den Schultern einen langen, feinen Mantel trug sowie eine abgenutzte Akte in seiner linken, die anscheinend bereits durch viele Hände gegangen war. „Was ist mit der Dolmetscherin?“ Fragte er, als sie an der Tür hielten und einer der Soldaten die Balken wegzog um sie aufzuschließen. „In einem anderen Raum, reine Sicherheitsmaßnahme. Nehmen Sie das hier.“ Der Offizier reichte ihm ein Headset für das rechte Ohr und ließ ihn in die finstere Zelle eintreten. Bis auf einen Tisch und zwei Stühle war sie vollkommen leer und wirkte eher wie ein Mittelalterlicher Kerker aufgrund der fehlenden Fenster und der unerbittlichen Kälte. Nur schwach war eine an den Händen gefesselte, weibliche Gestalt zu erkennen, deren Ketten bis zur Decke reichten. Ein hasserfüllter, wacher Blick bohrte sich durch die tiefe Schwärze in das Auge des Eingetretenen der fassungslos auf die Frau erblickte, deren weiße Uniform stark mitgenommen war. Getrocknetes Blut klebte überall an ihrem Körper und er war sich nicht sicher welches davon noch von ihren Feinden und was von ihr selbst stammte. Ihr schwerer Atem und ihr schwach erhobener Kopf sprachen dafür dass sie viel einstecken musste, doch die Sicherheitsmaßnahmen ließen erahnen warum man sie auf diese Art festhielt. „Was zum Teufel haben Sie mit ihr gemacht?“ Fragte er im wütenden Ton und schob sich den Kopfhörer ins Ohr, während er zornig zu dem Mann blickte, der ihm aufgeschlossen hatte. „Wir? Fragen Sie lieber was diese Furie angerichtet hat, Sie hat gewütet wie eine Berserkerin!“ Der Soldat hörte das Schnauben des jungen Mannes vor ihm und musste sich zurückhalten nicht weiter darauf einzugehen. „Lösen Sie die Fesseln und setzen Sie die Frau an den Tisch.“ Befahl er im ruppigen Ton und es wurde noch schwerer für ihn sich zurück zuhalten „Bei allem Respekt, aber es hat gute Gründe, dass sie hier eingesperrt wurde und nicht wie die anderen oben in den Zimmer des Gerichts, sie ist ein Tier.“ „Ich weiß Ihre Sorge zu schätzen, Leutnant.“ Der junge Mann mit der Augenklappe wartete einen Moment, sein Ton machte deutlich dass er seinen Befehl nicht ändern würde und es sein letztes Wort war, bevor er Konsequenzen sprechen lassen würde. Nach einigem Zögern wurden der Gefangenen die Ketten abgenommen, bevor man sie zu dem Tisch in der Nähe zog und sie unsanft auf dem Stuhl absetzte. „Bringen sie uns etwas zu trinken, ich bin sicher dass sie durstig ist und schalten Sie endlich das Licht an.“ Der Soldat nickte knapp und verließ die Zelle, in der sich an der Tür zwei seiner Kameraden postierten, im vorbeigehen schlug er mit seiner Hand auf den Lichtschalter, der das Zimmer in ein grünliches Neonlicht tauchte. Der Junge Mann wartete noch einen Moment und sah ihm nach, ehe er gemächlich auf die junge Frau zuging und in seinen Mantel einen langen, metallischen Gegenstand gleiten ließ. Im Dunkeln hätte er sie fast wie eine von ihnen halten können, ihre angenehm rötliche Haut kam dort kaum zur Geltung, ihr Schwanz war nicht zusehen und nur ihre kleinen Hörner über der Stirn zeugten von ihrer Herkunft. Ruhig setzte er sich zu ihr, legte die Akte vor sich und schlug sie auf. Sein Auge glitt über das Foto das man von ihr gemacht hatte, dort wirkte sie fast schon freundlich. Es musste in einem Moment aufgenommen worden sein, als die junge Frau noch nicht in Ketten lag.

Name: Valeria Livia Caissa
Rang: Legatin der DCLXVI. Legion Congeries
Geburtsdatum: Unbekannt
Alter: 27
Geburtsort: Kaiserreich Lythis - Niflheim


Las er vor, ehe er erst ihre Stimme hörte und dann die Übersetzerin in seinem Ohr. Die Worte der Damon klangen anders, als die von anderen ihrer Art, denen er in Berlin begegnet war. Es war ebenfalls eine Abart des Lateinischen, das in seinen Ohren wie eine Mischung aus Französisch und Italienisch wirkte, aber im Gegensatz zu ihrem Gegner dort, zeugte ihr Akzent davon dass ihre Muttersprache eher seiner eigenen glich. „<Wer seid Ihr?>“ Fragte sie in einem säuerlichen Ton und lehnte sich etwas vor, wobei sie ihre, von den Ketten geschundenen, Handgelenke rieb. „Mein Name ist Seth Steiner, wir sind uns schon einmal begegnet.“ Ihrer Aggressivität wich der Verwunderung über seine Worte, sie konnte sich nicht erinnern ihn je zuvor gesehen zuhaben. Sie musterte mit leicht verengten Augen seines und die Augenklappe an die sie sich mit Sicherheit erinnert hätte. Sie wandte ihren Blick ab, als aus der Tür der Soldat von eben heraustrat und zwei Gläser mit Wasser vor sie stellte, ehe er stumm wieder verschwand. „<Ich höre Euren Namen zum ersten Mal, ich kenne Euch nicht.>“ Die junge Frau zwang sich nicht auf das gerade gebrachte Glas zu sehen, es war verführerisch aber nach ihrem Fluchtversuch fürchtete sie das alles eine Taktik des Feindes sein könnte, um sie dazu zubringen vertrauliche Informationen preis zugeben. „Zugegeben, Sie haben davon auch nichts mitbekommen Fräulein Caissa, Sie waren zu dieser Zeit bewusstlos. Es war vor etwas über einen Monat in Berlin. Soll ich Ihnen vielleicht etwas anderes bringen lassen?“ Seth lächelte charmant und deutete mit einer zuvorkommenden Geste auf das Wasser. Die Damon ließ sich von seiner Einladung nicht beeindrucken, in ihren Augen war seine freundliche Art nur eine Maskerade um ihren Widerstand aufzuweichen, auch wenn sie zugeben musste, dass dieser Mann ihr Interesse erwecke. Er war der erste der in der gleichen Schlacht wie sie gekämpft hatte. „<Ich weiß genau was ihr vorhabt, erst hängt ihr mich hier zwei Wochen auf, verweigert mir die halbe Zeit das nötigste zum Leben und hofft jetzt das ich endlich kooperiere. Vermutlich habt Ihr irgendwas da reinmischen lassen um mich noch zusätzlich gefügig zu machen, vergesst es!>“ Seth musterte ihre Gesichtszüge und nahm einen Schluck aus seinem Glas, das er ihr schließlich zu schob, um ihr zu beweisen das man zumindest in eines der Gläser nichts hineingetan hatte. Er hatte gerade soviel genommen das sie sehen konnte, dass er tatsächlich etwas getrunken hatte und deutete mit seiner Handfläche noch einmal darauf, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Abwartend verschränkte der Mann die Arme vor der Brust. Valeria zögerte einen Moment, dann griff sie mit beiden Händen das Glas und setzte es sich an den Mund. Gierig schüttete sie das kühle Nass in ihre Kehle, wobei etwas davon ihren Mundwinkeln hinunterlief, einen Teil auf ihrer Kleidung und in ihr Dekoltè verschüttete, was sie in keinster Weise kümmerte. Seit Tagen hatte man ihr die Rationen verweigert um sie klein zu kriegen und das er aus seinem Glas trank war ihr Beweis genug um das Risiko einzugehen. Schmunzelnd sah er ihr zu und nutzte den Moment um sie zu betrachten. Obwohl sie mitgenommen aussah, war an ihrer Attraktivität nicht zu zweifeln und ihre andere Hautfärbung, ebenso wie die weißen Hörner übten neben ihrem athletischen Körper und dem schönen Gesicht einen zusätzlichen Reiz aus. „<Warum...kah warum tragt Ihr keine Uniform wie die anderen?>“ fragte sie und blickte zögerlich auf das zweite Glas. „Weil ich nicht dem Militär angehöre. Ich bin hier um mir im Auftrag der neuen deutschen Regierung ein Bild von Ihrer Ra... Ihrem Volk zu verschaffen und von Ihnen selbst. Durch eure Invasion wurden weitestgehend alle Staatsgefüge ausradiert, damit auch alle geltenden Gesetze und ich bin mit einigen anderen dafür zuständig, neue auszuarbeiten.“ Er beobachtete die Damon, wie sie ihn eingehend betrachtete. „Trinken Sie ruhig, hier ist nichts vergiftet.“ Die Legatin schien ihm zu glauben, wenn auch sie durcheinander wirkte. Schon seit langem war niemand mehr derart freundlich, noch hatte man mit ihr eine richtige Konversation geführt. Hastig ergriff sie das zweite Glas und trank einen weiteren tiefen Schluck. „<Und was haben wir mit euren Gesetzen zutun?>“ erwiderte sie schroff, jedoch in einem freundlicheren Ton als zuvor noch. „Ganz einfach unsere Gesetze gelten nur für Taldosi...“ „<Thaldiz!>“ hörte er sie sagen, die Übersetzerin dagegen schwieg, anscheinend war sie verwirrt über die Äußerung der Damon. „Ihr Präfekt sagte etwas anderes.“ Warf der junge Mann ein, die Offizierin schüttelte jedoch heftig ihren Kopf, wobei ihre schwarzen Haare herumwirbelten. „<Pah! Die Ineas bilden sich viel ein, aber die halbe Welt kennt euch als Thaldiz! Auch wenn das Imperium etwas anderes denkt, aber sie vergessen das Lythisch immer noch die dominierende Sprache ist, vor allem in dem was ihr als Europa kennt.>“ Sie trank wieder einen tiefen Schluck. Seth war überrascht über das was er hörte, anscheinend war das Kaiserreich dem Imperium nicht so zugehörig wie er dachte oder die Entfernung zur Heimat löste einfach nur ihre Zunge. „<Lebt er?>“ Mit einem Klirren stellte Valeria das Glas das man ihr als erstes zugeteilt hatte auf den Tisch und wischte sich mit dem Unterarm über ihren Mund. Ihr Gegenüber musterte sie einen Augenblick musste dann jedoch verneinen. „Nein, tut mir leid. Wir haben ihn im Fernsehturm gestellt, in einer darauf folgenden Schießerei ist er gefallen. Aber wir haben mit ihm reden können, bevor er starb.“ Die Legatin schnaubte amüsiert, sie kannte diesen Mann schon eine halbe Ewigkeit. „<Ich hab diesen Bastard nie gemocht, jetzt muss ich Euch ja schon fast dankbar sein. Also bevor Ihr mir erzählt was zur Hölle Ihr hier wirklich von mir wollt, wie habt Ihr das angestellt?>“ Seth war ehrlich überrascht über ihre Freude und fuhr sich einen Moment nachdenklich durch das Haar, bevor er ihr von dem Duell im Restaurant berichtete. Detailliert und mit ruhiger stimme erzählte er wie er angeschossen wurde, Kassandra sich dem Damon Waffenlos stellte und er schließlich von ihm erschossen wurde. Das er in Wirklichkeit überlebte und das Kass den Präfekten im Nachhinein persönlich exekutierte, verschwieg er ihr jedoch. „<Ich bin beeindruckt.>“ Locker lehnte sie sich zurück und legte einen Arm über ihren Stuhl, zum ersten Mal bildete sich ein leises Lächeln auf Valerias Lippen. „Ich nehme das als Kompliment.“ Er schmunzelte und schloss ihre Akte bevor er seine Arme auf den Tisch stützte und seine Hände zusammenfaltete. „Aber was ich nicht herausfinden konnte, war was er dort zu suchen hatte. Sie sagen mir nichts oder?“ Ihre Reaktion war genau was er erwartet hatte „<Lasst uns über etwas anderes sprechen, nämlich warum Ihr ausgerechnet mit mir reden wolltet. Ihr habt doch Hunderte von uns gefangen genommen und ich weiß selbst dass die anderen im Gegensatz zu mir ziemliche Plappermäuler sind, sonst hättet ihr niemanden der das was wir hier besprechen übersetzen könnte. An meiner verführerischen Art kann es wohl kaum liegen.>“ Scherzte sie trocken und schlug ein Bein über das andere, sie genoss es langsam sichtlich, in der Zeit in der sie mit ihm hier saß, nicht mit den Händen über ihrem Kopf an Ketten zu hängen. „Wir versuchen momentan in Anlehnung an die alten Regelungen ein neues, umfassendes Gesetzbuch und eine Verfassung zu schaffen. Ein großer Streitpunkt dabei ist die Todesstrafe. Vermutlich wird sie nicht durchgesetzt werden, die Frage ist allerdings ob deine und die anderen Arten als Menschen angesehen werden können, denn wenn nicht besitzt ihr keine Rechte. Bis es Beschränkungen gäbe, könnte euch das Militär noch ewig foltern und töten. Als Kanzler habe ich eine große Entscheidungsgewalt und zugeben es liegt nicht nur daran das Sie als Legatin die ranghöchste Gefangene des Imperiums sind.“ Die Soldatin hmpfte mürrisch, sie dachte sich bereits das es darauf hinauslaufen würde, dass er sie um mehr Kooperation bittet. „<Netter Versuch, aber das Imperium wird so oder so über euch triumphieren, auch wenn euer Widerstand bemerkenswert ist. Glaubt mir, ich habe keine Angst vor dem tot, im Gegenteil ich warte nur darauf das es endlich passiert.>“ Valeria setzte ihr Bein wieder auf den Boden und beugte sich zu ihm über den Tisch, im Augenwinkel registrierte sie, wie die Wachen an der Tür sie misstrauischer beobachteten und ihre Gewehre bereit hielten. „<In der Religion meines Volkes ist es Sünde sich selbst zu richten und der bloße Versuch führt zur Ächtung, ich darf nur durch die Hand meines Feindes sterben. Im Gegensatz zu den Feiglingen aus den Südlanden, die sich wenn es ernst wird einfach eine Pille einwerfen und hinlegen.>“ Mittlerweile hatte Seth erfahren, das die Südlande einer von mehreren Begriffen für den afrikanischen Kontinent waren und hauptsächlich dazu diente um das Imperium von den besetzten Gebieten abzugrenzen. „<Welchen Grund hätte ich, Euch nicht einfach zu meucheln um diese Männer dazuzubringen mich zu töten?>“ Unbeeindruckt sah der junge Mann zu ihr auf, es machte ihm keine Angst das sie ihn mit funkelnden Augen geradezu mordlüstern ansah.

„Mir fallen viele ein, aber so wie ich das sehe muss es eine schwere Bürde sein die Sie tragen. Seit dreißig Jahren ist Ihre Nation durch Truppen der Ineas besetzt. Einerseits den eigenen Glauben verinnerlicht zuhaben und gleichzeitig in der Uniform des Feindes einer fremden Kultur dasselbe anzutun, dazu gehört viel Disziplin.“ Er sprach mit ruhiger Stimme zu ihr auf und trotz ihrer in ihr aufsteigenden Wut hatte er keine Angst ihr das zu entgegnen. „<Haltet den Mund!>“ Befahl sie ruppig, wie es wohl nur ihre unterstehenden Soldaten zu hören bekam. Valeria ballte auf dem Tisch ihre Hände zu Fäusten zusammen und zwang sich selbst zur Disziplin, verdrängte seine Kritik die sie an ihre eigenen Zweifel erinnerten. „Was sind Sie Legatin, eine Ineas oder eine Lythiserin?!“ Diese direkte Frage ließ die junge Frau nachdenklich zurückweichen, ihr Blick blieb jedoch fest auf ihn gerichtet. Das Zögern nahm nur eine Sekunde in Anspruch, genug allerdings um ihm zu beweisen das sie nicht die fanatische Anhängerin ist, für die sie sich ausgibt. „<Was soll die Frage? Ich bin in Niflheim geboren, das Reich gehört dem Imperator, ebenso wie mein Blut!>“ Erzürnt blickte sie ihm ins Auge. „Verstehe, Sie vertreten Werte welche die Ineas mit Füßen treten, trotzdem fühlen Sie sich ihnen zugehörig und Sie haben es unter dem Löwenkopf ja weit gebracht.“ Voller Zorn schnellte ihre rechte Hand vor und schnitt ihm mit den scharfen Fingernägeln über die rechte Gesichtshälfte. Seth registrierte im selben Moment ihre Bewegung und versuchte ihren Arm zu parieren, was verhinderte das sie ihm die Wange nicht aufschnitt. Die Damon hatte bereits im Gespräch ihren Schwanz um eines ihrer Stuhlbeine gewickelt und warf ihn nun mit einem kurzen Blick zur Zellentür, in Richtung der beiden Wachen. Hart ging einer von ihnen am Kopf getroffen zu Boden, der andere verschwand aus ihrem Augenwinkel, als sie ihren Kopf zu Seth zurückdrehte. Die junge Frau hatte vor sich auf ihr Gegenüber zu stürzen, der zu ihrer Überraschung die Faust hochschnellen ließ, die sie schmerzhaft ins Gesicht traf. Vom Schlag zurückgeworfen fiel sie mit dem Rücken in die kräftigen Arme des verbliebenen Soldatens. Noch bevor sie die Möglichkeit hatte sich zu wehren, zog er schmerzvoll ihre Arme auf den Rücken und presste sie mit ihren Oberkörper hart auf den Tisch. Lediglich Valerias Schwanz schlug noch auf ihn ein, jedoch so schwach das er es hinnahm, bis ihr Widerstand gebrochen war. Laut hörte der junge Mann sie in der fremden Sprache ihres Volkes fluchen, aber die Gefangenschaft hatten sie zu sehr geschwächt als das sie sich aus dem Griff hätte befreien können. Ihren Kopf auf den Tisch gepresst, sah die junge Frau ihn zornig an als er durchatmete und sich mit den Fingern über die Wunde an der Wange fuhr. „Verdammtes Miststück...“ Entfuhr es ihm keuchend, dabei auf seine blutbefleckte Hand sehend. Er hatte es förmlich herausgefordert das sie ihn attackierte, aber anscheinend war sie zu unentschlossen um ihn wirklich umzubringen, Es dauerte nicht lange bis die Soldaten die ihn soeben noch zur Zelle begleitet hatten hereintraten. Einer von ihnen gab sofort den Befehl Valeria wieder anzuketten. Sie mussten durch die Übersetzerin über die Auseinandersetzung informiert worden sein. „Ich habe es Ihnen doch gesagt, dass es Wahnsinn wäre!“ Seth sah nur mürrisch auf und blickte in die Augen der vom Tisch weggezogenen Damon. „Ich will das sie ein gesichertes Zimmer bekommt und anständige Rationen, sie soll wieder zu Kräften kommen.“ Die junge Frau erwiderte seinen Blick, als sie zu ihren Ketten zurückgeschleift wurde, bis der Offizier auf einmal zögerte und verwundert in die Richtung des Zivilisten sah. Das verdutzte Gesicht des Leiters der Männer die sich um die Gefangenen kümmerte und direkt vor dem jungen Mann stand, verwirrte sie nicht weniger wie die Unentschlossenheit sie wieder fest zu machen . „Sie hat versucht Sie umzubringen! Und jetzt wollen Sie aus ihrer Gefangenschaft eine Wohltätigkeitsveranstaltung machen?! Sie sind nicht befugt dazu und die Arbeit der letzten Wochen wäre vollkommen umsonst!“ Der junge Mann lächelte gequält, es war nicht das erste Mal das eine Frau ihn töten wollte. „Ich gewöhne mich langsam daran, dass irgendjemand auf mich los geht. Ich rate ihnen allerdings meinem Befehl nachzukommen. Bewachen Sie ihr Quartier rund um die Uhr und sorgen Sie dafür dass die Legatin etwas über unsere Kultur erfährt, damit sie weiß wer wir überhaupt sind und uns nicht als Barbaren in Erinnerung behält. Oder wollen sie mit ihren Vorgesetzten bekanntschaft machen?“ Fragte er nachhakend und ging herausfordernd einen Schritt auf ihn zu. Entrüstet erwiderte der Soldat Seths Blick, musterte ihn einen Moment nachdenklich ehe er seinen Kopf etwas abwendete. Er sah ihm weiter ins Auge als er den Befehl gab sie wieder zurück in ihr Quartier zu bringen. „Gute Entscheidung.“ Mit einem leisen, triumphierenden Lächeln ging er an dem Offizier vorbei, nach dem er die Akte vom Tisch nahm. „Oh, bevor ich es vergesse.“ Er zog das Headset von seinem Ohr und warf es dem Mann zu, ehe er auf den Korridor trat. Hinter sich hörte er wie sie sich aufgeregt zu Unterhalten begannen und sein Name dabei fiel, allerdings so war er sich sicher, nicht im positiven Sinne.
Notdürftig versorgte man den Kratzer an der Wange, den Valeria ihm zugefügt hatte in der Krankenstation des Gebäudes, bevor er das Gebäude auf dem schnellsten Weg verlassen wollte. „Herr Kanzler, warten Sie! Der Seuchenschutzminister möchte noch einmal mit ihnen reden, es geht um Hamburg.“ Seth ging unbeirrt weiter als ein hagerer Mann gehetzt neben ihm her lief, vermutlich ein Adjutant. „Hamburg? Wir haben die Lage gestern besprochen, was will er heute noch von mir?“ Der Mann neben ihm zuckte nur ahnungslos mit den Achseln. „Ich weiß es nicht, er sagte nur das er noch einmal mit ihnen reden möchte...“ Im schroffen Ton unterbrach er den Adjutanten, bevor er weitersprechen konnte. „Sagen Sie ihm er soll sich in meinem Büro melden, wenn die Regierung mit der Arbeit beginnt. Die Stadt ist noch nicht einmal erobert, die Operation ist erst für den übernächsten Monat angesetzt, es gibt andere Dinge die Vorrang haben, zum Beispiel mein Urlaub.“ Zu seiner Erleichterung blieb er stehen und hob entnervt die Arme „Der bringt mich um wenn ich ihm das sage!“ „Dann erfinden Sie halt eine bessere Ausrede das ich nicht mit ihm reden kann.“ Mit einem leisen Schmunzeln auf den Lippen trat er hinaus ins freie und war froh seinen Verfolger losgeworden zu sein.

„So wie`s aussieht hat sie dir nen Korb verpasst hm? Oder sie nimmt dich noch härter ran als ich, was ich doch ziemlich bezweifle.“ Keck grinste Kassandra ihren Freund an, als er mit einem weißen Pflaster auf der Wange die Treppenstufen des Gerichtsgebäudes hinuntereilte. Die Hände auf den sandfarbenen Kübelwagen hinter ihr gestützt wartete sie bereits eine halbe Stunde das er herauskommen würde. „Nur weil ich sie hübsch finde, heißt das nicht das ich mit ihr schlafen will. Abgesehen davon habe ich sie förmlich dazu gezwungen.“ Bei ihr angekommen legte er sanft einen Arm um ihre Hüfte und drückte sie an sich heran bevor er ihr einen kurzen aber intensiven Kuss gab, den sie nicht weniger hingebungsvoll erwiderte. „Mach mir nichts vor Süßer, du findest sie rattenscharf und wäre ich nicht da würdest du dich an sie ranschmeißen. Seit wann stehst du denn auf Sado-Maso der harten Art? Na egal, zieh erstmal deinen Mantel aus und steig ein, es ist warm und ich will etwas mehr von dir sehen.“ Das Punkgirl lächelte frech, strich sich die Blutendrote Strähne, der ansonsten rabenschwarzen Mähne, über ihrem linken Augen zur Seite und drückte ihn sanft von sich. Einen kurzen Augenblick lang betrachtete Seth seine Liebste eingehend. Sein Blick glitt über ihre hohen schwarzen Stiefel, den engen Jeans im selben Farbton und ihr dunkles Schulterfreies Top, dessen knappe Ärmel sich um ihre Oberarme legten. Unter dem ganzen trug sie ein langärmliges Netzteil, das ihr bis unter die Hose zu gehen schien. Er tat ihr den Gefallen und legte seinen Mantel ab, als sie um den Wagen herumging und auf der Fahrerseite einstieg. „Sehr witzig Kassi, wo hast du eigentlich diese alte Rostlaube her? Was ist mit deinem Motorrad passiert?“ Als er zu ihr einstieg bemerkte er auf dem Rücksitz ihre beiden gemeinsamen Reisetaschen. „Ist schon auf den Weg nach Orlèans, zusammen mit den meisten unserer Sachen. Du warst so beschäftigt, also haben ich und Vicky uns allein die Zeit vertrieben und das gute Stück hier entdeckt. Du hast die letzten Tage nich wirklich viel mitbekommen was?“ Sie startete schmunzelnd den Wagen, als er ihr zähneknirschend zustimmte, er hatte auch nicht erwartet das er kaum angekommen mit Arbeit überhäuft werden würde. Doch wenigstens war nun für die nächsten zwei Wochen Urlaub angesagt, erst dann würde die Übergangsregierung offiziell in Kraft treten. „Nein, ich war ja auch kaum bei dir im Hotel. Wenigstens sind die fünf Tage endlich rum und wir können etwas ausspannen.“ Die junge Frau lachte herzhaft als sie das Auto aus der Parklücke heraus führte auf die nur spärlich befahrene Straße. „Du, meinst wohl du! Ich hab mich bestens mit Vic amüsiert, während du frischgebackener Politiker dir die Nächte mit den anderen um die Ohren gehauen hast.“ Sie wusste das er sich zu rechtfertigen versuchen würde, also wechselte sie schnell das Thema. „Erzählst mir wie du das hingekriegt hast?“ Kassandra warf einen kurzen Blick auf das weiße Pflaster an seiner Wange. Er wendete seinen Kopf zu ihr, da er rechts von ihr saß und durch sein fehlendes linkes Auge nichts was neben ihm geschah sehen konnte. Es gab nur wenige Momente in denen er seine Behinderung verfluchte, dies war einer von ihnen, weshalb er sich ein wenig seitlich setzte, damit er sich nicht die Fahrt über den Hals verrenken musste. „Nichts besonderes, aber zum Stützpunkt geht es in die andere Richtung Kleines.“ Kass schmunzelte leicht und sah wieder auf die Straße, sie wusste es, aber sie hatte bereits einen anderen Plan geschmiedet. „Ich weiß, aber ich kann diese unbequemen Transporter nicht ausstehen und jetzt wo wir ein Auto haben, können wir doch auch selbst hinfahren.“
„Ich hoffe bloß das du nicht dein ganzes Geld für diese Karre auf den Kopf gehauen hast. Und wie erklären wir es dem Militär, das wir fehlen?“ Das Punkgirl seufzte bei seinem Einwand und drückte ihren Fuß stärker auf das Gaspedal, schaltete in den nächsten Gang und genoss in vollen Zügen den kühlen Wind. Das schwarze, lederne Dach des Kübelwagens hatte sie aufgrund der fast sommerlich anmutenden Temperaturen eingezogen. „Mach dir nich ins Hemd, die wissen bescheid. Außerdem dachte ich du magst Oldtimer? Jedenfalls hat er mich keinen Cent gekostet, der lag einsam auf einem Schrottplatz und der Besitzer hatte keine Verwendung für ihn. Musste das gute Stück zwar erst kurzschließen, aber wie du siehst hab ich`s hingekriegt“ Seth sah sich im Wagen um, für ihn sieht er gerade einmal äußerlich nach einem älteren Auto aus, wobei ihm die eleganten, geradezu weiblich anmutenden Kurven fehlten, die Oldtimer sonst ausmachten. Er war eher das genaue Gegenteil, kantig und streng. Kein Wunder, immerhin stammte er aus dem Militär, obwohl das hier wie eine neue Version für Seth erschien und das Armaturenbrett stammte eindeutig aus dem 21. Jahrhundert, ebenso wie die gemütlichen Sitze. „Ja mag ich auch, aber eher die Luxusschlitten von Horch, Bugatti oder Pierce Arrow. Tut mir leid, aber mit dem hier kannst du mich nicht hinter dem Ofen hervorlocken. Na ja, wenigstens können wir jetzt mit unserem eigenen Wagen fahren und sind nicht auf jemand anderen angewiesen.“ Kassandra schmunzelte, sie kannte ja seinen Geschmack und das er ein Mann war der es stilvoll und verhalten luxuriös mochte, obwohl er desöfteren Ausnahmen machte. „Mein Wagen Süßer, dir gefällt er ja eh nicht. Aber du kannst ihn dir mal ausleih`n, wenn du nich sowieso einen gestellt bekommst, es muss doch schließlich irgendeinen Vorteil haben Kanzler zusein.“ Mit quietschenden Reifen ging sie in die Kurve und grinste breit vor Freude über das neue Fahrgefühl und dank der weitestgehend nur spärlich befahrenen Straßen konnte sie ihre Sehnsucht nach Geschwindigkeit voll ausleben. Ihr Freund war das mittlerweile gewöhnt und wenn er ehrlich war gefiel es ihm auch, er liebte das Abenteuer mit ihr und wenn es nur in einer schnellen Maschine war. „Würdest du mich jetz über deine kleine Freundin aufklären?“ Sie warf ihm einen nachhakenden Blick zu, der deutlich machte das sie gerne erfahren würde wieso er die Gefahr auf sich genommen hatte und die Damon einfach herausforderte. „Um sie unsicher zu machen. Sie ist kein Imp Kassi. Na ja, zumindest wurde sie nicht als eine geboren, sagen wir es so. Du erinnerst dich an Lythis oder? Sie wurde hier geboren, auch wenn ich keine Ahnung habe wo Niflheim liegen soll. Ihr Name ist Valeria Livia Caissa, hat ein bisschen was von dir ehrlich gesagt, jedenfalls hatte es ihr nichts ausgemacht das ihr Oberteil ein ziemlich nettes Dekoltè offenbarte und auch wenn sie es verdrängt, sie ist Patriotin, abgesehen davon das sie, wenn sie nicht aufpasst ziemlich gegen unsere Feinde hetzt.“ Die junge Frau blickte wieder auf die Straße und überholte einen Jeep mit der doppelten Geschwindigkeit. In ihren Augen sah er ihre Ungläubigkeit. Nach dem sie gemeinsam gegen Geister, Dämonen und anderen unaussprechlichen Übeln gekämpft haben, erschien es ihr trotz dessen was sie bereits gesehen hatte befremdlich, dass in der anderen Dimension, in der die Erde allgemein nur Terra genannt wurde, wie bei ihnen Kulturen und Nationen existierten, die stark unterschiedlich voneinander waren. „Würde es mich nicht so anpissen das du zu ihr gegangen bist, hätte ich viel dafür gegeben sie für das da fertig zu machen. Was soll es uns bringen, dass sie unsicher wird?“ Trotz ihrer offenen Beziehung, machte keiner der Beiden einen Hehl daraus wenn er eifersüchtig war und das zeigte sie ihm nur zu deutlich. „Vielleicht die erste echte Überläuferin. Die anderen retten doch nur ihre Haut, wenn sie mit uns reden aber sie gehört nicht zu denen, ihr Land ist seit einem viertel Jahrhundert besetzt, sie kann die Ineas nicht ausstehen. Sie befiehlt über eine ganze Legion, ich glaube sie kann uns noch von großem Nutzen sein.“ Kass schnaubte abfällig und sah ihm in sein verbliebenes Auge, in der sie seinen vollen ernst erkennt, bevor sie leicht beleidigt wieder auf die Fahrbahn sah. „Gut, wenn du das sagst. Ich glaube aber trotzdem du bist nur geil auf sie.“ Amüsiert begann Seth zu lachen bei ihrem Einwand, immerhin hatte sie nicht ganz unrecht. Mittlerweile war sie jedoch kaum noch sauer, so das sie ihm ein freches Lächeln zu warf, gepaart mit einem Blick der ihre animalische und wilde Seite nur zu gut zeigte

Ruhrpottpatriot 14. December 2007 23:04

jeah... Kübelwagen FTW!!!!

aber wieder hammergeil der teil, ach und ich warne dich, wenn du dem Kübelwagen etwas antust... dann.. dann.. dann les ich deine Story nicht mehr:hmpf:

Boeserbube 16. December 2007 18:58

@Ruhrpottpatriot: *lol*

Toll Toll Toll :D
mirs grad auch nur ein Fehler aufgefallen

"Du, meinst du wohl"

Schön schön, Verrat, Patrioten, Überläufer... nur Tod und Morde fehlen grade ;-D

Was mir bei der Baker Street Geschichte gefällt ohne grade viel gelesen zu haben, wäre, dass man gesprochenen text in einer anderen Farbe hervorhebt (natürlich eine angenehme) das würde ohne Forumsformatierung die lesbarkeit deutlich erhöhen.

lg

Ruhrpottpatriot 17. December 2007 23:42

du meinst wohl Blut und MOrde, upps Wurst und Wodka, wir müssen ja auf den jugendschutz achten8)

