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2. July 2007, 22:33
SethSteiner SethSteiner ist offline
 
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Kassandra zog den schwarzen Faltenrock aus, schlüpfte aus den Schuhen und warf ihr Neckholder Top zu den anderen Sachen. „Na?“ fragte sie grinsend, als sie sich zu Seth umdrehte, um sich ihm in ihren schwarzen Bikini zu präsentieren. Ja es hatte sich gelohnt mitzukommen, die junge Frau hatte ihn sich vermutlich noch einmal extra zurechtschneidern lassen, so wie er sich an ihren nur allzu weiblichen Konturen anpasste. „Hab ich je bezweifelt das du gut aussiehst?“ fragte er mit einem leisen Lächeln auf den Lippen. „Nein, das würdest du dir auch nie wagen Süßer und nu hopp du bist dran, oder willst du mich noch länger auf die Folter spannen?“ Sie grinste unverhohlen, machte zwei Schritte auf ihn zu und begann ohne abzuwarten sein Hemd aufzuknöpfen. „Hey was machst du da, ich...“ „Halt die Klappe und hilf mir lieber, ich wollt heut noch mal ins Wasser!“ Seth gab sich ihr geschlagen, half ihr dabei sein Hemd aufzuknöpfen, ehe er sich schlussendlich selbst den Rest auszog. In den letzten Monaten hatte er etwas trainiert, was man ihm nicht unbedingt ansah. Nur an seinen Armen erkannte man das er ein wenig kräftiger geworden war. In einem schienen sie sich einig zusein, was Unterwäsche angeht, war die Farbe schwarz ihre Lieblingswahl und oftmals nicht nur da. Sie warf einen kurzen, frechen Blick auf seine Boxershorts, ehe sie sich umdrehte und die wenigen Meter zum Pool rannte, in den sie mit einem Köpfsprung hineintauche. Der junge Mann folgte ihr langsamen Schrittes, er dachte einen Moment über das zwischen ihnen nach, schüttelte aber schnell wieder den Gedanken aus seinem Kopf. Er wollte diesen Moment mit ihr lieber genießen und nicht an so etwas denken. Kass tauchte aus dem Wasser und warf ihre nassen, schwarzen Haare zurück. „Na los, komm endlich rein! So kalt ist`s auch nich du Weichei!“ „Schon gut, ich komm ja schon.“ Schmunzelnd stieg er am Geländer ins Wasser und musste feststellen, das sie ihn an der Nase herumgeführt hatte - es war eiskalt! Seiner Begleiterin schien es nichts auszumachen, sie hatte schon im Winter gezeigt das sie damit umgehen konnte, die Wette war in einem Patt ausgelaufen. Nun tat er es ihr gleich und ließ sich nichts anmerken, er wollte vor ihr nicht als Feigling dastehen. Es war sicher schon Jahre her, seit er zuletzt richtig geschwommen war, im Gegensatz zu ihr war er nicht unbedingt das, was man eine Wasserratte nennen konnte. „Wie viele wissen außer uns noch hier von? Sieht ja alles noch ganz gut aus, auch wenn das hier wohl kaum Chlorwasser ist.“ „Das meiste ist vom Winter und vom Regen der letzten Wochen. Aber was deine Frage angeht, nur unsere zwei Hopper... na gut und Hassan.“ Gemütlich schwamm sie auf dem Rücken die Bahn entlang, es war nach so langer Zeit ein unendlich schönes Gefühl. „Hassan? Ich kann mir denken was die Zwei hiermit zutun haben, aber woher weiß der Doc hier von?“ Verwundert schwamm er neben ihr her, wobei er zugeben musste das es wirklich mal etwas anderes war, als nur im Bunker rumzusitzen. „Mh, wir hatten einen kleinen Unfall, nich der rede wert. Und ansonsten wüsste ich von niemanden, also fühl dich geehrt.“ Ja er war recht lasch mit der Kontrolle, wer ein und ausging. Der Park war ja recht sicher, sie hatten sogar ein kleines Lager am Fuß des Hügels errichtet. Trotzdem war die Zahl derjenigen die den Hain erkundeten klein. Gerade in der letzten Zeit gab es viel zutun und vielen war dieses kleine Wäldchen unheimlich. Viele Bäume, welche mittlerweile wieder zu blühen begannen, hatten Formen angenommen, die auf die meisten Bewohner düster und bedrohlich wirkten.
