OOC: So hier kommt der neueste Teil, ich hoffe er gefällt euch, viel spaß von meiner Seite aus schonmal damit, war gar nicht leicht aber ich glaube es ist super so. Viel spaß nun mit Numero 51
Teil 51
„Wie viele haben wir verloren?“ Fragte Kass, als sie sich zu ihrer Freundin setzte. Diese sah mit einem leichten Lächeln auf, das bei ihrer Frage jedoch sofort wieder verschwand. „Mehr als die Hälfte, Skowic und die Scharfschützenteams haben überlebt, Sieben meiner Leute sind gefallen, zwei hat`s schwer erwischt, keine Ahnung ob sie durchkommen werden.“ Das Punkgirl fuhr sich durchs Haar und rieb sich ihre Kniekehle. „Tut mir leid, ich hätt` auf dich hör`n sollen, die Armee hat`s geschafft und brauchte uns gar nicht.“ Resigniert ließ sie den Kopf müde hängen. „Na ja... vielleicht hättest du es, aber ganz dumm war es nicht. Dank des Leutnants konnten wir sie zurückdrängen und Simone hat eine ihrer Spinnen umprogrammiert, das hat die Imps ganz schön umgehauen als ihre eigene Maschine plötzlich auf sie feuerte. Aber Kleines, einen Rat von Soldatin zu Soldatin, denk nicht daran was falsch oder richtig war, wenn es dir nichts bringt. Du kannst die Zeit nicht zurückdrehen und warst du es nicht die mir sagte, das keiner hier sinnlos stirbt? Wir haben unsere Mission erfüllt Kleines.“ Sanft strich sie mit ihrer Hand Kassandra über den Rücken die sich seufzend aufsetzte. „Wie du meinst. Ist euer Transporter noch in Ordnung?“ Die Brigadier nickte. „Ziemlich lädiert, aber er fährt noch. Ich hab hier übrigens was für dich.“ Aus einer der Taschen ihres Körperbetonenden Anzugs zog sie zwei Zigarren heraus, wovon sie eine der schwarzaarigen Frau reichte. „Nein sorry, ich rauch nich.“ Vicky verdrehte ihre Augen und hielt sie ihr weiter hin. „Ich auch nicht, aber es ist Tradition bei uns, bei einem Sieg sich eine anzuzünden also nimm oder willst du mich beleidigen?“ Widerwillig ergriff Kassandra die dunkelbraune Tabakstumpen und schob sie sich zwischen die Lippen. Viktoria holte ihr Feuerzeug heraus und versuchte erst ihre, dann die ihrer Freundin anzuzünden, musste aber feststellen dass es nicht mehr funktionierte. „Mist, was soll`s vielleicht gibt es im Wagen noch eins, na komm dann kannst du dich auch endlich mal richtig entspannen.“ Sie sah ihrer Freundin an, wie geschafft sie war und sie ahnte dass es nicht am Kampf selbst lag. Mittlerweile hatte sie, sie recht gut kennen gelernt. „Was ist mit den anderen?“ Fragte Kass leise auf dem Weg und versuchte die Leichen im Schnee zu ignorieren, was ihr nicht schwer viel, ihre Gedanken kreisten immer wieder um das was im Turm geschah. „Die taugen vielleicht noch als Barrikaden, aber bewegen tun die sich nicht mehr. „Was habt ihr den mit eurem Laster gemacht?“ Kass winkte Seth zu, der nur schwach seine Hand hob und langsam auf die Beiden Frauen zu lief, nachdem er anscheinend mit den zwei hochrangigen Offizieren gesprochen hatte „Haben wir da gelassen... ehrlich gesagt hab ich`s einfach vergessen, sind ja auch nur 50 Meter bis hierher. Musst du fahren oder kann ich noch ein bisschen mit dir reden?“ Fragte sie vorsichtig als sie am Fahrzeug ankamen. „Keine Sorge, der hat überlebt.“ Sie wendete ihren Kopf zum jungen Mann und lächelte leicht „Schön das du es auch überlebt hast, wie sieht`s aus hast du Feuer?“ Der Blondschopf grinste und holte eine letzte für ihn heraus, die sie ihm ebenfalls reichte. „Ja.. aber seit wann raucht ihr?