http://taz.de/pt/2006/10/27/a0133.1/textdruck
Der Witz als Waffe
Mit seinem Film "Borat" überschreitet der englische Satiriker Sacha Baron Cohen jede moralische, ethische und politische Grenze - und stößt in Bereiche vor, in denen Humor wieder gefährlich wird
von ARNO FRANK
Fast möchte man meinen, etwas so Schlimmes wie der britische Satiriker Sacha Baron Cohen, 35, sei Kasachstan seit der Invasion mongolischer Horden nicht widerfahren. Bei einem Besuch im Weißen Haus beklagte sich unlängst der kasachische
Präsident Nursultan Äbischuly Nasarbajew bei George W. Bush über die ins Haus stehende Verunglimpfung seines Staates. Cohen sei ein "Schwein von einem Mann", schimpfte der Botschafter Kasachstans in London in einem Kommentar für den Guardian. Für "nicht tragbar" hält Cohens Aktivitäten auch Dorothea Haller-Laible, Honorarkonsulin der zentralasiatischen Autokratie für Baden-Württemberg. Die New York Times warf dem Komiker vor, er verbreite "Sexismus, Rassismus, Schwulenfeindlichkeit und das gefährlichste aller sozialen Gifte: Antisemitismus". Und eine konservative Familie aus dem US-Bundesstaat Alabama empfand ein gemeinsames Abendessen mit Cohen als "schlimmste Heimsuchung seit dem Bürgerkrieg".
http://www.borat-derfilm.de/ http://imdb.com/title/tt0443453/
Der Film wird _der_ Knaller