„Warum hat mich niemand informiert? Gut, das hier das meiste in Ordnung sein würde hab ich mir ja gedacht, aber der Zustand ist besser als man erwarten könnte.“ Die junge Frau lachte leise, schwamm etwas schneller durch das kühle Wasser. „Weil wir dich kennen! Du würdest es nur allen anderen verraten.“ „Na, dafür hast du mich aber erstaunlich schlecht versucht davon abzuhalten, dich zu begleiten. Woher wollt ihr drei überhaupt wissen, das ich den Rest darüber aufkläre.“ Gekränkt verzog er seinen Mundwinkel, er mochte es nicht so leicht durchschaut zu werden, obwohl das bei ihm alles andere als schwer war. Kassandra ging allerdings gar nicht auf seinen Hinweis ein, das sie ihn in keinster Weise versucht hatte aufzuhalten. „Ach komm, wenn es nicht um deinen eigenen Vorteil geht, bist du doch ganz der Liebe-deinen-Nächsten-Typ.“ Er schwieg kurz, ehe er sich von der Beckenwand abstieß um wieder zur anderen Seite der Bahn zu schwimmen. „Davon könntest du dir manchmal auch eine Scheibe abschneiden. Aber gut du hast recht, ich finde die Anderen haben auch ein Recht hier zu entspannen, wenn sie wollen.“ „Dieter und Thomas haben hier mit mir die ganze Arbeit gemacht, wir bestimmen wer rein kann und ich will hier meine Ruhe haben.“ Sie stieß sich ebenfalls ab, kraulte die wenigen Meter zu ihm. „Ich hab keine Lust das mich irgendjemand anderes hier nervt.“ „Dann hättest du mich vielleicht nicht herbringen sollen.“ Seine Stimme deutete an, das er sich überzeugen lassen konnte vielleicht doch nichts zusagen. Kassandra musste sich das Grinsen verkneifen, genau darauf hatte sie spekuliert. „Hergebracht? Ich hatte gar keine Wahl, du wolltest mir ja nich von der Pelle rücken. Aber...“ für einen Moment zögerte sie, denn diesmal war sie sich nicht sicher wie die Konsequenzen ihrer Idee aussehen könnten. „...was hältst du davon, wenn wir`s auf unsere Art lösen? Ich versprech dir, das du in jedem Fall auch was davon hättest.“ Der junge Mann legte sich auf den Rücken und sah ihr misstrauisch in die azurblauen Augen. „Hört sich interessant an, was sind die Einsätze?“ „Wenn du gewinnst, kannst du jeden hiervon erzählen, aber wenn ich gewinne, dann bleibt alles unter uns... und der Verlier muss den anderen küssen.“ Ihr freches Lächeln verdeckte ihren eigentlich ernst. Der Plan der jungen Frau sah vielmehr nur aus, ihn herzubringen, einmal Abseits der anderen – ohne die Gefahr eines Angriffes – und ihn irgendwie aus der Reserve zu locken, damit sie das zwischen ihnen endlich klären konnten. Er sollte den Anfang machen und was könnte ihm da am besten ein Stoß in die richtige Richtung geben, wenn nicht ein Kuss?