“ Fragte er verwundert, nahm die Zigarre entgegen und zog sein Feuerzeug aus der Manteltasche. „Is ne Ausnahme, wir haben gewonnen und damit feiern wir es.“ Kass lächelte frech und erwiderte kurz den Blick der jungen Frau neben ihr, bevor Seth erst der Soldatin und anschließend ihr Feuer gab. „Ich denke, bei einem besonderem Anlass kann man mal eine Ausnahme machen.“ Schmunzelnd steckte er sich seine in den Mund und versuchte sein Zippo benutzen als es ebenfalls streikte. „Muss ich wohl Passivraucher bleiben...“ resignierte er, als Kass ihm näher kam und sich etwas hochreckte. Ihre Lieder waren halbgeschlossen, als sie romantisch mit der Spitze ihrer Zigarre, die seine berührte und sie ansteckte. Paffend stiegen sie in den Transporter und warfen noch einmal einen letzten Blick auf den Platz, der zerpflückt worden war durch die Granaten und Explosionen, übersäht mit Toten die langsam aber sicher vom Schnee begraben wurden. Nur der Brunnen mit dem stattlichen, stolz in Richtung des Rathauses blickenden Gott Neptun in der Mitte, der getragen wurde von vier mächtigen zentaurengleichen Tritonen auf einer riesigen Muschel, war bis auf vereinzelte Projektileinschläge komplett unversehrt geblieben. Vor langer Zeit stand er vor dem Schloss einige hundert Meter entfernt, nach dem zweiten Weltkrieg und der Sprengung jedoch wurde er eingelagert und über ein Jahrzehnt später an seinen heutigen Platz gestellt. Die vier Frauen an jeder Seite des Wasserspiels waren die Personifikationen vier großer deutscher Flüsse, die zu Füßen des Gottes mit seinem hohen Dreizack und spielender, in Granitgehauener Kinder und Tiere lagen. Viktoria folgte den Zwei kurz darauf ebenfalls hinein und schloss die schwere stählerne Flügeltür, nachdem die letzten Überlebenden des Rudels und ein Mann, dem sie in der Schlacht ihrer Computerexpertin zugeteilt hatte, eingestiegen waren. Im hinteren Teil des Transporters, waren die Drei allein und konnten in Ruhe darüber sprechen was passiert war, nachdem sie das Schlachtfeld verließen. Die junge Frau berichtete nur zögerlich ihrer Freundin über den Kampf, die Unterhaltung und die schlussendliche Exekution des Damon. Ihre Gefühle dabei verschwieg sie jedoch, Kassandra war sich selbst noch nicht einmal im Klaren was das war, was da in ihr vorging. Je näher sie der Feste kamen, desto stärker machte sich bei ihr der Schmerz bemerkbar, den das Adrenalin zuvor noch weitestgehend zurückstellte. „Krieg ich auch einen Schluck?“ Fragte sie Viktoria die ihren Flachmann herausgezogen hatte und etwas von ihrem Rum trank. Mit einem leisen Schmunzeln reichte sie ihr die Flasche. „Klar, aber nicht übermütig werden.“ Die junge Frau verzog etwas den Mundwinkel und nahm einen tiefen Schluck. Für einen Moment wärmte der Alkohol ihren mitgenommenen Körper, die Tritte und Schläge des Offiziers hatten immerhin im Nachhinein ihre Wirkung nicht verfehlt. „Danke.“ Seth spürte wie der Wagen zum stehen kam, als das Punkgirl den Flachmann wieder zurückgab und einen Zug nahm. Ein Soldat der Streitkräfte kam kurz darauf zu ihnen herein. „Monsieur Steiner? Ich wurde angewiesen sie zur General de Brigade zu bringen.“
