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7. September 2007, 00:19
SethSteiner SethSteiner ist offline
 
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OOC: Und am besten noch Hardcover was?^^ So hier kommt Numero 35. Die 36 ist fertig und 37 halbfertig. Da erwartet euch also noch was. Nun aber viel spaß mit der 35.


Teil 35

Sie feierten noch eine ganze Weile zusammen, erst Abends gingen die ersten Beiden, ausgerechnet Thor und Karin zurück in den Bunker. Auch wenn sich offiziell immer noch nichts getan hatte, war doch deutlich zu spüren das es nicht mehr nur funkte.
Irgendwann waren das Geburtstagskind und Seth allein, der Professor war als letzter gegangen, leicht angetrunken wohlbemerkt. Die Zwei konnten ihn noch einmal vor schlimmeren bewahren, als er sich zum Vierten Mal ein Glas eingießen wollte.
„Ich finde wir sollten auch hochgehen, es ist kalt.“ Sagte Seth bereits mit klappernden Zähnen. Seine Liebste dagegen schien es unbeeindruckt zu lassen „Wir könnten es uns ja warm machen“, lächelte sie ihn an “Die anderen sind weg und hier ist viel Platz.“
„Ach komm schon Kass, erstens ist es dir doch egal wie viel Raum wir hätten und zweitens finde ich es wirklich zu kalt.“ Maulte er und rieb sich mit seinen Händen die Arme, denn die Temperaturen fielen gen Abends und in der Nacht mittlerweile auf Minus 10 Grad.
„Weichei, dafür schleppst du dann aber auch die Sachen hoch und wehe dann ist es dir nicht warm genug!“ Warnte sie ihn scherzhaft und ging voran nach draußen. Vor einigen Tagen war der erste Schnee gefallen und gerade fing es wieder an. Langsam fielen kleine Schneeflocken vom Himmel herab, verfingen sich in den vielen Zweigen der entblätterten Bäume und begannen sich aufzutürmen, bis sie alles wie weißer Zuckerguss überzogen.
„Ich habe auch nur ein Arm frei.“ Erwiderte er, bemerkte aber das es sinnlos war zu streiten und immerhin hatte sie Geburtstag, also legte er die Geschenke in einen Karton, der kurz darauf bis an den Rand gefüllt war und nahm ihn in seine linke Hand.
„Ich liebe den Winter.“ Das Punkgirl stand mit einem leisen Lächeln auf den Lippen vor dem Lager und beobachtete den Schneefall. Für einen Moment zitterte sie als ein eisiger Wind an ihr vorbeizog, auch wenn sie es leugnete, ihr war kalt.
„Weiß ich, du bist da nicht die einzige. Wenn ich bedenke wie das Wetter früher war... irgendwie freue ich mich das wir wieder richtigen Winter haben.
Seth trat zu ihr heran und legte sanft seinen Arm um sie, er wusste das sie es verbarg, aber ihr kurzes schütteln und durchatmen aufgrund der aufkommenden frische, machten jedes Leugnen von ihr zwecklos.
„Lass uns hochgehen, sonst frierst du dir noch deinen hübschen Hintern ab.“
Kassandra schmunzelte leicht und nickte „Wie du meinst, auch wenn du glaube ich gut genug aufpasst das es nich dazu kommt.“
Seth lachte leise, löst sich von ihr und stützte sich wieder auf seinen Golfschläger, ehe sie langsam den Weg hinauf zur Feste gingen. Sie hatten bereist seit mehr als einem Jahr hier ausgehalten, es geschafft ein System aufzubauen in dem es möglich war zu leben und zu arbeiten, ohne Hunger oder Durst fürchten zu müssen. Es wurde zwar von Quartal zu Quartal schwerer, aufgrund der stetig steigenden Zahl an Flüchtlingen, aber sie machten ihre Arbeit gut. Mittlerweile hatten sie eine Art Rat geschaffen, in dem die vielen Bewohner nun ihre Sorgen und Nöte besprechen und entrichten konnten, um die sich schließlich Seth und Otto kümmerten.
Die Kantine war halb leer als die Beiden sie betraten, aber es war kein Wunder, so spät wie es war. Die meisten schliefen bereits oder hörten in ihren Quartieren Bobs Radio. Manch andere gingen ihren Hobbys nach und für wieder andere bedeutete es jetzt ihre Arbeit anzutreten.
