OOC: Nagut, weil ich so gut drauf bin, gibts Numero 34 gleich dazu.^^
Teil 34
Seth fuhr gemächlich, nicht nur weil er zum ersten Mal solch einen Laster fuhr, sondern auch weil immer wieder Wracks auf ihrem Weg sind und er keinen Unfall bauen wollte.
„Wir sollten wieder öfter Ausflüge machen, vielleicht nicht unbedingt wieder nach Mitte, aber zumindest etwas raus an die frische Luft und ein paar Zombies verprügeln.“
„Und das aus deinem Mund. Muss ich mir Sorgen machen das du bald mit abgeschliffenen Jeans vor mir stehst?“ fragte Kassandra amüsiert darüber, dass er anscheinend nicht genug von der Gefahr bekommen kann, genauso wenig wie sie.
„Keine Sorge, soweit wird es nicht kommen Liebste. Ich möchte ein wenig trainieren, der Umkreis bis zum Center ist schließlich von uns mittlerweile gesichert und ganz ehrlich, solange ich kein Golf spielen kann, gleicht mich das wohl am meisten aus.“
Die junge Frau musterte ihn etwas und beugte sich zu ihm „Und was ist mit Sex?“ flüsterte sie leise an sein Ohr, an dem sie sanft zu knabbern begann.
Seth protestierte lachend „Hey ich muss fahren! Außerdem... ich habe liebend gerne Sex mit dir, aber das sollte wohl nicht das einzige sein das uns verbindet und zum Glück ist es das auch nicht.“
„Da hast du auch wieder recht, aber wir haben`s seit zwei? Drei Tagen nicht mehr getan?“
Sie hörte nicht auf ihn und knabberte wieder ruhig weiter. An seinem brummen hörte sie das er es mochte, ihre Lippen strichen langsam tiefer zu seinem Hals.
„Turnt es dich echt an, wenn wir fast erschossen werden?“ Seth sah kurz von der Straße zu ihr, ihre Augen funkelten gierig, was seine Frage eigentlich schon beantwortete.
„Wenn du schon so fragst... nebenbei wollte ich vorhin schon, aber da hast du ja dazwischen gefunkt und die letzten Tage hast du gearbeitet. Hey am Anfang war zweimal am Tag angesagt und nun reduziert sich das schon auf zweimal die Woche.“
„Tut mir ja leid, jetzt wo wir das einfachste übersetzt haben, kann ich ja einen Gang zurück schalten, nicht das wir irgendwann nur noch Sex an Feiertagen haben.“ Es graute ihn vor der Vorstellung einmal ein alter seniler Mann zusein, der mit ihr irgendwo in einem Schaukelstuhl saß und Scrabble spielte, statt im Bett herum zu turnen
Kassandra schüttelte lachend den Kopf. „Darüber machst du dir Gedanken? Ich bitte dich, dazu würdest du es ja nu wirklich nie kommen lassen, dazu bist du viel zu geil auf mich und ich werde dich nicht davon abhalten mich zu vernaschen.“
Er konnte fühlen wie sie mit der Hand seinen Mantel zur Seite zog und über seinen Bauch strich. „Was hast du vor? Komm nicht auf dumme Gedanken, ich muss fahren. Die Gefahr ist viel zu groß...“
Das Punkgirl zog seine rechte Hand vom Lenkrad weg, setzte sich mit einem mal breitbeinig auf seinen Schoß und für einen Moment schlingerte der Laster gefährlich. Sie legte ihren Arm um seinen Hals und lachte „Ich weiß, das is es ja.“ Kassandra beugte sich zu ihm hinunter und küsste ihn heiss, zog sanft an seiner Unterlippe, während er versuchte die Straße im Auge zu behalten. „Entspann dich einfach, ich mach den Rest Süßer.“ Regelrecht hungrig sah sie auf ihn herunter, er riskierte nur einen kurzen Blick, aber in diesem dankte er allem was ihm heilig war, dass er diese Frau bekommen hatte.
Sie fuhren gut eine halbe Stunde bis sie wieder im Park waren, den Laster hielten sie auf der großen Wiese, er war viel zu geschafft um nun auch noch aufzupassen, das sie nicht einen Baum umfuhren, nur um Kass` Wunsch nachzukommen, die Beute direkt am Fuß des Bunkerhügels
präsentieren zu können. Sie nahm es ihm nicht übel, nach dem Ausflug ins Museum und allem drum herum, war es verständlich das er keine Energie mehr hatte.