„Sie will dich allein sprechen?“ Fragte Kass verwirrt, nahm es aber gelassen hin. „Na ja, richt ihr schöne Grüße aus, ich geh dann pennen.“ Der junge Mann schmunzelte und stand mit den beiden Frauen auf. „Mach ich und schlaf nicht zu schnell ein, ich komm sofort nach sobald die Unterredung beendet ist.“ Er wollte sich bereits zum gehen wenden als sie ihn unsanft am Arm festhielt und zurückzog. „Glaubst du wirklich ich könnt noch zwei Stunden warten? Ich weiß doch wie lang es bei dir dauert, wenn du erstmal in politische Gespräche vertieft bist. Also küss mich, sonst musst du bis morgen früh warten.“ Sie lächelte frech, nahm ihre Zigarre aus dem Mund und spürte gleich darauf seine Lippen auf ihren, selbst dieser Kraftakt hinderte ihn nicht daran ihr noch einen leidenschaftlichen Gutenachtkuss zu geben. Bevor sie ihn sich lösen ließ, zog sie noch einmal zärtlich an seiner Unterlippe. „Morgen bekommst du erstmal deine Massage. Und Viktoria? Danke für alles. Wenn du willst kannst du ihr auch noch einen geben.“ Überrascht über diese Äußerung sah ihm der Blondschopf nach, sie wusste nicht dass Kassandra Seth von dem Kuss erzählte und erwartetete nicht dass er so gelassen reagieren würde. Nun zeigte er ihr das er nicht einmal einen Groll auf sie hegte. Verwirrt trafen sich die Augen der beiden Frauen. Leise lachend schüttelten sie die Köpfe, bevor sie ebenfalls den Transporter verließen. Wieder auf seinen Stock stützend folgte Seth dem Soldaten bis zum Lager, vor dem sich zwei weitere postiert hatten und diesen sicherten. Kurz bevor sie ihm die Tür öffneten, informierte man ihn darüber dass, die Holokom-Verbindung bereits hergestellt worden war. Man behandelte ihn respektvoll, wie einen Offizier ihrer eigenen Reihen.
Als er in den Raum hereintrat, war das einzige was ihn erleuchtete, nachdem die Tür geschlossen wurde, das helle Licht, das vom Hologramm inmitten der großen Fläche zwischen den Kisten ausging. Seth ging langsam auf die Generalbrigadier zu, die ihn mit einem leisen Lächeln begrüßte. „Guten Abend, Mademoiselle d`Arc, es ist schön sie zusehen, allerdings hoffte ich sie persönlich anzutreffen. Die Kommandantin der Feste grüßt sie, darf ich fragen, warum Sie nur mich sehen wollten?“ Erkundigte er sich im gehen, bevor er an sie herantrat und gerade dazu ansetzte mit seiner linken Hand zu salutieren, in der rechten hielt er seinen rauchenden Stumpen, als sie eine abwehrende Geste machte. „Guten Abend, oh Non das brauchen Sie nicht, Sie sind schließlich Zivilist, es ist mir jedoch auch eine Freude, besonders Sie lebend wiederzusehen Monsieur Steiner. Mademoiselle Stark möchte ich gerne von Mensch zu Mensch gratulieren, danken Sie ihr von mir aber bitte setzen sie sich doch.“ Sie behielt ihr Lächeln bei und deutete auf den Stuhl hinter ihm, den er bisher nur halbseitig wahrnahm. Etwas erstaunt sah er ihr in die Augen und fragte sich was sie damit meinte, lehnte seinen Stock jedoch an eine der Kisten und kam ihrer Aufforderung nach In Jeannes Mundwinkel hing wie bereits beim letzten mal eine dünne Zigarette, die sie genüsslich paffte. „Von Vicky?“ Fragte sie und ließ wieder einmal ihre freundschaftliche Bindung zur Generalbrigadier durchblitzen. „Ja, erstaunlich wie viel Luxus die Streitkräfte besitzen.“ Die Offizierin lachte leise und zuckte mit den Schulter, ging ein paar Schritte und meinte lächelnd. „Sie werden es nicht glauben, aber die Mona Lisa hängt beim General über dem Schreibtisch, es hat seine Vorzüge in den höheren Positionen zu sein.