SethSteiner 20. December 2007 20:53

OOC: Hoffe ihr bleibt weiter am Ball, denn es geht weiter.^^

Als sie die Stadt bereits verlassen hatten und auf die leere Autobahn kamen, kramte das Punkgirl im Handschuhfach des neuen Wagens und schob ihre darin deponierten Pistolen zur Seite um einen Lippenstift hervorzuholen. „Sag` mal was is eigentlich mit diesen imperialen Spionen? Wurde da jetzt mittlerweile irgendetwas in die Wege geleitet?“ Achtlos sah sie in den Rückspiegels und zeichnete ihre schwarzen Lippen nach, bevor sie den Stift wieder in das Fach zurückwarf und die Klappe mit einem Schlag von unten wieder zuschnappen ließ. „Ja ich hatte noch etwas mit Jeanne gesprochen bevor sie wieder weg musste, schade das sie nur zwei Tage da war. Sie haben noch nicht viele Möglichkeiten gefunden, aber jeder Soldat der als vermisst gilt und zurückkehrt, egal ob nach einem Tag oder einem Monat kommt in Isolierungshaft und wird umfassend ausgefragt. Sie gehen davon aus, das Menschen benutzt werden, immerhin wissen wir auch das sie einige von uns als Sklaven halten.“ Fragend sah Kassandra ihm ins Auge, bei dem Gedanken das es ihre eigenen Leute sein sollten überkam sie ein merkwürdiges Gefühl. „Wir wissen das es mehr als eine Art gibt, wie kommt sie darauf das es Menschen...“ „Thaldiz“ Korrigierte er sie barsch und ließ sie ihre rechte Braue hochziehen, ehe sie wieder auf die Straße blickte und elegant mit hoher Geschwindigkeit in eine Kurve glitt. „Hey, so gern ich es auch unterstütze das du politisch korrekt sein willst, aber langsam geht`s mir auf den Sack! Jedenfalls, wer sagt das es Leute von uns sind? Oder das sie nicht einfach die Welle Erdball gehört haben? Ich bitte dich, dein Argument mit dem Neandertaler war beschissen, im Radio wird so was häufig genug gesagt, das die sich ihren eigenen Reim darauf bilden können und denk mal an ihre Sklaven.“ Seth schmunzelte und lehnt sich wieder entspannt zurück, nach dem er die Zeit über etwas seitlich zu ihr saß. „Du bist nicht die einzige die sich ab und an von Gefühlen leiten lässt. Außerdem gibt es eine Sache die mich glauben lässt das ich D`Arc in die richtige Richtung gelenkt habe.“ Kass schaltete in den nächsten Gang und atmete tief durch, sie liebte dieses Gefühl und sie hatte es schon viel zu lange nicht mehr gespürt. „Du denkst an Karls Süße oder?“ Im Augenwinkel sah sie sein nicken, als er die Arme vor der Brust verschränkte. „Ist ein Argument Seth.“ Räumte sie, die neu gewonnene Freiheit mit einem entspannten Lächeln auskostend ein. Mit einem lauten Knall schossen hoch über ihnen mehrere Jets hinweg, sie mussten aus einer Basis in der Nähe stammen. Ein kurzer Blick der jungen Frau hinauf versicherte ihr das es auch ihre Waren, immerhin besaß der Gegner ebenfalls eine Luftwaffe, die er vor einigen Wochen sogar eingesetzt haben sollte. „Wohooo!“ rief sie den Piloten fröhlich hinterher und streckte ihre Faust dabei in die Luft, ehe sie die Hand wieder auf ihr Lenkrad legte. „Seit wann sind sie wieder in der Luft?“ „Seit dem Sturm auf das Rathaus. Hatte Jeanne noch selbst gefragt weil ich letztens eins gesehen hatte. Sagtest du nicht etwas davon, das wir in die Offensive gehen?“ Der junge Mann nickte knapp „Ja, ein umfassender Gegenschlag in allen besetzten Gebieten der momentanen Föderationsgrenzen. Was meinst du was das für eine Arbeit für mich bedeutet, wir müssen die Repopulation koordinieren, die Infrastruktur auf- und ausbauen, das hier ist was ganz anderes als die Donnerfeste. In den nächsten Wochen beginnen wir mit der Volkszählung, ich bin es leid das ich nur Statistiken vor mir habe. Es kann sein das in der gesamten Föderation immer noch 35 Millionen Menschen leben, kannst du dir das Vorstellen?“ Fragte er selbst ungläubig klingend, jedoch glaube er fest an diese Zahl. „Wow, war nicht mal die rede davon das wir fast ausgerottet worden wären?“ Nach der Invasion und der großen Zerstörung, den wandelnden Toten und Dämonen die durch die Straßen schlichen und am Himmel flogen, erwartete sie nicht das so viele überlebt hätten. „Ja und hätte Ineas alles aufgefahren wären wir es auch. Weiß der Teufel warum sie glaubten uns mit der Terrortaktik hinhalten zu können, bis sie dachten uns abschlachten zu können. Aber glaub mir Kassi, es muss mehr geben als immer gedacht wurde, bei weitem mehr. Und wenn wir genaue Zahlen haben, dann können wir wirklich mit Arbeiten anfangen.“ Die junge Frau fuhr sich durch ihr pechschwarzes Haar als er ihr das erzählte und strich ihre Blutendrote, dicke Strähne zur Seite. „Klingt irgendwie nach einem Happy End.“ Meinte sie leise, fast schön träumerisch was für Seth ziemlich ungewohnt war, wenn sie nicht gerade in ihre melancholische oder liebesbedürftige Phase kam. Andererseits passierte das auch jedes mal wenn sie zuviel getrunken hatte oder alle ihre Kraftreserven verbraucht. „Reden wir davon, wenn dieser Krieg wirklich am Ende ist, momentan sieht es nur nach einem kleinen Hoch für uns aus.“ Da musste sie ihm recht geben, aber etwas Optimismus konnte ihrer Meinung nach nie schaden. Bis zum späten Abend fuhren sie, die meiste Zeit recht einsam über die Autobahn nach Orlèans, genossen die Stille, die Geschwindigkeit die Kassandra dazu verleitete den Tacho bis an die Grenze seiner Belastbarkeit zu bringen und die unberührt wirkenden Natur, die in diesen Zeiten gefährlicher nicht sein konnte. Die Sonne ging gerade unter, als sie in der millionen Metropole an der Loire ankamen. Der Himmel wurde in warmes, rötliches Licht getaucht, ebenso wie die dunklen, weitentfernten Wolken die vor vielen Jahren der Feind erschienen ließ. Seth war schon vor einer ganzen Weile eingeschlafen und seine Liebste hielt sich die Zeit über mit Musik aus ihrem MP3-Player bei Laune, den sie nun angekommen zurück in das Handschuhfach tat und vor einer roten Ampel hielt. Sanft weckte Kassandra den jungen Mann, in dem sie an seiner Schulter rüttelte. Vor ihnen liefen unbekümmert dicht gedrängt die Menschen über die Straße, die Stadt war an manchen Stellen bereits zu klein geworden für die vielen Flüchtlinge die nach der Rückeroberung hier ein neues Leben aufbauten. Überall wurde gearbeitet und gebaut, der Boden ganzer Straßenzüge vollkommen aufgerissen. Man begann damit Hochhäuser hochzuziehen und das erste das man bereits von der Ferne aus gut ausmachen konnte war das Hotel de la Pucelle, das für die nächste Zeit ihr Zuhause sein sollte. Als die Ampel auf Grün schaltete, fuhr das Punkgirl müde weiter in Richtung der wohl größten Sehenswürdigkeiten der Stadt, die einst die Heilige Johanna von Orlèans befreit hatte, ein Schauspiel das sich fast 800 Jahre später wieder mit einer Frau namens Jeanne wiederholen sollte. „Wir sind gleich da.“ Seufzte Kass erleichtert darüber das ihre Reise zuende war. Die in der Nähe der befremdlich erscheinenden Cathédrale Ste-Croix., nur unweit von der Stadtmitte entfernt, besaß einen geradezu eigenständigen Charakterzug. Von der Front wirkte es bis zur Hälfte wie viele gotische Kirchen. Sie besaß drei Eingänge, deren Steinfassade nach oben an der Mauer spitz zugingen und an Kreisrunden, blumig verzierten Fenstern endeten. Doch interessant waren die zwei Türme, die quadratisch in den Himmel emporragten und in runden, Säulenkränzen abschloss. Sie erinnerten Kass für einen Moment an die Flaktürme der Donnerfeste, die von einem hohen Zaun umzäunt waren und für den Bruchteil einer Sekunde eine gewisse, wenn auch sehr entfernte Ähnlichkeit aufwiesen. Von weitem sahen sie das in sanften, dunkel-orangenen Farben getauchte Wasser der Loire, als sie von der Rue Jeanne D`Arc abbogen und nach kurzer Zeit vor einer ganzen Schar von Männern und Frauen mit Fotoapparaten, Kameras und Papieren hielten die sich abwartend vor dem Eingang ihres Hotels postierten. „Und ich hatte gehofft die wären ausgestorben.“ Brummte Kass den Schlüssel aus dem Schloss ziehend. Ihr Freund warf ihr einen gekränkten Blick zu „Du vergisst wohl das ich auch fast einer geworden wäre.“ Die junge Frau lächelte müde „Oh sorry, verzeih mir.“ Erwiderte sie in einem ironischen Tonfall. Vorerst unbeachtet stiegen sie aus dem Kübelwagen. Die junge Frau griff nach den Taschen und reichte ihm seinen Mantel, den er sich über die Schultern legte als jemand ihn zu bemerken schien und daraufhin sich die gesamten Köpfe der Menschen zu ihm drehten. Kassandra registrierte die Blicke, die sich auch auf sie richteten und nahm ihre Pistolen aus dem Handschuhfach, ehe sie um den Wagen herum zu Seth auf den Bürgersteig trat. Rote Lämpchen an den Kameras gingen an, Mikrofone wurden fest umklammert kurz nachdem das Punkgirl dem Wagenmeister die Schlüssel zu warf und Seth ihr eine der Taschen abnahm. Dicht drängten sich die Journalisten um die Beiden und hagelten mit Fragen in Englisch, Französisch und zwischendurch in gebrochenem Deutsch auf die Zwei ein. „Chancelier, endlisch in Orlèans, wie fühlen sie sisch?“ Fragte eine junge Frau gebrochen, die sich krampfhaft versuchte vorn zu halten und ihm das Mikrofon nahe ran hielt. Seth sah nicht das entnervte Augenrollen seiner Freundin, die neben einigen Sicherheitsleuten des Hotels versuchte ihnen Platz zu schaffen. „Müde, aber ich freue mich in Frankreich zusein und ich bedanke mich für die Gastfreundschaft welche die Grande Nation mir und meiner Partnerin zuteil werden lässt. Ich hoffe allerdings, das die Regierungsgeschäfte eines Tages wieder in Berlin geleitet werden können.“ Langsam löste sich die Menge dank dem tatkräftigen Einsatz der Männer auf, die aus der offenen Glastüre herausgetreten waren und sie mit sanfter Gewalt wegdrängten. „Und schreiben sie, das ich dem gesamten französischen Volk meinen Respekt Zolle!“ Rief der junge Mann noch als, sie sich durch die offene Glastür des Einganges hindurchzwangen und den Journalisten entkamen. „Du hättest auch die Klappe halten können, alter Schleimer.“ Kassandra seufzte in der Eingangshalle angekommen und sah sich um. Der Boden war mit hellem, weißen Marmor ausgelegt worden. Die Decke war sehr Tief, was wohl daran lag das es früher nur ein kleines Gebäude war und nie dazu gedacht die gesamte Prominenz der Neuzeit unterzubringen. Irgendwo hinter einigen kleinen Palmen und Grünzeug lag eine Lounge in der ein paar der Gäste entspannten. „Das nennt man Politik, falls du dich erinnerst, ich bin in dem Gewerbe tätig und ich will nicht das die Franzmänner dich oder mich irgendwann wütend belagern. Ein paar nette Worte können nicht schaden und immerhin erwähn ich dich schon überall kaum, damit du in das ganze Zeug nicht reingezogen wirst.“ Zielgerichtet liefen sie auf die Rezeption zu, an der ein kleiner, hagerer Mann mit einem Geigenkoffer in der rechten Hand bedient wurde. „Dafür bin ich dir auch sehr dankbar.“ Sagte sie ehrlich, im Gegensatz zu ihm lag ihr nicht viel daran berühmt zusein. „Ich würd glaub ich krank werden bei den ganzen Ränkespielen, aber vielleicht hast du recht. Ich bin einfach nur müde und will etwas schlafen, glaub aber nicht das ich noch viel netter zu den Paparazzi werd`.“ Seth lachte leise und sah wie der Mann zur Seite trat als eine freundliche Dame im knappen Dress des Hotels auf ihn zu Schritt. „Monsieur Zahn, darf ich Ihnen behilflich sein?“ Fragte sie mit einem zuvorkommenden Lächeln als dieser jedoch eng den Koffer an seine Brust drückte und wild mit dem Kopf schüttelte. „Das schaff ich schon alleine, danke Mademoiselle!“ Blaffte dieser auf Deutsch, in einem verletzt wirkenden Ton und flüchtete förmlich in Richtung der Fahrstühle. „Ich nehme an sie sind Chancelier Steiner und seine reizende Begleitung Mademoiselle Stark?“ Fragte der Rezeptionist, als sie herangetreten waren und ignorierte scheinbar vollkommen den aufgebrachten Gast als würde dieser gar nicht existieren. Verwundert blickte Seth ihm nach und wendete dann seinen Blick zu dem Mann vor ihm. Er trug eine Weinrote, dünne Weste auf dem ein goldenes Namensschildchen seinen Namen verriet „Aulon Cauchon“. „Ja das ist richtig, wollen sie einen Nachweis, oder soll ich meine Augenklappe einfach heben?“ Fragte er scherzend als dieser schnell verneinte. „Oh non, non man gab mir bereits bescheid das Sie in solch einem Wagen ankommen würden und Ihre Stimme ist kaum zu verwechseln. Die Präsidentensuite ist für Sie reserviert.“ Er drehte sich kurz um und nahm einen Schlüssel von der Wand den er ihm auf die Theke legte. „Es ist im Zehnten Stock, linke Seite. Sie müssen die Karte dort durch den Schlitz ziehen.“ Der junge Mann nahm den Schlüssel bedankte sich, als auch zu ihnen die freundliche Hoteldienerin herantrat. „Danke.“ Sagte Kass noch bevor sie ihre Hilfe anbieten konnte, drückte der Frau ihre Tasche in die Hand und marschierte müde voraus zum Fahrstuhl. „Uff, was ist denn da drin?“ Fragte sie keuchend in Seths Richtung der leicht über ihr Verhalten schmunzelte. „Waffen, Klamotten, das Übliche.“ Witzelte er freundlich und folgte seiner Liebsten zusammen mit der Hotelangestellten in den Aufzug. Sie fuhren hoch in das vom Rezeptionisten für sie genannte Stockwerk. Weiter oben baute man noch informierte sie die junge Dame die sich als Amelie Renoir vorstellte. Als sich die Türen vor ihnen aufschoben kamen sie in einen altmodischen Gang, wie man ihn aus Tausenden von Filmen kannte. Der Boden war mit einem roten Teppich ausgelegt, während goldgefärbte Lampen an den Wänden hingen und die weiße Decke in ein warmes, leicht gelbliches Licht tauchten. Die Hoteldienerin brachte die Beiden zu ihrem gemeinsamen Zimmer. Seth öffnete die Tür und ließ die Beiden vorgehen ehe er ihnen folgte und die Tasche schlicht auf den Boden stellte als sie ein helles Wohnzimmer betraten. Unfreundlich riss Kassandra ihre Amelie aus der Hand und ging mit müden Augen direkt in die Richtung in der die junge Frau das Schlafzimmer vermutete. „Entschuldigen Sie ihr Verhalten, das ist für ihre Mühe.“ Seth gab ein großzügiges Trinkgeld bevor sie verschwand, erst jetzt hatte er Augen für die luxuriöse Ausstattung. Wie Kassandra im Schlafzimmer ebenfalls feststellte, bot sich ihm ein gigantischer Ausblick durch die riesigen Fensterscheiben auf Orlèans und die naheliegende Kathedrale. Zusätzlich zu einem kleinen Schalter an der Wand, der die Rollläden herunterfahren ließ, konnte man jedoch auch einfach einen Vorhang schließen. Das Wohnzimmer besaß ein gemütlich aussehendes Weißes Ledersofa vor einem stabilen Holztisch und einem großen Flachbildschirm. Alles schien perfekt aufeinander abgestimmt zusein und er wollte nicht wissen wie viele von den Sachen schlicht einfach aus den Villen von bei der Invasion verstorbenen geplündert wurde. Erschöpft ließ sich Kass im Schlafzimmer rücklings in das endlos weiche Bett fallen, nachdem sie ihre Reisetasche achtlos in die Ecke geworfen hatte. Vor dem Bett hatte man ebenfalls einen Fernseher platziert, aber ihr war mehr nach dösen zumute als sich die Wiederholungen anzuschauen die mittlerweile wieder liefen und die Menschen zumindest vom Kriegsgeschehen ablenkten. Die junge Frau schloss ihre Augen und bleib einen Moment einfach so mit weit von sich gestreckten Armen liegen. Auch wenn sie Seth nicht genommen hatte um in eine besondere Position zu kommen und solche Vorzüge genießen zu dürfen irgendwann, wie es Scarlett einst versucht hatte, obwohl sie beteuerte ihn wirklich zu lieben, so hatte sie nichts dagegen diesen Luxus nun nebenbei einfach zu genießen, solange er sie aus der Politik raushielt und sie sich um ihre eigenen Sachen kümmern durfte. Mit einem leisen Lächeln sah er im Türrahmen auf sie hinab, sie vermochte es so müde richtig unschuldig auszusehen, etwas das sie ganz und gar nicht war. Grinsend kam er zu ihr ins Bett und schob sich über sie und küsste sanft ihren Hals als sie sich katzengleich streckte und mit halboffenen Augen zu ihm runtersah. „Ich hoffe du willst jetzt keinen Sex...“ Frech erwiderte sie sein Grinsen und fuhr ihm durchs Haar. „Mh, nur weil ich dich etwas liebkose? Du versuchst ihn doch so immer zu bekommen.“ Um sie am Antworten zu hindern küsste er sie sanft und sie erwiderte ihn intensiv „Hngh, ja aber du versuchst es so auch zu häufig, ich kenn dich Süßer. Sag mal, hättest du was dagegen wenn ich mir das Restaurant hier mal anseh` und mir nen Cocktail hol`?“ Seth drehte sich auf den Rücken und zog sie dabei mit sich, woraufhin sie nun auf ihm lag und sich kurz ihre Blutendrote Strähne wegstrich. „Nein, ich werde in der Zeit unsere Sachen auspacken. Amelie sagte unsere Koffer sind im Schrank, wo hast du deine Unterwäsche?“ Fragte er witzelnd und drückte sie noch einmal etwas an sich um ihren Hals zu liebkosen, während sie ihren Kopf noch etwas hob um ihm mehr Fläche zu geben, ehe er seine Hände von ihr löste und sie sich langsam aufsetzte. „Willst du sie anziehen während ich nicht da bin?“ Fragte sie mit einem gespielt ernsten Gesichtsausdruck, das einem breiten Grinsen wich als er zu lachen anfing. „Sicher nicht Kassi, ich zieh sieh dir lieber ab als mir an, außerdem wäre das sehr eng. Hast du dein Geld dabei?“ Das Punkgirl nickte und ihre fröhlichen Augen zeugten davon das sie wieder wacher geworden war. „Aber ich bräuchte dein Zippo, ich zünd mir meinen B-52 gern selbst an.“ Einen Moment suchte der junge Mann in seinen Taschen, ehe er ihr das Feuerzeug zu warf. „Aber bring es mir heil wieder zurück.“ „Das sagst du jedes mal, ich weiss wie viel es dir bedeutet also mach dir nich ins Hemd. Bis in einer halben Stunde denke ich.“ Sie hob mit einem sanften Lächeln noch einmal ihre Hand und verließ dann ihre Suite in Richtung des Fahrstuhls, nachdem sie sich den Schlüssel vom Tisch nahm, auf den ihn Seth zuvor abgelegt hatte.

Boeserbube 21. December 2007 01:17

Jaja, toll gefällt mir, auch wenn du den teil mit dem lippenstift nochma angucken solltest, da istn Schnitzer drinne

Achtlos sah sie in den Rückspiegels und zeichnete ihre schwarzen Lippen nach, den sie anschließend wieder zurück in das Fach warf, das sie mit einem sanften Schlag von untern zuspringen ließ.

kannst dich nicht hier auf den Lippenstift beziehen, wenn der im Satz nicht vorkommt und du den Satz davor, mit dem Lippenstift, mit nem Punkt beendet hast ;) halt bissel umschreiben und gut ist ^^

Und ich würde Page statt Hoteldienerin (klingt so wie Sklave ;) ) sagen, wobei ich nicht weiß, ob das auch so bei ner Frau heißt ^^

mfg

TheBigA 21. December 2007 10:11

Kleiner Fehler gefunden:
Seth öffnete die Tür und ließ die Beiden vorgehen ehe er in ihnen folgte und die Tasche schlicht in auf den Boden stellte[...]
Gehört des so? xD

Boeserbube 21. December 2007 12:14

Zitat:

Zitat von TheBigA (Beitrag 301519)
Kleiner Fehler gefunden:
Seth öffnete die Tür und ließ die Beiden vorgehen ehe er in ihnen folgte und die Tasche schlicht in auf den Boden stellte[...]
Gehört des so? xD

wenn du schon das erste in Kritisierst, musst auch das zweite Kritisieren, das passt auch nicht hin ;)

Ruhrpottpatriot 21. December 2007 14:12

wieder mal gut, und denk daran, der Kübelwagen:tztz:
was mir aufgefallen ist:
Zitat:

Überall wurde gebaut, bis auf die dunkelsten Flecken der Stadt, wurde überall gebaut um dem Strom an Menschen standzuhalten.
hier hält Doppelt gemoppelt nicht besser.

damn das zweite fällt mir gerade nicht mehr auf.
aber wieder mal richtig gut.. ach erwähnte ich schon den Kübelwagen?:D

SethSteiner 21. December 2007 17:25

Danke für die Kritik, werds ändern an den Stellen. Freundin kam leider noch nicht zum lesen und ich habs öfters überarbeitet, dummerweise schleichen sich da dann die meisten Fehler ein XD

Boeserbube 21. December 2007 20:52

Naja, wir sind da mal nicht so *gg* und lesen es trotzdem gerne :D

und wehe dem Kübelwagen passiert was, woher solln die sonst noch nen Kultiges Auto herbekommen, wenn alles zerstört ist, dass auch son Charakter hat ^^ ausser nen quietschrosa Rolls Royce *hust* :D

Ruhrpottpatriot 21. December 2007 22:29

genau meine Rede Boeserbube:ja:
und Seth ich kenn das mit dem Überarbeiten, in meine 72 Seiten und 13 Kapiteln haben sich auch massig Fehler eingeschlichen bei der Überarbeitung

SethSteiner 1. January 2008 19:37

OOC: Hallo alle miteinander. Wünsche fröhliche Weihnachten nachträglich und ein fröhliches Jahr 2008. Ich hab gestern Nacht in zwei Senfpfannkuchen gebissen, sollte also dieses Jahr viel Glück haben, ihr aber auch. Ich habe mal den letzten "Teil" ausgebessert und konnte zwischenzeitlich ein klein wenig weiterschreiben. Wünsche euch dabei viel spaß.


Das Restaurant war kaum besucht, nur einige wenige Männer und Frauen saßen hier, schlürften Kaffee oder aßen Spezialitäten des Hauses. Es war sehr ruhig, nur im hinteren Teil schienen sich einige Geschäftsmänner angeregt zu unterhalten, allerdings waren sie zu weit entfernt als das Kass ein Wort verstehen konnte. „Entschuldigung, Waffen sind hier nicht gestattet.“ Kurz vor der Tür, nur einige Meter von der Garderobe entfernt, stellte sich einer der Mitarbeiter des Hotels vor die junge Frau und hinderte sie daran das Restaurant zu betreten. Kass sah von den Augen des Mannes zu ihrer Pistole, die sie in ihre Jeans gesteckt hatte und dann wieder hoch. „Lassen Sie mich lieber durch, bevor ich ihnen den Lauf von dem guten Stück durch die Nase ins Hirn ramme. Ich bin für das leibliche Wohl des Kanzlers verantwortlich und ich denke sie wollen keinen Ärger mit ihm oder?“ Ihr Gegenüber musterte sie kurz unsicher und trat zur Seite, als Kassandra ihre Hand herausfordernd zu ihrer Waffe führte. „Schon gut, schon gut Sie können durch, verzeihen Sie bitte.“ „Warum nicht gleich so? Ich rate Ihnen allerdings das was ich gesagt hab auch zu prüfen, sonst überleg ich`s mir noch mal.“ Frech lächelnd ging sie an dem eingeschüchterten Kontrolleur vorbei in Richtung der Theke. Sie setzte sich auf einen der hohen Hocker und fokussierte den Barkeeper der aufgrund der kaum vorhandenen Gäste direkt auf sie zu kam. „Was wünschen Sie Mademoiselle?“ Die junge Frau musterte einen Moment die rote Weste des Mannes vor ihr und las seinen Namen ab, ehe sie freundlich ihre Bestellung auf gab. „Einen B-52, aber für das Feuer bin ich zuständig Meister.“ „Oue, selbstverständlich. Möchten Sie einen speziellen Inhalt?“ Kass winkte bei der Frage ab „Grand Manier wenn da ist, aber sonst nehmen Sie was üblich ist.“ Prompt machte er sich ans Werk während sie sich kaum interessiert umsah. Es war wie alles im Hotel prunkvoll eingerichtet, Bilder einst berühmter und nach dem Krieg teilweise mehr oder minder in Vergessenheit geratener Stars schmückten einige der Wände. Sie waren dezent aber dennoch gut sichtbar platziert, alles fügte sich perfekt ins Bild ein, ihrem Geschmack nach schon zu perfekt. „Bitte Mademoiselle, wünschen Sie sonst noch etwas?“ Kassandra blickte kurz auf das kleine Gläschen unter ihr, sie hatte vergessen wie winzig dieser Shooter war. Neben ihm hatte man ihr einen Strohhalm aus dünnem, aber festen Metall hingelegt. „Wenn ich`s mir recht überleg, machen Sie mir gleich noch einen zweiten.“ Aus ihrer Hosentasche zog sie das silberne Zippo das sie von Seth bekommen hatte, stieß die Klappe mit dem Daumen auf und zündete es im selben Augenblick an. Eine hohe, gelbe Flamme stieß hinauf die sie kurz an den Inhalt des Glases hielt, der schnell Feuer fing. Sie legte das Feuerzeug auf den Tisch und nahm den Strohhalm den sie kurz in den Cocktail aus Kaffe, Likör und starken Alkohol tunkte um in einem Zug alles auszuschlürfen. Kass bedankte sich knapp als der Barkeeper ihr das zweite Glas auf die Theke stellte. Erneut zündete sie es an, behielt das warm werdende Feuerzeug in der Hand und sah eine Weile nachdenklich in die blaue Flamme ihres Drinks. „Entschuldigung, haben Sie Feuer?“ Abschätzend blickte sie einen jungen Mann neben sich an, der ein weißes Hemd mit schwarzer Krawatte und gleichgefärbter Hose trug. Er sah gut aus und besah sie mit einem freundlichen Lächeln, in seinem Mund hing bereits seine Zigarette. „Sicher.“ Sie streckte das brennende Feuerzeug in seine Richtung. Er beugte sich etwas hinunter, hielt das Ende der Fluppe in die Flamme und zog sich zurück als sie angezündet war. Kass ließ das Zippo wieder in ihrer Hosentasche verschwinden. „Ich dachte die Dinger wären hier verboten?“ Der junge Mann registrierte ihren Blick auf seine Zigarette und sah seinerseits auf ihre Waffen. „Das selbe könnte ich zu Ihnen wegen dem Ding da sagen.“ Erwiderte er mit einem leisen Lächeln und blies etwas Rauch in die Luft. „Wollen Sie auch eine?“ Auf den Lippen des Punkgirls erschien ein sanftes Schmunzeln. „Ich rauche nicht, trotzdem danke.“ Sofort bei seiner nächsten Frage verschwand ihr gut gelaunter Gesichtsausdruck allerdings schon wieder. „Nun gut. Meines Wissens nach sollten Sie erst morgen Abend eintreffen, wie kommt es das Sie schon hier sind?“ Kass hatte jetzt keine Lust auf ein Fragespiel, dafür war sie nicht hergekommen. „Bis gerade eben waren Sie richtig Süß, aber wenn Sie ein Interview wollen, haben sie genau fünf Sekunden um sich zu verpissen bevor ich die hier benutze.“ Der Mann neben ihr lachte und schien in keinster Weise beeindruckt von ihrer Drohung. „Oh keine Bange, ich bin nicht von der Presse. Marc Gruber, Ministerium für Innere Sicherheit.“ Das Punkgirl stöhnte und faste sich an den Kopf, nahm nicht die Hand die er ihr reichte. „Sorry, aber mir reicht der eine Politiker mit dem ich mein Bett teile. Nicht das Sie nicht scharf wären, nur wollte ich mich ausruhen.“ Es war nicht so das Seth sie groß belasten würde mit seiner Arbeit, im Gegenteil er trennte ihr Privatleben und den Beruf so gut es ging und dafür war sie sehr dankbar. Aber die lange Fahrt und die lange Zeit die sie bereits auf den Beinen war schlauchte sie. Kassandra hatte sich in der Zwischenzeit einen Eiswürfel bringen lassen, mit dem sie sich sanft über die Lippen fuhr bevor sie ihn, im Augenwinkel Gruber betrachtend, in den Mund schob und mit einem mal ihren brennenden Drink die Kehle hinunter goss. Der Mann bedachte sie mit einem überraschten und gleichzeitig faszinierten Blick, die Informationen die er über sie erhalten hatte schienen voll und ganz zutreffend zu sein. „Die Öffentlichkeitsarbeit überlasse ich anderen Leuten, ich bin einer der Leute die für den Aufbau des neuen Geheimdienstes zuständig sind. Also keine Sorge, ich habe mit der Politik nichts zutun.“ Sein Beschwichtigungsversuch beeindruckte sie kaum, vor allem weil sie sich immer noch fragte warum er sie überhaupt angesprochen hatte. „So anders ist Ihr Job doch auch nich. Und wofür brauchen wir einen Geheimdienst, wir werden doch wohl kaum so verrückt sein und unsere eigenen Verbündeten ausspionieren.“ Die junge Frau lutschte etwas an dem Eiswürfel und wendete sich dem attraktiven Mann neben ihr nun vollends zu. Obwohl sie eine gewisse Abneigung gegenüber der Politik und dem Nachrichtendienst hegte, interessierte sie dieser Mann. „Nein, aber wir müssen vorsorgen, dieser Krieg wird irgendwann zuende sein und abgesehen davon wissen Sie genauso gut wie ich das die Ineas unsere Reihen infiltriert haben. Das Militär kann sich nicht um alles kümmern, genauso wenig wie die Übergangsregierung.“ Dem konnte sie nichts entgegensetzen, auch ihr war klar das der neue Staat wie alle vor und nach ihm solche Abteilungen brauchten. Kassandra beunruhigten nur die Auswüchse die sie annehmen konnten, eine allumfassende Informationskrake gegen die selbst Orwells Großer Bruder ganz klein wirkte. „Gut Marc, ganz unrecht haben Sie nicht. Und nun raus mit der Sprache, warum haben Sie mich angesprochen. Ich hoffe doch nur um ein bisschen zu flirten und nicht um mir einen Job anzudrehen bei Ihnen.“ Mit einem frechen Lächeln lutschte sie herausfordernd an dem mittlerweile kleiner gewordenen Eiswürfel und blickte ihrem Gegenüber in die Augen. Er betrachtete sie einen Moment intensiver, ehe er mit einem leisen Schmunzeln antwortete. „Eigentlich beides. Ich weiss das sie keine Arbeit haben momentan und da BND, genauso wie Sigyr im Krieg zerschlagen wurde, brauchen wir auch neue Mitarbeiter. Aber Kassandra, abgesehen davon bin ich jemand der gerne das angenehme mit dem nützlichen verbindet und bei einer attraktiven jungen Frau wie Sie, tut man das doch nur allzu gerne.“ Das Punkgirl sah einen Moment weg und warf das Eis in das kleine Glas ihres Drinks, sie hatte es bereits erwartet, aber war dennoch froh das dieser Kerl nicht so humorlos war wie einige von den Männern in Führungspositionen die sie kennenlernen musste. Neben Seth, ihrer besten Freundin Vicky und Jeanne d`Arc, hatte sie feststellen müssen das der Großteil noch aus genau dem gleichen Teil an Arschlöchern bestand wie vor dem Krieg. „Na gut, gewonnen. Ich hör mir Ihr kleines Angebot an, aber nur wenn Sie mir noch`n Drink spendieren und mich über Sigyr aufklären.“ Grubers Lippen umspielten ein amüsiertes Lächeln nachdem er erneut etwas Rauch in die Luft geblasen hatte. „Gut, bestellen Sie was, währenddessen erzähle ich ihnen die Geschichte dieser Organisation.“ „Eine Bloody Mary.“ Sagte die junge Frau in Richtung des Barkeepers und deutete den Mann anzufangen, da sie noch nie etwas über diese Organisation gehört hatte, interessierte sie zumindest das doch nun um so mehr und immerhin schien er ihr eine bessere Gesellschaft zu bieten als die meisten anderen Männer, denen sie bisher begegnete. „Es begann alles Ende des ersten Weltkrieges. Die Thule Gesellschaft, ich denke die kennen Sie, wurde gegründet und fand sehr schnell viele Mitglieder. Besonders in den höheren Kreisen des deutschen Reiches. Unter ihnen waren auch einige Mental begabte Persönlichkeiten aus verschiedenen Paranormalen Untersuchungsabteilungen des Reiches. Ich muss Ihnen nicht von ihrem fatalen Gedankengut erzählen für das sie gekämpft haben, das ist allgemein bekannt. Aber was nicht viele Wissen und vermutlich als fantastische Geschichten von Indiana Jones abtun ist, das Thule tatsächlich zusammen mit der SS und dem Ahnenerbe arbeitete um uralte Relikte aus den untiefen der Geschichte hervorzuholen. Abseits davon, versuchten sie natürlich genauso wie die Mentalisten der Alliierten in das Kriegsgeschehen einzugreifen, was das endgültige Ende auch um zwei Jahre verzögerte.“ Kass hob eine Braue bei seinen Worten, natürlich kannte sie diese esoterische Gemeinschaft, es gab noch genug Verrückte bis zum Beginn der Invasion die glaubten das es sie immer noch gäbe und sie nur darauf warteten aufzuerstehen. „Erzählen Sie mir jetz nich von Neuschwabenland.“ Bat sie ihren Gegenüber der leise lachte und entschuldigend zu Boden sah. „Tut mir leid aber ja. Während hier der Krieg bereits verloren war, hatte sich dort ein kleiner, letzter Stützpunkt gebildet. Keine Sorge, diese ganzen Verschwörungstheorien sind absoluter Nonsens.“ Beruhigte er die junge Frau, der er bereits den Argwohn deutlich ansehen konnte. „Bereits vor Kriegsbeginn, bildete sich in der Gesellschaft eine Fraktion gegen das Reich und seine Ideologien. Bis 1947 machte sie gut die Hälfte aus was schließlich in der Antarktis in einem gegenseitigem Gemetzel endete. Die Amerikaner hatten mit ihrer Operation High Jump begonnen, der Kalte Krieg setzte bereits ein und man wollte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Einerseits die letzten Nazikräfte vernichten und andererseits Tests durchführen für einen möglichen Krieg mit Russland. Immerhin würde man dort auch mit arktischen Temperaturen kämpfen müssen.“ Kass nahm dankend ihren Cocktail und nippte kurz an ihm, während sie ihn kurz musterte und munter drauf los riet. „Und der liberale Teil wollte überlaufen?“ „Erfasst. Es kam zum offenen Konflikt zwischen den beiden Lagern, mitten bei in der Groß-Offensive der Amerikaner. Am Ende war von der ehemaligen Festung dort kaum noch etwas übrig, der Großteil der Thulegesellschaft wurde ausradiert, ihr Anführer Major Maximilian Hammer von der Anführerin der Überläufer Elsa von Stolzherz ermordet und der Krieg entgültig vorbei. Unter ihrer Führung wurde die Organisation Sigyr errichtet, die ganz im Zeichen der neuen Zeit stehen sollte. Es dauerte mehr als ein Jahrzehnt, bis die Amerikaner ihre Zustimmung gaben und mehrere blutige Vertrauensbeweise bis sie akzeptiert wurde. Ein Teil von Sigyr ging schließlich vor ein paar Jahren in den Paranormalen Verteidigungsstreitkräften auf, ein anderer blieb unter sich als Teil des Geheimdienstes. Was Stolzherz allerdings angeht, sie verschwand in den 80er Jahren spurlos... merkwürdigerweise, ohne je einen Tag gealtert zusein.“ Gruber grinste bei dem skeptischen Gesicht das die junge Frau machte, für sie klang es zum Ende hin mehr wie eine der berühmten Freund-eines-Freundes-Geschichten. „Hum... wenn`s wahr ist, kann ich’s ihr nich verübeln. Ich würd` auch nich ewig den selben Job machen wollen, besonders nicht wenn ich noch in dreißig Jahren so gut aussehe wie jetzt.“ Kommentierte sie schließlich trocken und nahm einen weiteren Schluck. „Danke für die hübsche Geschichte... und nun Marc, was wollen Sie von mir genau?“ Dieser atmete kurz durch und drückt seine Zigarette im Aschenbecher aus. „Sie für uns gewinnen. Es dauert noch etwas, es ist ja nicht so als das wir nur eine Wanzeninstallationsbehörde aufbauen. Sie kennen es ja aus Amerika, wie viele verschiedene Institutionen es gibt, es wird hier nicht anders sein.“ Kass sah ihm misstrauisch in die Augen und trank aus, sie wusste nicht was sie von dem Angebot halten sollte, auch wenn sie bemerkte das er ihr damit sagen wollte, das es irgendwo einen Platz für sie gebe wo sie genau ihre Fähigkeiten ausspielen können würde. „Danke, aber ich wollte mich erst einmal selbst durchschlagen. Die Armee ist schon nichts für mich und ich weiss nicht ob mir ihre Arbeit gefallen würde. Aber vielleicht sieht man sich ja mal wieder, wenn es nicht gerade darum geht jemanden für einen Job anzuwerben.“ Das Punkgirl trank ihre Bloody Mary aus, schob sich vom Barhocker und legte für ihre zwei Drinks das entsprechende Geld auf den Tisch. „Klingt gut, aber vielleicht überlegen Sie es sich noch mal. Rufen Sie mich an, wenn Sie ihre Meinung ändern.“ Er zog aus seiner Hosentasche eine Karte heraus die er ihr unauffällig zuschob. Gruber sah nicht ihren zögernden Blick, bevor sie sie ergriff und wegsteckte. Noch einmal beugte sich Kassandra tief zu ihm hinunter und flüsterte ihm ins Ohr. „Du bist süß, aber bild dir darauf nichts ein...“ hauchte sie ebenso verführerisch wie eisig, ehe sie grinsend an ihm vorbei ging und am Eingang noch einmal kurz zu ihm sah. „Man sieht sich, Marc!“

Ruhrpottpatriot 2. January 2008 00:40

Wieder mal richtig geil weiter so

Boeserbube 2. January 2008 16:51

und wo bleibt mehr? :D

Zitat:

Das Restaurant war kaum besucht, nur eine wenige Männer und ...
mach aus eine mal einige :D

Gefällt mir, zwar bin ich Aktionjunkie, aber bissel Verschwörungsgeschichte und Hintergrund muss ja auch sein.