Kass betrat als erstes den Korridor und stieß fast mit Scarlett zusammen, welche gerade aus dem Treppenhaus herausgetreten war. Der Freund der wilden Schönheit sah zwischen den Beiden einen Augenblick hin und her, ehe er einen Schritt zurück tat und schließlich mit den Worten „Ich glaube ich habe in der Kantine noch etwas vergessen“, auch schon verschwand. Seth konnte nicht sagen ob es eine kluge Idee war, diese zwei Frauen allein zu lassen, vielleicht war es aber auch einfach Zeit für eine Aussprache.
Brummend sah das Punkgirl ihm nach, ebenso wie Scarlett, natürlich wusste sie warum er so schnell abgehauen war, als hätten sie in der Kantine irgendwas getan, das er dort etwas vergessen könnte.
„Hmpf...“ Sie drehte ihren Kopf wieder zum Blondschopf und sah sie abschätzig an. „N`abend...“ knurrte Kass. Es war ein vorsichtiges aufeinandertreffen, keiner von Beiden wagte es eine schnelle Bewegung zu machen und jedes Wort wurde mit bedacht gewählt, sie waren wie zwei wilde Tiere die sich beschnupperten. Doch das Punkgirl war eindeutig die ungezähmtere von Beiden.
„Guten Abend, herzlichen Glückwunsch noch mal.“ Im Gegensatz zu ihr wirkte Scarlett sanfter und nicht so stark auf Konfrontation aus wie man hätte meinen können, im Gegenteil.
„Ja, danke. Auch für den Hairshifter, gibt ja nich mehr viel von.“
„Dachte mir, dass du vielleicht mal Lust hättest was neues auszuprobieren.“
„Mal sehen... na ja war schön mit dir zu reden.“ Sie wollte weitergehen, als Scarlett ihre Hand ausstreckte und auf ihre Schulter legte.
„Warte Kassandra.“ Diese sah sie nur abfällig an. Sie sprachen bereits jetzt mehr als die letzten Monate, sie fragte sich was diese eingebildete Frau noch von ihr wollte.
„Was?“ fragte sie scharf, blieb aber stehen um Seth einen gefallen zu tun , weniger der Person vor ihr.
„Ich habe mich nie wirklich entschuldigt, für das mit Seth. Versteh mich nicht falsch, ich kann dich immer noch genauso wenig leiden wie früher, aber ich will das du weißt, das ich meinen Fehler einsehe und das es mir leid tut was ich getan habe. Das Geschenk... ich biete es dir als eine Art Waffenstillstand an. Ich habe kein Interesse daran deine beste Freundin zu werden und du würdest mich wahrscheinlich auch immer noch lieber unter der Erde sehen, obwohl du Gnade gezeigt hattest.“
Die schwarzhaarige junge Frau musterte sie genau, versuchte aus ihren Gesichtszügen, ihrer Stimme und aus den braunen Augen herauszulesen ob sie es überhaupt ernst meinte.
„Waffenstillstand also, das ist es was du willst“, es klang verstehend, gleichzeitig schwang immer noch ein negativer Unterton darin. Wieder folgte eine lange Pause, ehe Kass weitersprach.
„Von mir aus, aber dir sollte klar sein, wenn du noch mal austickst, zöger ich nicht dir das Hirn aus dem Schädel zu pusten, kapiert? Es gibt nur einen Grund, warum ich dich am leben gelassen habe, deine verdammte Unfähigkeit war da nur ein Vorwand. Ich wollte Seth einfach nur nich belügen müssen. Glaube mir, ich wollte dich gerne tot sehen, aber ich hätte ihm erzählen müssen, das ich nicht gesehen habe das du die Knarre nicht entsichert hattest, ihm sagen wie leid es mir tut, das ich schießen musste um sein Leben zu retten. Du kannst nur glücklich sein das ich so verdammt loyal zu ihm bin, ansonsten würde dein süßer Arsch jetzt unter der Erde liegen.“
Scarlett biss sich bei ihren scharfen Worten auf die Unterlippe. Ihr Gegenüber hielt es ihr immerhin zu gute, das sie nicht weg sah und Kassandras Blick stand hielt.
„Verstehe, dann schönen Abend noch.“ Unsanft spürte sie nun die Hand des Punkgirls an ihrem Oberarm. Diese drückte etwas zu und fragte leiser und eindringlich „Ich will noch etwas von dir wissen.“ Der Blondschopf lächelte schmal, legte ihre Hand wiederum sanft auf die Kassandras und schob sie von sich.
„In Ordnung, aber ich wäre dir verbunden wenn du das lassen würdest. Ich höre dir ja zu, stell deine Frage.“
„Fickst du mit Bob?“ Ihre Frage war wie eine Kugel, die unerwartet aus dem Lauf einer gesicherten Pistole herausschoss, aufschreckend und gleichzeitig die Luft zerreißend.