Irgendwo scheint Viktoria immer eine Packung Zigarren und Alkohol aufzutreiben, es ist mir selbst ein Rätsel, denn sie verbraucht mehr als ich ihr ab und an schicke.“ Seth schmunzelte leicht, er hatte den Blondschopf gut genug beobachten können, als das ihm entgangen war wie viel sie trank. Genüsslich zog der junge Mann an der Zigarre, obwohl er kein Raucher war, konnte nicht leugnen, dass ihm der Geschmack gefiel. „Monsieur Steiner, sie werden sich sicherlich gefragt haben, warum am Horizont ausgerechnet ein französisches Banner erschien.“ Er schüttelte den Kopf und nahm den Glimmstängel aus seinem Mund nachdem er einen kurzen Zug genommen hatte. „Nein. Mir war das gleich klar. Sie haben davon Wind gekriegt was das Deutsche Oberkommando vor hat und wollen auch einen Stück vom Kuchen, den hier die Gefangenen darstellen. Sie haben sofort ein weiteres aus ihren eigenen Reihen bereitgestellt und mit dem anderen Zusammengestellt, so hat Frankreich auch was von diesem Erfolg.“ Entspannt lehnte er sich etwas zurück, nicht ohne immer noch eine Art von Stolz auszustrahlen, obwohl er während des Gesprächs den Schmerz in der Schulter unterdrückte, der ihn geißelte. „Nun, ich wollte es eigentlich so ausdrücken, dass wir nicht wünschen das sie sterben und alles in Bewegung setzten damit die Operation ihres Militärs klappt aber oui im Grunde war es eine rein politische Entscheidung, eine die ihnen allerdings tatsächlich das Leben gerettet hat. Zusammen schlugen wir eine Schneise quer durch Nord-Deutschland, sie wird mit zwei Divisionen unserer beider Nationen verstärkt und erlaubt es Ihnen unbeschadet nach Gießen und anschließend nach Orlèans zu gelangen.“ Sprach sie mit ihrem gewohnt stark französischen Akzent. D`Arc musterte ihren Gegenüber einen Augenblick, als dieser verstehend nickte. „Gute Nachrichten... aber es gibt etwas wichtiges das ich Ihnen mitteilen muss...“ sagte er in einem ernsten Tonfall, den man so wie er ihn in diesem Moment anschlug kaum von ihm kannte. Sein Auge fokussierte sie entschieden. „Wir haben Spione in unseren Reihen.“ Das Lächelnd verschwand aus ihrem Gesicht, ungläubig sah sie auf ihn hinunter und stützte sich mit beiden Händen auf den vor ihr stehenden Tisch. „Was? Wie kommen Sie darauf?!“ Ihre Fassungslosigkeit war kaum zu verbergen, aber wen wunderte es auch schon, dieser Krieg war anders als alles womit man zuvor zutun hatte, niemand käme darauf das ihr Gegner sie infiltrieren könnten, bis vor einigen Tagen waren die Damon ja auch nur gesichtslose Widersacher gewesen und ihr Hauptfeind die Asemows. „Ich denke, man hat Sie informiert das ich und Kassi diesen Offizier verfolgt haben? Wir konnten ihn stellen, im Fernsehturm. Das was er wusste, konnte er nicht nur aus dem Radio erfahren haben. Dieser Mann, war über den Wissensstand der Streitkräfte informiert, über die Fusion unserer Welten die momentan stattfindet. Es gab eine Zeit in der es öffentlicher war, aber mittlerweile ist das eine Geheimsache und über die menschliche Abstammungslehre berichtet Bob auch nicht jeden Tag. Dieser Offizier, aber, er war der
Präfekt von Nod, Janus Scupio kannte die Neandertaler und das wird sicher nicht das einzige gewesen sein...“ Jeanne verstand was er damit meinte, sah nachdenklich nach unten weg und setzte sich auf ihren ledernen Sessel. „Merde, noch etwas mit dem wir uns rumschlagen dürfen...“ Sie lehnte sich weit zurück, legte ihre Arme locker auf die Lehne und blickte hoch zur Decke. „Ich werde in den nächsten Tagen nach Deutschland aufbrechen, Ihr Oberkommando will das ich sie bei der Entscheidungsfindung unterstütze, ich soll ihnen sagen für welches Amt Sie am ehesten geeignet wären, über Ihre Qualitäten berichten, Monsieur wissen was ich meine. Man hat mittlerweile ein Dutzend Männer und Frauen ausgewählt für die neue Regierung, Sie mein Lieber gehören dazu. Das war es auch worüber ich mit ihnen sprechen wollte.“