lg

SethSteiner 4. January 2008 21:06

OOC: Verbessert und es kommt mehr.^^


In ihrem Zimmer angekommen lief auf dem großen Fernseher im Wohnzimmer ein Actionstreifen den Seth wohl eingeschaltet hatte, während er dabei war aus den Koffern die Sachen in die Schränke einzuräumen. „Hey du glaubst nicht was mir da unten passiert ist.“ Kassandra ging zu ihrem Liebsten, der sich gerade auf die zehenspitzen Stelle um zwei Decken zu verstauen. „Ein hübscher Kerl hat dich auf einen Drink eingeladen?“ Tippte Seth mit ernster Stimme. Verwundert sah er über seine Schulter als sie schwieg und ihn nur mit einem strengen, verwunderten Blick bedachte. „Was hab ich etwa recht?“ Fragte er erstaunt darüber das er richtig geraten hatte und lächelte schelmisch. „Ja. Für einen Moment hast du mir Angst gemacht, ich dacht schon du wärst mir gefolgt.“ Erleichtert stellte sie sich hinter ihn und schmiegte sich an seinen Rücken. „Wozu? Ich vertrau dir schließlich und brauch genauso wie du einfach mal Zeit für mich, ich bin ja keine Klette und du glaubst nicht wie froh ich bin das du das auch nicht bist.“ „Mh, du solltest aber aufpassen, der war nämlich wirklich süß. Er hatte zwar was an, aber ich hab bemerkt das er einen gestählten Körper hatte und Humor hatte Marc auch.“ Leise lachte sie ihm ins Ohr ehe sie es sanft küsste. „Marc also ja? Hm, vielleicht sollte ich mich um ihn kümmern, na ja aber zur Not kann ich ja auch zu Val gehen und mich von ihr trösten lassen.“ Antwortete er schnippisch und legte eine Hand auf ihre die sanft über seinen Bauch strich. „Fiesling, jetzt kommst du wieder mit unserer Purgatori.“ Kass begann liebevoll an seinem Ohrläppchen zu knabbern und schmiegte ihre Front stärker an ihn. „Du forderst es ja heraus. Ich muss dich eben immer wieder disziplinieren.“ Er genoss ihre zarten Liebkosungen und drehte sich um, er wusste genau das er so wie sie sich gab entweder gleich mit ihr ins Bett fallen würde oder zumindest noch eine ganze Weile reden, wenn sie nicht scharf auf den Actionfilm im Hintergrund werden würde, welche sie genauso sehr liebte wie er. „Mh ja, darauf steh ich doch Süßer. Er war wirklich heiss... Und ja ich weiss das dir die kleine rothäutige auch gefällt, also denk gar nicht erst daran sie noch mal zu erwähnen.“ Frech blickte sie ihm ins Auge, beugte sich ein klein wenig hoch und küsste ihn verlangend, ehe sie ihn am Kragen packte und sanft in Richtung Sofa zog. „Ich muss dich nicht daran erinnern das ich für dich viel trainiert habe oder?“ Das Punkgirl schüttelte den Kopf und setzte sich mit ihm auf die Couch, wobei sie sich eng an ihm kuschelte. „Quark, ich hab das schon bemerkt und du siehst echt gut aus. Aber deine Hände waren trotzdem schon immer das beste an dir, neben deinen Augen...“ Zum Ende hin wurde Kass leiser, sie mochte nicht gern das Thema anschneiden, immerhin hatte er sein linkes damals im Kampf mit ihr gegen den Riesenhaften Grendel verloren. „Ich hatte schon befürchtest du würdest jetzt die ganze Zeit von Marc reden, aber das hört sich schon viel besser an.“ Meinte er grinsend, legte einen Arm um sie und strich sanft mit seinen Fingerkuppen über ihren rechten Oberarm. Vor ihnen pirschte sich der Protagonist des Filmes gerade durch einen Dschungel auf der Suche nach einem unbekannten Angreifer. Es war ein wirklich alter Film, aus den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, aber er gefiel ihm, wie die meisten aus dieser Zeit. „Sollst ja nich glauben ich geh dir noch fremd oder so.“ Während sie beide den Film verfolgten, erzählte Kass von dem Angebot das Gruber ihr gemacht hatte, Sigyr und das sie ablehnte. Nicht nur ihre bloße Abneigung war ein Grund das sie vorerst nicht eingehen wollte auf die Einladung, sie erzählte Seth auch von ihrer Ahnung. Es musste einen Grund dafür geben das nicht einmal ihre beste Freundin Viktoria ihnen von dieser Organisation berichtet hatte, immerhin waren sie beide sehr wissbegierig was die Geschichte ihres Landes und darüber hinaus anging. Kass ging davon aus das Gruber ein Mentalist war, einer der Sorte die Menschen beeinflussen konnte und es auch tat. Auch wenn sie ihn irgendwo mochte, wollte sie es sich gut überlegen bevor sie diesen Schritt wagen würde, in eine Organisation einzutreten in der wohl noch viel mehr von seiner Art arbeiten würden. Seth konnte nachvollziehen warum sie das Angebot ausschlug, aber er wollte nicht das sie sich voreilig diese Chance verbaute, nur in der Befürchtung das jemand versuchen würde ihre Gedanken zu manipulieren oder einen Kontrollstaat zu errichten. Ganz zu schweigen davon, das ersteres seines Wissens nach kaum möglich war, dazu war ihr Geist zu stark und laut dem was er bisher erfahren hatte, war es diese begabten Menschen absolut unmöglich einen Menschen direkt zu verändern. „Du solltest dir es trotzdem noch mal überlegen. Vielleicht haben sie wirklich was für dich und er sagte doch das es sowieso noch dauern würde bis der neue Geheimdienst seinen Dienst aufnehmen können wird.“ Kass zögerte mit ihrer Antwort, was nicht an dem Thema als mehr an der Szene die sich vor ihr abspielte lag und sie im Bann hielt. Eine junge Frau war gerade vor einigen Soldaten geflohen und nun wider eingeholt worden. Der Mann der ihr folgte war tot, aber die einzigen Überreste die man fand waren Blut und Eingeweide und nur die verstörte Frau wusste was geschehen war. „Ich denk drüber nach.“ Sagte sie nach einigen Sekunden und blickte zu ihm auf. „Ich hab halt gerade einfach kein gutes Gefühl. Vielleicht ist es ja das richtige und ich bin einfach nur Paranoid... hey dann haben wir wieder was gemeinsam.“ Stichelte sie böse lächelnd, erhob sich und küsste ihn schnell, noch bevor er ihr etwas entgegen konnte. „Ich ruf ihn an und sag ihm das er mir einfach was offen halten soll, für den Fall der Fälle. Zufrieden?“ Seth musterte ihre Augen und nickte leicht, damit konnte er leben und es würde eine Option für sie bleiben, falls sie ihre Meinung änderte. „Absolut... und nun? Wollen wir das hier intensivieren oder möchtest du noch sehen wie der Film ausgeht?“ Sein Gesicht blieb nah an ihren Lippen und seine Hand, die über ihren Körper strich machte ihr deutlich was er wollte. „Mh, erst die Arbeit, dann das vergnügen Süßer.“ Noch einmal trafen sich ihre Lippen leidenschaftlich, ehe sie sich mit einem frechen Lächeln zurück zog und sich wieder an ihn lehnte, während ihre Augen von seinem zurück zum Fernseher glitten. Seufzend rutschte er ein wenig nach unten und schmunzelte, sie war doch unverbesserlich. „Na gut, weil du ihn erst einmal gesehen hast. Denke aber nicht das ich es vergesse dich für dein Benehmen zu züchtigen Kassi!“ Diese grinste nur breit bei seiner Aussage, das war schließlich genau das was sie wollte.

Nach dem sie die folgenden zwei Wochen in vollsten Zügen zu Zweit genossen und er sich anschließend wieder um den Aufbau der Infrastruktur in ihrer Heimat kümmern musste, gestaltete sich ihre Suche nach einer Beschäftigung schwerer als zuerst gedacht. In ihrer Brieftasche blieb tief vergraben, die Visitenkarte versteckt und mehr als einmal kam sie in die Versuchung die Nummer zu wählen. Der Krieg und die Bedürfnisse der Millionen Zivilisten machten es für sie nicht schwer eine Arbeit zu finden, überall wurde nach helfenden Händen gesucht. Tief in ihrem Herzen jedoch sehnte sich Kassandra nach etwas das ihr ebenso viel abverlangte und gab wie der Kampf den sie fast drei Jahre im Namen der Donnerfeste ausfocht. Sie probierte sich in den verschiedensten Berufen und lernte dabei die französische Kultur kennen, was nichts an ihrer Unzufriedenheit änderte, die dazu führte das sie nirgendwo lange blieb und immer wieder auf der Suche nach etwas neuem war. Währenddessen veränderte sich Europa unaufhörlich. Die bekannten Parteien des dritten Weltkrieges, die Achse des Europäischen Wiederstandes und das Imperium von Ineas lieferten sich an den Grenzen erbitterte Kämpfe, während im inneren Stadt für Stadt zurückerobert werden konnte. Seth hatte alle Hände voll zutun. Innerhalb weniger Monate war halb Deutschland befreit worden, Hunderttausende Überlebender der Kleinstaaten zwischen Frankreich und der Föderation erklärten sich mit ihrer Hilfe für Unabhängig. Es sah gut aus aber immer noch blieb die Kommunikation außerhalb des Kontinentes verwehrt und der Vormarsch stockte.

Im kleinen aber gut besuchten Cafè La Martroi, im Herzen Orlèans, wartete Kassandra auf ihre Freundin Viktoria, die sie noch am Abend zuvor angerufen hatte um sie über ihren Fronturlaub zu informieren. Fröhlich hatte Kass sie daraufhin für den nächsten Tag auf einen Kaffee eingeladen. Sie kam gern hier her wenn sie Zeit hatte. Es war einer der belebtesten Orte der Stadt und von überall besaß man einen guten Blick auf die Statue Jeanne d`Arcs, der Frau die vor Hunderten von Jahren Orlèans befreite. Sie saß auf ihrem Ross und blickte mit Wachen Augen nach Norden. Ihr Schwert in der rechten Hand, bereit jedem Übel entgegenzutreten das ihr sich in den Weg stellen würde. Nicht wenige forderten das auch die Generalbrigadier, derer man zu Ehren den selben Namen gab, ein Monument in der Stadt errichten sollte, vielleicht sogar neben der jetzigen Statue. Für nicht wenige war sie eine Wiedergeburt Johannas und obwohl es ihr persönlich nicht gefiel, verehrte man sie vielfach, besonders in diesem Teil des neuen Frankreichs.
„Endlich da bist du ja!“ Freudig erhob sich das Punkgirl von ihrem Platz und fiel dem Blondschopf förmlich um den Hals. „Ich hab dich auch vermisst Kleines.“ Vicky umarmte Kassandra und drückte sie fest an sich. „Danke das du dich nich hast töten lassen. Hab gehört das es an der Front ziemlich schlecht aussieht.“ Sie lösten sich langsam voneinander und setzten sich an den kleinen Tisch auf dem nur eine Tasse stand, sowie die Karte des Lokals. „Kannst du laut sagen. Die Imps ziehen sich aus den Städten überall zurück und das einzige was wir noch machen müssen ist es die Zombies und die paar Dämonen über den Haufen zu Mähen. Aber an der Grenze verstärken sie ihre Armee mit schweren Geschützen und ihre Infanterie ist laut der Luftaufklärung in den letzten Wochen glatt auf das Dreifache angewachsen. Sie schicken jetzt ihre eigenen Leute in den Kampf, anscheinend wird es eng für sie.. oder sie drehen jetzt einfach erst richtig auf. Berlin haben wir schon längst abgeschrieben, der Oregon Trail existiert nur noch auf dem Papier.“ Kassandra seufzte, sie wusste was das hieß. Berlin war vorerst verloren, genauso wie der Rest von der anderen Hälfte ihres Landes, von München bis zur Hauptstadt. Sie fühlte wie ihre Freundin ihre Hand ergriff und aufmunternd drückte. „Schon gut Vic, lass uns einfach das Thema wechseln. Wir sollten unsere Zeit nicht mit so was verschwenden.“ Der Blondschopf schmunzelte und stimmte ihr zu. „Hast recht. Also was machst du gerade? In deinem letzten Brief hast du gekellnert und davor warst du hier irgendwo auf einem Bau. Du willst mir wohl kaum erzählen das du immer noch in diesem Restaurant arbeitest.“ Sie zog ihre Hand zurück und griff die Karte um sich etwas zu bestellen. „Ich weiss ja auch nicht was ich will.“ Entschuldigte sich Kass brummend. „Nimm den Capuccino der ist gut.“ Meinte sie, bevor sie auf ihre Frage zurück kam. „Ich arbeite jetzt in einer Bäckerei. Mein Chef meinte das sie sogar euch beliefern.“ Viktoria bestellte den Capuccino den ihre Freundin ihr empfahl und wendete ihren Kopf wieder zu ihr. „Ach darum schmecken unsere Rationen immer so scheußlich in letzter Zeit.“ Stichelte sie grinsend, stützte ihr Kinn auf ihre Hände und sah Kassandra in ihre eisend blauen Augen. Gespielt beleidigt verschränkte diese ihre Arme vor der Brust. „Hey, der Meister meint das ich sogar richtig Talent habe und das unsere Brötchen zu spät bei euch ankommen, dafür kann ich nichts.“ Ihr Gegenüber lachte herzhaft wie lange nicht mehr. Hier war es anders als an der Front, keine Toten, das pure Leben. Für eine Weile konnte sie vergessen das es überhaupt einen Krieg gab. „Schon gut. Ich glaub dir ja das du die geborene Bäckerin bist. Aber muss das nicht hart für dich sein? Du bist doch eine totale Langschläferin, genau wie dein Freund.“ „Hab ich gesagt das es leicht wäre?“ Fragte Kass leise Lächelnd, schon damals waren sie und Seth in der Feste immer die letzten die aufgestanden waren. „Es ist schon echt nervig, aber Seth ist zuletzt eh nich da gewesen, war bei euch in Hamburg und Frankfurt, Händeschütteln, sich alles ansehen, ein paar Babys knutschen. Ehrlich gesagt find ich es schlimmer das ich kaum dazu komme mit ihm was zu unternehmen als das ich nicht ausschlafen kann.“ Viktoria blickte zum Kellner auf der ihr Freundin eine Tasse auf den Tisch stellte. Der Blondschopf strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und nahm einen Schluck. „Kann ich verstehen. Ich seh` Claire auch kaum und momentan hat sie zuviel Arbeit. Ach ja, jetzt wo wir mal so mehr oder weniger unter uns sind. Ich wollte dir schon die ganze Zeit von dieser neuen Geheimwaffe erzählen.“ Sie wurde etwas leiser als sie sprach und ihre Augen suchten für einen Moment argwöhnisch die Umgebung ab, bevor sie sich etwas zu Kassandra beugte. „Unsere Leute haben einen Mech gebaut. Das Ding ist fast sieben Meter hoch. Sie haben es Wanderungspanzer getauft, aber die Soldaten nennen ihn schlicht Wanzer. Die haben uns vor zwei Monaten mit dem Vieh auf Streife in Hamburg geschickt, erste Tests. Das Wolfsrudel ist mittlerweile ja auch eher zu einer Art Spezialeinheit mutiert, wir sind kaum noch mit den anderen an der Front, kein Wunder also das wir eine der ersten sind die das sehen durften. Wir haben schon kaum Ressourcen, aber wenn dann stecken sie es gleich in so was.“ Kassandras Augen wurden groß, sie hatte diese riesigen, von Menschen gesteuerten Roboter schon immer geliebt. „Cool! Als kleines Kind wollte ich mal eine Weile Mechpilotin werden, hab damit meinen Vater ganz schön genervt. Wie sieht es aus?“ Viktoria sah ihrer Freundin an wie interessiert sie war, ihre Augen funkelten förmlich und sie konnte sich schon denken was sie sich alles ausmalte. „Wie soll ich dir das beschreiben? Es sieht jedenfalls nicht Humanoid aus.“ Sie nippte nachdenklich an ihrem Capuccino, es fiel ihr schwer das Äußere zu beschreiben, weshalb sie einen Stift aus ihrer Brusttasche zog und ein altes, bereits zerknülltes Stück Papier. Gespannt trank Kassandra ihren Kaffee aus und sah ihr dabei zu wie sie mehr oder weniger künstlerisch ein zweibeiniges Ungetüm zeichnete, dessen Kopf recht Flach erschien, was nichts daran änderte das er immer noch sehr groß war. Vicky erklärte ihr das er Waffensysteme an den Seiten und am unteren Teil, vorn des metallenen Schädels besaß. Zusätzlichen zu den bereits vorhanden konnten noch weitere an den Seiten ausgefahren werden. „Man hat uns erklärt das es noch ein Prototyp ist. Dementsprechend war das es auch die halbe Zeit lang die wir da waren kaputt, aber einmal hab ich es in Aktion erlebt. Na ja es waren nur das übliche Kruppzeug, aber danach war nichts mehr davon übrig... schon beeindruckend.“ „Kann ich mir gut vorstellen. Manchmal würd ich echt gern mit dir Tauschen...“ Für einen Moment blickte sie betrübt zu Boden. „Ach Mensch Kleines, du weißt doch das ich dich in meine Einheit kriegen kann. Du musst es nur sagen.“ Kass verdrehte die Augen, sie hatte mit der Armee nach dem Sturm auf das Rathaus damals abgeschlossen und auch wenn es sie reizte, sie wollte es nicht. „Nein Viktoria, ich komm klar, ich hab`s dir schon einmal gesagt. Ich brauch das nich.“ Die junge Frau vor ihre zuckte nur mit den Schultern und zog aus ihrer Brusttasche ihren Flachmann aus dem sie einen Schluck nahm, sie konnte es nicht einmal im Cafè sein lassen. „Wie du meinst. Ich hab dir und Seth übrigens noch was interessantes mitgebracht.“ Sie beugte sich kurz runter zu ihrer Tasche während das Punkgirl den Zettel mit der Skizze des Mechs in einer kaum sichtbaren Tasche ihres schwarzen, kurzen Faltenrocks verschwinden ließ. „Hier.“ Viktoria warf ihrer Freundin ein Magazin auf den Tisch, direkt neben ihre Tasse. Verwundert blickte sie auf das Titelbild, das eine Schlachtszene zeigte auf der sie sich selbst, Seth, eine Bekannte und Viktoria gut wiedererkannte. Es war ein Comichaft gemaltes Bild, jedoch um Klassen besser als was sie zuhauf in ihrer Sammlung besaß. Es erinnerte an Bilder der Renaissance Zeit. Es war ziemlich imposant, die Energie die in den einzelnen, geradezu Heldengleichen Posen steckte war förmlich zu spüren. Der Rand der Zeitschrift war bereits abgewetzt, was sie Viktoria nicht übel nehmen konnte, wenn sie daran dachte wie lange sie unterwegs gewesen war. „Die Gruppe S – Stark, Steiner, Skowic und von Stein. Die Schlacht von Berlin und ihre Auswirkungen.“ Las Kassandra schmunzelnd vor und sah dann weniger begeistert wieder auf. „Toll jetzt komm ich ganz groß raus.“ Ihre Freundin schüttelte mit dem Kopf und ließ dabei das lange blonde Haar herumwirbeln. „Nein das mein ich gar nicht. Schau in die Inhaltsangabe, da ist etwas das dich wirklich interessiert, im übrigen ist die schon ein Monat alt, man hat dich also vielleicht eh schon vergessen.“ Kass hoffte das sogar und blätterte um, suchte nach etwas das sie interessieren könnte, das meiste war jedoch nur langweiliger Klatsch und Tratsch oder Propaganda um die Moral zu verbessern, es war kaum etwas von Wichtigkeit dabei. Sie wollte gerade aufsehen, als ihr plötzlich ein kleiner Absatz ins Auge stach. Rätselhafte DNS Mutationen – Forscher ratlos, Militär schweigt.

Ruhrpottpatriot 4. January 2008 22:47

nett nett wieder mal geil, aber wo ist unser Star der Kübelwagen:gruebel: bin auf den näcshten Teil gespannt

SethSteiner 5. January 2008 00:32

Danke und was den Kübelwagen angeht, weiss nicht wann er mal wieder auftaucht, aber hey er ist noch nicht kaputt.^^ Ich hab noch mal etwas zum Mech editiert, das ich ganz passend finde.

Ruhrpottpatriot 5. January 2008 01:17

Zitat:

Sie haben es Wanderungspanzer getauft, aber die Soldaten nennen ihn schlicht Wanzer.
wenn du das meinst... nett nur ich hätte ihn ehr Stampf(i) getauft...

und das mit dem Kübelwagen ist gut:D

SethSteiner 5. January 2008 01:59

Stampfi XD Na, es ist ja auch eine kleine Hommage ;) Abgesehen davon bekommt er natürlich noch einen Namen, der aber erst später verraten wird. Und lächerlich will ich das Riesenvieh natürlich auch nicht machen. Ich denke Wanzer passt schon super. Ansonsten hatte ich ein paar Kleinigkeiten berichtigt. Wenn natürlich mehr auffällt, wird das auch berichtigt.

Ruhrpottpatriot 5. January 2008 14:14

nja, Stampf wäre wohl der name dem ihn die allseitzs beliebten 40k Orks gegeben hätten oder halt 'Dat großä Ding da'

SethSteiner 7. January 2008 18:39

OOC: Na ja Ruhrpottpatriot, ich bin nicht gerade Warhammer Fan, auch wenn ich einige Figuren besitze. Und Orks mag ich schon gar nicht^^ Aber na ja, jeder wie er mag ;) Und hier auch wieder was neues, hab mich lange drauf gefreut das zu schreiben.^^ Desweiteren eine kleine Änderung der Farbe, da im anderen Thread sie recht gut anzukommen scheint und wohl das lesen angenehmer macht, diese nun auch hier.

„Genau den Satz meinte ich. Anscheinend gibt es noch viel mehr wie dich. Ein paar tausend. Für Seth habe ich einen Brief reingelegt, was da drin steht wird ihm sicher nicht gefallen. Die Regierung soll eigentlich nichts davon wissen, denn das Oberkommando der Achsenstaaten und der PVS kennen ja seine abweichende Haltung gegenüber den Damon und sie wollen nicht das irgendwer davon was erfährt bevor es los geht.“ Kass nickte und ließ die Zeitschrift in ihrer Tasche verschwinden, sie kannte die Meinung ihres Freundes nur zu gut und auch wenn die junge Frau es nur ungern zu gab, sie teilte sie. Viktoria nahm einen Schluck aus ihrer Tasse, den Flachmann hatte sie direkt daneben abgestellt. „Und was hast du heute vor?“ Die Soldatin lächelte breit als Kassandra achselnzuckend erwiderte. „Na ja, es ist Wochenende und Seth ist nicht da, jedenfalls nicht bis heute Nacht. Also warum sollten wir Mädels nicht etwas spaß haben. Lass uns Shoppen gehen oder in einen der Clubs heute Abend, wie wärs?“ Kass erwiderte das Lächeln keck, sie hatte sich schon seit der Nachricht am gestrigen Abend auf ein ausgelassenes Wochenende gefreut. „Klar, ich trink sofort aus und dann können wir losgehen. Ich brauch sowieso ein paar neue Sachen und gefeiert habe ich glaube ich schon seit einem halben Jahr nicht mehr.“ Ihr Gegenüber holte den Kellner heran und bezahlte für beide die Rechnung, während Vicky den letzten Rest ihres Capuccinos in die Kehle goss, ihren Flachmann ergriff, in ihre Brusttasche schob und aufstand. Ihre Freundin tat es ihr gleich und führte sie durch die Straßen zu einem der vielen Kaufhäuser der Stadt. Die Produktion von Kleidung, Maschinen und allerlei Technik verlief immer noch schleppend, obwohl man bereits seit gut anderthalb Jahren die Fabriken der meisten Orte in denen die Paranormalen Verteidigungsstreitkräfte ihre Fahne aufgestellt hatten, wieder besetzen konnten. Die wenigsten der Geschäfte verkauften daher bereits neue Sachen, das meiste wurde aus den leerstehenden Läden, Einkaufszentren und Lagern der befreiten Gebiete herangekarrt. Ursprünglich kümmerte sich die Armee darum, doch in der letzten Zeit übernahmen eigens dafür eingerichtete, zivile Firmen den Transport. Kaum jemand bemerkte es, das Volk war durch den Krieg dezimiert worden und daher war noch auf Jahre hinaus reichlich da um jeden Einzelnen mit allem was haltbar war zu versorgen.
„Wie findest du das?“ Kass hatte sich ein schwarzes Halsband umgelegt, an dessen Front ein silbernes Herz an einem dicken Ring hing. „Passt zu dir und Seth wird’s sicher gefallen.“ Die junge Frau schmunzelte bei dieser Aussage und sah auf das Schild über dem Wühltisch aus dem sie das Halsband herausgezogen hatte. „Aber Second Hand, also wer weiss wem das mal gehört hat.“ In diesen Zeiten hieß Second Hand in den meisten Fällen das es von einem Toten stammte, ein Umstand der ihr ein schlechtes Gefühl gab, solche Sachen stammen nicht selten von Plünderern und sie hielt nicht viel von Leichenschändung. Andererseits, niemand würde es vermissen und sie würde auch keine Nachforschungen anstellen, also wendete sie ihren Kopf wieder ab, zog das Band von ihrem Hals und behielt es in der Hand, während sie mit Vicky zu den Umkleidekabinen ging. Beide hatten sich bereits einen ganzen Haufen an Röcken, Oberteilen, Unterwäsche und sonstigen Accessoires zusammengesucht, darunter ein gutes Dutzend Gürtel. „Denk nicht drüber nach Kleines. Hey wenn dir das Rote da nicht passt, kannst du es mir rüberwerfen?“ Kass schmunzelte und betrat eine der leeren Kabinen. „Klar.“ Es war gleich das erste das sie anprobierte und achtlos die Trennwand rüberwarf als es ihr etwas zu groß war. „Hier, vielleicht steht`s dir besser.“ Viktoria hielt sich das knappe rote Kleid vor die Brust und grinste. „Da bin ich sicher, du bist eh mehr der schwarze Typ.“ Das Punkgirl schmunzelte leicht und zog sich einen Mini an der ihren Po nur knapp bedeckte. Als Oberteil suchte Kassandra sich ein Schulterfreies, dunkelgrünes Top heraus, auf dessen Brust ein weißes Pentagramm prangte. „Stimmt, aber ich trag in letzter Zeit auch mal Bunte Sachen. Hättest mich letzte Woche sehen sollen, zwei verschiedene paar Socken, rosane Netzstrümpfe. Hab mir dann noch einen richtig schicken schwarzen Rock gekauft, der hatte so pinke Ränder an den Taschen und zur Krönung noch ein Korsett in der selben Farbe. Drunter hab ich dann einen stechend grünen BH und Tanga angezogen.“ Die Soldatin in der Nebenkabine konnte kaum glauben was sie da hörte und verzog das Gesicht „Boah, das klingt ja ekelhaft.“ Ätzte sie und fing dann an zu lachen, sie konnte sich kaum vorstellen das Kass sich freiwillig so etwas anziehen konnte. „Hey es sah echt gut aus! Wenn du willst beweis ich’s dir und zeig dir die Sachen Zuhause... ich wollte dich sowieso Fragen ob du nicht bei uns übernachten willst.“ Sie hörte neben sich ein seufzen. „Ich weiss nicht Kassi, kommt Seth nicht zurück? Ich will euch nicht zur Last fallen.“ Die junge Frau jedoch schüttelte mit dem Kopf und donnerte mit der Faust gegen die Trennwand. „Ey, du machst nie Umstände! Abgeseh`n davon wohnen wir in einem Hotel, in der Präsidentensuite, also das einzige das du nerven könntest wären die Rezeption oder den Koch!“ Kassandra ergriff einen weiteren Minirock, dieser war jedoch im Gegensatz zu dem anderen dunkelrot und grün kariert. Wenn sie nicht gerade Militärhosen oder Jeans trug, dann war das ihre bevorzugte Kleiderwahl und das nicht nur weil es ihr selbst gefiel. Wenn sie darin herumlief, konnte Seth ihr kaum einen Wunsch abschlagen und das nutzte sie schamlos aus. Viktoria fing wieder an zu lachen und fügte sich „Okay, dann schlaf ich bei euch. Ist das jetzt ein Angebot für heute oder die ganze Woche?“ Fragte sie interessiert, obwohl sie sich die Antwort bereits denken konnte. „Natürlich die ganze Woche, was denkst du denn? Ich freu mich das ich endlich mal wieder jemanden habe mit dem ich quatschen kann. Ist ja nicht so als wenn es mit meinem Süßen nicht ginge, aber wenn er Arbeit hat dann muss ich mich schon direkt vor ihm auf den Tisch setzen damit er zu hört...“ Sie konnte nicht sehen wie Vicky verstehend nickte, bevor sie eines der Obersteil über ihren Kopf streifte und sich im Spiegel begutachtete. „Dann hast du`s ja gut bei mir, da es einfach reicht ins Zimmer zu kommen und loszuquasseln. Ich muss allerdings noch bei mir im Motel anrufen. Kannst mir ja helfen meine Sachen zu euch zu bringen.“ Kass drehte sich um und tat dasselbe wie sie in diesem Moment, wobei ihr Blick ihren Hintern musterte, ob er auch so zur Geltung kam wie sie es sich wünschte. „Kein Problem, aber erstmal müssen wir diesen Berg in meine Wohnung bringen.“

Sie verbrachten noch Stunden im Einkaufszentrum und verließen es schließlich erst am frühen Abend mit vollen Taschen in Richtung des Hotels. Kassandra hatte es sich nicht nehmen lassen sogleich die neuen Sachen anzubehalten, inklusive des Halsbandes mit dem sie Seth überraschen wollte. Auf dem Weg kamen ihnen eine Gruppe junger Männer entgegen. Kass nutzte den Moment als sie direkt an ihnen vorbeigingen und zwinkerte einen von ihnen zu, wobei sie sich anheizend, fast schon lasziv bewegte. Viktoria ließ es sich nicht nehmen und pfiff einem von ihnen hinterher, tat so als würde der Mann ihr tatsächlich gefallen und lächelte ihm zu. Die Gruppe blieb stehen und sah den zwei Mädchen nach. „Hey Kleine, wie wärs? Hast du nicht Lust was mit mir zu trinken?“ Fragte der an dem Kass gespieltes Interesse gezeigt hatte, schlug sich leicht mit den Händen auf die Brust und machte eine ausschweifende Geste um zu unterstreichen was für eine großartige Partie er wäre. „Ja und deine Freundin kannst du gern mitbringen!“ Rief der andere dem Vicky zugelächelt hatte und grinste breit, sein Gesichtszug entgleiste allerdings als die beiden Frauen mit einem Mal in schallendes Gelächter ausbrachen und schnellen Schrittes weitergingen. „Macho Wichser. Aber es macht echt Spaß sie zu verarschen.“ Kass sah noch einmal zurück, die Gruppe hatte sich jedoch bereits umgedreht und war weitergegangen, wobei sie alles andere als gut gelaunt auf sie wirkten. „Oh ja und wie der eine geguckt hat, als hätte ich ihm einen Eimer Wasser ins Gesicht gespritzt. Das wird eine lustige Woche mit dir, sicher der beste Fronturlaub meines Lebens.“ Kass drehte ihren Kopf wieder um und sah zu ihrer Freundin. „Schade nur das ich dauernd so früh raus muss, sonst wäre es sicher besser und nach zwei Wochen will ich nicht schon meinen Chef nach ein paar Freitagen fragen.“ Sie verschränkte ihre Arme hinter den Kopf, wobei sie ihre schweren Taschen nun mit Beiden Händen gleichzeitig hielt. „Was ist mit diesem Agenten? Du sagst immer du magst nicht wirklich aber trotzdem erwähnst du ihn dauernd.“ Die junge Frau blickt in den Himmel und seufzte, vermutlich hatte sie recht, sie dachte wirklich ständig darüber nach. „Du meinst Marc. Ja aber irgendwas hält mich ab… ich mein… er ist einer dieser Psychomanten und du kennst die Typen, du hattest schließlich Salazar in deiner Einheit und der war mir schon unheimlich.“ Allein die Vorstellung das jemand in die Gedanken einer anderen Person eindringen könnte, ließ Kassandra schon als kleines Kind einen wahren Schauer über den Rücken laufen. Seit jeher fürchtete sie sich davor das es tatsächlich Menschen geben könnten die in ihren Kopf eindringen konnten und sie dazu brachte Dinge zutun, die sie vielleicht gar nicht wollte. „Ich weiss, trotzdem. Geh doch mal mit ihm Essen, dann siehst du ja wie er ist und dann sagt er dir sicher auch was er dir anbieten könnte.“ Das Punkgirl senkte ihre Arme wieder und dachte einen Moment darüber nach. Sie wusste das Seth wohl ziemlich eifersüchtig wird wenn er es erfährt, sie würde es ihm schließlich nicht verheimlichen. „Vielleicht... du hast mir übrigens nie gesagt warum dir der Leutnant zugeteilt wurde Vic.“ Sie wollte nicht weiter darüber nachdenken, so das sie stattdessen vom Thema abzulenken versuchte, die leuchtend Grünen Augen des Blondschopfs fokussierte. „Das hat auch seinen guten Grund.“ Viktoria wich ihrem Blick aus, sah stattdessen mit kalten Augen in die Ferne wo die Loire durch die untergehende Sonne in ein orangefarbenes Juwelenmeer getaucht wurde. „Ich will wegen dieser Geschichte nicht unsere Freundschaft aufs Spiel setzen Kassandra.“ Diese verzog gekränkt das Gesicht, hielt die Soldatin am Arm fest und blieb stehen. „Es ist mir vollkommen egal was du getan hast, ich werde deine Freundin bleiben. Ich würde nur gerne wissen was es ist und du weißt das du mir alles anvertrauen kannst. Weder Seth noch irgendwer sonst würde davon erfahren, ich kann meine Klappe halten.“ Widerwillig hielt Viktoria an und drehte sich zu Kass um, die sie streng musterte. Sie zögerte damit dieses Geheimnis preis zu geben, es war nichts worauf sie stolz war aber sie hatte gelernt damit zu leben, oder viel mehr es zu verdrängen. „Weißt du, was ich getan habe ist etwas wofür mich wohl die meisten verabscheuen würden. Und mir liegt wirklich viel an unserer Beziehung.“ Kass verdrehte genervt ihre Augen, sie konnte es nicht leiden wenn man nur um das Thema herum sprach ohne es letztendlich zu treffen. „Komm auf den Punkt, dann wirst du sehen ob ich das bin was ich dir immer predige oder ob ich dich nur verarsche.“ Ihr Gegenüber presste die Lippen aufeinander, verschränkte ihre Arme vor der Brust und überlegte einen Moment wie sie es formulieren sollte, was sie ihr nun anvertrauen würde. „Gut...“ Die junge Frau atmete tief ein und überwand sich, mehr um zu wissen ob die ganzen Vertrauensbekundungen wahr waren, als das sie die Worte Kassandras wirklich glaubte. „Vor zwei Jahren, haben wir ein ganzes Dorf ausgelöscht. Sie waren alle Unschuldig, Frauen, Kinder, Alte, Schwache... wir haben sie über den Haufen gemäht. Tarnike gab uns dem Befehl dort hinzufahren und uns darum zu kümmern das die Leute rausgebracht werden, mit allen Mitteln und das bedeute auch das wir unsere Waffen benutzen sollten, wenn es nötig ist. Sie wollten nicht. Ich stritt mich mit dem selbsternannten Bürgermeister und irgendwann eskalierte die Lage. Erst erschoss ich ihn und als ein Tumult ausbrach erledigten ich und meine Einheit den Rest. Es dürften über hundert Leute gewesen sein.“
Der Gesichtsausdruck ihrer Freundin versteinerte sich, während Vicky augenscheinlich ohne Reue, mit fester Stimme von dem Blutbad das sie angerichtet hatte erzählte. „Wir verscharrten die Leichen innerhalb von zwei Tagen und verschwanden als wäre nie etwas gewesen.“ Ihre Unterlippe bebte und sie blickte schließlich zu Boden um ihre wahren Gefühle zu verbergen. In Wahrheit verabscheute sie sich heute selbst für das was sie getan hatte. Es half ihr nicht die Tränen zu unterdrücken, still fielen sie auf den nackten Stein des Bürgersteiges als sie aufgelöst ihre Augen zusammenpresste und die Taschen zu Boden fallen ließ um ihr Gesicht zu verbergen. Sie fühlte wie sich sanft die Arme Kassandras um sie legten, sie an sich heran pressten und ihre Hände zitternd über ihren Hinterkopf streichelten. „Hey... ist.. ist ja gut okay?“ Meinte sie mit unsicherer Stimme. Sie hatte einiges erwartet aber nicht das vor ihr eine Mörderin stehen würde, das hatte sie selbst Viktoria nicht zugetraut aber sie hielt zu ihrem Wort. „Gott du hast echt scheiße gebaut...“ flüsterte sie leise und fühlte wie sich die Finger der jungen Frau in ihre Kleidung pressten, ihre Schulter feucht wurde von den Tränen. „...ich bin deine beste Freundin und... es ist völlig egal was du gemacht hast, ich steh zu dir, okay?“ Das Punkgirl atmete tief durch, sie war sich selbst nicht ganz sicher ob ihre Reaktion wirklich richtig ist, aber sie hatte ein Versprechen gegeben und für sie gehörte Viktoria zur Familie. Sanft drückte sie ihre Freundin von sich und schob vorsichtig mit einem Finger ihren Kopf hoch, damit sie ihr in die Augen sah. „Hast du gehört? Egal was du getan hast, oder tust ich halte zu dir. Seth sagte mal du wärst so was wie meine Schwester, ich glaube er hat recht damit. Uns hält was zusammen das ist dicker als Blut.“ Viktoria wischte sich einige Tränen, die ihren Maskara verschmieren ließen weg. Zaghaft blickte sie von unten her Kass in die eisblauen Augen und nickte leicht, sie hatte keine Zweifel mehr das sie die Wahrheit sagte, kam ihr etwas näher und schluckte. „Danke... sorry das ich dir nicht vertraut hatte.“ Flüsterte sie leise, bevor sie ihre immer noch zitternden Lippen auf die Kassandras legte und sie zärtlich küsste. Die junge Frau erwiderte ihn nicht, aber ließ ihn überrascht von dem Schock für einen Moment zu, bevor sie ihre Freundin von sich stieß und ihr eine Backpfeife gab welche Viktorias Wange brennen ließ. „Was soll der Scheiß?!“ Keuchte Kass entrüstet und musterte den Blondschopf empört, der sich die Wange hielt und wieder zu Boden sah. „Erst erzählst du mir das du eine verdammte Schlächterin warst und nun küsst du mich.“ Sie konnte es kaum glauben, ließ ihre Tüten mit den Sachen zurück und wendete sich von Viktoria ab, die nun vollkommen ausgezehrt dastand. Mit einem mal war ihr vollkommen kalt, so das sie wärmend ihre Arme um sich legte und kein Wort erwidern konnte. „Du weißt das ich Seth liebe und nicht dich, auch wenn ich dich echt gern hab und wäre er nicht da.. keine Ahnung aber denk an Claire! ****...“ Fluchte Kassandra verzweifelt und setzt sich einige Meter entfernt auf eine Treppenstufe vor einer Haustür, strich sich die Blutendrote Strähne ihres sonst pechschwarzen Haares zureite und legte eine Hand resignierend vor ihre Augen. „Es... es ist nicht so als wenn das was ausmachen würde.“ Hörte sie Viktoria leise sagen, als diese die Tüten zusammentrug und langsam zu ihr ging. „Wir führen eine.. na ja ziemlich offene Beziehung. Ich wollte dich nicht ausspannen es ist nur.. es ist einfach über mich gekommen, ich hab dich eben sehr gern... ich geh jetzt besser.“ Sie stellte die Taschen neben die Beine ihrer Freundin und wollte sich gerade abwenden als diese säuerlich auf sah. „Vic... das ist eine ziemlich beschissene Situation aber ich hab nicht gesagt das ich dich nicht mehr sehen will und du dich verpissen sollst.“ Das Punkgirl stand auf und packte die Henkel der Tüten, die Vicky ihr gebracht hatte. „Hör zu, wir gehen zusammen ins Hotel und da reden wir dann. Du bist eine Soldatin, also verhalte dich auch so.“
„Ja... entschuldige...“ Hauchte Viktoria betreten und folgt ihr langsamen Schrittes als Kass voran ging. „Angenommen aber nun lass uns bitte einfach nur ins Hotel ja? Ohne zu reden oder so...“ Bat sie ungewöhnlich freundlich für ihre Stimmung. Das was sie jetzt brauchte war etwas Ruhe und Zeit zum Nachdenken. Sie war Vicky nicht wirklich böse für das was geschehen war, obwohl es sie verletzte. Es war eher die Verbindung aus dem Kuss und dieser unglaublichen Nachricht die den Ausschlag für ihren Ausbruch gaben.

