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6. February 2014, 22:50
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Benerophon
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Battlefield 3 Profil von Benerophon
Schade, dass bei dem ganzen Hater-Gehate ein wirklich toller Beitrag ganz untergehen zu scheint:

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Zitat:
Zitat von Need2Kill Beitrag anzeigen
Mit dem Finger drauf zeigen kann ich nicht direkt...
Ich kann nur wiederholen, was mich an den neueren Teilen so stark stört
und dann kann man, denke ich, ungefähr ableiten, warum die Langzeitmotivation nicht mehr gegeben ist.

Ein großer Punkt (und der für mich wichtigste) ist die "VerCasualisierung" von Battlefield (denglish ftw ^^).
Die Grenze zwischen sehr guten/semiprofessionellen Spielern und den absoluten
"Ich-spiel-mal-30-Minuten-nach-meinem-Feierabend"-Gamern verwischt immer mehr.

Autoheal auf Infanteristen und erst recht auf Fahrzeugen sind für mich ein Unding.
Jeder verkriecht sich irgendwo und wartet auf sein AutoHeal...egal ob zu Fuss oder motorisiert.
Das nimmt extrem viel Dynamik aus dem Spiel...
Früher hat man einen Sani oder Engi gerufen, weil man ihn wirklich gebraucht hat.
Ohne Support hat man oft ziemlich alt ausgesehen... heute heilt die Zeit sprichwörtlich alle Wunden (AutoHeal).
Hauptsache schön einfach zu spielen; auch für LoneWolfs; die garnichts mit bzw. für das Team tun wollen.

Dann solche Sachen wie SurpressingFire und
der BloodyScreen... das nimmt die "professionelle" Komponente aus dem Spiel.
In den älteren Teilen hatte ich meinen netten Indikator und wusste sofort von wo der Beschuss kommt.
Da ging es nur noch um schnelle Reflexe und gutes Aiming... wenn der Gegner scheiße geschossen hat,
war er kurze Zeit später tot; egal ob er zuerst geschossen hat oder nicht.
Wenn der Beschossene die entsprechende Prise mehr an Skill hatte; hat er den Gunfight gewonnen... Ende.

Heute kann man garnichts mehr mit Aiming und guten Reflexen reissen.
Der 0815-Gamer könnte sich ja benachteiligt fühlen...
Also sorgen wir dafür, dass derjenige der zuerst feuert, in der Regel auch gewinnt.

Der Beschossene kann ja nicht viel tun, außer sich irgendwo zu verkriechen.
Dank SurpressinFire landen die Schüsse irgendwo, nur nicht da wo man hinzielt
und durch den verschwommenen BloodyScreen kann man den Gegner ohnehin selten genau ins Fadenkreuz nehmen.
(und ich spreche wirklich von genau... natürlich weiß ich jetzt auch noch, wer von wo auf mich schießt;
aber früher hat man genau auf den Hals gezielt und gewusst,
dass spätestens die 2. Kugel aus meinem Gewehr ihm den tödlichen Header verpassen wird.
Heute geht das in dieser Form nicht mehr...
Man feuert nur noch grob in die entspr. Richtung und betet, dass man trotz Surpression doch irgendwo treffen kann)

Und ja, das habe ich eher zur Veranschaulichung so überspitzt geschrieben.
Dass es nicht ganz so extrem ist; ist mir bewusst.

Und dann halt noch ein Haufen anderer Kleinigkeiten, die extrem störend sind;
hier aber schon zu Genüge breitgetreten worden sind.

Früher musste ein Sniper echt noch was auf dem Kasten haben.
Ich habe es geliebt, mit meiner Moretti auf CerbereLanding und CampGibraltar zu wildern.
Eine so übertriebene Ballistik wie sie seit BC2 gängig ist, gab es nicht... aber es gab Ballistik.
Allerdings wirklich erst auf große Entfernungen... so wie es einfach gehört.

OneShots mit der Sniper gab es nicht (außer Heady natürlich)...
Von daher musste man sich wirklich Zeit lassen beim Zielen;
umso befriedigender war es dann, wenn man getroffen hatte.
Heute reicht auf kurze Distanzen ja quasi ein Treffer auf den oberen Oberkörper und Tschüss... das war's.