„Ist dir was aufgefallen?“ Die junge Frau ging langsam neben ihm her und strich sich durchs Haar.
„Das ich meinen Führerschein sogar mit dir auf mir machen könnte?“ Riet Seth eher scherzend als ernst.
„Nein, das mein ich nicht, aber das könnten wir ja mal probieren, wenn irgendwann mal wieder Führerscheine ausgestellt werden. Ich wollte aber mehr auf den Stern an unserer Trophäe raus. Das ist einer von uns.“
„Das ist mir nicht aufgefallen, aber ihre Waffen ähnelten auch unseren. Worauf willst du hinaus, vielleicht das diese Typen mal Bundeswehr Soldaten waren?“
Die junge Frau sah nachdenklich zu Boden „Nein, ich wollte eigentlich auch auf nichts raus, mir is nur der Stern aufgefallen. Ich finde, wir sollten uns auch nicht zu viele Gedanken darüber machen, lass uns schlafen gehen. Wir brauchen für Morgen viel Kraft, immerhin müssen wir dann unseren Sieg feiern.“
„Heute.“ Korrigierte er sie, nach einem kurzen Blick auf seine goldene Taschenuhr.
„Klugscheißer.“ Stichelte das Punkgirl müde lächelnd, diese Nacht hatte sie ganz schön geschlaucht und sie merken lassen, das sie aus der Übung war und etwas ändern musste.
„Fandest du es richtig?“ Seine Stimme klang mit einem mal recht vorwurfsvoll.
„Wieso? Was dagegen hattest du ja nun wirklich nich.“
„Das meine ich nicht. Ich meine die Zerstörung des größten Saurierskelettes der Welt.“
Kass verdrehte die Augen und ging mit ihm den üblichen Weg zum Bunker. Dieser war zwar länger, aber leichter für Seth, da er ohne Stufen bergauf führte.
„Ich musste uns Zeit verschaffen, das sind mir doch ein paar alte Knochen scheiß egal. Dein Leben dagegen nicht. Nebenbei, wenn Berlin befreit ist, kann man es sicher immer noch wieder zusammensetzen, is ja nich so als hätt ich ne Granate reingeworfen.“
Was sie ihm allerdings verschwieg, war dass es auch eine Art nachträglicher Racheakt war, dafür das es ihr als kleines Mädchen so eine Höllenangst eingejagt hatte.
„Hey sorry, ich hab das Vieh zwar gehasst, aber als Patriotin tut`s mir auch etwas leid, aber besser Brachi als wir oder?“ Die junge Frau legte ihn aufmunternd ihre verbliebene Hand auf den Oberarm. Seth sah sie aus dem Augenwinkel heraus an und lächelte leicht.
„Hach ja, du hast ja recht, war auch nicht als Vorwurf gedacht. Mal abgesehen davon habe ich sicher einige hundert Fossilien mit der Granate in die Luft gesprengt, damit bin ich also nicht besser als du.“
Sie grinste breit und boxte ihn unsanft auf den Oberarm mit einem fröhlich fiesen Grinsen auf den Lippen „Schön das du das kapierst und das war für das runterrennen auf der Treppe, nur bevor du fragst.“
„Ich sollte mir das mit den Ausflügen noch mal überlegen, du wirst aufmüpfig.“ Sagte er im Scherz und rieb sich den Arm. „Ich versuche in Zukunft vorsichtiger zu sein, in Ordnung?“
„Okey, sonst muss ich dir wirklich in den Arsch treten.“ Sie gähnte ein weiteres mal laut und hielt sich dabei die Hand vor den Mund. „Gott ich will ins Bett, schaffst du`s nen kleines bisschen schneller?“
„Seh ich aus wie ein Invalide?“ Er lachte leise und sah ihr herausfordernd in die Augen. Schmunzelnd erwiderte sie seinen Blick und spurtete mit einem fröhlichen Lachen los. „Wer zuerst oben ist!“