Boeserbube 8. January 2008 07:53

Also
"legte eine Hand resignierend vor ihre Auge." entweder ist es ihr Auge, oder ihre Augen :D :nana:

und irgendwo hast du noch zureite geschrieben :D

Aber schlimm sone Sexgeile Schlächterin :D :gruebel: nun denn: mehr? :D
Die Farbe gefällt mir ganz gut, solange man den Hellgate Theme hat, isses wohl auch ganz okay. Wenn du nun noch Fett, kursiv für gesprochene Teile übernehmen würdest ^^ (das fand ich da auch ganz toll :D) Aber ich will hier ja nicht anstrengend werden.
Du könntest nun geschickt in den nächsten Teil den Kübelwagen wieder einbauen und sie damit die Sachen holen lassen, falls Vic doch noch bei Kassi pennt, oder sie nur von Kass in ihr eigenes Motel bringen lassen ;). Bin ma gespannt, was du mit den 3 Protagonisten noch anstellst, wenn die auf einem Zimmer sind :D
Aber was ist denn nun mit der heißen Damon? Denn die müsste ja auch inzwischen wieder ein paar Wächter gefressen haben und Seth könnt ma wieder vorbeigucken :D

SethSteiner 8. January 2008 18:22

Zitat:

Zitat von Boeserbube (Beitrag 317138)
Also
"legte eine Hand resignierend vor ihre Auge." entweder ist es ihr Auge, oder ihre Augen :D :nana:
und irgendwo hast du noch zureite geschrieben :D

Ich schau mal und verbesser es, aber heute wird eh noch mal Probegelesen, also mal gucken was noch kommt, dann wird das editiert.^^

Zitat:

Aber schlimm sone Sexgeile Schlächterin :D :gruebel: nun denn: mehr? :D
Nur keine Hektik *g* Bin ja dabei^^ Und na ja, Sexgeil eher weniger wenn auch nicht abgeneigt. Aber ich denke das es ganz gut ist vielschichtige Charaktere zu haben die mehr als ein Schema besitzen. So wie Seth nicht nur ein Samariter ist, eine Schwäche für jede Frau hat und auch über leichen gehen würde, so ist Vicky nicht nur die liebe nette trinkende Soldatin, sondern eine Massenmörderin.

Zitat:

Die Farbe gefällt mir ganz gut, solange man den Hellgate Theme hat, isses wohl auch ganz okay. Wenn du nun noch Fett, kursiv für gesprochene Teile übernehmen würdest ^^ (das fand ich da auch ganz toll :D) Aber ich will hier ja nicht anstrengend werden.
Bist du schon.... spaß! :D Keine Bange bist du nicht, aber soviel Kursiv gibt es ja hier nicht gerade.^^

Zitat:

Du könntest nun geschickt in den nächsten Teil den Kübelwagen wieder einbauen und sie damit die Sachen holen lassen, falls Vic doch noch bei Kassi pennt, oder sie nur von Kass in ihr eigenes Motel bringen lassen ;). Bin ma gespannt, was du mit den 3 Protagonisten noch anstellst, wenn die auf einem Zimmer sind :D
Tjaja, da ist viel drin hr hr. Aber alles was momentan bis zu einem bestimmten Punkt in einigen Seiten kommt ist bereits fertig ausgedacht. Den Kübelwagen wird man schon noch früh genug wiedersehen, aber wohl nicht direkt im nächsten Post (sorry^^).

Zitat:

Aber was ist denn nun mit der heißen Damon? Denn die müsste ja auch inzwischen wieder ein paar Wächter gefressen haben und Seth könnt ma wieder vorbeigucken :D
Oh keine Bange, die kommt noch früh genug vor, wenn auch erst nach dem Kübelwagen. Sie hat eine wichtige Rolle und es wird nicht das letzte mal sein wo sie auftauchen wird, soviel verspreche ich.

EDIT:
So ist verbessert alles und noch ein wenig mehr auch bei anderen bereits geschriebenen Teilen.

Kenne 8. January 2008 22:02

Die Story fängt wider gut an, mal sehen was noch so kommt.

Liegt villeicht an meinem dunklem Bildschirm aber ich mag die neue Schriftfarbe nicht so, da sie dem Hintergrund zu ähndlich ist.

SethSteiner 8. January 2008 22:14

Zitat:

Zitat von Kenne (Beitrag 318104)
Die Story fängt wider gut an, mal sehen was noch so kommt.

Liegt villeicht an meinem dunklem Bildschirm aber ich mag die neue Schriftfarbe nicht so, da sie dem Hintergrund zu ähndlich ist.

Könnte durchaus daran liegen, habe allerdings auch einen dunkleren Bildschirm (Röhrenmonitor), allerdings schaut es wirklich auch für meine Augen besser aus. Aber wenigstens gut das dir der Anfang schonmal gefällt.

Ich habe btw. noch einmal ein wenig umgeschrieben und arbeite nun an den nächsten Seiten weiter. Kritik ist natürlich weiterhin willkommen und wem grammatikalische oder rechtschreibliche Fehler auffallen, schön weiter posten =)

Ruhrpottpatriot 9. January 2008 18:52

wieeeeee, kein Kübel wagen im nächsten Kapitel?? Ich bin enttäuscht :hmpf: Aber mal im ernst, gut die andere Seite von Viki zu sehen. Und die Dunkle farbe gefällt mir auch besser, sit nicht so anstrengend, gerade wenn man wie ich dauer übermüdet ist.

P.A.X. the 4 Th 11. January 2008 13:24

"Üff was ist den da drin ? Waffen Kleidung das übliche" LOL

SethSteiner 14. January 2008 00:03

OOC: So wieder ein bisschen geschrieben, viel Spaß dabei.^^



Im Hotel angekommen war von Seth noch keine Spur zu sehen, es hätte Kassandra allerdings auch gewundert, immerhin kündigte er sich erst für den späten Abend an, aber bei ihm konnte sie nie wissen. Mehr als einmal hatte er sie bereits überrascht in dem er früher kam und es in erstaunen versetzen wenn er sich heute wieder beeilen würde um zu ihr zurück zukehren. „Werf` die Sachen einfach da ab, wir können sie später immer noch einräumen.“ Meinte die junge Frau, ihre Tüten achtlos in eine Ecke des Wohnzimmers werfend. Geschafft ließ sie sich auf das Sofa fallen und schloss die Augen, dachte immer noch darüber nach was ihr Viktoria erzähl hatte und tat als sie, sie tröstete. Nicht minder fertig setzte sich ihre Freundin auf den großen gemütlichen Sessel, nachdem sie ihre Tüten zu denen Kassandras gestellt hatte. „Vic? Warum hast du das getan? Ich mein... war es nur dieser verdammte Befehl?“ Sie setzte sich auf und sah Viktoria an, die wieder den Kopf gesenkt hatte, diesmal jedoch sehr nachdenklich wirkend. „Nein... wir waren einfach durchgedreht... ich war durchgedreht. Wir waren damals gerade erst dazugestoßen, aber hatten uns schon in einigen Gefechten bewiesen. Davor waren wir seit Monaten durch das Land geirrt, wir haben Dinge erlebt und gesehen die keiner je vergessen wird der überlebt hat.“ Der Blondschopf sah auf und blickte Kass in die Augen. „Das ist soll keine Entschuldigung sein. Ich hätte als Oberst und Anführerin der Truppe die Kontrolle behalten sollten, stattdessen war es sie mir vollkommen entglitten. Ich habe die Schuld immer auf Tarnike geschoben, der hat mich danach sogar noch beglückwünscht.“ Viktoria ließ sich erledigt zurückfallen, sie dachte nicht gern an diesen Vorfall zurück und wollte es auch nicht länger. „Könnten wir das Thema wechseln? Ich weiss das es dich geschockt hat, aber es ist nicht leicht für mich, ich würd dir das alles gern ein andern Mal erzählen.“ Vicky zog ihren Flachmann heraus und nahm einen tiefen Schluck, während Kass einen prüfenden Blick auf sie warf, bevor sie langsam nickte. „Okay, ist in Ordnung. Aber da ist noch eine zweite Sache die ich geklärt haben will und zwar jetz, nich morgen oder wenn du irgendwann mal wieder da bist.“ Viktoria ließ sich Zeit mit einer Antwort, beugte sich wieder nach vorn, wobei sie ihren Flachmann in der Hand behielt und ihre Arme auf ihren Schoß stützte. „Was willst du da klären? Ich hab mich irgendwie in dich verknallt und ich entschuldige mich das ich dich so bedrängt habe.“ Kass musterte den Blondschopf etwas und musste dann doch ein wenig schmunzeln. „Unangenehm war es ja nu auch nich. Nur... ziemlich überraschend, besonders nach dem was du mir erzählt hast und wo du doch weißt in was für einer Beziehung ich lebe. Beim letzten mal als du das gemacht hast ging es viel zu schnell.“ Kassandra stand auf und ging in Richtung der Küche, blieb dann aber im Türrahmen stehen und sah zurück. „Wärst du so nett vielleicht nicht schon jetzt soviel zu süffeln? Ich mach uns jetzt erstmal einen Tee, ich hab nämlich keine Lust das ich nachher allein deine Sachen herbringen muss, weil du total besoffen bist und Seth würde das auch nich gefallen.“ Die junge Frau lächelte dünn und steckte ihr Getränk wieder ein, als ihre Freundin in die Küche ging. „Sorry, ist schon weg. Ich brauche das eben um mich zu beruhigen.“ Kass holte die Sachen um den Tee zuzubereiten aus dem Schrank. Damals in der Donnerfeste hatte sie erst gelernt wie man es machte, zuvor kannte sie eine Küche kaum außer das man sich bei ihr aus dem Kühlschrank oder der Gefriertruhe bedienen und eine Pizza in den Ofen schieben konnte. „Ich weiss, aber dafür kriegst du jetzt Kakade meine Liebe, vor allem will ich noch was von dir wissen. Ich denke du möchtest dabei nüchtern sein.“ Die junge Frau im Wohnzimmer derweil verzog das Gesicht beim Namen des Tees den sie zubereiten wollte. „Na lecker, das klingt als würde er aus Exkrementen bestehen.“ In der Küche hörte sie Kassandra lachen. „Entschuldige mal aber das ist ein Geschenk aus Ägypten! Obwohl ich eher glaube das Seth es einfach irgendwo in einem der Supermärkte aufgetrieben hat, er schmeckt trotzdem, glaub mir!“ Rief sie hinüber und kam kurze Zeit später schließlich mit zwei Tassen und einem gläsernen Krug zurück ins Wohnzimmer. Sie stellte es auf den Tisch ab und nahm sich eine der Tassen, nippte nur kurz ehe sie sich wieder ihrer Freundin zuwendete. „Also wie empfindest du für mich? Wir sollten das klären, ansonsten überrascht du mich irgendwann wieder mit so einer Aktion und ich hab keine Lust das, dass zur Regel wird.“ Viktoria dachte einen Moment nach bevor sie antwortete. Sie wollte nicht das es ihre Freundin falsch verstand was sie ihr sagen wird, sie war sich selbst lange Zeit nicht klar wie genau ihre Gefühle für sie waren. „Ich liebe dich wie die sehr, sehr gute Freundin die du für mich bist Kass. Wenn es ginge würde ich auch gern mit dir ins Bett gehen, aber das geht ja wohl kaum. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen das, das noch mal passiert oder ich dich irgendwie Seth wegnehmen will. Ich mein... ja wenn Claire und er nicht wären würde ich auch.. na ja, gern mit dir zusammen sein, aber ich glaube nicht das meine Gefühle so stark für dich wären, obwohl wir uns so gut verstehen.“ Kassandra blickte eine ganze Weile stumm in ihr Glas, Viktoria wurde bereits ungeduldig, als sie mit einem mal zu Lächeln begann und aufsah. „Ich dachte eigentlich immer ich wäre impulsiv, aber schlägst dem Fass ja den Boden aus. Danke das du endlich damit rausgerückt hast.“ Das Punkgirl blickte vorwitzig in die grünen Augen ihrer Freundin die leise zu lachen begann, anscheinend hatte sie damit genau den Nagel auf den Kopf getroffen. „Stimmt, verzeihst du mir?“ Ihr Gegenüber neigte den Kopf und tat so als würde sie nachdenken müssen, bevor sie wieder breit grinste „Klar, aber ich will das du was für mich tust und ich denke das es dir auch gefallen wird.“ Viktoria musterte die junge Frau argwöhnisch als diese geheimnisvoll lächelte und einen Schluck aus ihrem Glas nahm. „Was ist es?“ fragte sie misstrauisch, wurde von Kassandra jedoch nur darauf hingewiesen endlich den Tee zu trinken. Wiederwillig nahm sie die Tasse, nachdem sie erst die Augen verdreht hatte und eigentlich darauf pochen wollte es zu erfahren. Sie bemerkte wie Kass heranrutschte und sich zu ihrem Ohr hinbeugte. Fast hätte Vicky sich verschluckt, zog ihre Brauen hoch und sah ihre Freundin irritiert an als sie die Bedingung hörte - eine Nacht zusammen mit ihr und Seth. Die blonde Soldatin wusste nicht was sie davon halten sollte, so etwas hatte sie noch nie getan, selbst für sie wäre das etwas neues, andererseits reizte es den Blondschopf auch und sie würde ihrer besten Freundin wohl einen großen Gefallen tun. „Bist du verrückt?! Ich mein... du bist dir wirklich sicher? Nach dem allen...“ Kass ging etwas zurück, ihre Mimik zeigte wie ernst es ihr war, genauso wie ihre Stimme. „Würde ich das sonst sagen? Eigentlich wollte ich dich ja eh mal fragen... irgendwann aber ich mein.. so kannst du es wieder gut machen.“ Frech begann sie breit zu grinsen, dann jedoch sie hörte wie jemand mit dem Fahrstuhl auf ihre Etage fuhr. „Kein Wort verstanden?“ So schnell sie konnte sprang sie auf und eilte zur Tür. „Geht klar, aber du hältst auch den Mund, sonst überleg ich mir das noch mal!“ Meinte Vicky im selben Moment „Ja, ja...“ Erwiderte Kass nur schnell, als auch schon ihr Liebster hereintrat. Sein erster Blick fiel auf Kassandra, aber er brauchte keine zwei Augen um auch Viktoria zu registrieren, die er noch schwach im Augenwinkel erblicken konnte. „Eigentlich wollte ich dich überraschen, stattdessen trägst du ein Halsband, was ich mir schon die ganze Zeit gewünscht hatte und die hübscheste Offizierin der Streitkräfte ist bei uns zu Besuch. Danke nun hast du mir die Show gestohlen Süße.“ Er legte sanft einen Arm um das Punkgirl und zog sie an sich heran, als er sich zu ihr hinunter beugte und ihr einen innigen und heißen Kuss gab. Kassandra erwiderte voller Hingabe und sah ihm schließlich in sein verbliebenes Auge, wobei ihr Finger langsam seine Brust hinunter strich. „Oh das tut mir aber leid Süßer. Aber weißt du, ich hab mich schon daran gewöhnt das du früher kommst, lass dir mal was neues einfallen.“ Seth schmunzelte und schüttelte mit dem Kopf. „Klar, beim nächsten Mal spring ich mit dem Fallschirm von einem Flugzeug und lande auf dem Balkon.“ Scherzte er lachend und ging auf Viktoria zu, die bereits aufgestanden war und sich durch die enge Lücke zwischen Sessel, Sofa und Tisch gedrängt hatte um herauszukommen. „Schön dich zu sehen Vicky.“ Die Beiden umarmten sich herzlich, in der ganzen Zeit die sie gemeinsam in der Feste verbracht hatten, wurden auch sie zu sehr engen Freunden und für beide gab es kaum jemanden zu dem sie mehr vertrauen hatten. „Hab Fronturlaub und Kass lud mich ein und na ja sie sagt ich darf die Woche bei euch verbringen. Also wenn es dich nicht stört.“
„Ach was, warum sollte es? Ich hab dich immer gern hier. Allerdings muss ich noch ein paar Mails schreiben und ein paar Sachen checken, das wird einige Zeit dauern. Und wie ich sehe trinkt ihr den teuren Tee den mir der ägyptische Diplomat als Geschenk mitgebracht hat.“ Kassandra war an ihren Freund herangetreten und lehnte sich an das Sofa. Für sie kam es nur gelegen das er noch etwas zutun hatte, so würden sie noch etwas Zeit für sich haben. „Deine Freundin meinte ja du hättest ihn aus dem Supermarkt.“
„Vic?!“ Entfuhr es Kassandra gespielt fassungslos und haute sie schwach auf den Arm. „Auf so was kommt sie aber auch nur weil sie nur jede zweite Zeitung liest und sich nicht für meine Arbeit interessiert.“ Der junge Mann klang eingeschnappt, lächelte jedoch leicht um nicht den Eindruck zu erwecken als das es ihn tatsächlich etwas ausgemacht hätte. „Sorry Babe, aber Politik ist eben nich mein Ding. Vielleicht wenn sie dir mal einen Pool oder so was schenken... wobei der Whirlpool es hier auch ganz gut tut.“ Liebevoll streckte sie ihre Hand aus und strich Seth aufmunternd über die Schulter. „ Ist auf jeden Fall kein Problem das du noch was erledigen musst. Wir wollten eh noch die Sachen von Vic herbringen, sie kann ja wohl kaum nur in ihrer Unterwäsche schlafen... auch wenn ich weiss das es dir gefallen würde. Außerdem dachten wir uns noch in einen der Clubs zu gehen und du magst tanzen ja sowieso nicht.“ Ihr Freund verzog das Gesicht, es stimmte zwar aber er ließ es sich ungern auf die Nase binden das er nicht viel davon hielt und zumindest mit den zwei Frauen konnte er es sich schon vorstellen. „Danke, aber ich hab dafür wohl wirklich keinen Nerv heute. Was soll`s, ich kümmere mich um die letzten Reste meiner Arbeit, ich wünsche euch schon mal viel Spaß.“ Mit einem leisen Lächeln zwinkerte der junge Mann Viktoria zu und ging in sein Arbeitszimmer. „Puh.. und wie hast du dir das vorgestellt Kleines?“ Der Blondschopf setzte sich aufs Sofa und blickte erwartungsvoll hoch. Selbst für Kassandra kam das etwas plötzlich, so dass sie erst einen Moment überlegen musste bevor sie antwortete. „Wir sollten ihn überraschen irgendwann diese Woche, aber nich gerade heut. Bin eh noch fix und fertig mit den Nerven, hätte gar keine Lust.“ Ihre Freundin hatte nichts dagegen einzuwenden und hob ihre Schultern gleichgültig, sie war jedoch froh das Kass in dieser Sache vorerst genauso lustlos war wie sie. „Okay...“ sagte das Punkgirl lächelnd und ging in Richtung des Arbeitszimmer, wobei sie im gehen die in die Ecke geschmissene Handtasche ergriff. „Ach ja, es ist echt kein muss für dich, das hab ich eigentlich nur so gesagt und gar nich wirklich ernst gemeint.“ Ihre Freundin ließ beim Kopfschütteln daraufhin jedoch nur ihr wallendes Haar hin und herwirbeln „Nein ist schon in Ordnung. Ach ja.. der Tee schmeckt tatsächlich gut.“
„Hab ich doch gesagt.“ Auf Kass Lippen erschien ein zufriedenes Lächeln, bevor sie ihren Kopf abwendete und in Seths Arbeitszimmer ging. Im Gegensatz zum restlichen Teil der Suite hatte er hier viele der früheren Möbel herausgeschafft und es in einem sehr altmodischen Stil neu eingerichtet. Der Boden war mit einem großen, indischen Teppich ausgelegt, während über den kastanienbraunen Schränken aus teurem, altem Holz eine Reihe von gerahmten Bildern die gesamten Staatsoberhäupter auf deutschem Raum zeigten. Große Genies und grausame Despoten zierten die Wände und blickten auf den Betrachter hinab. Seth saß an seinem mächtigen Schreibtisch seitlich zur Tür und schien in Gedanken versunken. Einige Meter vor ihm befand sich ein weiteres der riesigen Fenster, er hatte jedoch schwere Gardinen angehängt die ein Teil verdeckten und zum altmodischen Charme des Arbeitszimmers beitrugen, ebenso wie andere Möbelstücke, eine Büste Napoleons und ein antiker Globus den er besonders mochte. Lautlos trat Kassandra an ihren Liebsten heran und warf ihm das Magazin auf den Tisch. „Was ist das?“ Fragte er ungerührt und warf einen Blick auf das Cover der Zeitschrift, die neben seiner Tastatur gelandet war. „Der Spiegel? Er wird wieder gedruckt?“ Kass zuckte unwissend mit den Schultern „Viktoria sagte das die Ausgabe jetzt schon einen Monat alt ist oder so. Du weißt doch noch mein Problem, mit der DNS Veränderung? Sie haben einen Artikel darüber geschrieben. Ich hab ihn mir noch nicht durchgelesen aber vielleicht wird das die Sache aufklären und Vic hat dir einen Brief reingelegt, angeblich soll es ziemlich wichtig sein, les ihn dir mal durch wenn du Zeit hast.“ Sie sah wie sein Blick jedoch weiterhin auf dem Bild ruhte es schien ihn trotz das es bereits mehrfach geknickt und abgenutzt war zu faszinieren. Kass hielt darauf die Flagge der Föderation und stürmte zusammen mit ihm und einigen anderen Soldaten auf das rote Rathaus, während vor ihnen der Feind förmlich wie eine Wand erschien. „Mach ich... dieses Cover ist unglaublich, ich wusste gar nicht das ich so gut aussehe.“ Das Punkgirl schmunzelte, strich ihm sanft über den Kopf und sah kurz zwischen ihm und seinem Abbild hin und her. „Man hat dich doch gut getroffen, aber ich hab da einen ganz schönen Vorbau, guck dir das mal an.“ Seth begann zu lachen und rutschte etwas seitlich, betrachtete kurz ihren Busen und dann den auf der Front des Magazins. „Hm also ich finde das passt eigentlich recht gut.“ Kassandra legte ihre Hände auf ihre Brüste, drückte sie leicht zusammen und hob sie ein wenig an, mit etwas Fantasie könnte er recht haben, aber sie fand sie auf dem Bild immer noch zu groß. „Findest du wirklich?“ Fragte sie „Ach komm Kassi, eine Hühnerbrust hast du nun wirklich nicht, bei dir kann ich schon zu langen.. na ja übertrieben gesprochen. Aber rate mal von wem das hier ist, ich glaube das dürfte sowohl diese Frau hier erklären, wie auch diesen... sehr vorteilhaften Zeichenstil.“ Kass ließ stemmte eine Hand auf den Tisch und beugte sich hinunter, tatsächlich erkannte sie jetzt, wo sie genauer hin sah, eine bildhübsche Soldatin mit dunklen, grünen Haaren. Sofort wusste sie von wem das Bild stammen musste und der Blick auf die Unterschrift ließ keinen Zweifel mehr zu. „Karl? Ich hab mich schon gefragt was der macht. Würde mich nicht wundern wenn er auch noch die Titelstory geschrieben hat. Sag mal, solltest du nicht die Kleine für ihn finden?“ „Ja, aber dafür blieb noch keine Zeit. Wir hatten erst mal mit dieser Volkszählung zutun, oder haben es immer noch und du weißt was dabei rausgekommen war, zwanzig millionen Überlebende allein auf deutschem Boden, wer weiss wie viele es werden wenn wir die Schweiz und Österreich befreit haben. Und wenn sie wirklich untertauchen wollte, dann könnte sie auch direkt hier vor unserer Nase sein, in Italien wo wir sie auch in zehn Jahren nicht finden werden so sehr wie sie sich abschotten, oder in England. Diese Suche nach Aeria ist nicht mit einer Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen zu vergleichen, eher mit der in einem Lagerhaus für Stecknadeln, von dessen Köpfen keiner dem anderen gleicht.“ Missmutig verzog Kassandra ihren linken Mundwinkel und richtete sich wieder auf, sie war froh das sie dem kleinwüchsigen Professor nicht versprochen hatte diese Frau zu finden. „Tja, dann hast du ja noch einiges vor dir. Wir geh`n jetz jedenfalls los, arbeite nich zu hart, vielleicht willst du ja doch noch mitkommen, würde gerne mal mit dir und Vicky zusammen feiern Süßer.“ Ihr Freund stand auf und gab ihr einen kurzen, aber verlangenden Kuss, an dessen Ende er böse Lächelte. „Solange wie ihr Beiden braucht um euch zu entscheiden was ihr anziehen wollt, hab ich ja noch genug Zeit.“ Stichelte er böse und spürte lachend den festen Seitenhieb den die junge Frau ihm als Antwort gab. „Ich verspreche dir das ich fertig bin bis ihr kommt.“ Sagte er dann sanft und setzte sich wieder um sich seiner Arbeit zuzuwenden. „Gut und im übrigen weiss ich eh schon was ich anziehe!“ Erwiderte Kass beleidigt tuend, streckte ihm im gehen die Zunge raus, bevor sie mit einem frechen Lächeln das Zimmer und kurz darauf die Suite zusammen mit Viktoria verließ.

Am späten Abend hatte Seth wie versprochen seine Arbeit erledigt und ging mit den Beiden Frauen in einen der größten Clubs die das Nachtleben Orlèans zu bieten hatte. Les pertes d'Vierge, auf deutsch die ausgelassene Jungfrau, war der Ort wo sowohl die Creme de la Creme, als auch die normalen Bewohner der Metropole ihre Sorgen und Nöten vergaßen um sich für einige wenige Stunden der Ekstase von Musik, Cocktails und der wallenden Hitze der Tanzfläche hinzugeben. Zuerst amüsierten sich die Drei bei einigen Drinks, redeten ausgelassen, bevor auch sie sich zu den Tanzenden gesellten. Zwar stellte sich Seth anfangs noch etwas tollpatschig an, aber das trübte den fröhlichen Abend kaum. Kass bewegte ihren Körper heißblütig und voller Leidenschaft zur laut dröhnenden Musik. Sie schenkte dabei ihrem Liebsten immer wieder wilden und ungezügelten Blick, der von ihrer ungehemmten, lustvollen Freude zeugte. Immer wieder tanzte sie eng mit ihm und Vicky, genoss schlicht das zusammen sein mit ihrer besten Freundin und Seth, den heiteren Abend nach dem in den letzten Tagen immer mehr eine tiefe Angst über etwas das tief in ihr lauerte Aufstieg. Man konnte ihr ansehen wie sehr es ihr gefehlt hatte mit Vertrauten auszugehen und Spaß zuhaben.
Erst tief in der Nacht kehrten die Drei wieder zurück ins Hotel, Kassandra war bereits leicht angetrunken, im Gegensatz zu Viktoria die nicht weniger Cocktails intus hatte als sie, aber dafür bei weitem trinkfester war und Seth hatte nur zwei Drinks zu sich genommen. Seine Liebste bat ihm, trotz des Alkohols jedoch immer noch bei klarem Verstand, ihm aus dem Kühlschrank zur Feier des Abends noch den Sekt zu holen. Er war sich nicht sicher ob es wirklich förderlich für ihren Zustand war, aber er tat ihr den Gefallen, immerhin war es wirklich ein besonderer Abend. Sie nutzte den Moment in dem er kurz verschwand um leise mit ihrer Freundin zu tuscheln. „Warum machen wir`s nich jetz?“ Fragte sie leise mit leuchtenden Augen. Ganz sicher ob sie tatsächlich noch Nüchtern genug war um einen klaren Gedanken zu fassen war sich Vicky daraufhin nicht mehr. „Was?! Du hast wohl wirklich zu viel getrunken, ich hätte dir nichts von meinem Rum abgeben sollen.“ Ihr Gegenüber schüttelte jedoch den Kopf und legte sanft eine Hand auf ihren Hinterkopf, sie wusste genau was sie tat, die Cocktails hatten nur ihre eigene Unsicherheit nahezu verschwinden lassen. „Ich meins ernst Vic. Oder muss ich es dir erst beweisen?“ Der Blondschopf sah sie misstrauisch an, ihr war das ganze nicht geheuer und sie hörte wie Seth in der Küche die Gläser aus dem Schrank zog. „Wir sollten das langsam angeh...“ Sanft hatte Kass schon Viktoria an sich herangezogen und küsste sie zum ersten ihrer stürmisch, ihre Freundin war zu überwältigt als das sie sich dagegen wehren konnte, geschweige denn das sie es überhaupt wollte. Verträumt sah sie ihr schließlich in die Augen als Kassandra ihre Lippen wieder löste. „Na gut... aber lass es uns trotzdem behutsam angehen... okay?“ Ihre Stimme zeugte immer noch von ihrer Unsicherheit, aber der Kuss ließ sie förmlich dahinschmelzen. „Ich versprech` es.“ Kass lächelte verschmitzt und zog ihre Hand wieder zurück als Seth zurückkehrte. Aber nur dieses Glas Kleines, sonst brummt dir morgen... heute noch der Schädel und da du in ein paar Stunden wieder zu Arbeit bist, wäre es auch nicht gut da besoffen hin zu kommen.“ Er stellte das Tablett, auf das er die Gläser und die Flasche abgestellt hatte auf den Tisch und goss ihnen ein. „Ich hab morgen eh die zweite Schicht, muss erst Mittags irgendwann raus.“ Meinte der schwarzhaarige Wildfang grinsend, nahm sich eines der Gläser und trank es in einem Zug aus, es fiel ihr schwer ihre Vorfreude zu verbergen. „Das soll man eigentlich genießen.“ Kommentierte Vicky schmunzelnd und nippte an ihrem Glas. „Du kennst doch Kassi.“ Seth bemerkte das seine Freundin etwas vorzuhaben schien, so unruhig wie sie da stand und nur darauf wartete das sie ihre Gläser leerten. „Sie haben dir doch nichts in einen deiner Drinks getan oder?“ Die junge Frau musste lachen, er kannte sie zu gut, als das er ihre fiebrige Nervosität nicht bemerken konnte. Mit ihre linken Hand strich sie sanft über sein schwarzes Hemd, das an der Front von der Schulter bis unten herab an beiden Seiten zwei rote Flügel zierten. „Nein, ganz sicher nicht. Ich... wir haben nur eine kleine Überraschung für dich.“ Kassandra biss sich auf die Unterlippe und sah kurz zu Viktoria bis sie ihm wieder in die Augen blickte, sie hoffte das sie auch das richtige Tat, sie hatten zwar oft zusammen darüber gesprochen, aber es letztendlich zutun war eine andere Sache. „Trink aus und komm mit!“ Forderte sie ihn nach kurzem Zögern beherzt auf und ging schnurstracks aus dem Zimmer. Beide, sowohl Vicky als auch Seth schauten ihr erst nur nach, ehe der Blondschopf verlegen das Glas auf den Tisch stellte und ihr folgte. Der junge Mann sah ihren beinahe verführerisch anmutenden Blick den sie ihm für einen Moment schenkte, trank den Sekt ebenfalls aus und ging ihr irritiert über diese sonderbare Überraschung nach.

Es war früher morgen als er durch einen tief fliegendendes Flugzeug geweckt wurde, es war eine Militärmaschine, was nicht weiter verwunderlich war, in diesen Tagen existierten keine zivilen Linienmaschinen mehr. Unfähig wieder einzuschlafen, warf er einen kurzen Blick auf die zwei schlummernden Wildkatzen neben ihn, ruhig lagen sie da, als könnten sie kein Wässerchen Trüben. Wenn Kassandra so schlief wie jetzt, konnte man nie erahnen wie tödlich sie sein konnte, wenn sie denn wollte, ebenso wie die junge, blonde Frau neben ihr. Seine Knochen und Muskeln schmerzten, wie sie es allein Taten wenn seine Liebste ihn mal wieder zum Training verdonnerte. Trotz dessen, dass er einfach nicht einschlafen konnte, war er immer noch müde und schleppte sich in sein Arbeitszimmer. Wenn er schon auf war, konnte er auch gleich etwas anständiges tun, dachte er sich und ergriff die Zeitschrift die ihm Kass hingeworfen hatte. Er musste nicht lange Blättern bis ihm der Brief ins Auge stach, den er herauszog, während er das Magazin wieder auf den Tisch ablegte. Es war ein dickes Papier das ihm Viktoria mitgebracht hatte, als Seth den Umschlang öffnete fielen ihm beim Herrauschütteln zig Fotos in die Hand und ein mehrere Seiten umfassender Schreiben. Auf den Bildern erkannte er Satelliten aufnahmen einer Stadt, er konnte allerdings keine Gebäude irgendwelchen ihm bekannten zu ordnen, ebenso wenig den Hafen den er auf einigen anderen sehen konnte. Spätestens als er sich die ersten Zeilen des Schriftstückes angesehen hatte, lies er schnell und angespannt den Rest, konnte dabei seinem Auge kaum trauen und die Müdigkeit von der er eben noch Erfasst war, war wie weggeblasen.

Sehr geehrtes OK`s der französischen Republik, der deutschen Föderation und des englischen Königreiches.