„Und was muss ich tun damit Sie sich gut für mich aussprechen?“ Überraschenderweise schüttelte die Frau mit dem Kopf und machte eine abwehrende Geste. „Nichts, ich sehe Sie als einen Freund an. Sie haben ein gutes Verhältnis zu Vicky und sie hält viel von Ihnen, ich verlange nichts außer das Sie bei ihrer Arbeit daran denken das es uns auch gibt. Diese Sache, hätte vor über drei Jahren weitaus ernstere Konsequenzen gehabt, de Biron ist außer sich und ganz ehrlich Seth...“ Sie wartete einen Augenblick ab, zögerte aber da er keinen Widerspruch einlegte fuhr sie fort. „Es ist ein Faustschlag ins Gesicht für unsere gemeinsame Allianz und die Vereinigten Paranormalen Streitkräfte, das sich Deutschland nicht einmal bemühte uns darüber zu informieren, dass sie den ersten Feindkontakt in diesem Krieg hatten und glauben sie mir die Queen sieht das nicht anders. Das Oberkommando wird dieses eigenmächtige Verhalten Ihres OKs nicht mehr allzu lang dulden, auch wenn ihr Land souverän ist, aber die Streitkräfte sind eine Verbindung...“ Sie stoppte, atmete durch. Die Wut klang deutlich aus ihren Worten heraus. „Wie dem auch sei, die neue Regierung wird weitreichende Kompetenzen haben, wenn auch nicht im militärischen Bereich. Ich würde mich nur freuen, wenn Sie Frankreich nicht vergessen, die Europäische Union mag 2020 vielleicht vernichtet worden sein, aber das heißt nicht das wir sie schon begraben müssen.“ Angespannt rieb sie sich über den Nacken, es war auch für sie ein harter Tag gewesen und die Informationen über die Ineas waren beunruhigend. „Jeanne, ich stehe so oder so in Ihrer Schuld, für das was sie für mich und uns alle tun.“ Sagte er mit fester Stimme, womit er seine Loyalität zu ihr unterstrich und klar stellte, dass er nicht vor hatte sie zu enttäuschen, wenn sie ihn brauchen würde. „Mein Lieber, Sie genießen als Freund Viktorias mein vollstes Vertrauen, enttäuschen Sie mich nicht. Und jetzt erzählen sie mir doch was es mit diesem hochrangigen Damon auf sich hatte, den sie verfolgten und offenbar lebend nur mit einer Schussverletzung davonkamen.“ Ihr Blick fokussierte ihn wieder amüsiert, sie war geübt darin so etwas zu erkennen und es belustigte sie immer wieder, die überraschenden Gesichter zusehen. „Gucken Sie nicht so, es war leicht zu erkennen als sie mir salutieren wollten. Also was haben sie noch alles erfahren?“ Detailliert berichtete er ihr vom Geschehenen, ihrem Gespräch, dem Kampf, seine List und schlussendlich der Hinrichtung des Damon. Er hielt mit seinen Informationen nicht hinter dem Berg, er wollte ihr beweisen das sie auf ihn bauen konnte. Interessiert lauschte sie seinen Worten, stützte sich dabei mit ihrem Kinn auf ihre zusammengefalteten Hände, während ihr immer noch die Kippe zwischen den Lippen hing. „Der
Präfekt ist also von Kassandra hingerichtet worden, der Kristall verloren und was es mit diesen... Wurzeln auf sich hat wird uns ein Rätsel bleiben. Wissen Sie Monsieur, das sind drei ziemlich schlechte Nachrichten und diese Sache mit Ihrer Freundin könnte man leicht vor das Kriegsgericht bringen...“ Statt ihn ernst anzusehen, machte sich jedoch ein schelmisches Lächeln auf ihrem Gesicht breit. „Wie ich erfahren habe, wurden allerdings genug gefangen genommen unter anderem auch seine Begleitung habe ich gehört, sie soll ein wahres Gemetzel im Rathaus angerichtet haben. Ich werde in der Akte vermerken lassen, das der Ineas bei einem unglücklichen Schusswechsel fiel, bei dem auch das Feuer ausbrach. Was den Stein angeht, der wurde gestohlen und den Rest werde ich nicht erwähnen.