Geschenkpapier lag auf dem Boden, Kassandra war noch nie jemand gewesen der es säuberlich auspackte um es später wieder zu benutzen, im Gegensatz zu Seth. Sie wusste allerdings auch das er ein Geizhals war, einerseits verschenkte er so gut wie nie was, andererseits wollte er nie unnötig Geld ausgeben, kein Wunder warum er in dieser Hinsicht also das komplette Gegenteil von ihr war. „Herzlichen Glückwunsch zum 19. süße.“ Grinsend überreichte ihr Freund ein größeres Geschenk, das sich sehr weich anfühlte. Seth hatte alle eingeladen die ihnen etwas näher standen, es waren nicht sehr viele und Scarlett war nicht gekommen, hatte ihm dafür aber eher im vorbeigehen ein
Präsent für Kassandra mitgegeben. Sie hatten sich am Fuß der Donnerfeste, im Lagerhaus versammelt und warteten nun gespannt darauf, was er sich ausgedacht hatte. Die junge Frau zögerte nicht lange, sie legte das Päckchen auf den Tisch ab und riss das Papier beinahe raubtierartig auseinander. Sie zog eine schwarze Lederjacke hervor und ein Paar blaue Jeans. „Es wird bald Winter.“ Meinte er grinsend und amüsierte sich köstlich über ihr verblüfftes Gesicht. In ihrem Besitz fanden sich einige lange Sachen, ein paar Hosen, eine Jacke aber sie zog kaum etwas davon an, weil es einfach nicht ihr Stil war. Trotzdem begann sie zu Lächeln – dankbar. „Ich steh ja eigentlich nich auf so was aber, bevor einer von Euch beiden wieder Ärger macht, verspreche ich diesen Winter etwas vorsichtiger zu sein.“
„Oh ja, du hattest zwar die Wette gewonnen, aber ich erinnere dich an die Grippe!“ meinte Hassan schmunzelnd. Seth half seiner Liebsten die Jacke überzuziehen, sie passte und besaß zusätzlich am Kragen einen Weißen Pelz, außerdem bestand die Möglichkeit an versteckten Knöpfen eine Kapuze ran zumachen. Zusammen mit den Jeans konnten sie sich vorstellen, das sie in den Sachen gar nicht einmal so schlecht aussehen würde. Sein Geschenk ging ihr gerade einmal bis zum Bauchnabel, eigentlich wollte er etwas längeres aus all den Stücken heraus suchen, die sie aus dem Einkaufszentrum vor langer Zeit herausgeholt hatten, aber im Grunde war diese hier auch viel eher ihr Geschmack.
„Ich werde aber trotzdem Bauchfrei tragen Jungs, nur damit ihr es wisst.“
„Wir hätten auch nichts anderes von dir erwartet.“ Sagte er lachend und reichte ihr die Desert Eagle, die er ihr seit dem Ausflug vor kurzem noch nicht zurückgegeben hatte.
„Ich wusste nicht ob die Sachen dir wirklich gefallen, daher habe ich hier noch ein zweites Geschenk.“
„Wow also mal was geschenkt zu bekommen, was einem selbst gehört ist auch mal was.“ Sie nahm die Pistole an sich und bemerkte erst jetzt das etwas an ihr nicht stimmte. Der Griff fühlte sich anders an, als hätte er Einkerbungen an den Seiten. Verwundert löste sie ihre Hand etwas und betrachtete die rechte Seite des Griffes ihrer Desert Eagle.
„Was ist Kassi? Hat er irgendwas in den Lauf gesteckt?“ Fragte Karin schmunzelnd und warf einen kurzen Blick zu Thor neben sich, welcher ihn im selben Moment leise lächelnd erwiderte.
„Nein...“ meinte die angesprochene leise und starrte weiter auf ihr Geschenk. Seth hatte die Gummierung gelöst und es stattdessen durch eine Art Elfenbein ersetzt. Auf der rechten Seite war das Wappen der Feste detailliert eingeschnitzt worden. Es musste, so schätzte die junge Frau, viel Arbeit gekostet haben.
„Ich dachte mir, ich kann dir ja nicht jedes Mal etwas zum anziehen schenken.“ Kassandra sah auf und ihrem Gegenüber eindringlich ins Auge, sie hatte eine Ahnung von was dieses Material stammte, auch wenn sie sich nicht sicher war.
„Ist es das was ich denke?“ fragte sie mit kühler Stimme. Ihre stahlblauen Augen musterten ihn sorgfältig.