Vor drei Wochen erreichten uns erste Fotos aus Libyen, auf denen zum ersten Mal Kolonisten des Imperiums von Ineas zusehen sind. Erste Schätzungen gingen von ca. 25.000 Zivilisten aus, die von einem unbekannten Standort aus nach Tripolis unterwegs waren und dort kurz nach der Ankunft mit Abriss-, Aufbau- und Besiedlungsmaßnahmen begonnen. Unverkennbar sind auf den Satellitenaufnahmen große Ansammlungen von unbewaffneten Damon zusehen, die eindeutig darauf schließen lassen das sie nicht dem Militär angehören. Zu dieser Erkenntnis führte bisher unbekannte Kleidung, Fahrzeuge und das Vorhandensein ihrer Brut. Den meisten von Ihnen, dürfte dies bereits bekannt sein. Weitere Beobachtungen von Tripolis und Städten in der Umgebung zeigten ein schnelles Wachsen der Kolonisten und infolgedessen des Militärs das nach kurz nach den ersten Bildern die Neu-Besiedlung der größten Libyschen Städte kontrollierte. Neuen Schätzungen zu Folge, beträgt die Anzahl ziviler Damon bereits nahezu eine Million, inklusive einem Verband von über einer halben Million Truppen. Vor der Küste wurde mit einem großangelegten Bau begonnen, bei dem es sich nur um eine Werft handeln kann, von der aus die imperiale Marine eine neue, verstärkte Invasion auf das europäische Festland wagen will. Ineas wird versuchen das unkooperative Italien, sowie das bisher nur im Nordosten halbherzig befreite Spanien zu nutzen um uns von Süden her zu mit einer gestärkten dritten Front zu bedrängen. Hiermit sind alle Oberkommandos dazu aufgerufen sich am 26. Juli 2023 18:00 Uhr im Rathaus Groslot, Orlèans einzufinden um über umfassende Präventivmaßnahmen zu beraten. Ausdrücklich wird von Seiten der Republik hierbei über umfassende Luftangriffe und den Einsatz taktischer, nuklearer Waffen, nachgedacht, um eine weitere Zunahme der Kolonisation, des Baus einer Werft und jeglicher weiteren Inbesitznahme afrikanischer Städte durch das Imperium zu unterbinden. Auf den folgenden Seiten finden Sie nähere Informationen und vorgeschlagene Vergeltungsmaßnahmen unserer Strategen, sowie aktuelle und ältere Aufnahmen von Tripolis und Umgebung.

Gezeichnet Général d'Armée d`Biron


Wutentbrannt warf Seth das Papier in die Luft und ging zu einem seiner Bücherregale, nur um unentschlossen wieder zurück zu wandern und auf die Nachricht zu starren. Ursprünglich war sie auf der höchsten nur möglichen Sicherheitsstufe gesendet worden, allein bestimmt für die Augen der Mitglieder des Oberkommandos aller Streitkräfte, zu dem auch Viktoria angehörte. Es schockte ihn nicht die Meldung über Zivilisten, er hatte bereits eine Ahnung warum sie hier waren und er glaubte nicht das es direkt im Zusammenhang mit der Errichtung einer Mittelmeerflotte stand, oder gar dem Aufbau einer neuen Front, geschweige denn einer Invasion Italiens. Was ihn um den Verstand brachte war das man die Stadt in der mittlerweile über eine Million Damon lebten und Arbeiten förmlich von der Landkarte fegen wollte, demonstrativ und ohne mit der Wimper zu zucken. Unruhig ging er hin und her, versuchte einen klaren Gedanken zu fassen wie er darauf reagieren sollte. Nun war ihm jedoch klar, warum man der Regierung und der Öffentlichkeit diese Meldung vorenthielt. Sie machte nicht nur einfach eine neue Bedrohung klar, was die Bevölkerung wohl am meisten verunsichern würde, aber man kannte auch ihn und das er nicht zögern würde solch einen schändlichen Versuch mit absolut bewussten Kollateralschäden zu nutzen. Für Seth war es jedoch mehr als das und er sah, je mehr er nachdachte nicht einmal einen Vorteil für sich, wenn er tatsächlich dagegen angehen wollte. Die Menschen hassten die Damon, egal ob es Soldaten wären oder Zivilisten, er konnte nicht an die Öffentlichkeit gehen und es anprangern. Voller Zorn riss er den Globus weg und ließ ihn krachen zu Boden fallen. Das morsche Holz zerbrach, woraufhin sich ein dicker Spalt über die Kugel zog und sie beinahe halbierte.
Er drehte seinen Kopf als er plötzlich Kassandra erblickte, die bereits seit einer halben Minute da stand und das Schauspiel beobachtete. Dank seines fehlendes Auges hatte er gar nicht bemerkt wie sie im Türrahmen stehen geblieben war. Durch seine nervösen Schritte war die junge Frau wachgeworden und hatte sich eines seiner langen weisen Hemden geschnappt, das ihr beinahe bis zu den Knien ging. Sie hatte es sich müde übergeworfen und halbherzig zugeknöpft, bevor sie zum Arbeitszimmer ging in dem sie verwirrt seinen Wutausbruch beobachtete. „Du hast deinen Globus kaputtgemacht. Dabei hast du ihn doch immer so gern gedreht und irgendwelche verrückten Dinge vor dich hingemurmelt.“ Nuschelte Kassandra leise und rieb sich mit den Händen über ihre Arme, ihr war ziemlich kalt obwohl es im Grunde Sommer war und selbst Nachts noch warme Temperaturen herrschten. „Kassi, entschuldige bitte ich wollte dich nicht wecken.“ Nachdenklich strich er sich über den Bart und ging die wenigen Meter zu ihr. „Zu spät. Was ist passiert das du anfängst unsere Einrichtung zu zerstören?“ Fragte sie mit einem scharfen Ton, wenn auch einem kraftlosen Blick der davon zeugte das sie am liebsten wieder ins Bett fallen würde. „Es ist Vickys Brief.“ Sanft legte er seine Hände auf ihren Oberarm und rieb ihn sanft, da er bemerkte das es sie aus irgendeinem Grund fröstelte. „Also wenn da drin steht das du impotent bist, dann werf` ihn halt in den Kamin.“ Sie klang bereits etwas genervt, sie war da nicht anders als er in der Hinsicht, während sie jedoch nur Gewehrfeuer oder einige Liebkosungen von ihm dazu sorgen konnten das sie mitten in der Nacht wieder wach wurde, reichte ihm auch einfach eine politisch brisante Nachricht. „Nein also... wie soll ich dir das erklären. Das Imperium hat Zivilisten nach Tripolis geschickt, über eine Million und das Oberkommando erwägt einen Militärschlag. Die reden in diesem verdammten Ding von Nuklearwaffen und damit meinen sie sicherlich keine Uranverseuchte Munition!“ Er löste sich wieder von Kassandra und hob das Papier vom Boden auf. „Ich muss etwas tun, ich weiss noch nicht was, aber das darf nicht geschehen! Ich muss mit Biron reden oder Arukes!“ Das Punkgirl verschränkte ihre Arme vor der Brust, sie hatte nach Viktorias Geständnis fürs erste genug von solchen Geschichten. „Dann zieh los und rette die Welt, aber diesmal ohne mich.“ Müde wendete sie sich von ihm ab und verschwand zurück ins Schlafzimmer, wo sie unter die Bettdecke schlüpfte und sich an Vicky schmiegte, im Versuch noch einige wenige Stunden zu schlafen bevor wieder zur Arbeit musste.

Ruhrpottpatriot 14. January 2008 00:47

wieder mal richtig geil geil geil... frage: gibt es eine unzensierte fassung dieses Kapitels?:D

SethSteiner 14. January 2008 00:58

Zitat:

Zitat von Ruhrpottpatriot (Beitrag 324308)
wieder mal richtig geil geil geil... frage: gibt es eine unzensierte fassung dieses Kapitels?:D

*g* freut mich das es gefällt und ja die gibt es sogar aber ich hab den vorerst übersprungen, weil ich unbedingt den Rest schreiben wollte (und es hätte wohl noch gedauert bis ihr das hier lesen dürft). Aber wer gut ist, der kann sich denke ich sogar schon langsam vorstellen wie es nun weitergehen wird.^^

Ruhrpottpatriot 14. January 2008 01:00

ja, das kann ich.. es kommen Blut und morde, *hust* Wurst und Wodka ach und schutt und Asche...

aber mach schneller, will den nächsten teil und die unzensierte Fassung diesen Teiles :wtf:

/edit:
Zitat:

Ich liebe dich wie die sehr, sehr gute Freundin die du für mich bist Kass. Wenn es ginge würde ich auch gern mit dir ins Bett gehen, aber das geht ja wohl kaum.
der satz ist was komisch... etwas schwer verständlich

Boeserbube 14. January 2008 21:08

schön schön, wurst und wodka :)

Endlich gehts wieder in den teil über, wo was passiert, wäre ja langweilig, wenn ne "wir schiessen uns durch Dämonen und Damonen" story zu nem Politthriller wird :D

Freu mich auf weitere Teile und die unzensierte Version *lach* aber was solls, lesen das hier ja nicht nur wegen dem sex :D oder doch? *zum Ruhrpottler zwinker*;)

Jedoch musst du dir dringend nen schnelleren Lektor zulegen :D Ich will hier nicht als ersten post, den ich dazu schreibe dauernd deine Rechtschreibung oder unpassende Wörter korrigieren, da komm ich mir so miesepetrig vor :D

Ich denk mal, er wird sich mit der lieben Damon zusammentun, mit der er dann auch nochn dreier mit Kass hat und zusammen mit der reuigen Massenmörderin, wird er dann die Welt retten oda so :D

Ruhrpottpatriot 16. January 2008 12:04

sex... iwo.... ich will den teil haben.. wegn... der... ermmm... schönen Aussicht aus dem Fenster.

Aber Seth denk darand er Kübelwagen
@Boeserbube: schauste auch immer "Die Redaktion"?

Boeserbube 16. January 2008 16:27

Zitat:

Zitat von Ruhrpottpatriot (Beitrag 326514)
@Boeserbube: schauste auch immer "Die Redaktion"?

ich hab keine ahnung, was das ist ^^ oder wann das läuft :D

Ruhrpottpatriot 16. January 2008 17:24

schade... kauf dir jeden Monat die GAmestar da ist immer der Fil auf der DvD dabei, harhar...:D

SethSteiner 17. January 2008 22:37

OOC: Soooo habe wieder ein kleines bisschen weitergeschrieben und es wurde auch schon kontrolliert was nicht heisst das es nicht noch Fehler geben könnte. Wünsche viel spaß dabei und scheut euch nicht zu kommentieren^^



Seth blickte Kassandra seufzend nach, ihm war bewusst, dass sie wohl nichts für diese Sache übrig hatte, zumindest wenn sie nicht wirklich wach war.

In der folgenden Woche versuchte er eine Möglichkeit zu finden um den Militärschlag zu verhindern, immerhin hatte Viktoria ihm den Brief nicht ohne Grund zukommen lassen. Wenn er sich nicht gerade um seine Regierungsgeschäfte kümmerte, er entwarf gerade die letzten Seiten der neuen Verfassung und kümmerte sich um die Repopularisierung Hamburgs, zermarterte er sich seinen Kopf über eine Lösung. Eher beiläufig sprach er mit Kassandra über das Thema, die zwar wenig davon hielt aber sich nach der Arbeit die meiste Zeit mit ihrer besten Freundin amüsierte und die wenige Zeit die ihnen beiden beschieden war in vollen Zügen zu genießen versuchte. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedeten Kass und Seth gemeinsam den Blondschopf am Abend vor der Konferenz. Zwar blieb sie in Orlèans aber man erwartete sie bereits am Vortag der Konferenz an einem Militärstützpunkt in der Nähe. Die letzten Stunden hatten sie alle gemeinsam vor dem Lieblingsspiel des jungen Mannes verbracht, Monopoly. Zu seinem Unglück hatte Kassandra ihn jedoch bis zum Bankrott gebracht, er mochte das Spiel aber gut war er noch nie darin.

„Du wolltest dich ja unbedingt mir anlegen.“ Grinste Kass breit als sie darauf warteten das Vicky aus dem Schlafzimmer, in dem sie noch einige letzte Sachen einpackte, herauskam. „Kann ich ahnen das du mich so über den Tisch ziehst Kassi? Du sagtest du hättest es nur ein paar mal gespielt, ich hatte gedacht das läuft umgekehrt.“ Brummte er gespielt böse und blickte zum Blondschopf die mitsamt ihrer schweren Militärtasche aus dem Zimmer kam und sich mit traurigem Blick an der Tür postierte. „Ich hab bald wieder ein paar frei Tage, dann geh ich erstmal zu Claire, ich glaub die Kleine vermisst mich schon richtig. Ihr letzter Brief war echt herzzerreißend, sie kann richtig poetisch sein wenn sie will.“ Kassandra schmunzelte leicht, sie konnte es Viktorias Freundin nicht verübeln. „Kann ich mir denken, tut mir echt leid das ihr euch nich seh`n konntet.“ Es fiel ihnen allen nicht leicht jetzt Abschied nehmen zu müssen, trotz der Nachricht hatten sie eine Woche die keiner von ihnen so leicht vergessen würde und gerade für Kass waren die schönsten Tage die sie überhaupt in den letzten Monaten hatte. „Vielleicht machen wir es beim nächsten Mal einfach anders rum und wir kommen zu euch.“ Meinte Seth mit einem ehrlichen Lächeln, es würde ihm sicher gefallen einmal seiner eigenen Arbeit zu flüchten und er musste sich oft genug anhören das er sich auch mal gehen lassen soll. „Oh ja, das würde dir so passen was? Zwei Frauen reichen dir wohl nicht mehr?“ Feixte Kass mit einem breiten Grinsen und das Trio brach gemeinsam in heiteres Gelächter aus. Schnell ob Seth abwehrend seine Hände „Oh nein, der Muskelkater bei euch beiden hat mir schon ausgereicht!“ sagte er schon beinahe flehend, auch wenn es ein wirklich schönes Erlebnis war. Aufseufzend schlang Viktoria die Arme um ihre beste Freundin und gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Lippen. „Einen besseren Fronturlaub hatte ich bisher kaum und es ist schön nicht den ganzen Tag über dicke Betonwände um sich zu haben und alle Bequemlichkeiten.“ Zärtlich strich sie Kassandra über die linke Wange, ehe sie sich Seth zuwendete, dem sie ihre Lippen sanft auf die Backe drückte, bevor sie ihn nah an sich heranzog. „Oh man ihr beiden... ich hoff ich seh` euch bald wieder.“ Beherzt drückte er sie an sich heran. „Verlass dich drauf.“ Sagte er mit einem freundlichen Lächeln als sie sich wieder zurück zog. Vicky bemerkte nicht wie ihre Freundin dem jungen Mann argwöhnisch ins Auge blickte. Sie meinte in seiner Stimme eine merkwürdige Sicherheit herauszuhören, als würde er etwas verbergen aber er ließ sich nichts anmerken und auch dem Blondschopf war scheinbar nichts aufgefallen. Schweren Herzens verließ die junge Soldatin kurz darauf die Suite und ließ die Beiden allein.

Am nächsten Tag hatte Kassandra wieder die Frühschicht und verschwand früh am Morgen als die Sonne sich noch kaum über den Horizont gewagt hatte. Seth hatte sich wegen der Konferenz den Wecker gestellt, kaum das er klingelte hastete er aus dem Bett und machte sich fertig. Nicht selten passierte es ihm das er seinen Bart einfach sprießen ließ sofern sich Kassandra nicht beschwerte und er nicht viel unter Leuten ging. Er hatte sich zwar nicht gehen lassen die gesamte letzte Woche über, aber einige Stoppeln hatten sich dennoch wieder auf seinen Wangen gebildet. Penibel achtete er diesmal darauf das sein Bart, dessen Haare sich um seinen Mund herum und am Kinn dicht verteilten, perfekt gestutzt war. Eine ganze Weile saß er nachdenklich in dem besten was sein Kleiderschrank zu bieten war, im Grunde sah vieles von dem was er besaß gleich aus aber ihm war bewusst das es gerade in diesen Kreisen Menschen gab die ein wahres Adlerauge besaßen, am Rand des Bettes und dachte noch einmal über das nach was er heute tun wollte. Der junge Mann plante einen großen Auftritt, er hatte sich bereits die Worte zurecht gelegt, Wort für Wort war er sie durchgegangen aber wenn er dort tatsächlich hineinplatzen würde, konnte das für ihn und auch für Kassandra unvorhersehbare Auswirkungen haben. Insbesondere wenn sein erstes Vorhaben scheitern würde und er zu seinem seit Tagen vorbereiteten Plan B greifen musste. Als er ins Wohnzimmer trat um sich die neuesten Informationen zum Kriegs und Weltgeschehen zu holen zog sich sein Magen zusammen. Es war eine eher unbedeutende Meldung, zumindest für den Großteil der Bevölkerung der keine Ahnung hatte was tatsächlich hinter dem Hotel Groslot, dem Rathaus Orlèans, geschah. Eher beiläufig erwähnte der Nachrichtensprecher eine Verschiebung über eine fast schon unbedeutend Wirkende Besprechung, bei dem die Oberkommandierenden der Truppen aus allen Teilen der Europäischen Achse anwesend sein würden. Gut eine dreiviertel Stunde früher als geplant sollte sie nun stattfinden und offiziell würde sie nur eine Diskussion über die Stärke der Streitkräfte und etwaige Verschiebungen behandeln. Seth musste nicht auf die Uhr sehen um herauszufinden das sie schon längst begonnen hatte. Hals über Kopf sprang der junge Mann auf, riss seinen Mantel vom Haken, verließ die Wohnung und rannte zu den Fahrstühlen. Am liebsten wäre er die Treppen hinunter geeilt aber, dann hätte er jedoch vermutlich doppelt so lang gebraucht als wenn er es sich einfach machte. Eingestiegen und wartend, starrte er mit schnell klopfenden Herzen auf die Anzeige, Nervös darauf wartend in der Eingangshalle anzukommen. Als sich die Türen langsam aufschoben, hätte er fast einen wartenden Gast über den Haufen gerannt, sonst ein galanter Gentlemen, kümmerte er sich nicht weiter und preschte aus dem Hotel hinaus. Im Grunde war das Rathaus nur einen Katzensprung entfernt. Es befand sich in der Nähe des Place de Martroi, dem Herzen Orlèans an dem Kass so gerne entspannte. Er war nie besonders sportlich, auch wenn er in den letzten Jahren so oft vor den Gefahren die aus der Anderswelt gekommen sind fliehen musste und er bereits seit einer halben Ewigkeit trainierte. Oft jedoch waren es nur kurze Sprints die ihn davor bewahrten sein Leben zu verlieren, doch diesmal musste er so schnell ihn seine Beine nur tragen konnten über die langen Straßen Orlèans zu seinem Ziel hetzen. Hektisch stieß er unbedacht zur Seite was er nicht geschickt ausweichen konnte, achtete nicht auf die Signale der Ampeln, rutschte mit mehr Glück als Verstand über die Haube eines alten Wagens der gerade rechtzeitig zum Stillstand kam. Als er in die Rue Saint-Catherine einbog erhob sich das alte Rathaus vor ihm. Zwei Treppen führten hoch zu einer Ebene, an dessen Seite zum Bürgersteig hin eine steinerne Balustrade angebracht war. Vor dieser stand, die Freitreppe teilend, das Abbild einer aufrechtstehenden Statue der Jungfrau von Orlèans, die in der Rechten ihr Schwert trug und die Arme wie ein Pharao über ihre Brust gelegt hatte. Fast schon traurig blickte sie auf die Menschen die unter ihr liefen hinab, wobei ihren Schopf die kurze Frisur von der die Legende erzählte zierte. Schnellen Schrittes eilte Seth die Stufen hinauf und nahm auf der Ebene angekommen die Treppe rechts von ihm, ins innere des alten Renaissance Gebäudes, an dessen spitzen Dach die Flagge Frankreichs wehte.
Zielgerichtet ging er auf eine dunkle, große Tür zu, in dessen Nähe gelangweilt eine Sekretärin einen Anruf entgegennahm. Ohne auf sie zu achten Schritt er an ihr vorbei, als sie ihn bemerkte, sich das Telefon vom Ohr zog und schockiert aufstand. Ohne auf sie zu achten Schritt er an ihr vorbei, als sie ihn bemerkte, sich das Telefon vom Ohr zog und schockiert aufstand. „<Monsieur, Sie können dort nischt rein, es findet eine Konferenz statt!>“ In diesen Augenblick war er bereits an der Tür angekommen und riss sie auf.
An einem langen Tisch, saßen im schwachen Licht eines Projektors, gut 30 Menschen die von General d`Biron, der etwas entfernt zwei Stufen höher vor einem Podium stand, zu Seth blickten. „Was soll das, wer sind Sie?“ Fragte ein hagerer Mann, der sich erhoben hatte und mit einem starken englischem Akzent sprach. Der französische General erkannte ihn gleich, er war schließlich bekannt dafür das sie beide politisch weit auseinander lagen. „Kanzler, was hat das zu bedeuten, was wollen Sie?!“ Eilig ging Seth an den Generälen vorbei und hielt dabei d`Biron fest in seinem Auge, weswegen er nicht die entsetzten Blicke Jeannes und Viktorias registrierte. „Diesen Wahnsinn aufhalten bevor er beginnt Genèral!“ Wütend ging er auf den mächtigsten Mann Europas zu, der jedoch nur müde Lächeln konnte. „Dann kommen Sie zu spät Steiner! Die Abstimmung ist bereits beendet, der Entschluss steht fest und daran wird ihr Auftritt auch nichts mehr ändern.“ Wutentbrannt erhob sich Tarnike, der nur unweit von Viktoria saß und im Gegensatz zum Oberbefehlshaber der deutschen Streitkräfte sich nicht scheute Seth zu attackieren. „Wie können Sie es überhaupt wagen einen Fuß in eine militärische Besprechung zu setzen?! Verschwinden Sie auf der Stelle oder ich lasse Sie rauswerfen!“ Der junge Mann kümmerte sich nicht weiter um die Drohung und fokussierte weiter den Franzosen. „Das ist Wahnsinn! Tripolis ist eine unserer eigenen Städte, wir wissen nicht wie das Imperium auf einen Angriff reagieren könnte bei denen zum ersten Mal ihre eigenen Zivilisten draufgehen könnten.“ Musternd blickte der General auf ihn herunter, schüttelte den Kopf und sah hilfesuchend zu Tarnike, er hatte keine Lust auf eine Diskussion mit diesem Kerl. „Vielleicht haben Sie es noch nicht bemerkt, aber wir befinden uns im Krieg und wir können uns nicht erlauben nach den alten Regeln zu spielen. Tun Sie nicht so als wären Sie Justitia, Steiner, in diesem Konflikt hat jeder Blut an seinen Händen. Sie, ich, die Generalität und jeder andere dort draußen. Die Unschuld ist schon lange verloren gegangen und nun schaffen Sie diesem Mistkerl hier raus.“ Wendet sich am Ende zu der Gruppe Soldaten die gerade in den Raum gekommen sind, als die beiden Frauen aufspringen und schnell auf Seth zugehen. „Nicht nötig General, wir begleiten ihn vor die Tür.“ Erwiderte Viktoria hastig, ergriff seinen rechten Arm, während Jeanne ihn am linken festhielt. „Hey, lasst mich los, das hier ist noch nicht vorbei!“ Die Französin blickte ihm streng ins Auge und zog ihn zu sich heran. „Halt die Klappe du Idiot! Du machst es nur noch schlimmer.“ Unsanft zog sie den jungen Mann zusammen mit der Brigadier vom Podium weg, noch für einen Moment versuchte er Widerstand zu leisten, gab ihn jedoch gleich darauf auf und ließ sich nach draußen begleiten, nicht ohne jedoch d`Biron noch einen letzten, flammenden Blick zuzuwerfen. Auf dem Flur angekommen lösten die Frauen wieder ihre Griffe, Vicky schloss die Tür und ging dann aufgebracht auf ihn zu. „Bist du jetzt total übergeschnappt?! Was sollte diese Aktion?“ Unsanft stieß sie mit ihrem Finger bei den Fragen gegen seine Brust und drängt ihn einige Schritte zurück. „Das Frage ich mich allerdings auch, marschierst hier ein wie ein wildgewordenes Rhinozeros und legst dich mit dem Genèral an. Entweder bist du ziemlich mutig oder du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank, wir haben diesem Mann viel zu verdanken und ohne ihn würdest du nicht hier stehen!“ Durch Jeannes Erregung war sie durch ihren ohnehin schon starken französischen Akzent kaum zu verstehen. Beschwichtigend hob Seth seine Hände, blickte zwischen den Beiden jedoch selbst aufgebracht hin und her, für ihn war das nun auch kein Zuckerschlecken gewesen. „Glaubt ihr etwa ich wüsste nicht wie verrückt das war? Viktoria, du hast mir diesen Brief zu kommen lassen und mir dann noch gesagt ich soll mir was einfallen lassen.“ Die junge Generalin schnaubte zornig. „Damit war aber nicht gemeint in die Konferenz zu platzen und solch einen Zirkus zu veranstalten Seth!“ Sie spürte den stechenden Blick der Französin die leise fragte. „Was, du bist dafür verantwortlich?“ Unsicher sah Vicky zu ihr und nickte, es hatte sowieso keinen Sinn mehr es zu leugnen. „Ich kann es nicht fassen. Vic was hast du dir dabei gedacht?“ Der Blondschopf sah zu Boden, Jeanne war immer noch so etwas wie eine Vorgesetzte für sie und es traf sie sehr das sie das nun erfahren musste. „Ich sah keine andere Wahl, ich dachte ihm würde irgendwas einfallen, die Medien informieren, öffentlich machen. Es tut mir leid.“ Die Franzosin blickte verstehend von ihr zu Seth und musterte ihn kurz. „Ich versteh` euren Ärger, mir gefällt es selbst nicht, aber ich habe dafür gestimmt, nicht als eure Freundin sondern als Generalbrigadier mit der Verantwortung für millionen Leben dort draußen. Ich werde vergessen was du getan hast.“ Sie sah wieder zu Viktoria, bevor sie sich der Tür des Konferenzraumes zuwendete und wieder zurückging. „Danke Jeanne.“ Die junge Frau neben ihm nickte nur leicht in ihre Richtung und fuhr sich durchs wallende Haar. „Ich will nicht wissen was nach dieser Aktion auf uns... oder eher dich zu kommt.“ Seth verzog leicht das Gesicht, verschränkte seine Arme vor der Brust und schüttelte langsam den Kopf. „Keine Ahnung, aber so war es nicht geplant. Ich wollte eine Rede halten, erst in den Nachrichten erfuhr ich dass die Konferenz bereits begonnen hatte, da sie vorverlegt wurde. Es tut mir leid, ehrlich. Tust du mir wenigstens den Gefallen und sagst mir worauf ihr euch geeinigt habt?“
„Noch mehr Schaden kannst du ja nicht anrichten...“ Brummte Vicky leise als Antwort, ihr schien es allerdings schwer zu fallen fortzufahren. „Nun... d´Biron bestand auf einen Nuklearschlag. In 72 Stunden werden mehrere Fliegerstaffeln nach Tripolis fliegen und eine Wasserstoffbombe abwerfen. In der zweiten Welle wird man die anderen Städte bombardieren um die Imps zum Rückzug aus der Region zu zwingen. Zu deiner Information, ich habe mit nein gestimmt und ich war nicht die einzige, aber wir waren zu wenige um etwas auszurichten. Ich nehm` deine Entschuldigung an, aber ich muss wieder rein, wir sehen uns Seth.“ Viktoria drehte sich um und verschwand zurück in die Konferenz. „Hoffentlich Vicky, hoffentlich.“ Sagte er leise zu sich selbst als er ihr hinterher sah, ehe er an der Sekretärin vorbei in Richtung des Ausganges ging.

Die Händen in den Hosentaschen verließ er das Rathaus und blickt in den wundervollen blauen Sommerhimmel. Es herrschte geschäftiges Treiben und nur wenige nahmen von ihm Notiz, während er durch die Straßen schlenderte, gemütlich wie es schien, jedoch in Gedanken versunken, die entstandene Lage abwägend. In den letzten Tagen hatte er unentdeckt von Kassandras Augen einen Notfallplan ausgetüftelt und fast alles in die Wege geleitet was möglich war. Im Hotel angekommen, ging er in ihrer gemeinsamen Suite zum Fenster seines Arbeitszimmers, wo er auf die Stadt, die nun seit einigen Monaten sein Zuhause geworden war, blickte. Eine ganze Weile stand er einfach nur da und starrte hinaus, bevor er seine Entscheidung fällte. Schnellen Schrittes ging er zum Schrank und zog aus ihm zwei große Aluminiumkoffer heraus, die er ins Schlafzimmer brachte. Eilig begann er Kleidungsstücke aufs Bett zu werfen die er, so ordentlich in die Koffer legte, wie die kurze Zeit es zu ließ. Im Wohnzimmer öffnete er mit seinem Schlüssel den Waffenschrank, warf achtlos eine Pistole und ein Gewehr hinein, sowie genug Munition das er einige Zeit damit überleben können würde. Er und Kass hatten es sich zum Hobby gemacht an seiner Luger herumzuschrauben und sie mittlerweile vollkommen umzuwandeln. Zwar konnte man der Pistole am hinteren Teil noch die Herkunft der alten Weltkriegswaffe anerkennen, ansonsten hatte sich jedoch viel getan. Sie hatte immer noch den unnatürlich langen Lauf, dieser war allerdings viel breiter und hatte von vorn betrachtet eine entfernt Dreieckige Form. Das Besondere jedoch war an ihr wohl die Trommel in Verbindung mit dem in modernen Waffen üblicheren Stabmagazin, das sich im Griff befand. Es war eine ausgeklügelte Konstruktion und es hatte Wochen gebraucht bis sie überhaupt ein geeignetes Konzept entwickelt hatten. Nun funktionierte sie und würde wohl bald ihre Feuertaufe erleben. Entsichert steckte Seth die Pistole in seinen Mantel, bevor er in den Koffer das Überlebensnotwendigste aus der Küche holte und zu den anderen Sachen hinein tat. Beschäftigt und geistig der Gegenwart entdrückt bemerkte er nicht wie Kass die Tür geöffnet hatte. Verwundert beobachtete sie einige Sekunden still sein Treiben, ehe sie mit vor der Brust verschränkten Armen ein paar Schritte auf ihn zu ging und ihn ansprach. „Kannst du mir sagen was du da machst?“ Der junge Mann stand mit dem Rücken zu ihr über die Koffer gebeugt und hob etwas den Kopf als er seine Freundin hörte, er hatte gehofft fertig zu werden bevor sie eintrifft. „Packen.“ Antwortete er ihr nur knapp, es war ihm unangenehm, er musste die Zeit vergessen habe, sein Plan war es das die Koffer verschwunden waren bevor sie eintrifft. „Ich bin nicht blind Seth, was hat das zu bedeuten?“ Der Klang ihrer Stimme zeugte von Unsicherheit und Verärgerung, Kassandra verstand nicht was hier vor ging, konnte allerdings von weitem eine Waffe und Kleidung erkennen. „Ich muss nach Deutschland, etwas wichtiges erledigen...“
„Was?! Seit wann weißt du das? Und wozu brauchst du dabei das MG, du hast doch wohl kaum vor wen umzubringen oder?“ Seth atmete tief durch, fuhr fort mit dem Packen, während er den durchbohrenden Blick ihrer stahlblauen Augen auf seinen Rücken spüren konnte. „Das wird sich wohl kaum verhindern lassen.“ Er wusste das er es ihr kaum verheimlichen konnte, leicht wendete er den Kopf nach links, konnte sie dank seiner Augenklappe nicht sehen aber signalisierte ihr zumindest das er sie nicht links liegen ließ. „Ich war auf der Konferenz heute, aber es war zu spät. Sie haben beschlossen den Norden Libyens förmlich von der Landkarte zu fegen. Eigentlich hatte ich vor dir den Abschiedsbrief in meinem Schreibtisch hinzulegen den ich für den Fall vorbereitet hatte das ich scheitere, dummerweise hast du mich überrascht.“ Kass hatte sich bereits gewundert warum er auf den Brief die gesamte Woche nicht reagiert hatte, aber so wie es scheint hatte er längst einen Plan ausgetüftelt, von dem er ihr jedoch nur nichts erzählt hatte. Seine Worte stießen auf Widerstand bei ihr, sie verstand nicht wieso er überhaupt weg musste. „Scheiße... aber was hat das mit dem hier zutun, was hast du vor?“ Seth senkte den Kopf wieder und erklärte mit bedächtiger Stimme, in diesem Moment kamen wieder Zweifel an ihm und seinem Vorhaben auf, die er in Gedanken versuchte zur Seite zu schieben. „Ich kann nicht verhindern das sie die Operation durchführen. Ich vermute sie schicken die halbe Luftwaffe los und im Gepäck die tödlichste Waffe die es gibt, also muss jemand unseren Feind vorwarnen und es gibt nur eine Person die das erledigen kann. Ich habe vor nach Gießen zu fahren und Caissa zu befreien.“ Entgeistert senkte das Punkgirl ihre Arme, für einen Augenblick zweifelte sie daran ob er das gerade tatsächlich gesagt hatte oder sie es sich nur einbildete. „Bist du irre?! Purgatori rauszuholen ist Verrat und Selbstmord obendrein! Und warum gerade diese Schlampe und nicht irgendjemand anders?“ Seth schmunzelte leicht und schüttelte den Kopf. „Ich habe diese Sache seit Tagen geplant, allerdings hatte ich gehofft das es nicht zum äußersten kommt oder das ich anfange normal zu werden. Valeria war drei Jahre Pilotin im Imperium, sie wird sie schnell erreichen können, abgesehen davon hat sie einen hohen Rang und ist glaubwürdig. Ich selbst kann wohl kaum dahin, zu mal sie wohl die einzige ist die weiss wie man in die Anderswelt kommt.“ Ihre aggressive Reaktion verwunderte ihn nicht, er würde wohl ganz genauso handeln wie sie und versuchen Kassandra vor sich selbst zu schützen. „Schön das du mich so in dein Leben mit einbeziehst, willst dich verpissen um so ein verficktes Miststück zu retten nur weil im Süden unsere Leute scheiße bauen. Als wärst du für ihre Taten verantwortlich. Ich finde es auch nicht toll, aber das ist nicht die Lösung. Du bist ein guter Mensch Seth, aber kein Heiliger. Nur ein gutmütiges, egoistisches, Arschloch.“ Der junge Mann schmunzelte bei ihren Worten, sie hatte mit ihren Gefühlen und ihrer Meinung nie hinter dem Berg gehalten und er würde einen Teufel tun ihr zu widersprechen, sie hatte schließlich absolut recht. „Ich weiss, vielleicht muss ich dir erst beweisen das ich es bin der hier vor dir steht. Diese Bombe wird eine Million Ineasscher Leben auslöschen. Unschuldige. Dieser Krieg wird spätestens mit der Vernichtung unserer Art oder dem Ende der Fusion unserer Welten vorbei sein. Das ist auch der Grund warum sie hier sind. Afrika ist bis auf Ägypten schon lange in der Hand der Ineas, aber erst jetzt lassen sich dort Zivilisten Blicken. Du erinnerst dich sicher an die Bilder Münchens und Kölns oder?“ Kass brauchte nicht lange nachzudenken bei seiner Frage, es war lange in den Nachrichten zusehen und verursachte viel Aufregung. „Sicher, ein ganzer Bezirk in Köln verwandelte sich in einen Wald und in München ist die halbe Stadt inklusive der Arena mutiert, als hätte man Gebäude der Zeit von den Musketieren mit unseren einfach vermischt, absolut krank.“ Seth nickte, er hatte eins und eins zusammengezählt und glaubte zu wissen was der Grund ist. „Sie wurden vertrieben und haben ihre Heimat verloren. Irgendeine ihrer Städte muss es wie unsere erwischt haben und wurde unbewohnbar, also nutzten sie unsere Welt. Unsere Art wird die Damon sicherlich noch für Tausend Jahre verachten, zumindest einige. Aber stell dir vor was geschieht wenn wir ihre Flüchtlinge mit einem nuklearen Bombe zur Hölle schicken. Die Welt der Zukunft in 10, vielleicht 20 Jahren dürfte nach diesem Anschlag, den Vergeltungsschlägen und dem Hass zu einem globalen Nahost-Konflikt werden. Ein weltweiter Bürgerkrieg nach dem Krieg der noch in Tausend Jahren seine Opfer fordern wird. Es wird sich nicht verhindern lassen das auch im Frieden in einigen Jahren noch viel im argen liegt Kassi, aber ich kann es eindämmen. Damit ich bei meiner Rückkehr, wen Gras über die Sache gewachsen ist wieder weitermachen kann, habe ich alle Vorkehrungen getroffen. Bob habe ich eine Erklärung zugeschickt, außerdem das Dienstmädchen und das restliche Personal hier bestochen, damit bei meiner Abreise niemand etwas bemerkt, oder gesehen haben will. Offiziell gehe ich ins Ausland um neue diplomatische Verbindungen zu knüpfen und das Bündnis zu vergrößern. Es soll Gerüchte über ein russisches Imperium im Osten geben, ich denke das ist mein erstes Ziel. Du siehst, ich habe alles durchdacht und geplant.“ Er atmete tief durch und fuhr fort, während sie ihn und nicht fassen konnte das er hinter ihrem Rücken solch einen Entschluss gefasst hatte. „Es wird aussehen wie ein Putsch der Militärs wenn ich verschwinde. Sie werden niemals die Sache veröffentlichen wenn mein Versuch glückt und wenn ich verschwunden bin aus Angst nicht daran denken meine Person zu lange in Frage zu stellen. Ich hatte nicht vorgehabt ihnen genug Beweise für den Hochverrat zu liefern. In meinen Händen liegt es ob Tripolis fällt oder nicht. Noch denkt d`Biron er hätte die Kontrolle über den roten Knopf...“ Als er nicht mehr aufhören wollte und sie immer mehr das Gefühl hatte das er langsam den Boden unter den Füßen verlor, trat sie dicht an ihn heran und zog ihre Pistole. Sie hatte genug von seinem Monolog. „Halt`s Maul Seth. Gott ist wer den Finger am Abzug hat und das bin eindeutig ich.“

Ruhrpottpatriot 18. January 2008 15:45

mehr will mehr:motz: lols los

Boeserbube 18. January 2008 17:11

Zitat:

Zitat von Ruhrpottpatriot (Beitrag 326824)
schade... kauf dir jeden Monat die GAmestar da ist immer der Fil auf der DvD dabei, harhar...:D

ach die Redaktion :D ja klar!! aber ab un dzu ist es echt fürn arsch stumpfsinnig... :D


Schöner Teil auf zu Blut und Morden ^^

P.A.X. the 4 Th 19. January 2008 00:01

Cassy und unser Reporter sollen sich die Modifikation einer Waffe zum Hobby gemacht haben?

