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5. September 2007, 20:05
SethSteiner SethSteiner ist offline
 
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OOC: Numero 33! Und übrigens, Teil 36 ist fast fertig. Danke Hirion für die Fehlersuche bis Numero 35 bisher =)

Teil 33

„Wo müssen wir hin?“ Kassandra blickte sich um, ehe sie Seth fokussierte der sich über den Bart fuhr. „Ich weiß es nicht genau, vielleicht haben sie ihn der Ausstellung hinzugefügt, oder im Lager belassen. Ich denke eher letzteres, dazu müssten wir hoch. Der Professor hat mir den Weg beschrieben, folge mir.“ Der junge Mann ging sogleich vor und betrat mit ihr den ersten Ausstellungsraum. Er hatte ein schwaches Gedächtnis und hoffte sie wirklich führen zu können, zum Glück wusste er wie man jemanden täuschen konnte als sei man sicher und durch die schlechte Sicht konnte sie seine Unsicherheit auch nicht an den Augen ablesen. Das Licht der Taschenlampe erzeugte ein schauerliches Bild, zusammen mit den Millionen Jahre alten Knochen der Riesenechsen. Auf dem Boden lagen Dutzende Leichen, man konnte meinen sie wären von den Sauriern getötet worden, auch wenn nur das neueste Skelett dafür in Frage gekommen wäre, das einzige eines Fleischfressers wenn sich Kassandra recht erinnerte. „Ich war als Kind des öfteren hier, schade das ich ausgerechnet unter solchen Umständen dem alten Brachi wieder einen Besuch abstatte.“ Meinte Seth und sah während er versuchte schnell das Ende der Halle zu erreichen einen Moment hoch. Die toten Körper hinderten sie daran sich schnell fortzubewegen, aber vielleicht war es besser so, wer wusste schon ob sie wirklich tot waren und sie nicht von hinten überraschen würden? „Brachi? Du hast dem Vieh einen Spitznamen gegeben?“ Das Punkgirl klang nicht sehr begeistert. „Was hast du? Ich war ein Kind und ich fand diese Dinosaurier extrem cool. Was hast du gegen sie?“ Für einen Moment hätte er schwören können, das sich eine der Leichen bewegt hatte. Er blieb stehen und stieß sie mit seinem Schläger an, aber als der Kopf sich unwirklich vom restlichen Körper entfernte, war ihm klar das dies wohl kein Zombie war und er ging weiter zum Ende des Ausstellungsraumes. Als Kassandra sah, wie er den Schädel berührte und dieser sich auf unangenehme Weise vom Rumpf löste und zur Seite rollte, verzog sie angewidert das Gesicht. Mittlerweile hatte sie schon viel gesehen, aber ganz abgestumpft war sie nie im Gegensatz zu ihm. „Ich weiß nich, vielleicht weil ich damals schon immer Angst vor denen hatte. Es gab halt nur wenig was größer als mein Dad war. Außerdem erschreckte mich dieses rote Vieh in der Eingangshalle beim ersten und einzigen Mal wo ich hier war fast zu Tode.“ Wo lang geht es jetzt?“ fragte sie als sie in einem Raum ankamen, in deren Mitte eine riesige Weltkugel stand, welche auf einer nicht sichtbaren Seite aufgeschnitten war. Dieser Teil des Museums, zeigte wie die Erde funktionierte, Vulkane und Kontinente entstanden. „Nach links, der Plan hat sich förmlich in mein Gedächtnis gebrannt, so oft wie ich hier war. Der zweite Stock allerdings war für mich schon immer ein Rätsel, du kannst dir nicht vorstellen, wie oft ich mir den Kopf zerbrochen habe, was da wohl gelagert wurde. Vielleicht die Roswell Aliens, oder Drachengebeine, ich hatte mir alles mögliche vorgestellt.“
Kassandra schmunzelte leicht, sie fragte sich warum er nicht irgendetwas wissenschaftliches studiert hatte, so wie er als Kind darauf abgefahren war. Vorsichtig gingen sie weiter, es waren nur wenige Meter bis zum Eingang der Mineralien, deren Halle sie allerdings nicht betraten. „Waren die Aliens nicht in Area 51 untergebracht?“ fragte Kass verwundert als er das ansprach und sah wie er die Tür im Eingang versuchte zu öffnen, die man glatt übersehen konnte, da sie sich direkt an der Seite befand und aus dem selben Holz wie der breite Rahmen bestand. Unzählige Besucher liefen hier vorbei und merkten wohl in den seltensten Fällen das es hier einen Durchgang gab. „Hngh, ja! Aber... verdammt ich kriege das Ding nicht auf.“ Keuchend ließ er von der Tür ab, stattdessen trat sie vor und schoss einfach auf das Türschloss. „Danke..“ brummte er leise und öffnete die Tür. Kassandra leuchtete mit ihrer Taschenlampe eine steile, hohe Treppen hinauf die in die zweite Etage führte. Sie war gerade einmal so breit, das ein Mensch hindurchpasste, wäre Bob dabei gewesen, hätte er mit Sicherheit Probleme gehabt.