„Nein, ich habe keine Affäre mit ihm. Falls es dich so interessiert, er versucht mir dabei zu helfen ein Album aufzunehmen. Es soll eine Überraschung für die Leute hier werden, etwas vom Alltag ablenken. Diese Sache soll eine Art Event werden, darum die Geheimnistuerei. Wäre nett wenn du es nicht gleich jedem weitererzählst.“ Scarlett seufzte genervt und schritt eilig an ihr vorbei in die Kantine. Kurz bevor die Tür zufiel, trat Seth auf den Gang und sah ihr noch einmal hinterher, ehe er seinen Kopf zu seiner Liebsten wand.
„Hm, keine Blutspuren am Boden oder an der Wand, ein positives Ergebnis nach der Zeit.“ Scherzte er und ging, sich auf seinen Stock stützend zu ihr.
„Wir haben vorerst Waffenstillstand geschlossen und du hattest recht mit Bob denke ich. Können wir ins Bett, ich bin müde.“
„Gerade eben wolltest du noch...“
„Jetzt eben nicht mehr okey?“ Gereizt öffnete sie die Tür zu ihrem Quartier und ging in Richtung Bett, sie machte sich nicht einmal die Mühe sich fertig zu machen, bevor sie sich einfach hinlegte.
„Danke das du mit ihr geredet hast... auch wenn es mich den tollen Geburtstagssex gekostet hat.“ Er stellte ihre Geschenke auf den Schreibtisch ab, ehe er zur Tür hinkte um sie wieder zu schließen.
„Sorry Süßer, aber das hat mir die Stimmung verdorben. Ich hasse sie... aber immerhin ist sie ehrlich, denke ich jedenfalls. Legst du dich zu mir?“, fragte sie mit einer anderen Stimme als noch vor wenigen Sekunden. Diese nun war sanfter, freundlicher.
„Natürlich, wer will denn nicht neben einer bösartigen, ungezähmten Raubkatze wie dir liegen?“
Kassandra lachte leise und deutete ihm an endlich ins Bett zu kommen. „Deine liebste Scarlett zum Beispiel. Aber ich glaube auch nicht das sie lesbisch ist.“
Seth machte sich ebenfalls nicht mehr die Umstände sich umzuziehen. Stattdessen lehnte er den Schläger am Bett an, legte sich zu Kassandra und schmiegte sich an sie.
Im ersten Moment wollte sie ihm sagen, warum er mit seinem besten Freund recht hatte, aber auch wenn sie diese Frau hasste, in dieser Art wollte sie dieses dünne Vertrauensband nicht sofort wieder durchtrennen.
„Wie hast du das Material für die Trophäe bekommen?“, fragte sie stattdessen interessiert, es war eine Frage die ihr schon die gesamte Zeit über unter den Nägeln brannte.
„Das ist mein Geheimnis.“
Verwundert sah sie zu ihm. „Jetzt im ernst...“ versuchte sie ihn anzuspornen, aber er schüttelte nur eisern den Kopf.
„Ich meine es ernst Kassi.“ Sie konnte aus seinem Auge herauslesen, das er nicht nachgeben würde, normalerweise war sie hartnäckiger, aber wenn sie daran dachte worum es hier ging, war es vielleicht besser so, wenn er von sich aus auf sie zukommen würde.
„Nun gut, du rückst schon noch irgendwann damit raus, kenn dich ja.“ Die junge Frau lächelte leicht zu ihm „Du bist dann aber nicht der einzige der eins hat, ich sage dir auch nicht was zwischen Bob und Scarlett ist, so!“ Frech blickte sie ihm ins Auge, die Situation wurde ihr zu ernst und sie wollte nicht das der Abend nun so ausklang.
„Achso ist das? Du willst mich mit meinen eigenen Waffen schlagen ja?“ Im ersten Augenblick meinte sie aus seiner Stimme Wut herauszuhören, stattdessen fing er schließlich aber an zu lachen, nein er war nicht wütend.
„Tja, ich bin halt ein böses Mädchen. Aber ich denke du kannst mir vertrauen, das sie wirklich nicht rumpoppen, werde es Deniz auch noch mal klar machen, ich will nicht dass, das Dickerchen nur wegen dieser Sache seine Beziehung aufs Spiel setzt.“
„Mh wie du meinst, ich hoffe nur, dass ich irgendwann einmal aufgeklärt werde, über diese Sache.“
„Das wirst du noch früh genug.“ Sagte sie vertrauenswürdig. Sanft lehnte sie ihren Kopf auf seine Brust und schloss die Augen. „Auch wenn sie eine Schlampe ist, sie hat wirklich einen tollen Arsch.“ Murmelte sie leise und kuschelte sich mehr an ihn. Schmunzelnd löschte er das Licht und legte seinen Kopf zurück in das Kissen. „Ich weiß, verlieb dich nur nicht in sie.“
Kassandra gab nur noch ein kaum hörbares „Soweit kommt`s noch...“ von sich, ehe sie ins Land der Träume geglitten war. Anscheinend war sie müder als sie aussah.