„Dich küssen?“ Am Beckenrand angekommen hatte er einen Moment gezögert, ehe er ihr antwortete. „Hum, in Ordnung und wie entscheiden wir das?“ Sie beide hatten schon viele Wetteinsätze, aber so etwas noch nie. Dieses Mal gab es für ihn keinen wirklichen Nachteil für ihn, ihm war es sogar recht egal ob hier jemand schwimmen würde oder nicht, im Grunde musste er sogar zugeben, das er es besser finden würde, wenn das hier unter ihnen bliebe. Nicht wegen der Exklusivität, obwohl das sicher auch ein Grund war, viel mehr aufgrund der Entfernung zur Donnerfeste und dem schlechten Gefühl dabei. „Zehn Bahnen, wer sie zuerst packt hat gewonnen, keiner behindert den anderen, jeder Stil ist erlaubt.“ Ebenso wie Seth, stellte sie sich mit den Rücken an den Beckenrand. Der junge Mann empfand die Aufgabe für lächerlich, ein Wettschwimmen mit einer Stark? Er malte sich kaum Chancen aus, auch wenn sie keine Hochleistungssportlerin war, doch gegen sie zu gewinnen war mehr als unwahrscheinlich. Umso mehr fragte er sich was dieser Wetteinsatz bedeuten sollte, es kam am Ende auf ein und dasselbe hinaus. Es klang für ihn zwar mehr scherzhaft als ernst, aber es wirkte auch nicht so als würde es ihr wirklich darum gehen, ob irgendjemand außer ihnen hier seinen Spaß hätte oder nicht. „In Ordnung, auf drei geht’s los. Bist du bereit?“ Kass nickte, nachdem sie sich ein letztes mal gestreckt hatte. Während er heraufzählte, spannten sie ihre Körper an, obwohl der Sieger im Grunde von vornherein feststand. Jedoch war Seth ein Kämpfer, nicht bereit sie allzu leicht gewinnen zu lassen. Mit den Füßen stießen sie sich gleichzeitig von der Wand des Pooles ab, als der Countdown abgelaufen war. Die ersten Bahnen verliefen recht gut für ihn, Kopf an Kopf schossen sie durch das Wasser, sie schenkten sich wie üblich nichts. Gegen Ende hin wurde es aber immer deutlicher, dass die junge Frau die bessere Kondition besaß. Ihm fehlte schlicht und ergreifend die nötige Luft um mit ihr mitzuhalten. Und doch, obwohl der Abstand zwischen ihnen immer größer war, seine Lungen immer mehr zu schmerzen begannen, war er nicht bereit aufzugeben. Nicht einmal als sie bereits mit einer Bahn Vorsprung die Wette für sich entschied, wollte er aufhören. Stattdessen beendete er Pflicht bewusst die letzte Runde, ehe er ausgelaugt seine Arme über den Rand stützte um einen Moment zu verschnaufen. „Seth, du hättest auch ruhig aufhören können...“ sie klang beinahe schon besorgt. Durch den Vorsprung konnte sie sich bereits etwas erholen. „Das hättest du wohl gern... Du solltest mich kennen...“ Das Punkgirl grinste unverhohlen „Gerade deshalb, mit deinem Eifer bringst du dich noch mal irgendwann ins Grab.“ „Komm Kass.. du bist auch nicht besser.“ Womit er vollkommen recht hatte, eine Stark würde selbst in der ausweglosesten Situation niemals kapitulieren. „Wir sind uns manchmal eben einfach zu ähnlich. Und willst du noch lange Wurzeln schlagen oder endlich deinen Einsatz einlösen?“ Seth blickte in ein breit grinsendes Gesicht, sie hatte es ernst gemeint. Der Magen der jungen Frau zog sich zusammen, obwohl sie so gelassen und fröhlich wirkte, war ihr unwohl. Selbst ein kurzer Anflug von Panik durchfuhr sie, was sie so gut es ging mit dieser Maskerade zu vertuschen versuchte. Besser ging es ihm jedoch auch nicht, im Gegensatz zu Kass sah man es ihm allerdings an. „Ein Steiner hält zu seinem Wort, also keine Panik.“ Sichtlich nervös wendete er sich ihr mit seinem Körper zu, ihre Augen trafen sich und für einen Moment meinte er dieselbe Nervosität auch in ihren lesen zu können. „Worauf wartest du dann noch?