„Ich habe früher so viele Dinge gehört und gelesen, da war es doch kein Wunder das ich mir solche Sachen ausdachte.“ Er lächelte ihr leicht zu und sah dann gequält hoch, ehe er sich dazu aufraffte die Treppenstufen langsam und vorsichtig zu erklimmen. „Ach so. Du solltest übrigens darüber nachdenken in der Feste mal ein paar Fahrstühle einzubauen.“ Meinte sie ernst, als sie ihm aufgrund seiner Behinderung langsam folgte. „Wohl kaum, dafür haben wir gar keinen Raum, abgesehen davon wüsste ich gar nicht wie wir einen sicheren Fahrstuhl installieren sollten.“ Er sprach etwas leise und drückte vorsichtig mit seinem Golfschläger die Tür am Ende des Treppenganges auf, diese war glücklicherweise nicht verschlossen. Der junge Mann ließ Kassandra vorgehen und sie die Umgebung etwas ausleuchten, hier allerdings waren keinerlei Tote auszumachen, nicht einmal Blut. „Bau halt einen aus den Neubau Wohnungen in der Umgebung aus.“ Flüsterte sie leise, während sie mit leicht verengten Augen versuchte irgendetwas in der Ferne zu erkennen.
„Na klar, wir könnten uns ja auch einfach einen Panzer von einer Militärkaserne besorgen, dann hätten wir auch endlich mal etwas schlagkräftiges gegen die Dämonen da draußen.“ Sagte er sarkastisch und versuchte sich daran zu erinnern wo es als nächstes lang ging. „Ich glaube das Lager ist drei Türen weiter. Jedenfalls sind hier die Labore.“
Ein Nicken zeigte ihm das sie verstanden hatte. Da sie nun nicht einmal mehr das wenige Mondlicht hatten, konnten sie nur auf die kleine Taschenlampe an Kassandras Waffe vertrauen. „War ja nur`n Vorschlag, der Bunker wird immer tiefer, is ja nich nur so das du allein es leid bist die Treppen auf und abzulaufen.“ Seth warf ihr einen etwas genervten Blick zu. „Ich werde es mir überlegen. Ich komme jedenfalls auch sehr gut ohne Fahrstuhl zurecht.“
Kass dachte sich ihren Teil, sie wusste genau das er einfach zu stolz war um zuzugeben, das er es auch gerne einmal leichter hätte. Während sie sich vortasteten, zählte Seth die Türen und stoppte zusammen mit ihr als sie an der gesuchten ankamen. Wie zu erwarten war sie verschlossen. „Ich finde, wir sollten diesmal nicht darauf schießen, trete sie lieber auf. Wer weiß ob unsere Freunde nicht schon auf dem Weg zu uns sind.“ Gab er ihr zu bedenken, er hatte es nicht für klug empfunden zur Pistole zu greifen, auch wenn es der leichteste weg war. „Wie du meinst.“ Sagte sie nur mit einem gekränkten Unterton in der Stimme und besah kurz die Tür, welche wie alles hier sehr alt aussah. Auf ihre Kraft vertrauend hob sie ihr Bein und schlug mit Kraft gegen die Tür, welche sofort aufsprang und am oberen Teil etwas aus der Angel gehoben wurde. Es kam nichts herausgesprungen, aber so wie das Punkgirl an die Tür herangegangen war, könnte man es einem Monster auch gar nicht übel nehmen. Sie leuchtete mit ihrer Taschenlampe in den Lagerraum, aber außer vielen Regalen in denen unzählige Kisten standen, war nichts weiter zusehen. „Die Luft ist rein, würde mich auch wundern, wenn ein Zombie gelernt hätte Türen zu schließen.“