“ Die Brigadier zog an ihrer Zigarre und blies den Rauch aus ihren Mund heraus, ohne es zusagen bezeugten sie mit dieser Geste des Gegenseitigen Vertrauens ihre Freundschaft und ihren Respekt. „Bedauerlich, das wir nie erfahren werden was er dort wollte und einige seiner hochrangigen Kameraden fliehen konnten, fast tausend Mann haben sich laut dem Oberst nach Osten zurückgezogen. Trotzdem, ich bin stolz auf Sie, ich hätte das wenn ich ehrlich bin nicht erwartet. Diese Schlacht die Sie heute ausfochten, ist zu vergleichen mit dem Sturm auf die Bastille, sie läuten nach der Befreiung von Orlèans die entgültige Wende ein.“ Seth erwiderte ihr Lächeln schmal und blickte nachdenklich auf seine Zigarre. Die Streitkräfte hätten es auch ohne sie geschafft, dessen war er sich bewusst und sie hatten heute einen hohen Blutzoll zu zahlen gehabt, er war sich nicht einmal sicher wie man ihn dort oben im Bunker empfangen würde. „Danke. Wie handhaben wir nun die Evakuierung der Feste?“ Die junge Frau vor ihm lehnte sich in den Sessel zurück und blickte kurzzeitig nachdenklich ins Leere. „So schnell wie möglich, wer weiß wie lange wir die Route nach Hessen halten können. Binnen eines Monats werden alle ihre Einwohner herausgebracht worden sein denke ich.“ Sie wusste es nicht genau, immerhin war bis vor kurzem noch nicht einmal klar gewesen ob diese Operation ein Erfolg werden würde, aber sie war sich hörbar sicher mit ihrer Angabe. „In Ordnung, ich werde dann hier alles in die Wege leiten, das die Sachen gepackt werden und alles soweit bereitgestellt das es von den Streitkräften übernommen werden kann. Was die Interessen meiner Leute angeht...“
„Das werden wir schon machen, ich denke wir brauchen uns nicht noch mit endlosen Verhandlungen in der Hinsicht aufhalten müssen. Wann haben sie vor Berlin zu verlassen?“ Jeannes Augen fokussierten ihn auf eine rätselhafte weise, sie schien auf etwas bestimmtes zu warten. „Mit dem letzten Transporter.“ Seine Antwort war knapp und
prägnant, so wie sie es erwartet hatte und mit einem breiten Grinsen zeigte. „Dachte ich es mir doch, ein Mann der alten Schule, ganz nach dem Motto: Der Kapitän verlässt als letzter das Schiff. Das Oberkommando in Gießen wird es zwar nicht gern hören aber es sei ihnen gegönnt.“ Sie bedachte ihn mit einem freundlichen Blick und schnippte den Zigarettenstummel in ihren Fingern weg, zog eine Packung vom Tisch und zündete sich die nächste an. „Kann ich Ihnen etwas anvertrauen?“ Sie blies wieder eine graue Wolke aus ihren gespitzten Lippen heraus, hielt dabei die Fluppe in der Hand ehe sie, sie sich wieder in den Mund schob. „Natürlich alles Jeanne.“ Sagte er wie selbstverständlich und hob dabei seine Worte unterstützend seine Hände, bevor er einen Zug von seiner halb aufgerauchten Zigarre nahm. „Die Paranormalen Streitkräfte, bauen auf bereits uralten und lange existierenden Kulten, Verbindungen und Organisationen auf, die schon seit langer Zeit gegeneinander interagieren, wetteifern und kämpfen. Ein gewisser Personenkreis wusste daher bereits schon lange aus alten Aufzeichnungen über Terra bescheid und nachdem die Fusion unserer Welten vor einer Dekade begann, wurde es nötig das wir international eine Instanz schaffen um einer drohenden Gefahr Herr zu werden. Die Dämonen, die Grendel und Tausende von Monstren, einige Strukturen aus denen sich unsere heutigen Truppen zusammensetzen, bekämpften sie schon vor Jahrhunderten, oder Jahrtausenden. Nur rechneten wir nie damit, dass solch eine Zivilisation gegen uns antreten würde, sich die Menschen nach dem Tot wieder erheben. Uns war bekannt das es menschenähnliche Völker gab, aber es war bisher alles zu Wage, nur der Vatikan und ein Bruchteil von heute nicht nennbaren Individuen und Organisationen scheint über die informiert gewesen zusein. Ich bitte Sie, das vertraulich zu behandeln. Die offizielle Version ist, das die Behörden zur Untersuchung Paranormaler Aktivitäten sich zusammenschlossen, aufgrund der immer häufiger auftauchenden Mordfälle. Dabei soll es bleiben.