Die Visiere der Sniper sind unnötig riesig geworden; weshalb man selbstverständlich
über die komplette Map feuern kann und ja quasi auch muss;
denn man blinzelt wie ein Weihnachtsbaum und die Kugeln ziehen unrealistische Rauchspuren...
In BF5 hat der Sniper dann Leuchtspurmunition

In den älteren Teilen hat der Nebel auf den Maps dafür gesorgt, dass ein Sniper nicht zu übermächtig wurde.
"Ich deck' jetzt mal mit meinem 40x Scope die komplette Map ab" gab es nicht und das war auch wünschenswert.

Solch Sachen wie die verkrüppelten Helikopter sind ja schon erwähnt worden.
Generell ist die Balance der einzelnen Waffen und Fahrzeuge einfach grauenhaft...

Aber wie soll man das auch noch alles überhaupt balancen können?
Für jede Waffe gibt es x-Visiere, Standbeine, Schallis, ForeGrips, Laser-Pointer etc. pp.
...und bei den Fahrzeugen sieht es nicht anders aus.

Vielfalt... juhuuu!
Aber bitte auch nur dann, wenn man die Balance dann auch noch in den Griff bekommt.
In 2142 gab in Summe 50 Unlocks (!) ...und das war auch genug.

Man schaltet seine Wunschwaffe frei und hat seinen Spaß damit.
Ja, dein neues Gewehr macht jetzt bei einem BodyHit 80 Schaden und nicht nur 60 Schaden.
Dafur musst du halt damit leben, dass das Mag kleiner ist und der Rückstoß etwas größer.

Das war Balancing in seiner einfachsten Form; aber es hat extrem gut funktioniert.

Für jedes Mittel gab es ein passendes Gegenmittel.
In den aktuelleren Teilen kann ich diesen Eindruck leider nicht mehr gewinnen.

Und letzten Endes gab es auf den damals viel kleineren
und vor allem statischen Karten (kein l'evolution PiffPaff-Gedöns) selbst mit
mehreren Jahren Spielerfahrung noch sehr viel zu entdecken.

Ich bin oft allein auf leere Server gegangen und hab dort meine mehrfachen Granatenabpraller geübt...
Da hat BF sogar völlig solo einen Heidenspaß gemacht und beim nächsten Spiel
gegen einen Clankollegen hatte ich einen wirklichen Vorteil; weil ich geübt habe!

Selbst nach 3 Jahren habe ich noch neue Laufwege kennengelernt...
Ich weiß ja nicht, ob man das in Deutschland angucken kann (F*ck you, GEMA)
aber ich kann es ja mal verlinken:





Da konnte man mit DuckJumps und DolphinDives noch richtig tricksen und
Gegner von Richtungen in die Zange nehmen, die sie noch garnicht kannten

Als Gamer mit viel Übung war man einfach ein guter Spieler...
Heute bist du einer von tausenden... egal wieviel Praxis du hast;
der Casual-Boon mit 30min Spielerfahrung kann dir alles nachäffen und wird Erfolg damit haben.

Das ist einer der springenden Punkte für mich,
warum ich keinen aktuellen Teil mehr wirklich intensiv zocken möchte/werde.

PS:
Und ja mit Mitte 20 bin ich ein BF-Dinosaurier und gut doppelt so alt, wie die eigentliche Zielgruppe.
Das ist mir bewusst... ich wollte nur mal ein paar pers. Gründe/Meinungen anführen.


Kann da gerade bezüglich der Langzeitmotivation nur zustimmen. Diese sollte nicht durch Freischaltungen forciert werden, sondern dadurch, dass man durch Übung und Erfahrung stets etwas Neues im Spiel kennenlernt oder sich als Spieler verbessert.
Aber das ist eben nur möglich, wenn das Gameplay einen großen Skillgap zwischen gutem und schlechtem Spieler ermöglicht.

Die Entwicklung ist in Battlefield bei den Fahrzeugen allgemein durch Autorepair, beim Heli speziell mit den beschnittenen Bewegungsmöglichkeiten im Vergleich noch zu BF2 und bei den Infanteristen im vereinfachten Waffenhandling jedoch genau gegenläufig.
Womit wir wieder bei der vergrößerten Zielgruppe durch vereinfachtes Gameplay wären.
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Benerophon