Ich weiß, es ist immer schwer, gleich zu Anfang mit einer Spielefortsetzung warm zu werden. Sachen, an die man sich gewöhnt hatte, wurden verändert, und eigentlich will man gar nichts anderes, man will was verbessertes.
Ich versuche trotzdem mal objektiv zu sagen, was mir bei dem Spiel aufgefallen ist.
1. Nach der Installation startete das Spiel auf Englisch, die Texte ließen sich im Spiel auch nicht umstellen. Des Rätsels Lösung: Sprache des Spiels in Steam auf Deutsch setzen, PC neu starten, und Steam lädt die deutschen Dateien runter. Man möge mich für mäkelig halten, aber das darf eigentlich nicht passieren.
2. Ich spiele unter Win7 (64 Bit), und die (als empfohlen gekennzeichnete) DirectX 10/11-Version ist unspielbar. Kurz nach Spielstart friert alles ein und das Spiel stürzt ab. Die Version für DirectX 9 geht.
3. Zu den Änderungen im Spielkonzept: Ich hatte das Gefühl, es zieht sich alles wie Gummi. Das kann auch daran liegen, dass die Benutzeroberfläche einem nicht mehr so übersichtlich anzeigt, wie alles voran geht. Die Fortschrittsbalken für Städteproduktion und -wachstum sind winzig geworden, die Forschung wird mit einem sich allmählich füllenden Kreis angezeigt, an dem die Rundenanzahl nicht gezeigt wird, die Tooltips zeigen z.B. nicht mehr an, wie lange ein Bautrupp bis zum Ende seiner Arbeit braucht. Die Kämpfe sind anstrengender, da nicht mehr bis zum Tod einer Einheit gekämpft wird - meistens sind beide beteiligten Einheiten deutlich dezimiert, und man muss in der nächsten Runde nochmal angreifen. Das nimmt auch das Tempo aus dem Spiel.
Die Stadtstaaten sind für mich vor allem eins: lästig. Sie belegen Platz auf der Karte und sind verdammt anspruchsvoll (und es gibt meiner Meinung nach zu viel). Sie sind einem bei mehr als 30 Sympathiepunkten freundlich gesinnt und spendieren gelegentlich Einheiten, aber sie so zufrieden zu halten, ist eine undankbare Aufgabe. Die Punktzahl wird in jeder Runde um 0.75 reduziert. Man kann 30 Sympathiepunkte bei einer Stadt für 250 Goldstücke kaufen, ein paar Punkte kann man auch machen, wenn man ihnen Einheiten schenkt oder gewisse Handelswaren bietet. Am meisten bringt es wohl, ein Barbarenlager in der Nähe auszuheben, vor dem sie sich fürchten, aber sie fürchten sich nur sporadisch und müssen das auch ankündigen, um diesen Bonus zu kriegen.
Oh, die Barbarenlager: Die tauchen zufällig immer wieder neu auf, man kann sie nicht ein für alle mal ausrotten. Positive Dinge gibt es durch Ruinen (wie bei Colonization), aber die sind eher selten.
Zum GUI hatte ich schon kurz was gesagt, aber generell: Da wird Platz verschwendet, dass es nicht mehr feierlich ist. Die Icons z.B. für Befehle sind winzig (und nicht so leicht unterscheidbar wie bei Civ 4), aber wenige Informationen werden so aufgeblasen, dass sie einen großen Teil des Bildschirms einnehmen.
Dass die Staatsformen durch Sozialpolitik-Talentbäumchen ersetzt wurden, ist in meinen Augen auch ein Rückschritt, denn so legt man sich recht früh auf eine Richtung fest, anstatt sich flexibel auf wechselnde Anforderungen einstellen zu können.
Puh, viel gesagt... Jedenfalls: Ich bin enttäuscht. Wie geht es euch? _________________________________________________________________________________________ -9 Ballett? Ihr zerstört meinen Traum! Klopfers Web Animestreet - mit Vorschau der Manga-Veröffentlichungen der nächsten Monate Klopfers Webservice - Lektorat und Web-Programmierung |