“ Er war wenig überrascht das von ihr zu hören, Viktoria erzählte ja schon von den Psychokinetikern und er hatte sich daraufhin schon einen eigenen Reim auf den Hintergrund der Streitkräfte gebildet, schon bevor sie kam und er die Bilder entdeckte, die Jeanne an einen für ihn bis heute unbekannten Ort zeigten. Der junge Mann war sich bewusst, was geschehen konnte, wenn herauskäme das man mit einem Angriff gerechnet hatte, das man alles andere als unwissend in den Krieg gezogen war vor drei Jahren. „Das wird es. Ich habe nicht vor politischen Selbstmord zu begehen, außerdem leben die Menschen doch ganz angenehm mit der zurechtgebogenen Wahrheit.“ Die Generalbrigadier atmete aus und sah ihn dankbar an, sie hatte gehofft das er so antworten würde. „Mercy, dann sehen wir uns in Gießen wieder und ich werde mich jetzt um den Papierkram kümmern. Ein Teil der Truppen wird bei ihnen bleiben und für den Schutz der Feste sorgen und dafür das die Verbindung nach Potsdam erhalten bleibt. Sagen Sie Vicky, das ich mich freuen werde sie dort wiederzusehen und hoffe das sie auch nach Orlèans kommt. Bis Gießen, grande Commandante.“ Sie zwinkerte mit einem breiten Lächeln. „Einen schönen Abend noch, Genèral.“ Er salutierte locker mit der rechten Hand und stöhnte auf als das Hologramm verschwand und der Raum in Dunkelheit gehüllt war, seine Schulter brachte ihn fast um. Eine Weile saß er einfach nur da, hielt sie sich mit geschlossenen Augen und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, ehe er auf seinen Schläger gestützt nach draußen Trat und die zwei Männer bat mit ihm zu kommen. Als er den Bunker betrat, bestätigte sich seine Befürchtung. Der schon zuvor existierende Tumult brach nun in seiner vollen Blüte aus. In den vielen Gesichtern die sich eng im Raum drängte erkannte er Zwiespältigkeit, einige sahen glücklicher aus als an dem Tag an dem man sie aufnahm, ein anderer Teil trauerte um die vielen Gefallenen und jetzt wo er da war, bedrängte man ihn mit Glückwunschbekundungen, Vorwürfen und Fragen. Angestrengt versucht er sich zur Tür durchzukämpfen, während neben ihm sein alter, etwas beleibter Freund ihn versuchte zu einem Interview zu drängen. Unaufhörlich zog jemand an seinem Rücken und die Männer die er mitnahm hatten alle Hände voll zutun ihm die Menschen und die Kamera vom Leib zu halten, die ein Helfer seines Freundes auf ihn richtete. „Du Mörder, du hast meinen Freund auf dem Gewissen!“ ertönte es irgendwo aus der Menge heraus, einige schienen ihr knurrig zuzustimmen. Es verwunderte ihn nicht, das man ihn verantwortlich machte, jeder wusste das er in fast allen Belangen die treibende Kraft war, selbst wenn offiziell etwas anderes bekannt war. Er ignorierte die Rufe und versuchte sich zwischenzeitlich selbst Gehör zu schaffen, den Menschen mitzuteilen das sie durch die gewonnene Schlacht endlich frei geworden wären, aber seine Stimme verhalte. Plötzlich sah er einen Meter entfernt in den Lauf einer Pistole, spürte einen harten Stoß von der Seite als auch schon der Schuss ertönte, für einen Moment alle Geräusche verstummten. Durch den harten Stoß stürzte er, fing sich nur knapp in dem er sich an der Kleidung von irgendjemanden um ihn herum festhielt. Entgeistert sah er, wie sich Scarlett ihren Bauch hielt, ein Teil ihrer Hände und ihres weißen, tiefschnittigen Oberteils sich in blut tränkten. Sie war es, die anscheinend die ganze Zeit versucht hatte ihn zu sprechen. Kraftlos fiel die junge Frau vornüber hinweg und landete seitlich auf den Boden. In diesem Moment kamen alle Geräusche wieder zurück, Schreie und Befehle erfüllten die Luft, die Person die gefeuert hatte, eine Ehrengardesoldatin, wurde ohne Gegenwehr überwältigt. Mit großen, von Schrecken erfüllten Augen starrte sie auf den Blondschopf, den sie nicht beabsichtigte zu Treffen. Jemand weiteres sank auf den Boden, hielt sich seine Seite. Es war Thor, der geistesgegenwärtig versucht hatte Seth aus der Schussbahn zu bringen. „Oh Gott...