„Sie wissen ja immerhin auch wie sie ihre Rucksäcke abnehmen können. Der Stein wurde irgendwann kurz vor dem Armageddon hergebracht. Munzel meinte es wäre hier alles chronologisch geordnet, sollte also kein großes Problem werden.“ Seth ließ Kassandra den Vortritt und sah sich um, tatsächlich waren an den Regalen Schilder mit Quartals- und Jahresdaten angebracht, so das es für sie keine große Hürde darstellte nach dem passenden Paket zu suchen. Sie nahmen jedes einzelne Päckchen aus dem dritten Quartal 2020 aus dem Regal, es waren mehr Stücke als sie erwartet hatten, im Gegenteil als Seth aus Neugierde sich einige weitere Schubladen und Boxen ansah, waren es überdurchschnittlich viele Fossilien und Steine. Heimlich steckte er sich einige besonders aussehende Stücke in seine Tasche, bis seine Liebste schließlich einen blauen Kristall aus vielen weiteren Steinen herausfischte.
„Das ist er! Genauso war er beschrieben. Tiefblau, perfekte Oberfläche und der untere steinerne Teil ist fest verwachsen mit dem Rest.“
„Wow, was für eine tolle Beschreibung. Sind wir dann fertig? Au!“ Der Stein war gerade einmal so groß wir ein Daumen und nur wenige Zentimeter Breit, doch mit einem mal hatte sie das Gefühl als würde der Kristall ihre Haut vom Fleisch reißen. Unabsichtlich ließ sie den blauen Kristall auf den Boden fallen. „Kass!“ Sein erster Blick galt dem wertvollen Stein, der zweite war direkt auf ihre Hand gerichtet. Er besah sie kurz, dunkle Venen hatten sich gebildet und zogen sich nun wieder langsam zurück, so das ihre Hand eine normale Farbe annahm. „Wir haben wohl zuwenig übersetzt, es tut mir leid. Geht es?“ Fragte er sofort besorgt.
„Ja geht schon, anscheinend ist wirklich was mit dem Ding, vielleicht ist`s aber auch einfach nur aus Tschernobyl.“ Sie schmunzelte leicht und nahm ihre Waffe von einem der Schränke, wo die junge Frau sie als Lichtspender zwischen zwei Pakete gedrückt hatte. Seth beugte sich zum Kristall hinunter und steckte ihn schnell in einen herumliegenden kleinen Plastikbeutel, ehe er ihn in seine Innentasche verschwinden ließ.
„Gut wir haben was wir wollten, machen wir dass wir hier rauskommen!“ Vom Flur her ertönte ein lautes Krachen, deutlich war das zerberstende Holz von einer der Türen und die schweren, schnellen Schritte ihrer Widersacher zu hören. Kass reagierte sofort und schaltete das Licht an ihrer Pistole aus. „Fuck und nu?“ Fluchte sie leise, selbst etwas überfragt über das plötzliche Eindringen. Vorsichtig sah Seth aus dem Raum auf den Korridor, wo er an der ersten Tür zu einem der Labore, einen der Männer Wache stehen sehen konnte. Aus dem ersten Zimmer leuchtete es immer wieder heraus, doch spätestens als sie hörten wie Geräte und Schränke umgestoßen, ja förmlich auseinander genommen wurden, war ihnen klar das sie etwas suchten. Es dauerte nicht sehr lange, dann kamen sie heraus und wendeten sich der nächsten Tür zu, die mit einem ebenso gewaltigen Tritt aufgestoßen wurde, erneut blieb einer der Soldaten als Wache zurück.
