Um mich da mal einzuklinken:
@Onlinesucht. Allein in meinen überschaubaren Bekanntenkreis gibt es immer wieder Fälle von WoW-Opfern, wie ich sie gerne nenne. Zwar ist WoW das bekannteste Suchtproblem im Gamernetz, aber sich immer nur auf WoW zu stürzen ist auch nicht wirklich das hellste, was man machen kann. Andere MMORPG's (und komischerweise echt nur die. Ich habe noch keinen erlebt, der von einem sonstigen Onlinegame wie Poker oder Rennspiel süchtig war. Sollte man mal drüber nachdenken) sind da genauso, mit großen Aufgaben, für die man mehere Stunden am Stück braucht ohne Pause.
IMO ist es sinnvoll vor Onlinegames zu warnen, weil sie eben die Sucht auslösen können. Ich will nicht wissen, wievielen Gamern es WIE gehen würde, wenn die Server für ihr Game abgeschaltet würden oder man ihnen den Rechner entzieht. Ich kenn das noch von mir vor ein paar Jährchen. Ein halbes Jahrzehnt ist es schon her, da konnte ich ohne Rechner keine 2 Stunden überleben (außer in der Schule
). Ich war süchtig, was weiß ich heute. Ich war hardcorezocker und wenn ich nicht dran konnte, konnte meine Stimmung ganz schnell ins unermesslich düstere abdriften. Heute ist mir mein Rechner ziemlich egal, wenn es geht gehts, wenn nicht nicht.
Allerdings sind es nicht nur die Onlinegames, vor denen man dann warnen sollte. Alles, was in gewisser Weise süchtig macht, muss aufgeklärt werden. Sei da Glücksspiel, Alkohol, Nikotin, sonstige Drogen (angefangen von harmlosen Medikamenten bis hin zu Hardcoredrogen wie Heroin) - eben die ganze Palette durch.
Das Problem, was ich sehe ist nur, WIE aufgeklärt wird. Und wo man den Fokus legt. Derzeit erleben wir eben die große Aufklärungs - und gleichzeitig leider Hetzkampagne - des PC's. Nur wird das eben dermaßen dramatisiert, das es meist völlig die angestrebte Wirkung (den Menschen für das Thema ein wenig zu sensibilisieren) verfehlt. Meist folgt auf so eine Kampagne einfach nur Desinteresse (auch bei meiner Großmutter, die normalerweise wie eine Furie auf alles was nicht normal ist, reagiert. Siehter also, wie wirksam das ist) oder ähnliches.
@Beformundung - Mündigkeit
Dein Ansatz in allen Ehren Lac, schließ ich mich da vollkommen aNi an. Um das Gamze mal aushzuschmücken: Sowohl Bevormundung durch Staat etc, als auch die eigene Entscheidungs/Handlungsfreiheit finde ich persöhnlich als gut. Nur kommt es (übrigens bei jedem Thema individuell) auf das Gleichgewicht drauf an. Eine gesunde Mischung von beidem ist der Schlüssel, damit die Menschen a) sich wohl fühlen und b) nicht übermäßig viel Mist bauen.
Gerade hier im Thema Games sollte der Gleichgewicht IMO in der Mitte liegen. Weil: Es muss vorgegeben werden, dass ab einer gewissen Zeit einfach Schicht im Schacht ist. (Man sieht ja bei den Onlinegames, wohin derzeit die Handlungsfreiheit führt. WoW-Spieler, die sich ins Koma zocken, sind zwar eine krasse Überschrift aber es gibt sie eben). Die Leute müssen IMO teuilweise einfach zu einer (zumindest semi-)gesunden Lebenseinstellung geführt werden, was ich zwar persöhnlich ganz schlimm finde, aber eben so ist.
Und das führt sich in alle Sparten des Lebens fort. Sei es Alkohol, sei es Nikotin, sei es Lebensmittel, sei es das Auto fahren oder sonst wo. Ein gesundes Mittelmaß zwischen Beformundung und eigener Freiheit ist immer gut. Extreme waren noch nie gut und eine vollkommene Handlungsfreiheit wär so ein Extrem.
Zitat:
und darauf, dass hier immer wieder
Süchte mit Drogen gleichgesetzt werden, was einfach FAKTISCH nicht der Wahrheit
entspricht, weil man auch ohne eine Drogen-Komponente nach etwas süchtig werden
kann, dank der Glückshormone.
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Das ist lustig Lyc. Hast du den Post sofort nach dem Schreiben abgeschickt? Weil dann wäre dir bewusst geworden, dass das obige Zitat ein wenig... Mist ist *g*.
Drogen funktionieren auch nur, indem sie bestimmte Stellen bei den Nerven blockieren oder einfach bestimmte Enzyme (etc..) im Körper freisetzen. Meist sehr vielfältige Prozesse im Körper, die relativ interesant sind. Und Games mit ihren Erfolgserlebnissen (nichts anderes ist es) funktionieren da zwar eisnetig, aber fast genauso. Glückshormone (die immer weniger werden bei gleich starken Erfoglserlebnissen) werden ausgeschüttet - also praktisch das Gleiche wie einige Drogen. Das einzige, was du nicht hast, sind starke Änderungen im Verhalten. Während Drogen meist den Menschen seltsame Dinge tun lassen, die er selber nicht mehr unter Kontrolle hat (Alkohol
), funktionieren Spiele hier eigentlich nur, dass der Mensch seltsame Dinge tut, die er unter Kontrolle hat
@ Eltern: Hier liegt eigentlich der Kern aller Probleme, die jüngere Menschen so verzapfen. Man kann eigentlich PAUSCHAL sagen, dass 75% aller Eltern ihrer richtigen Pflicht, den Menschen auf eine gesunde Gesellschaft vorzubereiten, meist mangelhaft oder einfach gar nicht nachkommen. Der Mensch muss spätestens ab dem 16ten Lebensjahr sich selber seinen Weg suchen - und scheitert manchmal kläglich (warum, muss ich ja jetzt nicht ausführen. Stichworte sind einfach mal: "andere gescheiterte Kinder" "Beeinflussung").
Das so etwas gar nicht angehen kann, ist mir klar, aber ich glaube, das wird sich in Zukunft auch nicht mehr wirklich ändern und wird im Gegenteil noch ein wenig krasser werden. Die Gesellschaft verkommt zu einer reinen Stressgesellschaft - das was wir heute erleben ist da erst der Anfang IMO - und da bleibt keine Zeit mehr so ein wiederliches (*G*) Blag großzuziehen. Das Problem ist: Man könnte jetzt hingehen und sagen "dann müssen sie sich eben mehr drum kümmern" - eine wunderbar herrliche egoistische Einstellung, die ich manchmal auch vertrete, wenn mir mal wieder die Kotze hochkommt bei dem was man so manchmal erlebt - leider wird das wohl nur nix oder nur sehr wenig bringen.
Also muss man mitanpacken, auch wenns nicht das eigene Kind ist. Ein wenig sozial sein - wenn die Umstände es zulassen. Wir leben zwar in einer Ellbogengesellschaft, wo nur das eigene Ich meist zählt - aber ich glaube, wenn die Menschheit überleben will (weil sie sich sonst - übertrieben ausgedrpückt - zerfleischt), müssen einfach alle mir anpacken. Klingt utopisch und übertrieben - was es auch ein wenig ist - aber meines Erachtens sollte jeder die Botschaft verstanden haben.
Hui, das war mal wieder ein wenig mehr Text ^^