“ fragte sie etwas leiser, ihre Stimme zitterte leicht. Innerlich könnte sie sich selbst verfluchen. Sie war eine Soldatin, sie hatte kein Problem damit in kurzen Sachen rumzulaufen, sich vor dem Doc zu entblößen, ohne mit der Wimper zu zucken dort draußen ums überleben zu kämpfen. Hier allerdings begann ihre Standhaftigkeit zu bröckeln. Nicht weil sie jemanden küssen sollte, es wäre nicht das erste mal in ihrem Leben. Es waren die Konsequenzen, die Unwissenheit über das was danach geschehen würde. Der junge Mann empfand nicht anders, sein Magen verkrampfte sich regelrecht, doch als er immer näher kam, veränderte sich seine Mimik. „Frag mich was leichteres...“ antwortete er ihr flüsternd als er ihrem Mund immer näher kam. Nein, er war viel zu stolz ihr zu zeigen wie viel Furcht er hatte. Furch etwas falsch zu machen, vor der ungeschriebenen Zukunft. Ihre Blicke trafen sich, in beiden Augenpaaren lag mehr ernst als freudige Erwartung. Zaghaft berührten sich ihre Lippen, entgegen ihrer Erwartung jedoch zog er sich nicht wieder zurück. Mit jedem Moment wurde er sicherer, verstärkte den Kuss, den sie ebenso intensiv wie leidenschaftlich erwiderte. Sie neigte ihren Kopf zur anderen Seite, legte ihre Hände auf seinen Rücken ehe sie sich näher an ihn drückte. Scarlett war genauso vergessen, wie alles andere um sie herum. Die Zweifel an ihm waren wie weggewischt, sie konnte mehr als deutlich spüren wie sehr er sie liebte. Zärtlich streichelte er ihre Wange, während ihr Kuss an Intensität immer mehr zu nahm. Solange hatten sie Beide auf Worte gehofft, welche endlich alles aus der Welt schaffen sollte was zwischen ihnen stand und nun räumte ein simpler, leidenschaftlicher Kuss alle Barrieren aus dem Weg. Sie nahmen sich gegenseitig regelrecht den Atem, als es immer heißer zwischen ihnen wurde. All die angestauten Gefühle entluden sich nun mit einem Mal in ihrer ganzen Macht. Weder Kassandra, noch Seth verspürten den Drang danach voneinander zu lassen, selbst ein lautes Rufen von weither änderte daran nichts. Es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor, als das Rufen schließlich so laut wurde, das sie völlig außer Atem ihren Kuss unterbrachen. An der anderen Seite des Beckens stand Hassan, er hatte einige Papiere in der Hand und winkte ihnen aufgeregt zu. „Seth, verdammt!“ Dieser blickte in Kassandras tiefblaue Augen, öffnete dem Mund um etwas zu sagen, als Hassan ihn ein weiteres mal rief. „Ja ich komm ja... scheiße“ Er erkannte im Blick des Doktors Furcht, vor allem als sein Blick für einen Moment auf der jungen Frau heften blieb und er konnte sich kaum vorstellen, das es an dem Kuss lag. „Wenn es dir nichts ausmacht... ich mh schwimm noch etwas.“ Sie löste sich von ihm, lächelte kurz etwas zaghaft, ehe sie sich vom Beckenrand abstieß. „Wenn der keinen guten Grund hierfür hat, bring ich ihn um...“ fluchte Seth leise und stieg aus dem Wasser heraus. Sein Herz klopfte immer noch wie wild, jetzt nicht mehr aus Angst, sondern aufgrund des wunderschönen Gefühls das dieser Kuss ausgelöst hatte. Bis der Arzt bei ihm war, hatte er sich bereits seine Hose und Schuhe wieder angezogen. „Tut mir leid, Seth.“ „Spar dir das und sag mir lieber was los ist!“ zischte dieser sauer, bevor er sich den Rest anzog. Er war zwar klitschenass, aber das war das geringste das ihn im Moment störte. „Ich will es dir lieber zeigen. Und wenn es dir nichts ausmacht, nicht hier. Erinnerst du dich an den Grund warum ich das Blut behalten sollte?“ Seths Augen wurden groß, er erinnerte sich genau daran und nun konnte er sich auch denken warum Hassan so aufgeregt war. „Verstehe...“ „Nein Seth, wenn du siehst was ich gesehen habe, dann wirst du gar nichts verstehen. Ich hoffe es reicht dir wenn ich sage, das ich bei ihrem Blut am ratlosesten bin.“ Erneut traf sein Blick für einen kurzen Moment die junge Frau, die in Gedanken versunken ihre Bahnen schwamm. Ihr Blut, war dabei Seths Stichwort. „Das reicht mir, lass uns keine Zeit verlieren.“ In seinem Kopf begann es zu wummern, endlich schien es so als würden er und Kassandra endlich zusammen kommen, da kam Hassan mit dieser Nachricht. Er verlor keine Sekunde, schnellen Schrittes verließ er mit dem Doktor das Schwimmbad, in Richtung der Donnerfeste.