Zur Modifikatoin einer Waffe(und sei es nur eine alte Weltkriegswaffe) wird eine voll ausgerüstete Werkstadt benötigt.Das fängt mit einer Präzisionsdrehmaschiene an und hört mit Messgeräten die bis auf den Tausenstel eines Millimeters arbeiten auf. (nur um die größe und spezialisierung einer solchen Werkstadt zu veranschaulichen,sowas macht man nicht in einer Präsidentensuite )

Zitat:
"Das Besondere jedoch war an ihr wohl die Trommel in Verbindung mit dem in modernen Waffen üblicheren Stabmagazin, das sich im Griff befand"

Was nun ?Ein Tromelmagazin oder ein Stabmagazin?

Entweder du führst die Kugel durch die Feder im Stabmagazin in das Patronenlager ein (wie bei der original Luger)oder durch die Rotation einer Trommel wo dann die Patrone vorm Lauf liegt und vom Hammer gezündet wird .Dein Prototyp müsste dann einen zweiten Lauf haben oder die Patrone aus dem Stabmagazin ins Paronenlager durch die Trommel in den Lauf treiben.

Oder du redest von ner Trommel mit der man soetwas wie Granaten verschießen kann.(an einer Luger:gruebel: )




Das Cassy in der Lage ist eine Waffe abfeuern heist nicht das sie oder unser Reporter der nur mit Politik oder Cassys Minis himterm Ofen hervor zu locken ist ,fähig sind eine Waffe zu bauen,geschweige denn eine zu verbessern.(zumal die Deutschen Serienwaffen schon bis zu zwazig mal nachbearbeitet wurden,was die hohen Preise die Amis für Weltkiregs Luger und unsere Infanteriewaffen zu bezahlen bereit sind erklärt. )

Als Alternative für deine Gescjhichte biete ich an.
Lass sie einen geänderten/Soliden(dreieckig gefällt mir schom mal) Lauf haben(das sie Kalliber 12 oder höher verschießen kann,am besten das was der Feind benutzt,davon gibts auf nem Schlachtfeld dann ja genug) und ein größeres/längeres Stabmagazin.

Am besten läst du Die ganze Modifikationen auch von nem ortsansässigen
Waffenschmiedemeiser/Ingenieur erledigen.An Geld sollte es unserem Reporter in seiner neuen Position nicht mangeln.

So klingts für mich einfach besser.

So jezt zur geschichte

lass sie die damon doch ausrotten! Nuke them all!!!
Auf welcher Seite steht unser Reporter denn eigentlich die sind der Feind.
Auch wenn sei eine andere grupierung darstellen,könnte man den Menschen doch nie einreden das sie nun ein Allierter gegen das Imperium werden können.Man bedenke doch nur mal den Ausländerhass in unserer Gesellschaft wie sollen die gleichen Menschen eine andere Rasse (Ok früher vieleicht auch mal Menschen gewesen)akzeptieren?

SethSteiner 19. January 2008 00:41

Zitat:

Zitat von P.A.X. the 4 Th (Beitrag 329034)
Cassy und unser Reporter sollen sich die Modifikation einer Waffe zum Hobby gemacht haben?
Zur Modifikatoin einer Waffe(und sei es nur eine alte Weltkriegswaffe) wird eine voll ausgerüstete Werkstadt benötigt.Das fängt mit einer Präzisionsdrehmaschiene an und hört mit Messgeräten die bis auf den Tausenstel eines Millimeters arbeiten auf. (nur um die größe und spezialisierung einer solchen Werkstadt zu veranschaulichen,sowas macht man nicht in einer Präsidentensuite )

Durchaus, ich würde mich hüten zusagen das es an dieser einen Stelle ganz besonders realistisch wäre, selbstverständlich nicht. Aber es gibt stellen an denen ich Fiktiv werde, das ist hier der Fall. An der Waffe ist, das sei gesagt, abgesehen vom Äußeren, jedoch absolut nichts besonderes. Weder schießt sie besonders gut, noch hat sie eine anderartige Munition oder Ähnliches, rein Kosmetisch das ganze. Dein Einwand ist natürlich völlig richtig, aber da sich die Waffe hier nicht in irgendeiner besonderen Weise auswirkt, bleibt es schlicht einfach eine rein äusserliche Erscheinung die aus einer Laune der Beiden heraus in den Monaten entstanden ist. An dieser Stelle, ist schlicht einfach etwas Fantasie gefragt, denn in der Suite selbst haben sie das sicherlich nicht gemacht, richtig aber das es keine professionelle Unterstützung gab steht dort ja auch nicht. ;)

Zitat:

Zitat:
"Das Besondere jedoch war an ihr wohl die Trommel in Verbindung mit dem in modernen Waffen üblicheren Stabmagazin, das sich im Griff befand"
Was nun ?Ein Tromelmagazin oder ein Stabmagazin?
Entweder du führst die Kugel durch die Feder im Stabmagazin in das Patronenlager ein (wie bei der original Luger)oder durch die Rotation einer Trommel wo dann die Patrone vorm Lauf liegt und vom Hammer gezündet wird .Dein Prototyp müsste dann einen zweiten Lauf haben oder die Patrone aus dem Stabmagazin ins Paronenlager durch die Trommel in den Lauf treiben.
Oder du redest von ner Trommel mit der man soetwas wie Granaten verschießen kann.(an einer Luger:gruebel: )
Zur Frage:
Schlicht beides. Das Stabmagazin füttert sozusagen die Trommel, sofern sie nicht voll ist. Eine perfide rein mechanische Konstruktion. Keine Sorge, von Granaten ist hier sicher nicht die Rede, muss man sich ja mal vorstellen, eine Pistole die am Stück Granatenmunition verschießt ach du heiliger Bim Bam. Nein zuerst werden die Patronen in der Trommel abgeschossen und in der Drehung die leere Hülse herausgestoßen. Ist das leere loch an der unteren Seite des Griffes angekommen, rutscht eine neue Kugel aus dem Stabmagazin hinein.


Zitat:

Das Cassy in der Lage ist eine Waffe abfeuern heist nicht das sie oder unser Reporter der nur mit Politik oder Cassys Minis himterm Ofen hervor zu locken ist ,fähig sind eine Waffe zu bauen,geschweige denn eine zu verbessern.(zumal die Deutschen Serienwaffen schon bis zu zwazig mal nachbearbeitet wurden,was die hohen Preise die Amis für Weltkiregs Luger und unsere Infanteriewaffen zu bezahlen bereit sind erklärt. )
Als Alternative für deine Gescjhichte biete ich an.
Lass sie einen geänderten/Soliden(dreieckig gefällt mir schom mal) Lauf haben(das sie Kalliber 12 oder höher verschießen kann,am besten das was der Feind benutzt,davon gibts auf nem Schlachtfeld dann ja genug) und ein größeres/längeres Stabmagazin.
Am besten läst du Die ganze Modifikationen auch von nem ortsansässigen
Waffenschmiedemeiser/Ingenieur erledigen.An Geld sollte es unserem Reporter in seiner neuen Position nicht mangeln.
So klingts für mich einfach besser.
Dagegen möchte ich ja auch gar nichts sagen. Allerdings sei hier Kassandras Vergangenheit erwähnt, in der sie ja mehr als oft genug mit Waffen in Kontakt kam. Das soll selbstverständlich nicht heissen sie wäre eine Topspezialistin. Bei Kriegsausbruch war sie 17 und auch wenn sie sich wie eine Lara Croft verhält, ganz so ist es nun auch wieder nicht. Dieser Teil ist nur ein rein fiktiver Wunsch meinerseits den ich gern dabei haben wollte. Habe ich ja oben bereits erwähnt.^^

Zitat:

So jezt zur geschichte
lass sie die damon doch ausrotten! Nuke them all!!!
Auf welcher Seite steht unser Reporter denn eigentlich die sind der Feind.
Unser Report ist ein rein rationell denkender Mensch. Er weiss darüber Bescheid das evolutionärgesehen die Damon und anderen Arten anscheinend von einer Spezies abstammen, doch selbst wenn nicht würde er ganz nach seinem üblichen Schema denken. Keine Verluste wenn sie nicht notwendig sind, an die Zukunft denken und das beste für sich herausschlagen. Nicht zu vergessen besitzt er ja durchaus noch etwas wie Ethik und Moral und lässt sich nur ungern von reinen Gefühlen leiten, auch wenn es ihm oft genug passiert und nur zu gern verschleiert. Die Damon sind Menschen, nur mit einem Schwanz, Hörnern und anderer Hautfarbe, ansonsten sind sie genauso verschiedene Individuen wie du und ich, das weiss auch Seth. Aus diesem Grund hat er nicht vor eine ganze Rasse oder millionen Zivilisten zu opfern für eine vollkommen irrsinnige Operation. Ob sein Vorhaben richtig ist, nun das wird sich zeigen, aber ein Holocaust ist für ihn keine Alternative. Seth hatte als er in die Feste kam demonstrativ das Bild des Führers in den Mülleimer geworfen, das sollte unterstreichen das er ein moderner und aufgeklärter Mensch ist.

Zitat:

Auch wenn sei eine andere grupierung darstellen,könnte man den Menschen doch nie einreden das sie nun ein Allierter gegen das Imperium werden können.
Man bedenke doch nur mal den Ausländerhass in unserer Gesellschaft wie sollen die gleichen Menschen eine andere Rasse (Ok früher vieleicht auch mal Menschen gewesen)akzeptieren?
Menschen sind seit jeher leicht zu beeinflußen, egal in welche Richtung es geht. Allerdings geht es hier ja nicht darum, Damon dafür zu gewinnen gegen den Imperator aufzubegehren. Seth einziges Ziel ist es die Legatin zu befreien, damit diese das Imperium vorwarnt um evakuieren zu können. Das er das für sich eines Tages nutzen könnte ist selbstverständlich auch was voran er gedacht hatte. Im übrigen halte ich den Ausländerhass für nicht allzu groß sofern nicht Bild oder ein Herr Koch (der gerade massiv Stimmen gegen Ypsilanti verliert übrigens) auf eine gewisse Art einreden könnte.
Im übrigen sind die Damon Menschen, Damon ist nur ein Unterbegriff. Neanderthaler sind auch Menschen, aber man muss ja die Arten abgrenzen können, daher verschiedene Namen, aber die Spezies bleibt dieselbe. Aber ja, auch der Rassismus ist ein Aspekt in dieser Geschichte, den ich hier auf eine Art darstelle. Die menschlichen Generale geben die durch die hohe Zivilisationsstufe erreichten Prinzipien zugunsten eines unüberlegten Vergeltungsschlages auf um Macht zu demonstrieren und das ohne daran zu denken wie sich das in der Zukunft auswirken kann.

SethSteiner 25. January 2008 21:15

OOC: Nur halb bearbeitet, bin übers Wochenende weg, dann editier ich wenn es was zu editieren gibt nochmal.



Seth hob seinen Oberkörper, drehte den Kopf in ihre Richtung und blickte in ihre eiskalten Augen. „Es geht hier nicht um dich, oder um mich. Es geht darum über eine Million Zivilisten vor einer wahnsinnigen Aktion zu retten!“ Kass schnaubte wütend und drückte ihm den Lauf in den Rücken. „Mich interessiert es nicht ob es hier um hundert Menschen oder eine Million geht Seth, das einzige was mir wichtig ist bist du. Ich lass es nicht zu das du dich umbringst.“ Der junge Mann drehte sich um und seine Freundin hielt ihm die Waffe nun direkt an den Kopf, was ihm nur ein leises Lächeln abrang. „Was willst du tun, mich erschießen? Ich verstehe dich ja, ich würde auch nicht anders handeln als du, deswegen wollte ich mich ja auch davon schleichen, ich wusste das es darauf hinaus laufen würde.“ Zornig traf ihn der Blick des Punkgirls die ihm zähneknirschend antwortete. „Es würde schon reichen dir ins Bein zu schießen, aber du sollst sehen das es mir ernst ist. Purgatori zu befreien ist Wahnsinn und mal ganz abgesehen davon Verrat an der Achse, unserem Land.. und unseren Freunden!“ Mit ernstem Blick näherte Seth sich der jungen Frau, behielt ihre Augen fest im Blick und antwortete mit kalter Stimme. „Es gibt nur eine Person der ich mir selbst absolute Treue geschworen habe und das bist du Kassandra, nicht unserem Land und keinem anderen Menschen auf der Welt. Wie sieht es mit dir aus, wem gehört deine unabdingbare Loyalität? Verrätst du mich oder beweist du mir, dass ich mit dir das einzig wirklich Richtige in meinem Leben getan habe?“ Verunsichert von seiner Frage senkte sie ihre Waffe und tat etwas das sie nur selten in solch schweren Situationen tat. Sie blickte für einen kurzen Augenblick zur Seite weg und versuchte zurück zuweichen als sie sanft seine Hand über ihrem Po spürte und so von ihm daran gehindert wurde. Sie schaut wieder zu ihm hoch, als sie im Augenwinkel seine Pistole bemerkte. Ihr war nicht klar wie er sie gezogen haben sollte, noch nie hatte er es geschafft sie vor ihr herauszuholen ohne das Kassandra es bemerkte. Sie mustert die Waffe die er ruhig in seiner Hand neben ihrem angewinkelten Arm hielt. Ihre Blauen Augen blickten stechend in seines als sie endlich nach einer halben Ewigkeit antwortete. „Ich entstamme einer ehrbaren Familie, meine Treue gilt dir Seth, dazu brauchen wir keine Ringe an den Fingern. Ich kann es nur nicht fassen das du einfach verschwinden wolltest und das alles hinter meinem Rücken geplant hast.“ Ihr Gegenüber verstand ihre Aufregung, obwohl sich ihre Stimme beruhigt hatte und eher einer leisen Traurigkeit gewichen war. „Tut mir leid, aber ich konnte nicht von dir verlangen mit mir zu kommen, oder dir das anzuvertrauen ohne damit rechnen zu müssen das du mich aufhältst.“ Mit ihrer Faust schlug sie sanft gegen seinen Brustkorb, ein blitzen war in ihren Pupillen zu erkennen als sie mit scharfer Stimme antwortete. „Doch das kannst du! Wir haben schon viel durchgezogen, du hast doch nich wirklich gedacht damit durchzukommen, meinen Wagen zu klauen und dich nach Russland zu verpissen?“ Amüsiert wendete Seth seinen Blick einen Moment ab, wenn er ehrlich war, hatte er tatsächlich ihre Hartnäckigkeit unterschätzt. „Eigentlich schon, aber das hat sich nun wohl erledigt. Noch mal, verzeih es mir aber keiner von uns beiden ist doch wirklich absolut ehrlich zum anderen, jeder von uns hat seine Geheimnisse.“ Erneut wollte ihm Kass widersprechen, öffnete ihren Mund und setzte dazu an als ihr einfiel das sie selbst in der letzten Zeit genug vor ihm verbarg als das sie ihm wirklich einen Vorwurf machen könnte. „Anscheinend.“ Seufzte sie leise, ehe sie mit fester Stimme sagte. „In Ordnung Süßer ich komm mit dir, du überlebst doch keine fünf Minuten wenn wir erstmal an der Front sind.“ Seth verzog sein Gesicht und beugte sich zu ihr hinunter „Was muss ich noch tun um dir zu beweisen das ich durchaus auch ohne deine Hilfe überleben kann?!“ Kassi konnte sich ein freches Grinsen nicht verkneifen, schmiegte sich an seine Front und meinte keck. „Gar nichts, ich liebe es nur dich damit aufziehen.“ Hingebungsvoll trafen sich die Lippen der Beiden, es gefiel ihr immer noch nicht was er vor hatte aber sie wusste das er, wenn er sich erstmal was in den Kopf gesetzt hatte, sich nicht davon abhalten lassen würde es auch durchzusetzen. Durch die Erinnerung an ihre eigenen Geheimnisse vor ihm, war ihr Argument abseits der puren Sorge um sein Leben, hinfällig geworden. Kass löste sich von seinen Lippen, blickte kurz zu seiner Waffe, ehe sie ihm wieder ins Auge sah, so recht fassen konnte sie es immer noch nicht das sie es nicht mitbekommen hatte, aber sie wusste was er damit ausdrücken wollte. Nie hätte jemand den anderen Niedergeschossen, aber jeder von beiden zeigte dadurch seinen Willen für seine Sache einzustehen „Jetz sag mir was ich tun soll und erzähl mir von deinem Plan!“ Eine halbe Stunde später packte Kass im Schlafzimmer eine Tasche mit ihren Sachen, der größte Teil bestand wohl aus Klamotten, davon die Hälfte winterfest. Sie konnte nicht davon ausgehen das sie noch in diesem Sommer zurückkehren würde und im Osten würden die Temperaturen noch extremer sein als sie es hier schon waren. Im ungewissen darüber was sie erwarten würde warf sie alles hinein was irgendwie brauchbar erschien, zusätzliche Waffen und Munition, eine Decke, ein festes Seil das noch aus ihrer Zeit in der Donnerfeste stammte, bevor sie aus dem Schrank ihren Motorradoverall herauszog. Zuvor noch hatte sie sich mit Seth darüber gestritten wie sie an das Flugzeug für Valeria herankommen sollten. Er hatte vor sich einfach in den Frankfurter Militärflughafen hineinzuschleichen, während Kass, Viktoria um Hilfe bitten wollte, welche er nicht bereit war hineinzuziehen. Sie einigten sich auf einen Kompromiss. Er würde die Legatin allein befreien, sie ihre Freundin davon überzeugen ihnen ein Flugzeug zu überlassen. Er konnte nicht zu lassen das sie zu zweit in das Gefängnis eindrangen. Wenn sie beide Orlèans verließen und auf den Videokameras ein Mann und eine Frau auftauchen würden, wäre das nur ein weiteres Indiz für das Oberkommando, dass sie in Wirklichkeit Valeria zur Flucht verholfen hatten. Dennoch bestand Kass darauf den Fluchtwagen zu fahren und versicherte ihm rechtzeitig in Gießen zusein, wenn er die Damon herausgeholt hatte. Sollte sie es nicht schaffen, würde sie sich mit ihm Abseits der Autobahn an einer verlassenen alten Raststätte treffen.
Seth hatte Amelie, die Bedienstete des Hotels, kommen lassen um die Koffer bereits zu ihrem Wagen zu bringen. Sie hatte sich mittlerweile zu einer Vertrauten entwickelt, sie war diskret, zurückhaltend und stets freundlich gewesen. „Mademoiselle Renoir, sollte sie jemand fragen, wissen sie ja von wem diese Sachen sind.“ Die junge Frau nickte und stellte die schweren Koffer auf die tiefliegende Fläche eines Wagens der es ihr erheblich erleichterte. „Monsieur Hornbach, natürlich.“ Im Augenwinkel entdeckte sie vor der Tür des Schlafzimmers eine grüne Tasche „Soll ich die von Mademoiselle Stark dort ebenfalls mitnehmen?“ fragte sie freundlich auf den großen Beutel deutend. Seth wendete kurz seinen Blick von ihr ab, ging zur Tür und nahm sie an sich, bevor er sie für Amelie auf den Wagen legte. „Wir werden lange wegbleiben. Die einzige Person die hier zutritt hat ist Generalbrigadier Viktoria von Stein, sie hat die Verantwortung für das alles hier, sie bekommt die Zweitschlüssel. Es könnte sein das man dieses Zimmer untersuchen wird, sorgen Sie also bitte dafür das sich danach alles im selben Zustand wie zu unserer Abreise befindet.“ Das Dienstmädchen schmunzelte leicht und öffnete die Tür. „Machen Sie sich keine Sorgen Monsieur, es wird alles zu ihrer Zufriedenheit geschehen, Sie haben meint Wort!“ Mit diesen Worten schob sie den Wagen in Richtung der Fahrstühle und verschwand aus seinem Blickfeld. Er hoffte das sie es ernst meinte, sie konnten es sich nicht leisten das etwas schief ging. Jeder Fehler könnte, wenn sie diese Reise überleben sollten, bei ihrer Rückkehr schwerwiegende Folgen haben. Gemächlich trottete Seth zum Sofa, setzte sich und schloss für einen Moment die Augen und genoss die letzte Ruhe und Stille die ihm noch blieb. Als Kass heraustrat sah sie sich einen Moment um, bevor sie ihn auf dem Sofa entdeckte. Mit einem leisen Lächeln näherte sie sich ihm, blieb kurz vor der Couch stehen und lehnte sich mit dem Oberkörper leicht zur Seite, stemmte eine Hand in die Seite während ihre Beine gespreizt fest auf dem Boden standen. „Ich verschwinde dann jetzt, hoffen wir das Vic in Frankfurt nicht gleich weiter reist.“ Der junge Mann öffnete seine Augen und blickte zu ihr. Mit erhobenen Brauen betrachtete er den eng anliegenden Motorrad Anzug, der sich ihrem athletischen Körper schmeichelhaft anschmiegte. Über den Schultern trug sie in den gleichen dunklen, grauen Farben eine Lederjacke, während in der linken Hand ihr Helm ruhte. Das musste das Outfit sein von dem sie ihm erzählt hatte, sie hatte es teuer eingetauscht, Geld hatte sich zwar in diesen Zeiten größtenteils wieder als Zahlungsmittel durchgesetzt aber der Tauschhandel blühte auch weiterhin. Von ihrem Hals bis zu ihrem Schritt führte ein Reißverschluss hinunter, die junge Frau bemerkte seinen Blick und sah ihn scharf an. „Komm nicht auf dumme Ideen, ich hab drunter immer noch Sachen an!“ Sie wendete sich dann zum Gehen und ging in Richtung der Tür. „Na ja, schön das du wach bist. Ich ruf dich dann übers Kom an wenn ich die Sache erledigt hab.“ Seth setzte sich auf und folgte ihr, packte ihren Oberarm. „Hast du nicht was vergessen?“ Fragte er streng und blickte in die verwirrten Augen Kassandras die sich seitlich zu ihm umgedreht hatte. „Keine Ahnung was du meinst, ich hab alles dabei was ich brauch.“ Sie dachte kurz an ihre Schlüssel, den Dolch an ihren Stiefeln die so gar nicht denen ähnelten wie sie normalerweise ein Motorradfahrer tragen würde. Ihre besaßen lange Schnüre an der Vorderseite und gingen ihr bis über die Knie, sie blieb sich eben treu, selbst in dieser Kleidung. Und auch ihre beiden Pistolen ruhten in ihren Holstern die sich an Gurten um ihre Schenkel schnürten. „Dann zeig ich dir halt was du vergessen hast Süße.“ Er zog sie fest an sich ran und gab ihr noch einmal einen stürmischen Kuss. Als er sich löste musste sie sich ein grinsen verkneifen. „Mh okay beim nächsten Mal denk ich dran, aber du kannst ruhig öfters mal so aus dir rauskommen.“ Über Seths Lippen huschte ein leises Schmunzeln. „Das hier ist mit keinem unserer letzten Abenteuer zu vergleichen. Die Schlacht damals, die Ausflüge... bei allem wussten wir zumindest zu einem kleinen was uns erwartet, aber das hier wird eine Reise um die Welt. Du kannst immer noch hier bleiben Kassi.“ Diese schüttelte jedoch nur den Kopf, entzog sich ihm langsam und öffnete die Tür. „Du wirst es schwer haben deine Schuld hier abzuarbeiten Süßer, aber ich mache keine Rückzieher. Sorg nur dafür das du deinen Arsch heil da raus kriegst, der gehört mir!“ Drohend blickte sie, böse den Mund zu einem Lächeln verziehend, zu ihm bevor sie aus hinaustrat und ihm noch einmal zu zwinkerte ehe sie ihn verließ. Kassandra vertraute ihm, das er es schaffen konnte, trotzdem hielt sie es für angebracht ihm mit einem mahnenden Unterton darauf hinzuweisen das sie die Person ist, der er schließlich Rechenschaft abzulegen hatte und sich daher vorsehen sollte.

Bevor sich Kass aufs Bike setzte, steckte sie die Kopfhörer ihres MP3-Players ins Öhr, sie hatte vor kurzem einige alte Iron Maiden Scheiben aufgespielt und etwas Heavy Metal konnte sie jetzt brauchen. Sie setzte ihren Helm auf, schob das Visier hinunter und sprang auf. Der Motor heulte einen Moment laut auf als sie die Maschine startete, sie liebte diesen röhrenden Sound einfach. Unbedacht schoss sie aus der Tiefgarage hinaus auf die Straße, in ihren Ohren das melodische schnarren von Gitarren, bog sie kurz darauf in eine der Hauptstraßen ein. Nur wenig später raste Kassandra mit der vollen Geschwindigkeit ihres Motorrads auf die Autobahn in Richtung Frankfurt, der Stadt die bald das Hauptquartier der deutschen Streitkräfte werden sollte und in der sich einer der größten Militärstützpunkt der Streitkräfte befand. Die junge Frau hatte sich weit nach vorn gebeugt, ihre Gedanken kreisten unaufhörlich um Seths Worte und dem was er vor hatte. Wie gern wünschte sie sich ihm einfach den Griff auf den Hinterkopf geschlagen zuhaben um ihn außer Gefecht zu setzen. Ihr ganzes Leben das sie sich hier aufgebaut hatten zerstörte er mit diesem verrückten Versuch und es war ungewiss ob sie zurückkehren würden. Andererseits hatte er recht, sie hatte einige Geheimnisse vor ihm. Erst vor einigen Tagen hätte sie fast den Lehrling ihres Meisters in der Bäckerei totgeprügelt. Nach einem heftigen Streit, war es mit ihr durchgegangen und nachdem er bereits blutend am Boden lag umgriff ihre Hand die Teigrolle um ihm den Schädel einzuschlagen als sie erst Begriff was sie da tat. Nach dem Zwischenfall hatte sie sich dort nicht mehr blicken lassen, sie wusste selbst nicht was in sie gefahren war. Sie hatte schon vorher wenn ihr jemand auf den Zeiger ging ihre Fäuste sprechen lassen, aber niemals hatte sie jemanden halb tot geprügelt nur aufgrund eines kleinen Konflikts. Bei der Erinnerung an den Zwischenfall zog sich wieder ihr Magen zusammen, ihr hatte der Blick auf das Blut gefallen und die Ausgelassenheit mit der sie ihre Aggressivität ungezügelt freien lauf ließ, es erinnerte sie an die Hinrichtung des imperialen Präfekten, auch wenn sie diese Tat kaum bedauerte. Eine Weile dachte sie, die vom letzten Regen benässte, kaum befahrene Straße entlangfahrend nach warum sie sich auf diese Sache mit Seth einließ. Vielleicht war es nicht einfach ihre Liebe und ihr starkes Ehrgefühl, sondern der Fluchtgedanke selbst, zu verschwinden bevor sie Amok lief und herauszufinden was mit ihr los war. Kass hoffte nur das sie es tun würde bevor ihr geliebter Gefährte mitbekam was in ihr schlummerte. Für einen Moment die Augen schließend versuchte sie ihre Konzentration wieder auf die Gegenwart zu lenken, über den Rest konnte sie sich noch später Gedanken machen. In Frankfurt angekommen war es nicht schwer die Militärbasis zu verfehlen, bereits weit vor der Stadt deutete ein verstärktes Truppenaufkommen von der erhöhten Sicherheitsstufe in die sie sich begab. Einige Kilometer vor dem Flughafen schließlich kam die erste Kontrolle, die sie ohne weiteres passieren konnte. Sie galt viel mehr der Suche nach Personen die in das Auge der Antispionageabteilung geraten war, eine Behörde die in den letzten Wochen immer stärker mit dem neuen Geheimdienst aneinandergereiht der nicht direkt den Streitkräften unterstellt war. Erleichtert endlich die hellen Lichter der Scheinwerfer der gigantischen Basis zu erblicken, hielt sie einige Meter entfernt von einem schwer gesicherten Eingang an. Kassandra zog den Helm von ihrem Kopf und setzte ihn auf ihrem Motorrad ab, ehe sie abstieg und auf den Posten in einem kleinen Häuschen neben dem Tor zuging. Gelangweilt wartete ein Mann darin und schien sich die Zeit mit einem Kreuzworträtsel zu vertreiben, er bemerkte die junge Frau nicht einmal als sie sich räusperte. Erst nachdem sie ungeduldig gegen die Scheibe aus Panzerglas klopfte bekam sie die gewünschte Aufmerksamkeit. „Ich will Generalbrigadier von Stein sprechen.“ Die Aufforderung schien ihren Gegenüber zu amüsieren, denn ein mitleidiges Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. „Ich würde auch gern mal zu einem Konzert von Scarlett, aber was soll ich machen ich hab keine Tickets und komm hier nicht raus und sie haben leider keinen Passierschein wie mir scheint und können daher nicht rein. Komm zisch ab Kleine und geh wen anders auf den Geist.“ Erzürnt sah sie wie sich der Kerl wieder zu seinem Kreuzworträtsel hinunter beugte, für einen Moment war sie versucht ihre zwei tödlichen Argumente als Passierschein vorzuzeigen, aber vermutlich würden die Männer auf den Wachtürmen, die vier direkt vor dem Tor und wer auch immer sonst hier vorbei kam sie entweder sofort inhaftieren oder erschießen. Wütend stemmte sie sich mit den Händen auf die Ablage vor der Scheibe. „Hör mal zu du Wichser, ich hab keine Lust mich von dir Kleine nennen zu lassen. Lass mich rein, die Brigadier ist eine gute Freundin von mir. Na los ruf sie an und sag ihr das Kassandra Stark sie sprechen möchte!“ Der Soldat antwortete ruhig und völlig unbeirrt, zwar meinte er ihren Namen schon einmal irgendwo gehört zu haben aber das war nicht weiter wichtig für ihn. „Verschwinde, oder ich mach es mir leichter und lass dich in eine Zelle werfen.“ Kass schnaubte und fasste sich an den Kopf, da viel ihr die Lösung ein. Sie beugte sich etwas hinunter, sprach leiser damit nur er ihre Stimme hören könnte. „Ich könnte Karten besorgen. Und einen freien Tag, ich will nur das die Generalbrigadier rauskommt damit ich ein Paar Worte mit ihr wechseln kann.“ Misstrauisch traf sie der Blick des Postens, der unschlüssig mit seinem Stift spielte. „Ist das ein Scherz?“ Fragte er ernst, so wie es schien war er ein großer Fan der Frau mit der Kass seit dem ersten tag in einer Fehde lag. „Absolut und nun greif den Hörer und ruf sie an!“ Einen Moment zögerte er, dann kam er ihrer Aufforderung nach. Es dauerte eine ganze Weile, immerhin musste er sich durch einige Instanzen hindurchtelefonieren bevor er Viktoria an den Hörer bekam. Sein Gesicht wurde bleich und selbst die dämmende Scheibe, verhinderte nicht das Kassandra eine laute weibliche Stimme am anderen Ende hörte. Kreidebleich legte der Mann vor ihm kurz darauf auf und wendete sich ihr wieder zu. „Ah sie sagte sie ist gleich da. Entschuldigen Sie Fräulein Stark, ich wusste nicht das die Generalbrigadier Sie kennt.“ Das Punkgirl zog die Brauen hoch als er so förmlich wurde, hatte aber auch kein Interesse den Grund dafür jetzt herauszufinden. „Schon okay.“
Fast eine Viertelstunde wartete sie ungeduldig hin und hergehend als sich endlich das schwere Tor öffnete und Viktoria mit säuerlichem Gesichtsausdruck herausmarschierte. „Was zur Hölle tust du hier?!“ Die Generalin war in ihrer Gardeuniform gekleidet und trat aufgebracht an Kassandra heran, deren überraschter Blick davon zeugte das sie eine andere Reaktion erwartet hatte. „Wüsste ich auch gern...“ Kommentierte sie leise. „Ich muss was mit dir besprechen, es ist ernst und ich hab nich viel Zeit.“ Der Blondschopf sah kurz nachdenklich zur Seite und ging an ihr vorbei, warf dann jedoch noch einmal ihren Kopf zurück und blickte stechend zum Wachposten „Sie knöpfe ich mir später vor!“ Drohte sie mit ernster Stimme, Viktoria konnte es nicht fassen wie leichtsinnig dieser Kerl war. Schnellen Schrittes eilte Kass ihr nach und ging neben ihr her. „Hör mal, ich weiss nich warum du so sauer bist, aber wir haben ein echtes Problem!“ Ihre Freundin schnaubte, sah zur Seite in ihre Blauen Augen. „In einer halben Stunde geht mein Transport nach Bamberg, es geht wieder an die Front, ich weiss gar nicht warum ich überhaupt mit dir Rede.“ In der Nähe ihres Motorrads hielt Kass an und verschränkte die Arme vor der Brust. „Warum bist du so angepisst?! Du bist Generalbrigadier, du kannst auch noch in einer Stunde aufbrechen.“ Viktoria hielt ebenfalls an. „Wieso ich so angepisst bin? Vielleicht weil Seth dieser Idiot in die Konferenz geplatzt ist, nach dem ich ihm diesen schönen Brief gegeben habe! Was meinst du wohl, dachte das Oberkommando der Streitkräfte wohl wer dafür verantwortlich ist hä? Jeanne? Nein natürlich wussten sie sofort das ich meine Finger im Spiel hatte und haben mich zur Sau gemacht! Es ist ein Wunder das ich meinen Rang nicht verloren habe wegen diesem Hurensohn, aber nur weil sie keine Beweise gegen mich hatten.“
„Ich weiss was er getan hat. Und ich weiss was er noch vor hat.“ Dieser Satz ließ Vickys Gesichtszug vollkommen entgleisen, sie wusste schon das Kassandras Anwesenheit nichts gutes zu bedeuten hatte. „Oh Gott, sag mir das es nicht wahr ist.“ Die junge Frau seufzte, sie wünschte sich sie könnte ihr sagen das es nur ein Scherz wäre, aber das war es nicht. „Seth ist gerade auf dem Weg nach Gießen, ich glaube du weißt was das heißt. Ich... ich helfe ihm und... wir schaffen es nicht ohne dich.“ Kass presste ihre Lippen aufeinander, sah ihre Freundin unsicher an die sie entgeistert anstarrte, sie wusste sofort das mit Gießen die Damon gemeint war, es fiel ihr nicht schwer die Puzzelteile zusammenzufügen. „Du weißt das ich dich allein für die Beihilfe schon standrechtlich erschießen könnte?! Gestern war er noch Größenwahnsinnig und heute sind ihm wohl alle Glühbirnen durchgebrannt, das ist Hochverrat verdammt! Und du willst mich da mit reinziehen....“ „Halt mal die Luft an!“ Unterbrach sie nun Kassandra und trat dichter an sie heran. „Seth ist verrückt, aber du weißt genauso wie ich das er es wenigstens aus einem guten Grund tut. Scheiße ich weiß doch selbst nich warum ich mich darauf eingelassen habe aber... **** er ist mein Freund, ich könnte ihm doch die Kniescheiben zerschießen und der würde es noch probieren, ich... ich konnte mich nicht gegen ihn stellen. Er sagte mir das du so was wie meine Schwester bist... Vic... deine Entscheidung ob du mir helfen willst. Wenn nicht finde ich einen anderen Weg hier reinzukommen und ein Flugzeug zu organisieren.“ Die Generalin meinte ihren eigenen Herzschlag laut donnernd vernehmen zu können bei dem was sie hörte, natürlich fühlte sie sich ihr verpflichtet und auch wenn sie aufgebracht war, sie liebte die Beiden aber sie sprachen hier von Hochverrat. „Wenn ich etwas unvorsichtiger noch gewesen wäre, hätte ich selbst am Galgen hängen können und ich weiss das Tarnike, wenn er könnte, keine Sekunde zögern! Wenn ich dir helfe Kassi, kannst nicht nur du draufgehen! Ich will nicht sterben wegen diesem Wahnsinn, tut mir leid.“ Kassandra setzte sich seitlich auf ihr Bike und sah nachdenklich zu Boden. Die Stimme Viktorias hatte sich beruhigt, aber sie schien ihren Entschluss gefasst zuhaben. „Was ist wenn ich dir ein Alibi organisiere? Du besorgst das Flugzeug für die Damon und ich sorge dafür das du heil raus kommst aus der Sache.“ Drängend blickte sie ihrer Freundin in die Augen, welche schnell weg sah und an ihrem Finger knabberte, eingeschüchtert durch den Drang ihrer besten Freundin zu helfen und gleichzeitig Konsequenzen fürchten zu müssen. „I... ich weiss nicht. Was sollst du schon tun? Und welchen Grund hätte ich trotzdem dieses verdammte Risiko einzugehen, sag es mir!“
„Das Seth vielleicht recht hatte, auch wenn nicht das gleiche Blut durch uns fließt und... die Menschen die du abgeschlachtet hast... du könntest dich endlich von der Schuld reinwaschen.“ Kassandra war es selbst unangenehm das erwähnen zu müssen, aber sie konnte Seth nun nicht im Stich lassen, auch wenn sie jetzt am liebsten zurückfahren würde. „Du Miststück...“ Fluchte Viktoria leise, blickte zornig auf und sah in die unsicheren Augen ihres Gegenüber. „...du hast gewonnen. Wie arrangierst du`s?“ Die schwarzhaarige junge Frau atmete durch, sie war froh das die Brigadier klein beigegeben hat, auch wenn sie zu solchen Mitteln greifen musste. „Reicht es dir, wenn ich sage das ich eine Verabredung mit Marc hatte?“ Der Blondschopf zog eine Braue hoch, tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf bei dieser Antwort. Sie reagierte nur mit einem Kopfnicken, als Kassandra bereits ihr Kom aus der Tasche zog, nicht mehr als ein moderneres Handy und die Nummer des Geheimdienstlers anrief.
„Marc? Ich bin`s Kass, ich brauch deine Hilfe.“ Die Stimme die sich am anderen Ende müde über die Augen rieb brummte leise, anscheinend wurde er von ihr gerade aus dem Bett geholt. „Hättest du mich dafür nicht morgen anrufen können, du weißt schon um die Mittagszeit wenn man weiss das der andere wach ist?“ Fragte er etwas mürrisch klingend. „Nein, ich brauch dich sofort. Ich weiss nicht ob ich dir überhaupt vertrauen kann, aber du bist der einzige den ich kenne, Marc.“ Ihre Stimme war so eindringlich das die Müdigkeit aus den halbgeschlossenen Augen des jungen Mannes wich, so wie sie sprach musste es ernst sein. „Was ist los Kassandra?“ Für einen Moment herrschte komplette Stille, es war ihr unangenehm am Telefon darüber zu sprechen und sie musste nach den richtigen Worten suchen. „Es geht um Tripolis, ich denke einem wie dir wird das was sagen. Die Legatin wird in kürze Richtung Berlin fliehen. Es darf nichts drauf hinweisen das ihr Flugzeug unplanmäßig geflogen ist, wir brauchen alles von einem Abschussbericht bis zu Satellitenaufnahmen die einen Grund für den Flug liefern.“ So direkt erwartete Marc es nicht und nun war er es der für einen Augenblick schwieg. „Tripolis also.“ Die junge Frau meinte Nachdenklichkeit in seiner Stimme zu hören, im Augenwinkel sah sie ihre beste Freundin in Zornesfalten versunken in den Himmel starren. „Ich weiss nicht was du oder wer auch immer sich dabei denkt, aber du bekommst was du willst, jedoch nicht umsonst, das sollte dir klar sein.“ Kass blickte kurz zu Viktoria, nickte leicht. „Was willst du?“ Fragte sie nur knapp.
„Trete dem Z.W.I.E.L.I.C.H.T. bei, sofort wenn alles geklärt ist. Ich habe immer noch eine Stelle für dich frei, vielleicht sogar als Partnerin. Das ist meine Bedingung und die ist nicht verhandelbar. Entweder du nimmst an oder ich lege auf und vergesse das wir miteinander gesprochen haben. Ein vielleicht wie beim letzten Mal gibt es nicht. Das ist die einzige Chance die du bekommst.“

