Sehr schöner Testbericht.
Neben Columbia, dem faszinierenden Art Design (nicht von dieser Welt) und dem herausragenden Soundtrack ist Elizabeth der heimliche Star und ihre künstliche Intelligenz ist bemerkenswert gut gelungen.
Die für ein Videospiel außergewöhnliche und mutige Story ist gespickt mit Anspielungen auf die amerikanische Geschichte, Rassismus, Religionsfanatismus, Schuld und Sühne. Die Kernmechanik von Bioshock -das Shooter Gameplay- macht endlich richtigen Spaß und lebt durch die Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten mit Waffenupgrades, Vigors und Kleidung.
Zu den Contras:
- Nur 2 Waffen gleichzeitig sehe ich als großen Pluspunkt. Dadurch wird mMn eine automatische Übermacht im späteren Spielverlauf unterbunden. Man wird ständig gezwungen sich an die versch. Kämpfe anzupassen.
- Ich finde die deutsche Lokalisierung insbesondere im Vergleich mit anderen Spielen mehr als nur stimmig. Der "rauchige deutsche Bass" von Booker gefällt mir sogar besser als seine Originalstimme.
Ich hätte sehr gerne ein paar kleinere Denkaufgaben gesehen. Die Interaktion mit Liz hätte man in den Kämpfen noch spannender gestalten können, ähnlich wie in den ersten Gameplay-Demos. Dort waren auch die Skyline-Abschnitte einen Tick größer und anspruchsvoller. Ein paar Entscheidungen von hoher Tragweite wären schön gewesen (es gibt mind. zwei nette optische Auswirkungen). Der normale Schwierigkeitsgrad ist viel zu einfach und die Rücksetzpunkte sind zu großzügig gewählt. Spielerisches Versagen bekommt erst im 1999-Modus eine entsprechende Relevanz.
Individuelle negative Punkte verblassen jedoch mit Blick auf das große Ganze. Dieses Spiel sprüht vor Leidenschaft und aufmerksame (ältere) Spieler werden außerdem einige Anspielungen entdecken (Türcode: 0451).
Mein Fazit: Ein Shooter-Meisterwerk für die Ewigkeit.