„Wir sitzen in der Falle! Scheiße, wir sollten ihnen die letzte Granate entgegenwerfen und machen das wir hier wegkommen bevor sie uns erwischen, oder hast du einen besseren Vorschlag Süßer?“ fragte sie ihn im Flüsterton als er seinen Kopf zurück zog.
„Du hast Recht, es ist eine Falle. Sie warten auf der anderen Seite des Ganges hinter der Tür denke ich. Sie mussten sich gedacht haben das wir hier einsteigen oder es gesehen haben und sind zur anderen Seite gegangen, dort haben sie uns nicht gefunden, also haben sie dieses kleine Kommando da draußen schnell zurückgeschickt. Es soll uns herauslocken, wir müssen also den Weg den wir gekommen sind zurück, die andere Tür würde für uns nur bedeuten das man uns durchlöchert wie Schweizer Käse.“ Er konnte nicht sehen wie Kassandra ihre Brauen überrascht hob, sie war über seine Schlussfolgerung beeindruckt, denn sie hatte an solch eine List gar nicht gedacht.
„Du machst mir Angst Seth, das hörte sich gerade wie ein echter Stark an.“ Ihr Erstaunen war deutlich herauszuhören, sie wusste ja das er intelligent und ein guter Stratege war, doch normalerweise war sie es die in militärischen Belangen die Durchsicht besaß. Ein Gefühl von Stolz erfüllte den jungen Mann bei ihren Worten, er wusste das dies ein großes Kompliment von ihr war, schließlich war ihre Familie eine Art Heiligtum für Kass und wenn sie so etwas sagte, dann bedeutete es mehr als sich ein Unbedarfter vorstellen konnte. Seth versuchte nachzudenken, sie hatten nicht mehr viel Zeit. Auch seine Freundin strengte sich an, ihr war klar das eine direkte Konfrontation nicht viel Sinn hatte, sofort würde der größere Teil des Trupps hervorpreschen und sie einfach durchsieben. Durch eines der Fenster auf dem Flur zu springen war auch keine alternative und hier gab es scheinbar auch keinen Ausgang. Plötzlich spürte sie wie Seth sie berührte, erst am Busen, dann tiefer. „Entschuldige.“ Sagte er leise, ehe er etwas an ihrem Gürtel wegzog. „Schon gut, was hast du vor?“ In seinen Augen war die Zeit abgelaufen um Fragen zu beantworten, er hoffte das er vorhin richtig gesehen hatte. Er packte sie einfach am Handgelenk und zog sie durch die Reihen einige Meter weiter bis zur Wand, an welcher er sich weiter abtastete und schließlich eine Art Röhre berührte. Sie war ungefähr so breit wie ein Mensch, aus Metall und ging über die gesamte Wand.
„Verdammt erzähl mir endlich was du vorhast!“ befahl die junge Frau ihm wütend, als er so geheimniskrämerisch tat. Mit Kraft zog er an der vermeintlichen Röhre, die sich kurz darauf allerdings als etwas anderes entpuppte, wie sie auf unangenehme Art feststellen mussten. Ein Besenstil traf sie direkt am Kopf, nur knapp vermochte es Seth ihn aufzufangen, er hatte Glück, dass das Putzutensil schließlich in seine Richtung herunterfiel und nicht scheppernd auf die andere Seite und damit automatisch verraten hätte, das sie hier wären..
„Au, scheiße!“
„Ist eine Besenkammer, schnell rein da, ich habe so etwas schon mal in meinem Praktikum gesehen.“ Ohne weitere Widerworte zwängte sie sich mit ihm hinein, zu ihrer beider Erleichterung hatte man nur das nötigste hineingestellt..
„Dank diesem Besen habe ich das auch bemerkt, Schlaumeier.“
„Kannst du die Lampe wieder anmachen? Dann, versuchen wir mit deiner Granate eine Sprengfalle zu bauen.“ Nun konnte er die Überraschung in ihrem Gesicht auch sehen, als zum ersten Mal seit Minuten wieder etwas den Raum erhellte.
„Ich hatte mir das auch schon gedacht, aber... warum hier.“ Das Punkgirl hatte langsam das Gefühl, das er versuchte ihr Konkurrenz zu machen.