Drei Monate später war es soweit, am 13. Februar 2022 sollte Bob den Bewohnern der Feste Scarletts Album vorstellen. Kassandra hatte es aus ihm herauskitzeln können und ihn dazu überreden, seiner Frau von der Sache zu erzählen. Deniz nahm die Sache nicht unbedingt positiv auf, blieb aber unter der Bedingung das er ihr nie wieder etwas verheimlichte zusammen. Das Punkgirl konnte verstehen warum Bob es selbst ihr nicht gesagt hatte, schließlich war sie ein echtes Plappermaul und stand ihrem Mann damit in keinster Weise nach, nur das sie immer noch auf das Stille-Post-System setzte, während er sein Radio benutzte und die intimsten Informationen ungefiltert in der Welt herausposaunte.
Am besagten Tag, versammelte sich ein großer Teil der Bewohner in der Kantine und wartete darauf das es los ging. Da diese mittlerweile allerdings zu klein geworden war um allen Menschen einen Platz bieten zu können, blieben viele in ihren Quartieren und lauschten dort.

Peter, einer der ersten Flüchtlinge der die Donnerfeste nach Seths Gruppe erreichte, fragte sich ob dieses Ereignis es wert war sich die Mühe zu machen, das Radio einzuschalten. „Ehrlich, sie ist ja ganz süß, aber ich bezweifle das sie auch singen kann.“
„Ach komm, du hast sie doch noch nie gehört, vielleicht hat sie es ja richtig drauf.“ Meinte eine junge Frau, ungefähr im Alter von Kass sicher und schob ihre Brille etwas hoch.
„Sie hat es drauf mit dem Arsch zu wackeln und die Kerle wie ihre Schoßhündchen zu behandeln.“ Brummte er nur, im Gegensatz zu den meisten hatte er sie besser kennen gelernt.
„Oder Amok zu laufen“, fügte Kass bissig hinzu, die gerade erst hinzugestoßen war.
„Darf ich um ruhe bitten? Ich denke es geht los.“ Seth war nach vorn getreten und drehte nun das alte Radio auf.