Ruhrpottpatriot 26. January 2008 00:51

zuuuuviel für heute abend und das bei Kopfschmerzen, ich les es morgen und editiere meine Meinung rein ;) und bitte ne andere Farbe des Textes, das weiß ist zwar schön hell, aber das grau ließt sich besser.

SethSteiner 26. January 2008 01:49

Sorry Ruhrpott, hatte es vergessen und gegen Nacht auch nicht mehr bemerkt... oh Gott ich fall fast um *schnarch* ich sollte jetzt echt ins Bett, habs noch schnell in Grau gemacht, weil ich nicht weiss wann ich morgen noch dazu komme.

Boeserbube 26. January 2008 17:23

Als Partnerin? wasn oller Lustmolch :D

also gibts bald action :D aber leider noch kein Blut und Morde...

@ Ruhrpott, schon die neue gamestar? und die Redaktion geguckt, die Verarschen ziemlich fies Hellgate :D

Ruhrpottpatriot 27. January 2008 02:05

ich hab die hier liegen nur halt noch nich Redaktion geguckt, müsste ich mal machen, aber mein BUch ist mir erstmal wichtiger

P.A.X. the 4 Th 29. January 2008 13:45

Hollywood könnte es nicht besser inszenieren.Liebe,Hochverrat,Freundschaft alles drin.

SethSteiner 7. February 2008 20:53

OOC: Freut mich das immer noch so einige am Ball sind und es ihnen gefällt. Leider konnte dieser Teil jetzt noch nicht berichtigt werden, aber das wird dann nachgeholt (dank edit funktion^^)



Viktoria sah einen verwunderten Blick in Kassandras Augen als Marc ihr nicht einmal vorwarf verrückt zusein. „Warte mal! Das ist deine Bedingung? Das ich deine Partnerin werde beim Geheimdienst? Sag mal, bist du scharf auf mich oder hast du einen besseren Grund?“ Am anderen Ende schmunzelte Marc leicht und sie konnte hören wie er sich eine Zigarette ansteckte. „Habe ich. Vor einem Jahr gab es schon einmal einen nuklearen Zwischenfall in Amerika.“ Die Augen der jungen Frau wurden groß. „Woher wisst ihr das?“ Fragte sie leise, ihre Stimme klang scharf immerhin war sie in eile. „Die Radioaktivität, unsere Seismographen, wir haben genug Informationen, wir brauchen keine Satelliten. Aber ich habe keine Ahnung ob wir sie abgeworfen haben oder die Imps. Krieg ich jetzt deine Antwort?“ Kass glaubte seinen Grund zu verstehen, es wäre fatal wenn letztere es getan hätten, ein Angriff ihrerseits könnte ungeahnte Folgen haben. Aber vielleicht war es auch nur ein Vorwand, nun wägte sie nur ab ob sie ihn anlügen oder die Wahrheit sagen. „Es kann sein das ich nicht zurückkommen, sorry ich kann dir nich mehr sagen, auch wenn ich dich ganz gern hab. Du wirst es in ein paar Stunden eh erfahren.“ Zögernd sagte sie dies und sie meinte danach Belustigung aus seiner Stimme herauszuhören, er grinste leicht am Hörer. „Ich verstehe schon. Dann nimmst du den Job an, wenn du zurück kommst?“ Fragte er noch einmal mit Nachdruck, ihre Antwort kam diesmal sofort und ohne das sie lange überlegen musste. „Ja, du hast mein Wort. Und jetzt fang an deinen Teil der Abmachung zu erfüllen!“ Sie schaltete das Kom aus und steckte es wieder ein, bevor sie sich auf ihr Bike setzt. „Was hat er gesagt?“ fragte Viktoria und schien sich etwas beruhigt zu haben. „Das er dafür sorgt das man dich nich dran kriegt. Jetzt bist du an der Reihe Vic.“ Diese nickte leicht und sah kurz zum Wachposten. „Verstanden, macht euch dann keines Sorgen um den Durchlass, sorg nur dafür das man sie nicht sieht.“ Der Wildfang setzte seinen Helm auf, nachdem sie sich die Stecker ihrer Kopfhörer in die Ohren steckte. Das Visier lag noch oben so dass ihr freauches Lächeln gut zusehen war. „Kein Problem, ich schmeiß sie einfach in den Kofferraum.“ Gerade als sie das Visier herunterschob und losfahren wollte, fiel ihr noch etwas ein und sie wendete ihren Kopf noch einmal zur Brigadier. „Kannst du noch was für mich tun?“ Entnervt brummte diese und macht keinen Hehl daraus das sie in ihren Augen schon mehr als genug getan hatte. „Was noch?“
„Seth hat dir unsere Suite übertragen, kannst dich da bei deinem nächsten Urlaub mit Claire vergnügen. Wär nur schön wenn du dann nur mal irgendwann nach unseren Sachen guckst, so wie ich kenne hat er dir eh gleich noch eine Inventarliste geschickt. Ich hab keine Lust das irgendwer dort in meiner Wäsche schnüffelt.“ Vicky nickte schnell, atmete erleichtert aus und trat einen Schritt zurück als Kass unter lauten Motorengeheul davonfuhr. Sie hatte schon befürchtet es wäre noch etwas ernstes, das jedoch war eine Überraschung die ihr gefiel, aber sie hätte damit rechnen müssen nach diesem Schock das Seth so vorrausschauend dachte. Jemand wie er fällte keine Entscheidungen Hals über Kopf, irgendeinen Plan hatte immer, oder zumindest verstand er es, es immer so aussehen zu lassen.

Während sich Kassandra noch auf dem Weg zu Viktoria gemacht hatte, veränderte Seth sein Äußeres um so gut es geht zu verhindern das man ihn für die Befreiung verantwortlich machen konnte. Die Augenklappe hatte er abgesetzt und es stattdessen darunter die dunkle Höhle durch eine gläserne Prothese, deren Iris im Gegensatz zu seiner eher gräulichen stechend Grün war. In seinem rechten Auge hatte er eine gleichfarbige Kontaktlinse angelegt, das einzige was störte war eine Narbe die sich quer über sein linkes Auge erstreckte, aber er hatte keine Zeit das auch noch zu kaschieren. Sein Plan war es sich als Soldat Zugang zum Gefängnis zu verschaffen, doch eine Uniform war kaum aufzutreiben, es blieb ihm nur sich in den wenigen Tagen etwas zusammen zusuchen das dem zumindest nahe kam. Scarlett war die einzige Person die er kannte und von der er wusste das sie ihm etwas nähen konnte aber als eine der berühmtesten Sängerinnen dieser Zeit hatte er diesen Einfall gleich verworfen. Das Endprodukt sah der Kleidung der Offiziere dennoch verblüffend ähnlich, doch ein geübtes Auge würde ihn schneller enttarnen als ihm lieb war. Seth stellte den Wagen ein gutes Stück vom Gerichtsgebäude entfernt ab in dem die Damon inhaftiert war. Noch am Freitag hatte er still und heimlich einen Verhörbefehl gefälscht, inklusive der Sicherheitselemente wie den fast endlosen Zahlencode und das Hologramm. In Wirklichkeit war ersteres eine zufällige Anzahl von Zahlen und Buchstaben und letzteres auf ein ähnlich aussehendes Papier gedruckt und aufgeklebtes Symbol das mehr oder weniger große Ähnlichkeit mit dem Original aufwies.
Im Gegensatz zur Justizvollzugsanstalt die nicht weit entfernt lag, waren hier die Kontrollen lascher, denn das Gerichtsgebäude wurde seit kurzem wieder für seine eigentliche Aufgabe benutzt und daran war Seth nicht ganz unschuldig. Ein Problem der letzten Zeit war eine zunehmende Kriminalität die sich schlicht daraus ergab das es keine klaren Verhaltensweisen gab, das Militär hatte andere Sorgen gehabt. Es war eine große Aufgabe die er zusammen mit den anderen Männern und Frauen in der Übergangsregierung zu meistern gehabt hatte, das Justizwesen und die Polizei zumindest in den Ballungsräumen wieder aufzubauen. Schnellen Schrittes eilte Seth die Treppe vor dem dreistöckigen Gebäude hinauf, vorbei an einer hohen steinernen Statue eines Ritters die man vor langer Zeit im Zentrum von viel Säulen platziert hatte. Das große Haus hatte man in Folge der Justizwiederherstellung in zwei Teile gegliedert. Im östlichen Teil befanden sich die Räume für Verhandlungen und die Verwaltung während man den gesamten Westlichen Bereich bis auf die ersten Stock für die VIPs eingerichtet hatte. Der größte Teil der gefangenen Offiziere der Ineas nach dem Sturm auf das Rathaus in Berlin, war in die Justizvollzugsanstalt überwiesen worden, doch nach Seths eigenmächtigen Handeln war Valeria ein besonderer Status zuteil geworden und mit ihr einem guten Dutzend anderer mit höherem Rang. Wachsam ging Seth durch die leeren Gänge und spürte dabei die ihn beobachtenden Kameras in den Ecken des Treppenhauses und des Korridors. Ein nicht kleiner Teil der Räume war außerdem als Arbeits- und Schlafplatz der Soldaten gedacht, denn obwohl es auf dem ersten Blick den Anschein eines normalen Gerichtsgebäudes besaß, achtete man streng auf die wenigen, wichtigen Gefangenen. Der junge Mann zog sich die Offiziersmütze tiefer ins Gesicht und ging in den zweiten Stock in dem sich die inhaftierten Damon befanden. Eine einsame Wache saß in einem Glaskasten vor einer stählernen Gefängnistüre, hinter ihm im Gang erkannte Seth noch weitere Soldaten gelangweilt neben den Türen der Gefangenen.

„Abend.“ Grüßte Seth knapp. Der Mann vor ihm blickte kurz auf sein Rangabzeichen und salutierte. „Guten Abend Fähnrich, was kann ich für Sie tun?“ Seine Augen fielen für einen kurzen Moment zu den Monitoren unter ihm, ehe er sich dem Papier zu wand, den ihm der vermeidliche Soldat unter dem Schlitz durchschob. „Ein Verhör? Mitten in der Nacht?“ Fragte er verwirrt und blickte wieder auf. „Befehl von Oben. Sagen wir eher eine Vernehmung, ich soll nur etwas mit ihr reden. Ich weiss auch nicht was die sich dabei denken, als würden diese Rothäute mit irgendwas rausrücken nur weil wir mit ihnen einen Kaffee trinken.“ Die Wache verzog das Gesicht, sah wieder auf den Brief und schüttelte den Kopf. „Is alles wegen diesem Steiner. Mischt sich in Dinge ein die ihn nichts angeh`n und jetz geht’s den Hornköppen besser als unseren Kameraden an der Front!“ Mit einem stillen Kopfnicken stimmte er dem Wachposten zu, er konnte sich nach seinem Rüffel und seiner Politik denken das es gerade hier einige gab die ganz und gar nicht mit ihm einverstanden waren. Nervös sah er zu wie der Feldwebel unter ihm die Daten im Computer mit denen auf dem Brief verglich. „Entschuldigen Sie Fähnrich, aber der Code ist nicht korrekt und laut der Datenbank ist kein Verhör für die nächsten zwei Wochen geplant.“ Mürrisch schüttelte Seth mit dem Kopf „So eine Schlamperei! Ich bin extra von Frankfurt herbeordert worden! Ich war persönlich dabei, einer Ihrer Leute muss einen Fehler gemacht haben.“
„Ich glaube n...“ Seth ließ ihn gar nicht aussprechen und schlug mit der Hand auf die Ablage vor dem Glaskasten. „Wollen Sie etwa meine Autorität in Frage stellen Feldwebel?!“ Sofort hob der Mann abwehrend seine Hände „Natürlich nicht, aber ohne eindeut...“ Erneut wurde er von dem jungen Mann unterbrochen. „Hören Sie, wenn ich wieder zurückfahren muss, dann wird Ihre Abteilung dafür verantwortlich gemacht, das wissen Sie doch oder?“ Sichtlich aufgebracht erhob Seth seine Stimme, die laut im Treppenhaus wiederhallte. „Es war für uns alle ein langer Tag Fähnrich Brenner, beruhigen Sie sich, ich lasse Sie ja schon durch. Sie ist in der zweiten Tür um die Ecke, ich würde ihnen allerdings raten noch jemanden mitzunehmen.“ Sein Gegenüber winkte nur ab und trat an das Gitter heran, welches sich durch einen einfachen Knopfdruck des Wachmannes aufschob. „Nicht nötig, es ist nicht das erste Mal das ich so was mache und ich habe die Akten durchgesehen, ich weiss was mich erwartet. Was ist mit dem Dolmetscher?“
„Ist in einer halben Stunde bei Ihnen, werde ihn wohl aus dem Bett klingeln müssen.“
Über Seths Lippen huschte ein leises Lächeln. „Lassen Sie sich Zeit, in der Zwischenzeit könnte ich mein Latineas etwas verbessern und etwas Druck hat noch keinem Gefangenen geschadet.“ Er schaute kurz freudig böse, ehe er den dunklen Gang entlang geht. Es gab keinen Unterschied zu den anderen Korridoren des Gerichtsgebäudes, einzig die verstärkten Angeln in den Türen und die vergitterten Fenster erinnerten den Besucher daran wo er war. Seth salutierte der Wache an der Tür ab, bevor diese ihn schließlich hinein ließ, nachdem sie eilig die Tür aufgeschlossen hatte. Zu seiner Überraschung war das Licht noch nicht gelöscht worden, stattdessen saß die Legatin auf einem Sessel und schien in einem Buch vertieft zusein. Er versicherte dem Soldaten das er keine Unterstützung brauchte und betrat das Quartier, das für ihn weniger wie eine Zelle als wie eine kleines Arbeitszimmer wirkte. Die Damon blickte auf als er weiter in den Raum trat.
„<Was wollt Ihr denn hier?!>“ Fragte sie überrascht und mit der gleichen Aggressivität in der Stimme, wie er es von ihrer letzten Begegnung schon gewohnt war. Verdutzt darüber, wie die junge Frau ihn einfach enttarnte wusste er für einen Augenblick lang nicht was er sagen sollte. „<Mit Ihnen Reden.>“ Antwortete er dann knapp ehe er an eines der Bücherregale herantrat und es zu untersuchen schien. „<Wie schön.>“ Erwiderte sie sarkastisch und erhob sich aus ihrem Sessel, abschätzig musterte sie ihn und verschränkte die Arme vor der Brust, nachdem sie aus ihrer Nische herausgegangen und ein paar Schritte auf ihn zu gemacht hatte. „<Darf ich dann vielleicht anfangen?>“ Seth schob eines der dicken Wälzer zurück und blickte in ihre Augen. „<Wir haben nicht viel Zeit... ist der Raum sicher?>“ Valeria musste einen Moment nachdenken was er mit der Frage meinte und sein Akzent machte es auch nicht leichter, allerdings glaubte sie zu verstehen und hob die Schultern. „<Ich denke, seit zwei Wochen habe ich nichts mehr gefunden, anscheinend haben sie es aufgegeben. Also warum bei Hel habt Ihr mir geholfen?!>“ Es war fast ein halbes Jahr her seit er sie besucht hatte, ein Treffen an das er sich eher ungern erinnerte. „<Weil ihr mir unversehrt nützlicher seit, leider musste ich jedoch meinen Plan mit diesen Besuch verwerfen. Außerdem halte ich nicht fiel von Folter.>“ Fügte er nach einer kurzen Pause an und erwiderte ungeduldig den Blick der Damon, die kurz darauf nachdenklich weg sah. „<Und ich befürchtete schon Ihr würdet es aus purer Nächstenliebe tun... Ich weiss nicht ob ich Ihnen dankbar sein soll oder sie dafür hassen das Ihr mich so schwach gemacht habt. Aber nach zwei weiteren Wochen in Ketten konnte ich nicht mehr...>“ Die Wut über ihr eigenes Versagen klang deutlich aus ihrer Stimme heraus und ihr Schwanz zuckte dabei unruhig hin und her. „<Haben Sie etwas verraten?>“ Fragte Seth vorsichtig als die Damon kalt aufsah, ehe sie den Kopf schüttelte. „<Nein ich habe danach nur aufgehört Widerstand zu leisten. So habe ich wenigstens die Chance zu trainieren und einmal die Woche lässt man mich ein paar Runden schwimmen. Na ja und Jules Verne ist ganz gut, zumindest glaube ich das.>“ Valeria konnte nicht sehr gut lesen, aber sie hatte sich in den drei Monaten versucht die Sprache etwas anzueignen, schon weil sie dem Lythischen nicht unähnlich war. „<Ist er.>“ Leise Lächelnd stimmte er ihr zu, ehe er dichter an Valeria herantrat. „<Ihre Entscheidung war vielleicht nicht Ehrenhaft Caissa, aber ich gebe Ihnen die Chance das sie sich bezahlt macht.>“ Aus der Innentasche seines Jacketts zog er eine Pistole und reichte sie ihr, die Hand auf dem Lauf. „<In 72 Stunden wird der Krieg eine Wendung nehmen die ich so nicht zu lassen kann. Ich bin hier um dich rauszubringen, wenn du deine Würde wieder herstellen willst, ist das die perfekte Gelegenheit, es geht um eine Bombe und einer Million Menschenleben auf eurer Seite.>“ Irritiert blickte die Legatin auf die Waffe, ergriff sie zögerlich. Für einen kurzen Moment blickte sie von ihr zu ihm und wieder zurück. „<Wer sagt mir das du die Wahrheit sagst? Wer hindert mich daran dir nicht einfach das Hirn wegzupusten?>“ Symbolisch hielt sie ihm den Lauf direkt zwischen die Augen und entsicherte die Pistole. „<Niemand, du musst mir vertrauen, das ist der Haken. Ich habe Kopien der Besprechungseinladung und von Satellitenaufnahmen für deine Führung dabei, aber ich kann dir keinen Beweis für ihre Echtheit liefern.>“ Valeria zog die Pistole wieder zurück, nachdem sie das für und wieder abgewägt hatte. Die Gefangene war sich nicht sicher, aber sie konnte es sich immer noch überlegen wenn sie hier raus war. Immerhin gestattete die Damon es ihm sie zu Duzen, sie meinte darin herauszuhören das er es tatsächlich ernst meinte und daher die Höflichkeiten beiseite ließ. „<Sieht so aus als hätte ich keine Wahl.>“ Ihr Gegenüber stimmte ihr stumm zu und ging hinter die Tür. „<Dann machen wir, das wir hier rauskommen.>“ Er wendete seinen Kopf von ihr ab, nun begann der dreckige Teil seines Plans. „Wache! Ich brauche Hilfe!“ Rief er laut und zog seine Pistole heraus als auch schon die Tür aufgestoßen wurde. Noch nicht einmal voll im Raum stehend, wurde der Soldat hart getroffen als Seth die Tür mit seinem Fuß zurücktrat. Valeria brauchte keine Einladung, packte den Mann als er gegen das Bücherregal viel am Kragen und schlug ihm mit dem Kolben der Pistole ins Gesicht. Bewusstlos fiel er zu Boden, was Seth nicht davon abhielt ihm gezielt in die Beine zu schießen, nachdem er die Tür schnell wieder geschlossen hatte. Auf seiner Waffe hatte er bereits vor der Fahrt einen Schalldämpfer aufgepflanzt, der die lauten Schüsse zu einem sanften zirpen werden ließ. „<Warum erschießt du ihn nicht?>“ Aggressiv blickte ihm die Damon in die Augen, sie hätte nicht gezögert und unterließ es nur in diesem Moment um ihre eigene Kraft auszutesten, die sie in den letzten monaten zurückgewonnen hatte. Allerdings besaß ihre Pistole keine Vorrichtung um die Lautstärke der Schüsse zu verringern, womit sie ihre Flucht wohl schon bevor sie begann beendet hätten. „<Trauernde Angehörige machen sich schlecht vor einem Tribunal. Auf der Flucht kann ich es noch unter Notwehr verbuchen, aber hiermit sieht es schwieriger aus.>“ Antwortete Seth kühl, lehnte sich an die Tür und hörte draußen deutlich einen Wortwechsel. Trotz seiner Verkleidung durfte er nicht vergessen was geschah wenn all seine Bemühungen umsonst wären und man ihn bei seiner Rückkehr anklagen konnte, er konnte sich keine Fehler leisten. Er öffnete die Tür und sah nach draußen, es war nichts zusehen aber entfernt meinte er für einen Moment schwere Schritte von Stiefel zu vernehmen. Die Tür nur angelehnt sah er zu Valeria zurück. „<Die Luft ist rein. Wenn du noch was mitnehmen willst, solltest du das jetzt machen.>“
„<Hätte dir auch eher einfallen können, zum Beispiel bevor wir verschwinden.>“ Sie war zum Tisch gegangen und hatte ein kleines, dünnes Buch ergriffen das sie unachtsam zurückwarf ehe sie zu ihm ging. Seth öffnete die Tür wieder um sie vorgehen zu lassen und folgte ihr nur einen Moment später. Die Blicke Beider fielen auf die Kamera in einer der dunklen Ecken, deutlich war die kleine rotleuchtende Lampe zusehen, direkt auf sie fixiert bewegte sie sich keinen Millimeter und diesmal war sich Seth sicher, schnelle Schritte zu hören. Sie verloren keine Sekunden sprinteten sofort den langen Gang entlang, als hinter ihnen bereits zwei der Soldaten um die Ecke rannten und das Feuer eröffneten. Nur Sekunden später war ein lautes dröhnen zu hören, das Signal für einen Ausbruchsversuch. „<Scheiße... ich hoffte.. wir schaffen es unbemerkt etwas weiter als... bis vor die Tür.>“ Keuchte Seth etwas hinter Valeria die eine bessere Konstitution als er besaß. „<Und ich dachte du hast einen Plan!>“ schnaubte sie in Deckung hechtend, wenige Meter vom Treppenhaus entfernt. „<Habe ich!>“ Erwiderte der junge Mann bissig. „<Wir sind im Westflügel, es gibt keine weiteren Ausgänge außer denn Übergang zum Landsgericht und dort durch Haupthalle raus...>“ Seth war an eine Kante vor einer Tür gegangen und gab ein paar Schüsse zurück, lange konnten sie hier jedoch nicht bleiben, wenn sie lebendig rauskommen wollten. „<Dann gehen wir über die Brücke, ich geb dir Feuerschutz!>“ Die Damon lugte kurz heraus und blickte zurück, nun schienen bereits drei Soldaten in Deckung zusein und es war nur eine Frage von wenigen Minuten bis es hier von ihnen nur so wimmelte. Seth blickte ihr kurz in die Augen, bevor er nickte und hinter dem Vorsprung der Wand in Richtung Treppenhaus hervorschoss. Seine Begleiterin stand, kurz zuvor noch gebeugt, auf und feuerte gezielt auf die Wachen die sich ebenfalls Schutz gesucht hatten. Als sie im Augenwinkel sah das er es geschafft hatte, wendete sie sich ab und folgte ihn, als man ihr erneut einige Kugeln hinterherschickte. Seth hetzte bereits die Stufen hinunter in den ersten Stock, als er schließlich vor einem Vergitterten Tor stehen blieb. Es war der einzige Weg weiter hinunter und über die Brücke in das andere Gebäude. Eilig versuchte er sie aufzudrücken, aber es war sinnlos, sie war fest verschlossen. Notgedrungen blieb Valeria wütend neben ihm stehen und trat hitzig gegen die Stäbe, die sich davon vollkommen unbeeindruckt zeigten. „<Was für ein toller Plan, rennen wir einfach in die nächstbeste Richtung!>“ Ihr Ausbruch wurde von weiteren Schüssen unterbrochen welche die nicht weniger wütenden Soldaten zu ihnen hinunterschickten. Die Damon presste sich an die Wand, man hatte sie nur knapp verfehlt, etwas Staub kam aus einem Loch direkt neben ihr. „<Scheiße!>“ Fragte sie grimmig und wartete das sich der Kerl von eben blicken ließ um es ihm heimzuzahlen. <Ihr unterschätzt mich Legatin!>“ Erwiderte er Zornerfüllt und trat einen Schritt zurück. Aus einer Tasche zog er eine Kugel heraus, die mit einem Streifen rot markiert war. Er ließ die Trommel aus seiner Pistole zureite gleiten und drückte sie in eines der Löcher. Er drehte das Magazin bis die Kugel im Lauf saß und feuerte auf das Schloss, das sich in einer kleineren Explosion aufgesprengt wurde. „<Los!>“ Seth blieb noch einen Moment stehen, als sie das Tor aufstieß und sofort weiter in den engen Gang rannte der in das benachbarte Gerichtsgebäude führte. Unachtsam versuchte einer ihrer Verfolger einen Vorstoß, feuerte dabei ungezielt in Richtung des jungen Mannes und wurde tödlich von einer seiner Patronen direkt in den Hals niedergestreckt. Noch als Seth floh nahm er ein leises Gurgeln hinter sich war, ehe sie von den lauten, eilenden Schritten übertönt wurden. Er verlor keine weitere Sekunde, eilte Valeria nach die bereits am anderen Ende angekommen war und sich an die Wand neben der Tür presste. Die Damon schien auf etwas zu warten und mitten auf dem Gang war ihm auch klar auf was, aus der Tür stürmten mehrere Soldaten heraus die sofort ihre Waffen auf ihn richteten. Es war nicht die einzige Gefahr die sich ihm mit einem mal bot, direkt hinter ihm erschienen ihre Verfolger und richteten die Waffen auf sie. Der dunkle Korridor wurde durch das Mündungsfeuer kurzzeitig hell erleuchtet, wie bei einem Gewitter. Geistesgegenwärtig ließ sich Seth nach vorn fallen als man von beiden Seiten das Feuer auf ihn eröffnete. Ächzend fiel er mit dem Rücken auf den Boden und ballerte in Richtung ihrer Verfolger, die schnell auseinander gingen und sich gegen die Wand hinter einigen alten Schränken pressten um nicht getroffen zu werden. Schnell robbte Seth auf dem Rücken in Valerias Richtung und sah dabei weiter nach vorn, falls jemand den Versuch wagen sollte aus seiner Deckung zu kommen. Seine Gefährtin bewegte sich sofort flink an einen der Soldaten, die kurz zuvor aus der Tür herausstürmen heran und schlang ihm ihren Schwanz um den Hals. Kraftvoll nahm sie ihn in einen Würgegriff und zog sich damit die Aufmerksamkeit der anderen Männer auf sich. Schon im selben Moment hatte sie jedoch ihre Waffe auf den Kopf des Mannes rechts von ihr gerichtet und abgedrückt. Direkt nach dem Kopfschuss drehte sich die Damon zum letzten verbliebenen Gegner, dabei hielt sie den Mann weiter vor sich, ehe sie ihn kraftvoll seinem Kameraden entgegenwarf und ihre verbliebene Munition benutzte um sie beide zu erledigen, da sie sich nicht sicher war ob sie den einen stranguliert hatte. Sie zögerte einen Moment als sie ihren Gefährten am dem Boden erblickte, für einen Augenblick reizte sie der Gedanke und auf eigene Faust zu verschwinden. Sollte er allerdings die Wahrheit sagen, würde sie zu einer Kriegsheldin werden, ein verlockender Gedanke und dazu kam, dass sie nichts über die Umgebung wusste oder wie sie zur Grenze kommen sollte. Sie steckte ihre Waffe in den Gürtel und ergriff sich eine Maschinenpistole der niedergestreckten Männer am Boden, bevor sie zu ihm rannte und ihm ruppig aufhalf. Eilig stieß ihn Valeria durch den Ausgang und folgte ihm gleich darauf nachdem sie ihren Feinden zwei Salven entgegenfeuerte um sie auf Distanz zu halten. Da Seth im Treppenhaus bereits von unten die Verstärkung heranrücken sah, entschieden sie sich für den vorerst einfacheren Weg und nahmen die nächst beste Tür um zur Eingangshalle zu gelangen. Er hatte nicht vor ein Blutbad anzurichten, jedenfalls versuchte er es zu vermeiden auch wenn Valeria ihm deutlich klar machte das sie kein Problem damit hatte den direktesten Weg zu nehmen, auch wenn es bedeuten würde sich ein weiteres mal direkt mit ihren Gegnern auseinandersetzen zu müssen. Der breite Korridor durch den sie rannten schien gerade renoviert zu werden. Im ganzen Raum waren Gerüste verteilt, Werkzeuge lagen herum und ein großer Teil des Bodens war mit Planen ausgelegt worden. Schnell bewegten sie sich durch schwach beleuchtete Baustelle hindurch. Die einzige Lichtquelle war der Mond und der Sternenhimmel am stets Wolken verhangenen Himmel, der nur ab und zu aufbrach und für eine kurze Zeit eine bessere Sicht durch den dunklen, großen Korridor ermöglichte. Als die Soldaten den Raum betraten war von den beiden Flüchtigen nichts zusehen. Langsam durchbrachen ihre Taschenlampen die tiefe Schwärze, vermochten aber aufgrund der Ausmaße nur einen Bruchteil aufzudecken. Tief im Schatten lauernd hörte die Damon wie einer der Männer Befehle brüllte und ein kleiner Teils des Trupps kurz darauf durch die Tür am Ende des Gangs verschwand. Vorsichtig ging Valeria hin die Hocke und tastete nach einen Gegenstand der ihr zumindest im Nahkampf einen besseren Vorteil verschaffte. Vorsichtig streifte der übrig gebliebene Teil ihrer Verfolger durch den Gang, einige bewegten sich sofort zielgerichtet zum Ende, während der Rest sich nur leicht zerstreute und in ihrer Nähe mit der Suche begann. Irgendwo unter einem der vielen Stahlträger wartete Seth auf das Zeichen der schwarzhaarigen Damon und lud so leise er konnte sein Magazin nach. Bei jedem Rascheln der Planen drückte er eine Patrone hinein, versuchte den Moment zu nutzen um einen Moment zu verschnaufen. Für einen Moment schloss Valeria die Augen, in ihrer linken ruhte eine dünne, rostige Eisenstange die zum Ende hin Spitz zulief und sich perfekt als Mordinstrument eignete. Leise murmelte sie etwas vor sich her, bevor sie der helle Lichtschein der Taschenlampe traf, die Schüsse trafen jedoch nur die Wand hinter ihr, nachdem sie mit einem Satz aufgesprungen war und ihrem Gegenüber die Stange direkt unter dem Kiefer in den Schädel rammte. Ihr Waffenarm schnellte hoch und erledigte mit einer tödlichen Salve den nächststehenden Soldaten. Ein stummer Kampf war eröffnet worden, in dem sich Valeria Schemenhaft und geschmeidig wie eine Raubkatze durch die Dunkelheit bewegte. Der gesamte Trupp war mit einem mal auf sie aufmerksam geworden, mehrere Schüsse pfiffen dicht an ihr vorbei ehe man sie auch schon aus den Augen verloren hatte. Nur Sekunden später tauchte sie auch schon wieder hinter einem der anderen auf, rammte ihn mit hasserfüllten Blick die Stange in die Rippen und trat dem heranstürmenden Kameraden neben ihr mit einem leichten Sprung und einer Drehbewegung gegen den Kopf. Sie zeigte in der folge eine Kampfchoreographie der, der Kassandras in nichts nachstand. Seth hatte sich bereits beim ersten Schuss aus seinem Versteck herausbegeben um sie zu unterstützen. Zwar besaß er nicht die Geschicklichkeit oder Kampffertigkeit Valerias, aber dafür konnte er das Feld schlussendlich von hinten aufräumen. Während sein Auge für einen kurzen Moment zu ihr glitt, wurde ihm klar warum sie auf ihrer Seite damals noch so viele Opfer forderte. Sie hatte ihren Körper vollkommen unter Kontrolle, schien die Züge ihre Gegner bereits zu ahnen noch bevor sie überhaupt durchgeführt wurden. Sie versuchte ihre Munition zu sparen und ihre Feinde in den Nahkampf zu zwingen, was ihr außerordentlich gut gelang. Nur knapp entkam sie dem schweren Maschinengewehrfeuer eines Soldaten der etwas entfernt stand und kurz darauf mit rauchenden Loch im Kopf über einem Holzbalken lag, nachdem Seth ihn ausgeschaltet hatte. Der Schwanz der Damon umschlag einen auf den Boden liegenden, größeren Hammer den sie einem weiteren Soldaten entgegenwarf, bevor sie dem Schlag eines Angreifers von hinten auswich, seinen Arm auf den Rücken drehte und mit der anderen Hand seinen Kopf hart zur Seite riss. Für einen Moment war selbst Seth erschrocken über das was er im Schein der Taschenlampe des letzten verbliebenen Gegners erkannte. Wie paralysiert ging er einige Schritte zurück als Valeria ihre Zähne in den offen liegenden Hals des Mannes rammte, nur um ihn einen Augenblick später zu zerreisen. Voller Panik von dieser mörderischen Tat, nach der sie den Soldaten wie einen nassen Sack zur Seite fallen ließ, rannte er zum Ende des Korridors. Gerade rechtzeitig war Seth bei ihr und schlug seine Hand auf ihren Arm und zog ihn herunter. „<Lass ihn, wir haben uns um wichtigeres zu kümmern, vergeude keine Munition!>“ Sie sah den fassungslosen Blick in seinem Auge und leckte sich über die Lippen, er schien es immer noch nicht zu glauben das sie gerade einfach jemanden den Hals zerfleischt hatte. „<Schon gut...>“ Sie schien kurz zu Lächeln und ihr sonst überaus menschliches Gebiss zeigte für einen Moment längere, spitze Eckzähne. Seth versuchte es als Hirngespinst abzutun. Schnell ging er voran zurück zum Treppenhaus, blicke vorsichtig hinunter aber es war niemand zusehen, anscheinend hatte ihre Taktik funktioniert. Während er sich um jeden gekümmert hatte der nicht in ihrer direkten Reichweite lag, schaltete sie alle Feinde in der Nähe aus und legten so den Weg zurück frei. Im Korridor lagen nun ein gutes Dutzend, teilweise zerstümmelter Leichen, etwas das er lieber verhindert hätte und er war sich nicht sicher ob nicht der ein oder andere dieser Männer nicht einfach nur schwer verletzt war. Dafür ging jedoch alles viel zu schnell, als das er sicher sein konnte. Für ihn war dieser Kampf die einzige Chance dass sie verschwinden konnten ohne sich in der Haupthalle mit der gesamten hier stationierten Zug auseinandersetzen zu müssen. Für diese Sicherheit nahm er dieses Gemetzel zwar nicht gern, aber notwendigerweise in Kauf. Sie hatten sich kaum absprechen müssen als sie den Korridor betraten, ein kurzer Blickkontakt und eine knappe Anweisung seinerseits und sie verstand.