Seth atmete durch „Dies ist keine einfache Besenkammer, es ist eine die mit zwei Räumen gleichzeitig verbunden ist, dadurch spart man Geld um zwei Schränke zu kaufen. Wenn wir es auf deiner Seite aufschieben, sollen wir im Labor rauskommen. Wenn sie uns Folgen sollten, oder hier nach uns suchen, dann werden sie ihr blaues Wunder erleben. Bis dahin, versuchen wir unbemerkt aus dem anderen Zimmer, auf den Flur und dann runter zurück in die Eingangshalle zu kommen. Und nun hilf mir, ich habe keine Ahnung wie man so etwas macht.“ Ganz im Gegensatz zu ihr, sie versuchte ihn anzuleiten, da sie mit einer Hand so etwas nicht mehr selbst schnell genug vermochte. Nötiges Material war kein Problem, Seth hatte lebensnotwendige Sachen wie Schnüre, etwas zum Kleben oder zum Schneiden immer dabei. Sie konnten hören wie man Regale wegstieß und ausräumte, sie hatten zuviel Zeit verschwendet, die Schritte und Geräusche kamen näher. Keiner von den Beiden war sich sicher, ob die Granate ihren Zweck erfüllen würde, schlussendlich aber hatten sie sie angebracht und die andere Tür aufgeschoben. Schnell huschten sie aus der Besenkammer und fanden sich nun in einem völlig verwüsteten Labor wieder. Die Soldaten hatten ganze Arbeit geleistet, alles was man ausräumen konnte wurde ausgeräumt, die Geräte vollkommen zerstört. Seth machte sich keine weiteren Gedanken und humpelte vorsichtig weiter zur aufgetretenen Tür. Kassandra folgte direkt hinter ihm und hatte das Licht bereits wieder ausgeschaltet. „Dicht an die Wand drücken und keinen Mucks!“ befahl sie ihm und machte es dem jungen Mann sogleich vor, indem sie sich hinaus schlich, an die Wand presste und vorwärts schob, in Richtung des rettenden Ausganges. Seinen Golfschläger behielt Seth in der Hand, um keine zusätzlichen Geräusche zu erzeugen.

Eine Explosion ließ die bedrückende Stille hinter sich, durch die Kraft der Granate wurden nicht nur einige Fossilien, sondern auch ein Teil der Wand buchstäblich weggesprengt. Die skelettartigen Krieger hatten vermutlich bemerkt das es in beiden Räumen ein und dieselbe Besenkammer gab und sie näher untersuchen wollen, als nun sie es waren die in die Falle liefen. Während die Wache sich sofort in den Lagerraum begab, stürmte wie Seth es erwartet hatte ein weiterer Trupp vom anderen Ende des Korridors herein. Der Staub war so dicht dass, das Licht der Taschenlampen, an den Gewehren der Soldaten kaum zu ihnen hindurchdrang. Ohne zu zögern, nutzten die Beiden die Verwirrung und die gehinderte Sicht ihrer Feinde um zu entkommen. Kass rannte vor ins Treppenhaus, wo sie ihrem Begleiter schließlich auf den unteren Stufen den Weg erleuchtete. Statt langsam die Treppenstufen herunterzugehen, stürzte er sie regelrecht hinunter und achtete in keinster Weise auf sein Bein.
„Bist du irre?!“ fragte Kassandra grimmig, als er bei ihr angekommen war und für einen Moment vor Schmerz das Gesicht verzog. Sie hatte keine Angst das er fallen könnte, aber das es den Zustand seines Beines verschlimmern könnte, wenn er es so beanspruchte.