„Sie hören Welle Berlin, den heissesten Sender Europas. Aufmerksame Hörer wissen es schon, für diejenigen die gerade erst zugeschaltet haben eine ganz besondere Überraschung. Zum ersten Mal, seit wir auf Sendung gegangen sind, werden wir heute einen neuen Star am Musikhimmel vorstellen. Diese junge Frau hat wohl den heissesten Body den man sich vorstellen kann, natürlich neben meiner geliebten Frau.“ Ein lachen war zu hören, ehe er weitersprach.
„Aber neben diesem Wahnsinnskörper, hat unsere Sängerin auch noch etwas ganz besonderes zu bieten und zwar die schönste Stimme der zwanziger Jahre. Hören sie nun die Frau, auf die sie so sehnsüchtig gewartet haben – Scarlett!“

Im ersten Moment war nur stille zu hören, dann langsam drangen die ersten Klavierklänge an ihre Ohren, eine einprägsame und ruhige Melodie. Es verstrichen nur einige Sekunden, dann hörte man die Glockenklare Stimme der Blondine.

At the end of all hope
At the end of any happyness
At the end of everything we had
My home is a jail, in which I live.

The era of man is over
The earth standing in flames
The last breath we take
My home is a jail, in wich I live

When I cry
When I pray
When I stay, against my destiny
I will crack my chains

I will fight, for my live
I will fight, with the last
And maybe I will die
And at the end of all, I smile

Eine Gänsehaut durchfuhr die Menge. Der Song, aber noch viel mehr ihre Stimme, berührte die Menschen in ihrem tiefsten Herzen. Nachdem sie die erste Strophe beendete, erklangen Gitarrenriffs, das Lied gewann an fahrt, wurde durchdringender, kräftiger. Kassandra hätte es dem Blondschopf niemals zugetraut, aber mit solch einer intensiven, fast Engelsgleichen Stimme, nur unterstützt durch die Instrumente, schaffte sie es die Wünsche und Hoffnungen und Sehnsüchte der hier lebenden Menschen auszudrücken. So wie es sonst nur Seths vor Pathos strotzende Reden schafften.
„In Ordnung Madeleine, sie kann wirklich singen.“ Sagte Peter bekehrt und applaudierte nun wie alle anderen, als das Lied langsam ausklang.
„Sie ist ja auch eine Zicke, aber jeder muss doch irgendetwas drauf haben.“ Meinte sie grinsend und musste fast schon schreien bei den vielen fröhlichen Pfiffen und das laute Klatschen der anderen.
Kassandra spendete nur müde Beifall, was bei ihr trotzdem etwas wert war, denn auch wenn sie diese Frau als ihre persönliche Nemesis empfand, das berührte selbst sie. „Hoffentlich sind ihre anderen Songs auch so gut. Wie viel das Dickerchen da wohl gedreht hat.“
Seth schmunzelte und wies sie amüsiert darauf hin, das Scarlett gerade Live gespielt hatte.
„Das sagt Bob.“ Erwiderte sie frech und setzte sich auf den Tisch, als die junge Frau das nächste Lied begann.