„Ja, die Trophäe für deinen Sieg über den Grendel damals. Die Griffstücke sind aus einem seiner Hauer gefertigt und bevor du fragst, diesmal habe ich es allein geschafft, aber der gute Professor hier hat mir die Vorlage geliefert.“
„Ach nicht der Rede Wert, wenn man ein Talent hat muss man es nutzen, die Handarbeit hat er ganz allein hinbekommen und das wo er sonst immer eine totale Niete darin war.“
Erst jetzt begann man ihr die Freude anzusehen, wobei sie Seth die ansteigende Nervosität über ihre Reaktion angesehen hatte. Nun legte sie mit einem breiten Lächeln auf den Lippen ihren Arm um seinen Hals und drückte sich an ihn.
„Danke, ich werde es in Ehren halten.“ Flüsterte sie in sein Ohr und küsste ihn schließlich dankbar und wild, sie war wie eine freigelassene Raubkatze und Seth genoss es in vollsten Zügen. Er hatte gehofft das dieses Geschenk ihr gefallen würde und es hatte seine Wirkung wie es aussah nicht verfehlt.
„Ich sag euch, wenn keiner dazwischengeht, dann wird es unanständig!“ warnte Bob die wenigen Gäste lachend vor und ging zum kleinen Büffet. Viel fand sich dort nicht, hauptsächlich Obst und Gemüse, sowie die einzigen zwei Getränke die noch da waren, Wasser und etwas von Munzels Vintage Port.
„Ich habe übrigens noch etwas für dich.“
Das Punkgirl hob ihre Brauen und löste sich wieder von ihm, sie hatte nicht erwartet das er soviel für sie vorbereitet hatte.
„Noch mehr? Du bist aber ganz schön fleißig gewesen Süßer.“
„Da wird einer heute Abend sicher sehr glücklich werden.“ Scherzte der Professor und trank einen Schluck des Weins aus seinem Glas, er hatte schon ganz rote Wangen, es war nicht unbedingt wenig, was sie damals aus der Universität mitgenommen hatten.
„Ach was, es ist ja nicht von mir, sondern von Scarlett.“
Aus einer der unzähligen Taschen fischte er ein kleines, schmucklos verpacktes Päckchen heraus.
„Machst du es mir bitte auf?“
„Sicher.“ Während die wilde Rebellin ihre Waffe gesichert auf den Tisch ablegte, öffnete ihr Freund das Päckchen und zog eine kleine Kapsel heraus, in welcher sich mehrere Pillen in verschiedenen Farben befanden.
„Oh Gott, jetzt schenkt sie dir Zyankali!“ Entsetzt hob Karin ihre Hände vor Mund und Nase, zu ihrer Verwunderung begann Kass allerdings zu lachen, nahm Seth das Geschenk aus der Hand und begutachtete es.
„Von wegen, das is doch nur Hairshifter. Man, wenn ich bedenke das es wohl das letzte von dem Zeug ist was auf der Welt existiert, is das gar kein so schlechtes Geschenk.“ Die Pillen kamen Ende der zwanziger Jahre auf den Markt und ersetzten immer mehr die üblichen Mittel zum Hairstyling. Es wirkte direkt im Gehirn, das wiederum Signale an die Nerven sendete um Haarfarbe und Länge zu verändern. Zusätzlich enthielten die Kapseln Stoffe um den Prozess zu beschleunigen. Die Handhabung war einfach, man musste nur den Hairshifter einwerfen, sich das gewünschte Ergebnis vorstellen und den Kopf kräftig schütteln. Was genau im Körper und durch das Mittel geschah wusste kaum jemand und es gab nach einiger Zeit Gerüchte über Süchtige und Nebenwirkungen, die im Sturm der Begeisterung aber schnell kaum Zulauf fanden.
„Vielleicht ihre Art um, um Verzeihung zu bitten und sich mit dir gut zustellen.“ Meinte er lächelnd. Seth hatte seiner Liebsten verschwiegen das er sie eingeladen hatte, er wollte allerdings das dieser Zwist sich endlich löst, immerhin ist der Blondschopf ihnen Beiden etwas entgegengekommen. Vielleicht war es auch besser das sie nicht kam, wer weiß wie Kassandra dann reagiert hätte.