„Wir dürfen keine Zeit verlieren!“ War seine kurze Antwort, sofort stützte er sich wieder auf seinen Gehstock und ging voran, hinter sich hörten sie bereits die näherkommenden Schritte der Soldaten. Kassandra folgte ihm schnellen Schrittes und feuerte aus der Hüfte zurück in Richtung der Tür aus der sie gerade herausgekommen waren. „Wenn du nicht so verdammt recht damit hättest, würde ich dir in den Arsch treten!“ Die junge Frau sah mit einem bösen Lächeln zu ihm „Ich versuch sie auf Abstand zu halten!“ Sie blieb stehen und sah zurück, noch im Satz wechselte sie ihre Waffe und griff zu ihrer zweiten Maschinenpistole. Einer der Soldaten hatte gerade vor herauszustürmen, als sie mehrere Schüsse mit ihrer Pistole abfeuerte, aber er bemerkte die kurze Pause und stellte sein Glück ein erneutes Mal auf die Probe. Er rechnete allerdings nicht mit Seth, der ihr in dieser kurzen Zeit Deckung gab, indem er das schießen mit seiner Luger übernahm. „Du hast 30 Sekunden.“ Er küsste sanft ihren Nacken und zog ihre Desert Eagle aus dem Holster. Mit ihrer Pistole erhellte er den Weg vor und ging weiter zurück in die riesige Haupthalle. So schnell wie es sein Bein zuließ, umging er die Leichen weitestgehend und steuerte auf den Ausgang zu.
Mehrere Kugeln verfehlten Kass nur knapp, sie war gezwungen sich immer weiter zurück zuziehen. Blind streckten einige der Soldaten ihre Gewehre hinter ihrer Deckung hervor und versuchten annäherungsweise in ihre Richtung zu feuern. Schließlich war sie entgültig dazu gezwungen ihre Stellung aufzugeben und nahm die Beine in die Hand. Die wilde Rebellin, hoffte Seth genug Zeit verschafft zu haben und sah ihn tatsächlich bereits nahe des Ausganges stehen.
„Ihr gebt wohl nie auf was?“ fragte sie genervt, als die feindlichen Soldaten hinter ihr her rannten und einige weitere dahinter das Feuer eröffneten.
„Darauf sind sie nicht programmiert.“ Meinte Seth mit einen Schmunzeln auf den Lippen und half ihr sofort, während er langsam rückwärts ging. Kassandra blieb kurz nachdem er das gesagt hatte bei ihm stehen, statt auf ihre Feinde zu feuern, richtete sie stattdessen ihren Lauf auf das riesige Brachiosaurusskelett, welches nach einer kurzen Salve erst etwas wankte und schließlich unter lautem Klackern und Getöse zusammenbrach. Seth strafte sie mit einem bösen Blick, aber er beließ es dabei und nutzte mit ihr die gewonnene Zeit um das Museum zu verlassen und die schwere Tür zu schließen.

„Hey, sie dir das mal an.“ Die junge Frau hob ihr Kinn deutend in Richtung der Straße, auf welcher der Truppentransport stand, mit dem wohl die Soldaten gekommen waren.
„Perfekt, ich fahre.“
„Ich dachte das kannst du gar nicht.““ fragte sie neckisch, ging aber eilig zum Fahrzeug in das sie auf der Beifahrerseite einstieg.
„Tu ich auch nicht, aber schwerer als mit deinem Motorrad zu fahren wird es doch wohl nicht sein.“ Seth warf ihr seine Knarre zu und zog sich an der Fahrerseite hoch, ehe er sich auf den Sitz fallen ließ. Mit einem Rums schloss er die Tür des Wagens.
„Okey, Motor ist an, wie fahr ich los?“
„Na das kann ja heiter werden, zwei Invalide versuchen einen Laster zu lenken.“ Sie fasste sich an den Kopf und erklärte ihm rasch das nötigste. Im Fenster sah sie wie die Soldaten die Tür öffneten und ebenfalls aus dem Gebäude rannten. „Mach hin!“ in ihrer Stimme lag überraschenderweise etwas geradezu enthusiastisches. Bereits als die ersten Kugeln den großen Wagen trafen, hatte Seth es geschafft ihn zum fahren zu bringen und fuhr aus der Gefahrenzone heraus. „Jeaha, wir haben es geschafft!“ jubelte er nachdem sie die Straße am zerstörten Posten abgebogen waren. „Ja Süßer, wir haben ihnen in den Arsch getreten und auch noch eine Kriegstrophäe mit nach Hause genommen, wir sind die besten!“