Fortsetzung
Sie kletterten auf die Straße und blickten sich vorsichtig um. Die Straße war still wie ein Friedhof, kein Geräusch war zu hören und auch sonst war kein Lebenszeichen auszumachen. Die Bürogebäude, die die Straße säumten, zeigten deutliche Spuren eines Kampfes: zerborstene Fenster, Brandspuren und eingerissene Wände
prägten das Bild, dass einst eine geschäftige, aber ordentliche Stadt gezeigt hatte. Der Himmel war fast schwarz von sich auftürmenden Gewitterwolken. McKinley zwängte sich aus einem Loch in der Bordwand und musste einen Schrei unterdrücken, als eine scharfe Kante in seine Schulter schnitt. Nachdem er sich noch einmal hastig umgeblickt hatte, rannte er über die Straße und ging im Eingang einer Anwaltskanzlei in Deckung. Als er sein F2100 Sturmgewehr von der Schulter gleiten ließ und mit der Hand nach dem Sicherungshebel tastete, merkte er, dass seine Hände zitterten. Er runzelte die Stirn und starrte angestrengt auf seine ungehorsamen Finger, bis sie langsam zur Ruhe kamen und er sich daran machen konnte seine Ausrüstung zu überprüfen. Als er zu dem Schluss kam, dass alles einwandfrei funktionierte, hörte er auch schon schnelle Schritte und Leutnant Cooner ging neben ihm in die Hocke. „Verdammt Soldat! Was hat man Ihnen in der Ausbildung über gegenseitiges Absichern und Vorrücken auf feindlichem Territorium beigebracht?“, zischte der Offizier wütend. „Fuck…“, fluchte McKinley, „tut mir Leid Sir.“ McKinley blickte zu Boden.
„Nur weil der Feind heute so verdammt hässlich aussieht heißt das nicht, dass das hier kein normales Schlachtfeld ist, verlieren Sie noch einmal so den Kopf werde ich Sie soweit degradieren, dass Sie Rekruten mit Sir ansprechen müssen.“ Nach seiner Strafpredigt setzte sich Cooner langsam in Bewegung und schlich geduckt an der Wand des Gebäudes entlang. „Aye Sir“, murmelte McKinley und machte sich daran Cooner zu folgen. Das Dämmerlicht und der herumziehende Rauch einiger kleiner Brandherde machten es unmöglich die Straße weiter als 100 Meter zu überblicken und verhüllten dankenswerter Weise auch das gesamte Ausmaß der Zerstörung vor den beiden Überlebenden. „Was für eine Geisterstadt.“, dachte McKinley und suchte mit zusammengekniffenen Augen nach Bewegungen im unsteten grau. „Wir sind hinter ihren Linien Sir, aber warum ist hier nicht mal ne verdammte Leiche?“, flüsterte er und schrak gleichzeitig vor seiner ungewohnt laut klingenden Stimme zurück. Cooner drehte sich um und wisperte noch leiser: „Wenn ich das wüsste McKinley wär mir schon viel wohler. Das wirkt alles wie in einer Story von Lovecraft und zwar in einer von den ganz billigen.“
Schweigend bewegten sie sich weiter, bis sie an einen scharfen Knick in der Straße kamen. Cooner hob plötzlich die Hand und ballte die Faust. Nur eine Sekunde nachdem Zeichen für, „In Deckung gehen.“, lagen sie hinter der Einganstreppe eines Bürogebäudes. Cooner spähte vorsichtig aus ihrem Versteck und kroch dann an die Straßenecke heran. Er warf einen kurzen Blick um die aus Backsteinen gemauerte Wand und zog sich hastig wieder zurück. Mit
präzisen Handbewegungen gab er die Meldung „Fünf feindliche Infanteristen in 70 Meter Entfernung“ ab und winkte McKinley, der nun langsam vorwärts robbte. „Was machen die da nur?“, flüsterte Cooner und bedeutete ihm sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. McKinley schob seinen Kopf Zentimeter für Zentimeter aus der Deckung und spähte mit einem Auge um die Ecke herum. Er entdeckte die Gruppe entfernt menschlicher Kreaturen mit einem Blick, doch was er sah wollte ihm ganz und gar nicht gefallen:
Die Gestalten waren verrotteten Leichen sehr ähnlich und der Verwesungsgeruch drang ihm süßlich- schwer selbst auf diese Entfernung in die Nase. Hautfetzen hingen von vermoderndem Fleisch und teilweise waren sogar schon die Knochen freigelegt. „Zombies!“, schoss es ihm durch den Kopf und er schluckte. Nachdem er die Augen kurz geschlossen und bis fünf gezählt hatte verschwand das flaue Gefühl in seinem Magen langsam und er beobachtete weiter. Die Zombies schienen damit beschäftigt zu sein Häuser zu plündern und schleppten Dinge hinaus. Als McKinley genauer hinsah dämmerte ihm langsam was dort auf den Anhänger geladen wurde. „Die Schweine klauen die Toten.“, flüsterte er Cooner zu und zog sich hinter die Ecke zurück. „Die nehmen die verdammten Leichen mit! Was wollen die mit denen?“ Cooner verzog das Gesicht zu einer Grimasse und antwortete: „Essen wahrscheinlich.“ „Die sind schon tot ich glaub nicht, dass die noch essen müssen.“, gab McKinley zu bedenken, „Außerdem gibt’s an der Themse noch genug Frischfleisch. Ich denk so einfach ist das nicht.“ Cooner überlegte und runzelte die Stirn. „Bei Tag kommen wir nicht durch ihre Linien und dunkel wird’s erst in ein paar Stunden. Wir könnten raus finden was diese wandelnden Fleischhaufen da treiben. Könnte wichtig sein wenn wir zu unseren Leuten kommen.“, entschied er. „Aber Sir,…“
„Das Militär ist keine Demokratie Soldat. Los kommen Sie!“, fiel der Offizier McKinley ins Wort. „Aye Sir.“, murmelte er und begann hinter seinem Vorgesetzten herzurobben.
Die Zombietruppe schien auch fürs erste fertig zu sein und setzte sich langsam in Bewegung. Der Anhänger wurde von zweien gezogen und der Rest hatte sich schützend dahinter gruppiert. Als die wandelnden Leichen in eine Seitengasse abbogen begannen die beiden Soldaten zu rennen und kamen auch einige Sekunden später vor dem Durchgang zum stehen. Sie blickten sich an und nickten. Gleichzeitig lugten sie um die Hausecke herum….
//ooc
Tut mir Leid, dass das hier solange gedauert hat, aber ich hab gerade in der Schule und auch privat nen vollen Kalender und finde deshalb nur selten die Zeit und auch die Lust zu schreiben. Die jenigen die selbst in der Richtung aktiv sind kennen das vielleicht. Ich werd mich bemühen, dass jetz wieder häufiger was kommt.
Wie immer gilt: Bitte verbessern, falls ne Ecke drin sein sollte oder sonst irgentwas zu bemängeln ist.
Viel Spass beim lesen.
Euer Xonex