Vorsichtig aber schnell bewegten sie die Beiden durch das Gebäude über das Treppenhaus bis zu einem Seiteneingang der Haupthalle. Es waren nur wenige Meter bis zum rettenden Ausgang aber wie zu erwarten hatten sich mehrere Dutzend Soldaten postiert. Valeria fühlte einen regelrechten Blutdurst als sie einen kurzen Blick hinaus warf und disziplinierte sich selbst nicht den Kopf zu verlieren. Sie hielt viel von sich aber wenn sie tatsächlich den anderen Weg eingeschlagen hätten, wäre das wohl ein schwieriges Unterfangen gewesen. Von der Treppe hätten sie sich fast fünfzig Meter durchkämpfen müssen, ehe sie durch die schwere, große Tür flüchten konnten. „<Überlass es mir, bleib in meiner Nähe!>“ Flüsterte sie in einem gebieterischen Ton, ehe sie auch schon die Tür aufstieß in den großen Raum hineinlief. Dicht folgte er ihr ohne Widerspruch und sah man weiter oben an der Treppe die Gewehre auf sie richtete. Gleichzeitig hatte die Damon allerdings bereits eine Soldatin überwältigt und ihr ihre Maschinenpistole an die Schläfe gesetzt. Wie ein Schutzschild hielt Valeria die Offizieren vor sich, jedem war klar das mit dieser Frau nicht zu spaßen war. Angespannt blieb Seth direkt hinter ihnen und ging langsam zurück in Richtung der Tür, während er auf eine Wache in der Nähe zielte – eine Pattsituation zu ihren Gunsten. Die Geisel der Damon versuchte sich aus dem Griff zu befreien. „Erschießt sie doch ihr verdammten Idioten!“ brüllte sie wütend, aber niemand machte die Anstalten das Feuer zu eröffnen. Stattdessen ließ man sie immer weiter zurückweichen, bis Valerias Gefährte die Tür öffnen und nach draußen verschwinden konnte. Unsanft stieß sie die Soldatin nach vorn weg, war für einen Moment versucht ihr nach zu schießen, entschloss sich jedoch ihm so schnell es ging zu folgen und flüchtete hinaus. Schon vor einigen Tagen hatte Seth sich Gedanken über den Fluchtweg gemacht. Sie rannten über die Straße in einen kleinen Park der zum Giessener Schloss gehörte dessen Silhouette im Mondlicht geradezu Riesenhaft wirkte und sich hoch über die Baumwipfel erstreckte. Schüsse zerstoben die Stille, aber es war bereits zu spät ,die Kugeln flogen in die dunkle Nacht hinaus ohne ihr Ziel zu treffen. An den hohen Mauern des Schlosses vorbei erreichten die Zwei wieder die Straße. Keuchend hielt Seth am Kübelwagen und sah in das angespannte Gesicht seiner Freundin, welche die Damon abschätzig musterte die in knappen Worten von Seth erklärt bekam, das dies ihr Fluchtwagen sei. „Springt rein!“ Forderte sie die beiden auf als sie den Motor bereits lauter werden ließ. Valeria brauchte keine Einladung, hüpfte über die Tür auf den Rücksitz und ließ sich zurückfallen, während Seth sich im selben Moment neben Kassandra setzte, die daraufhin das Gaspedal durchtrat.
Sie rechnete fest mit einer Verfolgungsjagd, aber von Militärjeeps war weit und breit nichts zusehen, womit wohl Seths vorläufiger Plan geglückt war, den Wagen weiter entfernt abzustellen und vorher ihre Verfolger abzuschütteln. „Geht`s dir gut?“ Fragte sie und versuchte den sorgenvollen Unterton zu unterdrücken, sie wollte keine Schwäche vor ihrer neuen Begleiterin zeigen in dem sie sich ängstlich über sein Wohlbefinden gab. „Alles in Ordnung, bis auf ein paar blaue Flecke. Schön das du es geschafft hast rechtzeitig da zu sein.“ Kass schnaubte abfällig. „Wenn ich gewusst hätte das wir hier so leicht raus kommen, hätt` ich auch bei Vic bleiben können.“ Er verzog das Gesicht über ihre barsche Antwort und nahm die Mütze von seinem Kopf die er unsanft auf die Ablage vor sich warf. Valeria sah in den Rückspiegel und musterte das Gesicht der Fahrerin. „<Ist das deine Kleine?>“
„<Ja, darf ich dir vorstellen, Kassandra Stark, die von der ich dir erzählt habe bevor du versucht hast mich umzubringen.>“ Erklärte er während er sich das falsche Auge heraus nahm und es nicht gerade sachte zur Mütze warf, bevor er seine Augenklappe aus dem Jackett fischte und sie anlegte. „Freut mich ja dass ihr euch so gut versteht, aber ich bin auch noch da.“ Warf die junge Frau verärgert ein. „Ich hab dich nur vorgestellt.“ Brummte Seth als er sich entkleidete und seine alten Sachen anzog, er wollte ungern in einer Kontrolle in einer falschen Uniform auftauchen. Auf Valerias Lippen erschien ein böses Lächeln als sie erfuhr dass es dieselbe Frau war von der Seth ihr damals berichtet hatte. Langsam schloss die Damon ihre Augen und legte den Kopf zurück. Nach einem halben Jahr war sie endlich wieder frei und so genoss sie den säuselnden Wind, der ihre langen schwarzen Haare streichelte, ganz besonders.

SethSteiner 23. February 2008 16:51

„Worüber freut die sich so?“ Bissig warf Kassandra einen kurzen Blick von der kaum beleuchteten Straße zu ihrem Freund, der nun wieder in seinem üblichen Äußeren neben ihr saß und sichtlich erleichtert war endlich sein falsches Auge abgelegt zuhaben. „Du würdest dich nicht anders fühlen, wenn du Wochen der Folter und Monate in Ketten hinter dir hättest.“ Er sah kurz zurück, als ihr noch etwas einfiel. „Außerdem hatte ich ihr erzählt das du den Präfekten getötet hattest, sie hatte sich über die Nachricht gefreut.“ Verwundert zog die junge Frau die Brauen hoch, nach dem er damals aus dem Gefängnis gekommen war wollte sie gar nicht wissen was er da von der Damon wollte, so das sie nie erfahren hatte was sie besprachen bevor Valeria über ihn herfiel. „Und warum ist sie darüber so glücklich? Seit und seit wann kannst du überhaupt deren Sprache, das hast du doch nich in den letzten paar Tagen gelernt.“ Seth war froh als er hörte wie sich ihre Stimme langsam beruhigte, es hatte sie überrascht so was zu hören. „Nein, aber ich habe bei dem Treffen bemerkt das sie der gleicht die ich damals mit Karl übersetzt hatte. Ich hatte in den letzten Monaten mit ein paar Dolmetschern gesprochen und zwischendurch ein wenig gepaukt, aber ich kann es noch lange nicht perfekt.“ Seufzend lehnte er sich in den Sitz und schloss das Auge. „Ich weiß nicht warum sie sich damals so freute... aber ich denke sie ist mir eh was schuldig.“ Er warf einen kurzen Blick in den Rückspiegel auf die Soldatin, die ihr Gespräch mit gespitzten Ohren belauschte. „<Sag mal Valeria, was war eigentlich zwischen dir und dem Präfekten? Wurdest du bei einer Beförderung übergangen?>“ Er sprach in einem ruhigen Ton ohne Nachdruck oder Humor, es war eine ernste Frage und die Damon hörte das gut heraus, trotz seines Akzents. Sie senkte ihr Haupt etwas und zögerte mit der Antwort. „Wir kennen uns kaum, vielleicht eine Stunde wenn wir unser letztes Gespräch mit einbeziehen. Welchen Grund hätte ich mit dir über so was Persönliches zu reden?>“
„<Du musst mir nicht antworten, aber ich habe mein Leben für dich aufs Spiel gesetzt und ich denke dafür darf ich eine kleine Gegenleistung verlangen.>“ Dem konnte sie kaum was entgegensetzen, auch wenn sie wusste das ihre Befreiung nur ein Mittel zum Zweck war, aber es schien ihm abgesehen davon irgendwas an ihr zu liegen, aus welchem Grund auch immer. Valeria blickte hinaus und fuhr sich durchs Haar, bevor sie nach einiger Zeit schließlich antwortete. „<Scupio war ein Arschloch, für ihn gab es keine Ehre, er hinterfragte nichts. Für ihn war es nur wichtig Macht zu besitzen und auszuüben. Dieser Hurensohn hat mich zweimal versucht zu vergewaltigen... und bei einer guten Freundin hatte er es geschafft.>“ Fügte sie schließlich leise flüsternd an, die Erinnerung lag immer noch schwer auf ihr. Zaudernd übersetzte Seth für Kassandra bevor sie stumm wieder hinaus blickte. Das Punkgirl sah für einen Moment starr in den Rückspiegel, bevor sie sich wieder versuchte auf die Straße zu konzentrieren, nun war ihr klar warum sich die Damon einen Dreck darum scherte ob er lebendig war. „<Das tut mir leid Valeria, davon hatte ich keine Ahnung. Darf ich dir noch eine letzte Frage stellen?>“ Fragte Seth vorsichtig. Abgelenkt nickte sie, schien aber nicht sehr angetan. „<Wenn`s sein muss.>“
„<Danke... ist es in deinem Volk üblich deine Feinde zu zerfetzen?>“ Er kannte die Militärberichte aus der Schlacht und wusste das es dort zu einem ähnlichen Zwischenfall beim Kampf gegen die Soldaten von Ineas kam. „<Nein, jedenfalls selten. Das liegt wohl in meiner Familie, ich bin auch nur zum Teil Damon aber glaub mir es war nur gut für dich gewesen. War`s das?>“ Erwiderte sie leicht gereizt, sie sprach nur ungern über diese Themen, wenn überhaupt. „<Ja. Wir werden jetzt eine Weile fahren, vielleicht legst du dich etwas hin.>“ Meinte er leise und zu seiner Überraschung warf sie ihm ein kurzes Lächeln zu ehe sie es sich auf der Rückbank etwas gemütlicher machte und die Augen schloss. Seth warf einen kurzen Blick nach hinten und legte ihr das Jackett seiner Verkleidung über den Körper, bevor Kassandra mit einem Knopfdruck das Verdeck schloss. In ihrem Kopf spielte sich noch einmal das Szenario in der Kugel des Fernsehturms ab, wie der Präfekt um Gnade zu flehen versuchte, bevor sie ihn mit einem befriedigenden Lächeln hinrichtete. Spätestens jetzt empfand sie nicht mehr die geringste Reue für ihre Tat, sie konnte die Damon nicht besser leiden als vorher, aber sie war froh das sie die Welt von solch einem Scheusal befreit hatte. Immer noch war sie erschreckt darüber wie sehr sie es genossen hatte ihn zu töten, umgeben von züngelnden Flammen zusehen wie das Leben aus seinem Körper entwich und nur noch ein blutender Leib zurück blieb. „Kass, alles in Ordnung?“ Seth sah in ihrer Mimik etwas aufgewühltes, das sogleich mit einem Lächeln ihrerseits verschwand. „Was? Ja, ja, alles bestens. Kannst dich auch etwas hinlegen, ich weck dich schon wenn was sein sollte.“
Er seufzte kurz, verschränkte seine Arme und lehnte sich mit geschlossenen Augen an die Wagentür. „Wenn du meinst, aber mehr als etwas dösen wird nicht drin sein.“
Kassandra warf einen kurzen Blick zu ihm als er sich von ihr abwendete um etwas zu verschnaufen, ehe sie sich wieder auf die Straße vor sich konzentrierte. Das hier war noch ein Kinderspiel, im Gegensatz zu dem was sie erwarten würde wenn sie erst die Damon abgeliefert hatten, dachte sie sich, als sie auf die Autobahn abbog und einen Gang höher schaltete. Das sie noch lange eine so ruhige Fahrt haben würden, konnte sie sich nicht vorstellen. Eine halbe Stunde später befürchtete sich ihre Bestätigung, nur einen guten Kilometer von ihnen entfernt wurde eine Straßensperre errichtet, sie meinte in den Bäumen sogar die langen Kanonen von Panzern hervorstechen zusehen, aber umdrehen kam nicht in Frage. Sie verlangsamte das Tempo zusehendst, legte ihre rechte Hand langsam an ihre Pistole, doch zu ihrer Verwunderung ließen die Soldaten Platz für ihren Wagen und winkten sie einfach hindurch. Als sie an den Männern vorbeifuhr und einen Blick zurück warf, fuhren von den Seiten her die schweren Vehikel auf die Straße um entgültig den Weg zu versperren. „Das ist sicher Viktorias Werk.“ Brummte Seth neben ihr, der wieder wach geworden war und mit müdem Auge die Szene beobachtet hatte. „Vermutlich, ich hoff nur für dich du hast dir schon einen guten Text überlegt, sie ist ganz schön angepisst wegen dieser Geschichte.“ Der junge Mann gähnte leicht und sah auf die Rückbank, auf der Valeria immer noch zu schlafen schien. „Verständlich. Ich wollte sie in diese Sache nie mit reinziehen, aber mach dir keine Gedanken, ich werde meine Schuld abgleichen und das nicht nur bei ihr.“ Sagte er entschieden und ließ durchklingen das er nicht nur vor hatte es auch bei ihr wieder gut zu machen. „Denk aber nich das es mit `nem Kasten Bier getan wär Seth. Du hast Purgatori auf meinem Rücksitz, das is genauso als wenn ich dir bei `nem Mord helfen würde und Vic beim verscharren der Leiche.“ Sie atmete kurz durch, innerlich war sie immer noch wütend auf sich selbst, das sie das alles zu ließ. „Ich brauch keine Erinnerung daran wie schwer das hier auf meinen Schultern liegt Kassi aber ich habe euch nie darum gebeten mir zu helfen.“ Es dauerte einen Moment bis seine Freundin mit ruhigerer Stimme antwortete. „Ich weiss, sorry Süßer.“ Entschuldigte sie sich leise, immerhin hatte sie sich ihm aufgedrängt und nicht umgekehrt aber das Misstrauen ihr Gegenüber schmerzte sie, auch wenn es nicht unbegründet war. Zwar verstand sie sein Motiv, doch seine Mittel heiligten in ihren Augen nicht den Zweck, auch wenn es vielleicht richtig war. „Versteh nur mal meine Position und die von Viktoria, allein kannst du das niemals schaffen, egal was du sagst. Sie setzt für dich und diese... Frau alles aufs Spiel, ich verlange nur das du dich nicht vor der Verantwortung drückst die eines Tages auf dich zu kommen könntest. Ich kenne dich gut, besser als irgendein anderer Mensch, ich rate dir nur keine Tricks zu versuchen, in dieser Sache stehe ich auf ihrer Seite.“ Seth konnte aus ihrer Stimme gut die Drohung heraushören, sie würde es niemals zu lassen das er ihre beste Freundin enttäuschte. „Das habe ich nicht vor, ich werde meine Schuld begleichen, egal was sie oder du verlangst. Aber es hilft mir nicht wenn ich von allen Seiten angegriffen werde! Ich habe die Verantwortung über ein ganzes Volk übernommen, da werde ich auch hier mit fertig.“ Entschlossen sah er Kassandra in die Augen die seinen Blick ernst erwiderte. „Wie du meinst Seth, ich will nichts von dir außer das du ehrlich bist und zu deinem Wort stehst. Mir ist es scheiß egal was du da draußen tust, wen du bestichst, belügst oder was auch immer du machst, aber verarsch mich nicht.“ Kassandra fühlte wie er seine Hand zu ihrem Hinterkopf ausstreckte und sie sanft zu massieren begann. Es war angenehm, ebenso wie der Klang den er nun anschlug. Für einen kurzen Moment schloss sie genießend die Augen. Eigentlich wollte das Punkgirl ihm keinen Druck machen, aber innerlich war sie viel zu wütend um ihm nicht zu zeigen das er sich keine weiteren Fehler erlauben durfte. „Wir haben beide schon gesehen wozu der andere fähig ist, also glaub nicht das ich lust hätte mir dich zum Feind zu machen Süße. Vertrau mir einfach ja?“ Kass wendete ihren Kopf für einen Moment von der Autobahn und musterte seine Grün-Grauen Augen ehe sie frech lächelte. „Okay, aber das hier heißt nich das ich dir schon verzeihe, damit das klar ist!“ Gab sie etwas schroff zurück, woraufhin der junge Mann amüsiert lächelte und sich wieder zurücklehnte, während er ihren Nackenmuskeln gefühlvoll weiter bearbeitete. „Ich hatte auch nichts anderes erwartet.“
Als sie sich Frankfurt näherten schaltete Kassandra das Radio ein. Die Sendung wurde allerdings mitten in einem ruhigen Lied unterbrochen, was sie dazu brachte leise zu fluchen.

Wir unterbrechen die Sendung für eine Eilmeldung. Aus Gießen erreichte uns gerade die Nachricht das Valeria Livia Caissa, eine Legionärsführerin des Imperiums von Ineas, aus dem Amtsgericht von einem Unbekannten befreit wurde. Ersten Berichten zufolge wurden bei der Flucht 12 Soldaten getötet und weitere sechs teilweise schwer verletzt. In der Eingangshalle soll es zu einem dramatischen Showdown gekommen sein bei dem jedoch niemand weiteres zu schade kam. Der Mann der maßgeblich an der Befreiung beteiligt war, besitzt Augenzeugen zufolge eine große Ähnlichkeit zum derzeitigen Kanzler der Übergangsregierung. Es ist unklar ob dieser Verrat, der Beispiellos in der Geschichte dieses Krieges ist, tatsächlich von Seth Steiner verübt wurde. Weitere Soldaten die direkt an der Konfrontation beteiligt waren, meinten jedoch seine Stimme herausgehört zu haben. Generalbrigadier Tarnike verhängt vor wenigen Minuten eine für den gesamten hessischen Raum geltende Ausgangssperre. Es ist nur Mitgliedern des Militärs gestattet sich auf den Straßen und Feldern aufzuhalten, jeder Bürger hat die Pflicht sich umgehend in die nächst gelegene Unterkunft zu begeben. Die Legatin besitzt das übliche Aussehen ihrer Artgenossen. Sie ist von mittlerer Statur und trägt langes, schwarzes Haar. Gekleidet ist sie in einer weißen Uniform der imperialen Armee. Sollte jemand in Kontakt zu der Flüchtigen und ihrem Helfer kommen, ist jegliche Eigeninitiative zu vermeiden, sie sind bewaffnet, aggressiv und überaus gefährlich. Die Führung empfiehlt kooperatives Verhalten und wenn möglich die sofortige Benachrichtigung des Militärs. Wir erwarten in kürze weitere Informationen und halten sie auf den neuesten Stand.

Nach einer kurzen Pause folgte wieder Musik, anscheinend wurde schneller gehandelt als Seth erwartet hatte, es war nicht einmal eine Stunde vergangen seit ihrer halsbrecherischen und blutigen Flucht aus dem Gefängnis. Kurz nach der Meldung bog Kassandra bereits von der Autobahn in die Stadt ab, wo man sich noch nicht für das gerade verhängte Verbot interessierte. Erst in der Nähe des Flughafens deutete das erstarkte Militäraufgebot von den Auswirkungen der Flucht, sie hoffe nun nur das ihre Freundin hier die Macht behalten hatte und nicht Tarnike. „<Valeria, wach auf!>“ Weckte Seth die Damon und kramte unter dem Armaturenbrett die Informationen die sie benötigen würde heraus, die er der ihr stumm in die Hand drückte, als sie sich erhob. Mit müden Augen blickte Valeria auf die Blätter und Fotos, bevor sie sie in ihr Jackett steckte. „Mach ihr mal klar das sie den Kopf unten halten soll.“ Raunte Kass als sie dem Tor immer näher kamen an dem sich mittlerweile ein ganzer Zug postiert hatte. Der junge Mann brauchte nur eine kurze Geste zu machen damit die Soldatin auf dem Rücksitz verstand, sich wieder hinlegte und das Sakko über ihren Kopf schob. Ihr Wagen hielt mit einem kurzen Ruck als seine Freundin stark bremste und direkt vor dem Tor, neben dem kleinen Häuschen hielt. Sie kurbelte das Fenster herunter und grinste den Mann dahinter an „Ich bin`s wieder. Wenn du so nett wärst uns den Weg freizumachen und mir deine Addresse zu geben.“ Ihr Gegenüber beuge sich kurz hinunter, ehe sich auch schon die schweren Stahltore öffneten, ehe er ein Blatt von seinem Notizblock zog und mit einem Stift schnell seine Daten draufkritzelte. „Hier, Entschuldigung noch mal für vorhin, aber ich krieg die Karten doch oder?“ Fragte er mit großen Augen, als Kassandra den Zettel ergriff und einsteckte. „Klar, spätestens übermorgen liegen sie in deinem Spind.“ Kass zwinkerte kurz und brauste dann auch schon durch den freien Eingang hindurch auf den Flughafen. Hinter ihr warf Valeria das Jackett zureite und erhob sich. „<Sind wir endlich da?>“ Fragte sie ungeduldig und beantwortete sich ihre Frage selbst, in dem sie hinaus auf das Flugfeld sah. „<Ja, die Pistole kannst du übrigens behalten, für den Notfall.>“ Erwiderte Seth als sie auf einen abgelegenen Hangar zu fuhren. Am Horizont erhellte sich der Himmel bereits langsam und ließ sie die am hellen Metall angeklebten weißen Zahlen erkennen. Es war gut ersichtlich das man sich um diesen Bereich des Flughafens spärlich kümmerte. Die Anlage wirkte heruntergekommen, der Weg war gesäumt von Wrackteilen und undefinierbaren Bruchteilen, anscheinend hatte man in diesem Areal abgestürzte Flugzeuge und einige ältere Modelle ausgeschlachtet. Ein alter Doppeldecker und eine BF 109 aus dem zweiten Weltkrieg standen sogar noch etwas weiter entfernt, vermutlich stammten diese noch vor dem Krieg, keiner konnte sich vorstellen das man sie jetzt noch benutzte, auch wenn Kassandra Gerüchte gehört hatte über eine Rotte die mit solch alten Maschinen Einheiten des Imperiums aufgemischte. Die Männer und Frauen waren eine Legende, aber es gab nichts offizielles, für sie war es einfach nur eine nette Märchensammlung um den Menschen Hoffnung zu geben in diesem mühevollen Kampf.

Viktoria wartete mit vor der Brust verschränkten Armen mutterseelenallein in der Nähe eines einsamen Jets. „<Keine Sorge, sie gehört zu uns.>“ Warnte Seth die Damon kurz vor dem Halt vor. Er öffnete als erstes die Tür, stieg aus und ging auf den Blondschopf zu der ihn streng musterte. Hinter ihm folgten Valeria und Kassandra die sich links und rechts von ihm postierten. „Viktoria, das ist Legatin Caissa. Valeria, Generalbrigadier von Stein.“ Sein Gegenüber hatte nur einen herablassenden Blick für die junge Frau übrig, schenkte ihr nur ein kurzes, ihre Anwesenheit registrierendes Nicken. Seth war bewusst das nicht die Zeit für eine großartige Vorstellung war und hatte auch nicht das Interesse die beiden zu besten Freundin zu machen. „Danke für deine Hilfe Vic. Es tut mir wirklich leid, aber wenn...
„Spar dir das, ich schick dir die Rechnung wenn du zurück bist.“ Ihr Blick viel auf die junge Frau neben ihm, deren Blick auf dem Flugzeug haftete. Vicky knirschte leise mit den Zähnen, drehte sich um und ging darauf zu. „Ich habe einen alten Tornado auftreiben können, unbewaffnet natürlich, nicht das sie noch auf dumme Ideen kommt.“ Leise übersetzte Seth für die Imperiale die den Flieger interessiert betrachtete. „<Macht nichts, ich habe eh nicht vor mich hier noch lange aufzuhalten, allerdings wäre es ganz nett falls ein Narr auf der anderen Seite auf die Idee kommt mich abschießen zu wollen.>“ Viktoria vermied den Augenkontakt zu ihr und wendete ihren Kopf zu Seth. „Ich hol noch schnell den Helm und einen Anzug, dauert nur `ne Sekunde.“ Leicht Lächelnd blieb die Damon vor dem Flügel und neben der Leiter zum Cockpit stehen. „<Eure Maschinen sehen auch nicht viel anders aus als unsere, mal sehen ob sie auch genauso viel drauf haben.>“
„<Das Ding hier ist zwar alt, aber unterschätz deutsche Werktechnik nicht. Mein Volk gehörte schon immer zu den Pionieren in diesem Gebiet.>“ Er schaffte es damit der Legatin für einen Moment sogar etwas Anerkennung abzugewinnen, die Luftfahrt faszinierte sie schon immer, nicht umsonst war sie damals Pilotin geworden. „<Tatsächlich? Dann sind wir uns vielleicht gar nicht so verschieden.>“ Räumte sie mit Blick auf den Tornado ein. Kurz darauf erschien Viktoria wieder, die Valeria einen schwarzen Kampfanzug übergab, auf dem ein dunkler Helm mit finsterem Visier lag. Daneben ruhte eine Gasmaske, an dem ein Langer Schlauch hing und dafür sorgen sollte, das sie genügend Sauerstoff erhielt. Die Damon zog sich den engen Einteiler schlicht über ihre Uniform, es dauerte einen Moment bis sie sich hineingezwängt hatte, er war mindestens ebenso modern wie die neuen Anzüge wie bei den restlichen Teilen der Streitkräfte, was selbst sie neidlos anerkennen musste. Als sie fertig war, ließ sie den Reißverschluss vom Kragen bis zu ihrem Oberkörper offen und hielt den Helm locker unter dem Arm. „<Hier endet vorerst unser kleines freundschaftliches Geplänkel. Es war mir eine... Ehre an Eurer Seite zu Streiten.>“ Er merkte ihr an das es ihr nicht so leicht von den Lippen ging, aber selbst die Folter und die lange Zeit des eingesperrt seins konnten ihren Stolz nicht brechen. Mit leicht gehobenen Kinn sprach sie weiter. „<Ich weiss nicht was passiert, sollten wir uns je wieder begegnen, aber ich würde Euch ungern töten wollen Steiner.>“ Sagte sie ehrlich und auch wenn immer noch die Möglichkeit bestand das dies alles Teil eines großen Plans war, so hatten ihr diese Menschen doch die Freiheit geschenkt. Valeria legte ihre rechte Hand aufs Herz, eine Abschiedsgeste in ihrem Volk. „Mögen die Nornen euch wohlgesonnen sein.“ Zur Verwunderung Seths und der beiden Frauen neben ihm, sprach sie nicht in der Sprache der Ineas zu ihnen. Kassandra nickte ihr leicht zu als der Blick der Damon neben Seth sowohl sie, als auch Viktoria traf, ehe sie die Leiter in das Cockpit hinauf stieg und in den Sitz sprang. Seth zog das kleine Büchlein heraus, das er aus der Bibliothek eingesteckt hatte und pfiff kurz zu ihr hinauf. „<Hier, das hattet Ihr noch vergessen, Caissa. Jules Vernes Reise durch das Sonnensystem, hab gehört es soll ganz gut sein, besonders das Ende.>“ Etwas verwundert sah Valeria zu ihm hinunter und fing es auf, als er es ihr zu warf. Sie hatte sich bereits den Helm aufgesetzt und klappte nun das Visier herunter. Ein kurzes Lächeln huschte über ihre Lippen als sie das Büchlein einsteckte. Mit dem Gedanken an die Besatzer in ihrer Heimat hatte sie die Idee verworfen eines der Werke tatsächlich mitzunehmen, auch wenn sich diese Bücher aus einem unerfindlichen Grund einen Platz in ihrem Herzen verdient hatten. „<Danke, ich werde es Euch eines Tages vergelten.>“ Es klang wie ein Schwur, ehe sie ihren Kopf abwendete, die Gasmaske an den Mund drückte und sich auf die Kontrollen vor ihr konzentrierte. Bevor die drei den Hangar verließen, zog Seth die Leiter vom Tornado. Die Damon schloss das Cockpit, die Armaturen unterschieden sich nicht wesentlich von denen ihrer Welt, sollte sie nicht auf die Idee kommen einige waghalsige Manöver zu fliegen, würde sie es schaffen. Sie schickte ein Stoßgebet zu den Göttern als sie die Triebwerke startete und langsam nach vorn fuhr, bis sie aus der Halle war. Noch einmal wendete sie ihren Kopf zu dem Trio das ihren Abflug verfolgen sollte. Knapp salutierte sie mit zwei Fingern, ein letzter Ausdruck des Respekts für die Hilfe, ehe sie auf die Flugbahn fuhr. In wenigen Sekunden beschleunigte sie ihre Maschine auf Dreihundert Stundenkilometer. Am Firmament erschienen die ersten Sonnenstrahlen als sich die Spitze des Tornados anhob. Ohrenbetäubend schoss er in die Luft und verschwand schließlich im hellen, gleißenden Licht der aufgehenden Sonne.

„Und nun?“ Fragte Viktoria mit verschränkten Armen vor der Brust zu den beiden gewand. „Wir reisen nach Osten, die europäische Achse kann nicht der einzige Bund sein der sich gegen das Imperium auflehnt. Es gibt Gerüchte das sich in Asien ein großer Widerstand formiert hat. Der ist unser Ziel, wir brauchen Verbündete wenn wir siegreich sein wollen.“ Erklärte Seth und warf einen kurzen Blick zu Kass, die erst jetzt ihren Blick vom Horizont abwendete. „Verstehe, ich kann euch bei der Route helfen.“ Bot die Generalin an, als Seth bereits eine abwehrende Geste machte. „Nein, ich habe bereits alles vorbereitet und mir vor ein paar Tagen den günstigsten Weg herausgesucht. Auch wenn es nicht einfach war an eure militärischen Daten zu kommen.“ Viktoria verzog leicht das Gesicht, sie hätte es sich schon denken können. „Typisch, vorrauschauend wie immer. Von Spontanität hast du wohl noch nie was gehört.“
„Nicht wenn es ums überleben geht meine Liebe. Im übrigen will ich nicht noch mehr von dir verlangen, als wir es sowieso schon taten.“ Der junge Mann sah ihr entschuldigend in die Augen als Kassandra sanft eine Hand auf ihren Oberarm legte. „Sei nich zu hart zu ihm Vic, dich um den Gefallen zu bitten war schließlich meine Idee. Und das er anders sein kann weißt du auch nur zu gut. Danke das du uns geholfen hast, wir verschwinden jetz lieber, schließlich musst du nach Bamberg, wir können dich nich noch länger aufhalten.“ Sie beugte sich zu ihr, gab ihr einen sanften Kuss, drückte sie anschließend fest an sich und seufzte tief. „Es tut mir leid das ich das gesagt habe...“ Flüsterte Kass leise und spielte damit auf die Erinnerung an Viktorias Verbrechen an, sie fragte sich mittlerweile selbst was in sie gefahren war das sie ihrer Freundin so etwas antat. „Schon gut, aber wenn du so was jemals wieder tust, waren wir die längste Zeit Freunde.“ Der schwarzhaarige Wildfang hatte absichtlich so leise gesprochen, um zu verhindern das Seth etwas davon erfahren konnte. Sie hatte geschworen das sie ihm nichts sagen würde und sie würde den Teufel tun und noch einen Fehler begehen. Mit gesenktem Blick löste sie sich wieder von ihr und trat einen Schritt zur Seite damit er sich verabschieden konnte. Grimmig sah der Blondschopf auf die Hand die der junge Mann ihr reichte, zog ihn einfach zu sich und umarmte ihn. „Du bist vielleicht ein echter Idiot, aber soweit kommt es noch!“ Meinte sie und presste ihn fest an sich, wie auch schon zuvor Kassandra. Viktoria war immer noch wütend auf die Zwei, aber wenn sie daran dachte das sie sie vielleicht nie wieder sehen würde, wollte sie sich nicht im Streit von ihnen verabschieden. „Komm mir heil wieder zurück und pass auf Kassi auf! Das ist ein Befehl!“ Sagte sie voller streng und lachte dann leise, wobei ihr eine Träne über die Wange, bevor sie sich voneinander lösten. „Das schwöre ich, wir kommen zurück und mach dir keine Sorgen, ich werde auf sie Acht geben, sie ist mir der teuerste Schatz den ich besitze.“ Er presste seine Lippen zusammen, erst jetzt begann er zu verstehen was diese Frau wirklich für sie empfand, das sie so etwas für sie tat und was ihre Reise bedeutete. Seth salutierte knapp und ging dann zum Wagen. Sanft küsste Kassandra die salzige Träne der Soldatin weg und strich ihr mit der Hand zärtlich über das Gesicht. „Du weißt, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, gibt es nichts was ihn davon abhalten könnte.“ Viktoria schmunzelte leicht. „Ja, ihr seit beide verdammte Dickschädel. Ich hab euch wirklich lieb, aber ich meinte es ernst, das ich irgendwann auf euer Angebot zurückkommen werde, vergesst es nicht. Und nun verschwinde.“ Kass erwiderte ihr herausforderndes Lächeln frech und folgte Seth zum Auto, in das sie auf der Fahrerseite einstieg. Viktoria blieb noch einen Augenblick stehen und sah den Beiden nach, ehe sie ihr Kom griff und eine Nummer anwählte. „Hier von Stein. Start vorbereiten, ich bin in fünf Minuten da.“

Kenne 27. February 2008 09:15

Sehr gute neue Teile

Endlich kommt mal wieder action rein.


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