“ keuchte Seth, stürzte zuerst zu Scarlett und besah ihren leblos erscheinenden Körper, bevor er in die Menge schrie „Bringt Hassan her zum Teufel noch mal! Bringt ihn her!“ Sein Blick schwang zu seinem alten Freund, dem es im Gegensatz zu der Frau jedoch recht gut zugehen schien. Er atmete zwar schwer, schien sonst aber okay zusein. „Geht es?“ Fragte der junge Mann keuchend, der gefasst wirkte aber innerlich vollkommen erschüttert war über das Attentat. „Ja.. glaube ich jedenfalls.. was ist mit ihr?“ Seth fühlte ihren Puls, wartete und blickte gebannt auf seine Taschenuhr. Er hielt sie in seinen Armen und sah kurz darauf wieder zu Thor. „Sie lebt, aber wer weiß wie lange. Scheiße, dabei wollt ich nur noch ins Bett...“ Aufgebracht sah er zur Attentäterin, die man versuchte durch die teils panische Menge unbeschadet herauszubringen. „Und euch sagen, das ihr alle hier rausgebracht werdet verdammt!“ Viele sahen nur mit glasigem Blick, wie paralysiert zu ihm hinunter, realisierten erst langsam was hier passiert war. Karin drängte sich zwischen ihnen hindurch und kniete sich zu Thor, über ihre Wangen rannen Tränen hinunter, die ihr Mann sanft wegwischte. Der ehemalige Journalist sah wieder in Scarletts hübsches Gesicht, sie hatte ihre Augen bereits vor dem Fall geschlossen, es würde ihn nicht wundern wenn sie einfach ohnmächtig geworden wäre. Seine Zigarre hatte er durch Thors Stoß fallen gelassen, wofür er geradezu dankbar war, so hatte er seine Hände frei und irgendwo musste auch sein Golfschläger liegen, um den er sich nicht weiter kümmerte. Erleichtert sah er auf als der Doktor an ihn herantrat „Tut mir leid, es geht hier zu als wenn der Teufel los ist und du hast mir einige Verwundete mitgebracht. Scheiße, was in Allahs Namen ist passiert?“ Fragte er und besah ihre Wunde mit kritischem Blick. „Jemand wollte mich umbringen, weil ich den Tod eines Soldaten auf dem Gewissen haben soll.“ Der Deutsch-Iraker brummte nur verstehend, wendete sich Thor zu und bescheinigte ihm nur augenscheinlich eine weniger schwerwiegende aber mindestens genauso ernste Verletzung. „Ich halt schon aus Hassan, kümmere dich erst mal um sie.“ „Liebster, soll er sich doch lieber erst um dich kümmern, ich will dich nicht verlieren.“ Sagte Karin fassungslos, sie hatte nie viel von Scarlett gehalten, was man ihr deutlich anmerkte. „Hey ich bin doch ein starker Junge, na los Doc, mach schon.“ Dieser nickte und blickte wieder zu Seth. „Kannst du mir helfen?“ fragte er Atemlos. Betroffen blickte dieser auf seine Schulter und schüttelte den Kopf. „Nicht wenn du noch einen dritten Patienten willst. Na los hilft uns einer mal hier?“ Seine Bitte klang mehr wie ein Befehl, dennoch brauchte es einen Moment bis jemand zu ihnen herandrang, der größte Teil war zu geschockt um zu reagieren. Gemeinsam brachten sie Scarlett in die Notfallstation, Thor schaffte es von Karin gestützt, auf seinen eigenen Füßen ihnen zu Folgen. Erschöpft blickte der ehemalige Journalist auf die Frau, die ihm so lange nachgestellt hatte und nun mit einer Kugel im Bauch auf der Liege vor ihm lag. Ein gutes Dutzend Ehrengardeoffiziere, die Hassan zuvor behandelt hatte und sich in der Station auskurierten, beobachteten verwundert wie die zwei Verletzten hereingebracht wurden.