Nach Scarletts Darbietung hatte selbst Deniz nichts mehr dagegen das Bob weiter mit ihr arbeitete und das tat er. Sie begannen gleich nach diesem Tag an den arbeiten zu einem weiteren Album. Man konnte ihren Musikstil nicht genau festlegen, sie versuchte sich in allem, man konnte nicht sagen ob sie das tat um jeden zu gefallen oder weil sie Lust daran hatte sich auszuprobieren, aber es verfehlte nicht seine Wirkung. Sie wurde zu einer sehr beliebten Frau und das blieb nicht verborgen. Sie nutzte ihren Ruhm und tat das was sie tat, bevor sie Seth verfallen war. Man könnte meinen, sie hätte endlich mit ihm abgeschlossen. Kassandra beruhigte es natürlich, zu sehen das sie sich an andere Kerle heranschmiss, nur den um den es die ganze Zeit ging freute es weniger. Nicht weil nun der Rummel um ihn sein Ende gefunden hatte, sondern aus Sorge um die Stimmung in der Donnerfeste, immerhin bandelte der Blondschopf nicht nur mit einem Mann. Kassandra versuchte ihn dazu zubringen sich nicht zu viele Gedanken zu machen, stattdessen gingen sie immer wieder mit dem Vorwand, etwas auszuspannen und spazieren gehen zu wollen in den Park und schlichen sich von dort nach draußen, sondierten die sich immer weiter zuspitzende Lage und taten das was sie am besten konnten, sich mit dem Feind anlegen. Sie trauten sich nicht mehr weit hinaus, der Feind hatte begonnen schwere Waffen zu bauen. Roboterartige Spinnen streiften durch die Straßen und aus den ehemals wenigen Soldaten wurde eine ganze Armee. Doch weiterhin bestand das größte Übel in den wandelnden Untoten. Millionen von ihnen hatten die Stadt fest im Griff. Viel konnten die Beiden nicht tun, außer zu bemerken das es immer gefährlicher wurde und das Gebiet das sie damals befreiten, mittlerweile wieder fest dem Feind zugehörig war. Womit sich die Beiden die Zeit vertrieben war hauptsächlich, die Untoten soweit sie noch die Möglichkeit hatten zurückzudrängen, was allerdings viel mehr eine Art für die Beiden war auszuspannen und sich abzureagieren. Weiter als bis zum Einkaufszentrum kamen sie nicht mehr und selbst das war im Hinblick auf ihre Behinderungen, die patrouillierenden Soldaten und Maschinen fast unmöglich geworden. Immer mehr Zweifel plagten den ehemaligen Journalisten und selbst Kassandras aufmunternde und manchmal harte Worte halfen kaum mehr. Der Anfang des Jahres 2023 bedeutete für ihn nicht mehr, als das sie versagt hatten. Der Stein, den sie mühsam beschafft hatten, zeigte keinerlei Wirkung und das Buch bot keine Anleitung dafür. Nur eines fanden sie heraus, den Namen ihrer Feinde und diese waren keine Skelette oder Untote, genauso wenig waren sie Dämonen, obwohl ihre Rasse einen ähnlich klingenden Namen besaß. Bisher hatten sie niemals Kontakt mit ihnen gehabt, auch das Wesen das sie in der Staatsbibliothek trafen gehörte nicht dazu. Es waren Humanoide, deren Beschreibung in bestimmten Punkten denen alter Schriften glich. Sie sollten eine rötliche bis bläuliche Hautfarbe besitzen, je nachdem ob sie aus den südlicheren Regionen der Erde stammten oder aus Asien. Das Buch beschrieb kleine Hörner, die zumeist von der Stirn nach hinten abgingen. Dünne Schwänze, in derselben Färbung wie ihre Haut lagen dort wo beim Menschen das Steißbein lag und sie waren in der Lage, sie wie eine Hand zu benutzen. Manche sollten wie die Menschen Formen von Sommersprossen und Pigmentierungen aufweisen, mit dem Unterschied das sie bei ihnen sehr dunkel ausgeprägt waren. Ihre Kleidung wurde als viktorianisch bezeichnet und ihr auftreten als Edel. Sie waren eine Rasse ähnlich denen der Menschen, doch das Volk von dem das Buch sprach, sollte nicht mehr oder weniger das Ziel haben, als die vollständige Ausrottung aller ihr unterlegenden Arten. Dieses Volk nannte sich „das Imperium von Ineas“.

Geändert von SethSteiner (7. September 2007 um 00:33 Uhr).